Kater tot - Kinder noch im Urlaub

Liebe Forums Mitglieder,

normalerweise habe ich ein gesundes Bauchgefühl. Jetzt bin ich aber leider völlig überfordert.

Unser Katerchen, gerade mal 1 Jahr und 3 Monate, wurde in der Samstag Nacht von einem Auto überfahren. Auf der Schnellstraße. Ich habe ihn morgens bei der Polizei abholen können. Sein Zustand war schrecklich. Ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich habe ihn sofort begraben.

Jetzt zu meinem nächsten Problem. Meine Kinder befinden sich noch bis Mittwoch Abend auf einer Ferienfreizeit.
Ich habe nichts gesagt, auch dem Hauptbetreuer der Freizeit nicht, mit dem ich befreundet bin. Ich wollte niemanden zu diesem Zeitpunkt damit belasten.

Ich weiß nicht, wie ich den Kindern das morgen sagen soll. Sie werden fröhlich mit ihrem Gepäck ins Haus stürmen und erzählen und erzählen.

Und dann komm ich und mach Alles kaputt. Wann ist denn bloß das beste Timing dafür.

Ich dachte, ich lasse sie erzählen und wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, würde ich mit jedem einzeln sprechen, damit sie sich voreinander nicht verstellen müssen.
Das Grab möchte ich dann mit ihnen gemeinsam schön machen, wenn sie soweit sind. Die besten Freunde sind schon informiert und wollen helfen, falls die Kinder in dieser Situation Unterstützung von ihren Besten möchten.

Aber was passiert, wenn sie gleich wissen möchten, wo Jamie ist und ob es ihm gut geht? Alle hier sind noch völlig platt. Nur unser Kleinster ist damit ganz unbefangen umgegangen. Ich habe auch darauf geachtet, dass unser Hundemädchen ihn nicht sieht. Sie hat ihr Katerchen mit groß gezogen und hatte ihn so lieb. Sie geht nicht mehr von meiner Seite. Er kam mit 4 Wochen zu uns. Wir haben ihn mit der Flasche groß gezogen. Meine Tochter hat mich in der Zeit sehr unterstützt. Wir hatten zu dem Zeitpunkt 5 Katzen Babies, die Mutter auch überfahren.

Bitte, wie würdet ihr diese Situation angehen.

Viele Grüße

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Gibt es die Möglichkeit, die Kinder am letzten Tag vom Bus/ Camp etc. abzuholen und dann mit ihnen als "Willkommen zu Hause" Geschenk zum Beispiel zu McDonalds zu gehen? Dort könnten sie über ihre Erlebnisse und Eindrücke sprechen, ohne das die erste Frage lautet "Wo ist die Katze"? Dann hätten sie einen positiven Abschluß ihrer Reise, bevor sie dann zu Hause mit der traurigen Wahrheit konfrontiert werden.

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Ich denke darüber nach. Danke, für die Idee.

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Das finde ich eine sehr gute Idee!

Unsere kleine Katze war letztes Jahr nur 3 Wochen bei uns, bevor sie überfahren wurde. Unser Sohn kam vom Turnen und ich wollte ihn auch erst erzählen lassen und in Ruhe essen, damit er erstmal ankommt. Aber er fragte schon beim Reinkommen: "Ich hab die Elli noch gar nicht gesehen. Wo ist sie denn?" Da konnte ich ihn nicht anlügen...

Daher ist das eine wirklich gute Lösung, nicht direkt nach Hause zu kommen.

An die TE: Du musst den Kindern ja vielleicht nicht erzählen, wie schrecklich die Katze aussah. Unsere Elli sah einfach aus, als schliefe sie. Das war okay zum Verkraften. Aber da Euer Kater schon beerdigt ist, könntest Du den Kindern vielleicht wenigstens dieses schreckliche Bild ersparen...

Bearbeitet von lime15
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War hier etwa ein Bild des toten Tieres?😳

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Nein. Ich habe von Jamie kein Foto in diesem Zustand gemacht.

Ich hatte den Beitrag zuerst falsch gepostet und der Admin war so nett ihn zu löschen und zu verschieben.

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Hey, ich finde dein Vorgehen gut. Lass deine Kinder erstmal ankommen und erzählen. Wenn sie allerdings fragen, würde ich ihnen auch ehrlich antworten.

Allerdings würde ich es ihnen wahrscheinlich eher zusammen sagen, je nachdem wie ihr Verhältnis zueinander ist. Sonst weiß es der eine schon , der andere noch nicht und so können sie gegenseitig Trost suchen.

Und ich hätte euren Hundemädchen die Chance gegeben, sich zu verabschieden. So wird sie ihn noch eine Weile suchen und vermissen.

Viel Kraft für euch alle

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Danke für die Antwort. Die beiden sind sich in der Vorpubertät gerade nicht so grün. Junge und Mädchen. 11 und 12.

Er sah furchtbar aus. Ich wollte ihn ihr so nicht zeigen.

Ich kann es nicht aussprechen, wie er aussah.

Ich wollte auch nicht, dass sie daran leckt.

Das schlimmste für mich sind immer noch die Bilder. Ein Horrorfilm.

Ich versuche mich an den schönen Bildern festzuhalten.
Sein Bruder ist seit den Osterferien spurlos verschwunden. Die beiden hatten wir nach der Aufzucht behalten. Hier bei uns will ich keine Freigänger mehr haben. Der Schmerz ist einfach zu groß. Sie waren so entzückend und so eine Freude, nachdem unsere beiden anderen Katzen in hohem Alter und friedlich gegangen sind.

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Och wie süß. Das tut mir unendlich leid.

Hm ok. . Stelle es mir aber trotzdem für dich schwierig vor. Du willst das ja auch nicht nur einfach sagen und dann schnell zum nächsten Kind. Könnte dein Mann oder ein anderer Erwachsener, zu dem deine Kinder ein gutes Verhältnis haben sonst mit einspringen?
Irgendwie sagt mir mein Gefühl trotzdem, dass ihr das als Familie zusammen erfahren solltet. Deine Kinder werden wahrscheinlich eh andere Wege haben, damit umzugehen . Einer weint vielleicht heimlich auf dem Zimmer, der andere schreit erstmal vor Verzweiflung…. Aber du kennst deine Kinder besser

Ich kann auch verstehen, dass du die Hündin nicht lecken lassen wolltest.

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Och man, das tut mir leid.
Hätte dem Hund aber auch die Chance gegeben sich zu verabschieden.

Vielleicht künftig doch lieber Wohnungskatzen halten

Alles Gute

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Da hast Du Recht. Obwohl ländlich meinte auch der Polizist, dass wir durch die 150 m entfernte Schnellstraße strategisch ungünstig liegen.

Als ich klein war hatten wir ein süßes Perser Mädchen mit Nase. Sie wurde 19 und wollte nie raus. Trotz Garten.

Bearbeitet von Mia16
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Unsere Katzen dürfen auch nur in den Garten. Das schadet denen auch nicht. Die sind sehr bezogen auf uns und sind immer dabei. Es ist nicht schlimm, Katzen im Haus zu halten. Alles Gute!

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Okay, da du selber komplett durch den Wind bist, was ja verständlich ist, hör auf da irgendwas planen zu wollen oder das richtige Timing zu finden.....DAS wird nicht funktionieren.

Genauso wie meine Tochter, genauso habe auch ich sofort gespürt, das etwas absolut nicht stimmt...niemand kann sich so gut verstellen.

Vergiß es und laß es einfach auf dich zukommen. So klein sind die Kinder nicht mehr, da braucht man auch nicht großartig drumherum zu reden.....das macht alles nur schlimmer.

Also hör auf zu planen und laß einfach geschehen, was geschehen muß. Hör auf die Starke zu spielen, denn du bist es gerade nicht.

Ich habe das selber alles oft genug durch, als Kind, als Mutter.....nichts ist schlimmer als diese Stimmung bevor die Wahrheit raus ist. Sei froh das die Kinder das Tier nicht in dem Zustand gefunden haben.

Wir alle mit Freigängern haben uns für das Risko und für die Freiheit der Tiere entschieden, man rechnet und lebt damit, das immer was passieren kann. Aber sogar meine 11jährige Tochter wählt für die Katzen die Freiheit und nimmt das Risko in Kauf....auch wenn es so mächtig weh tun kann und auch schon hat.

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Danke. Ja. Das war immer meins. Lieber ein schöner Tag in Freiheit als Jahre im Gefängnis.

Ich glaube, der Vorsprung den ich gerade habe, macht es so schwer.

Zuviel Zeit zum Nachdenken und Planen. Sonst sind die Dinge uns allen spontan passiert.

Du hast Recht. Ich lasse es auf mich zukommen. Es wird werden. Es ist immer geworden.

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Unsere Kinder sind mental viel stärker als wir Eltern es glauben.

Ich persönlich bin für absolute Ehrlichkeit und würde den Kindern erklären, dass das Katerchen leider durch einen Unfall gestorben ist. Und dann versuchen, den Kindern ihre Trauer zu erleichtern.

Ich halte das auch für eine angemessene Gelegenheit, mit den Kindern auch über die Endlichkeit allen Lebens, insbesondere auch unseres menschlichen Lebens zu sprechen.
Deine Kinder werden in den nächsten Jahren auch damit klarkommen müssen, dass Verwandte, Bekannte und Freunde schwer krank werden und sterben. Je früher sie mit der Realität des Todes und dem Schmerz des Abschiednehmens in Berührung kommen desto besser.

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Kennen Sie schon. Oma mit 48 am Krebs gestorben. Mein Sohn dachte, ich muss jetzt auch sterben, weil sie nur 8 Jahre älter war, da mein Mann ein gutes Stück jünger.

Das war harte Arbeit, ihn zu überzeugen und zu trösten.

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Das tut mir so unendlich leid 🥺🥺

Wir mussten die Erfahrung leider auch machen.

Uns hat das Buch: als Michel in den Himmel ging, sehr geholfen oder auch das Buch: der klitzekleine Engel

Ich wünsche dir Kraft, es den Kids zu erzählen und wünsche euch alles Liebe 🫶

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Danke. Auch für die Tips. Wegen der Oma damals, müssen wir die passenden Bücher noch irgendwo haben.

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Ich kenne diese Situation leider auch.

Und ich denke, dafür gibt es kein richtiges Timing.
Ich persönlich könnte die Kinder nicht erst fröhlich erzählen lassen, das käme mir scheinheilig und falsch vor. Ich würde es ihnen vermutlich gleich im Auto sagen, zusammen. In einer solchen Situation stehen Geschwisterreibereien hinten an und man rückt zusammen, jedenfalls ist das bei uns immer so.

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Darüber haben wir gerade eben gesprochen. Ich möchte sie eigentlich auch nicht hinhalten..... Sowas ist mir mal passiert, und ich konnte das nur schwer verzeihen. Zumal wir eine Abmachung innerhalb der Familie haben, die sich seit 12 Jahren gut bewährt. Zum Glück verstehen sich die Kinder auch ganz gut'. Darum mach ich mir jetzt keine Gedanken mehr. Am besten gefällt mir mittlerweile die Situation, es spontan zu entscheiden. Allerdings zuhause im geschützten Rahmen. Auch nicht im Auto. Mein Mann soll sie abholen. Ich will auch unser Kleinkind nicht mitschleppen und warten bis 45 Koffer abends um 7 aufgeteilt sind. Letztes Jahr hat das auch gut geklappt. Und dann schauen wir zuhause in Ruhe wie es weiter geht. Wie die eine Dame schrieb.... Das kann man wohl nicht planen und auch nicht schön verpacken. Und ich denke, wir fühlen uns alle daheim am wohlsten. Ich freue mich trotzdem über die Rückmeldungen. Das hilft doch sehr ein Gefühl dafür zu bekommen, was man selbst möchte..... Vor allem wenn man selbst gerade noch völlig betäubt ist. Ich habe auch gemerkt, dass es für mich wichtig ist, bei Menschen die es ertragen können, über das Gesehene zu sprechen. Ich kann diese schrecklichen Bilder nicht komplett alleine mit mir herumschleppen. Ich hab ihn immerhin groß gezogen. Wir waren jeden Tag sehr innig. Ich denke, das wird eine Weile dauern, soviel brachiale Gewalt zu verdauen.

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Ich würde wahrscheinlich, sobald ich die Kinder sehe, weinen müssen.....
Du musst ihnen ja nicht erzählen wie schrecklich der Kater ausgesehen hat, dass man ein totes Tier nicht ein paar Tage liegen lassen kann ist ja verständlich.
Versuch dir nicht allzu viele Gedanken zu machen, so wie es sich ergibt, wird es richtig sein.
Alles Gute

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Nein, das hatte ich auch nie vor. Dann könnte ich ihnen auch gleich Horrior Filme zeigen. Sie sollen ihn so in Erinnerung behalten, wie er war. Extrem lieb, hübsch und zärtlich zu allen. Ich bin daher froh, dass sie noch weg sind. Da gibt es keine Diskussion, warum er bereits unter der Erde ist. Allerdings habe ich schon meinen Teil für das Grab besorgt. Das war innerhalb von einem Tag da, kam vorhin mit der Post. Und es tröstet mich ein wenig.

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Das ist ein Grabstecker. So wie er war.

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