Täglicher Kontakt zum Ex...?

Hallo

Mein Mann und ich leben seit Anfang Januar 24 getrennt.
Der Schritt war überfällig, da er mich vergewaltigt hat und mich um mehrere 10000 EUR bestohlen hat. Aber ich habe es nie geschafft.
Im Januar gestand er mir unter vielen Tränen, dass er eine Affäre hatte und daraus ein Kind entstanden ist. Es müsste jetzt auf der Welt sein. Die Affäre trennte sich kurz nach Weihnachten 23 von ihm.

Mir hat das genügend Kraft gegeben, um mich zu trennen.
Es ist nach wie vor nicht leicht. Er akzeptiert die Trennung nicht. Ich muss ihm immer wieder klar machen, dass es keine neue Chance gibt und ich auch keine Freundschaft wünsche (wie erwähnt, bestahl und vergewaltigte er mich)

Er denkt sich annähernd wöchentlich irgendeine fiese Kleinigkeit aus, mit der er mich so piesackt... Ich habe beschlossen, das nicht als Bösartigkeit wahrzunehmen, sondern diese Gemeinheiten seinem Egoismus zuzuschreiben. Da wir ja keine Beziehung mehr miteinander führen, grenze ich mich davon ab und behandle ihn wie jeden anderen Menschen. Kommt er mir dumm, setze ich ihm freundlich Grenzen, Ist er nett, bin ich auch mal zu einem Scherz bereit...
Genau das scheint aber das Problem zu sein.
Vergangene Woche hatte ich ihn täglich am Telefon. Nur kleinscheiß. Ließe sich alles mit Planung klären.
Ich habe ihm dann heute gesagt, dass ich das tägliche Anrufen nicht möchte, weil dann ständig kram untergeht. Es war mir viel lieber, wenn ich ihm nen wöchentlichen Newsletter schrieb, in dem alles relevante für die Woche steht (Arzttermine, Befunde, Schule).
Er reagierte extrem beleidigt, dass ich keine Rücksicht auf ihn nähme, weil er durch die Trennung ja schwer krank sei (Depression) und dass ich mich mit den falschen Leuten unterhalte und ich eine total verschrobene weltsicht hätte. Es wäre halt viel zu klären und sowas erlaubt keinen Aufschub - Wie gesagt: es ging immer um Kleinscheiß. Er nimmt KEINEN der Arzttermine der Kinder wahr. Kümmert sich nicht um Psychotherapie, lässt mich die Jugendamttermine machen. Mit den Lehrern rede ich, alles was es zu klären gitb, mache ich. Er ist nur der Spaßpapa. Sogar die Laktosefreie Milch für den Zwerg sollte ich ihm kaufen. Was für ein Quatsch. (es gibt aktuell gesundheitlich viel zu klären, irgendwie hab ich im Januar zu laut nach sch.. gerufen und jetzt kommt sie immer noch schubweise...

Ich MÖCHTE keinen täglichen Kontakt zu diesem Menschen haben. Ginge es nach mir, hätte ich GAR keinen Kontakt. Ich mache ihm diese Newsletter und um seinen Kram kümmert er sich bitte einfach selbst!

Ist das echt falsch? Muss man als getrennte Eltern täglichen Kontakt haben? Ich will das nicht.

Mein Sohn geht montags und donnerstags zu ihm und jedes zweite Wochenende. Da er nur eine Einraumwohnung hat, schläft er an den Papa-Wochenenden auch bei mir, ist nur tagsüber beim Papa.

Wie ist das bei euch?

Liebe Grüße
plitzplautz....

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Hey!

Du kennst ihn besser als ich, aber für mich liest es sich so, als wäre er ein Mann, der permanent versucht, deine Grenzen niederzutrampeln. Ich würde eine Beratung beim Anwalt nehmen und mich beraten lassen, wie ich die Kommunikation mit ihm zu gestalten habe. Regelmäßige Updates (nicht bloß monatlich, ggf wöchentlich) per Mail wären da mein Weg. Auf Telefon und Co wäre er blockiert, lediglich per Mail käme er durch. Wenn das Kind bei ihm ist, ggf auch über Telefon.

Ich schätze, ihm muss man ganz deutliche Grenzen aufzeigen.
Pläuschchen am Telefon ist nun vorbei.

Liebe Grüße
Schoko

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Nein muss man nicht... geh doch einfach nicht ran.

Wir haben des WM und haben, wenn wir Kontakt haben, meist am Wechseltag welchen.

Wir schicken uns Fotos, wenn Kind was tolles erlebt und der andere nicht dabei ist und mein Ex wünscht, dass ich die Zensuren umgehend mitteile, wacht er ja wohl auch ;-)

Und klar, gibt es einen Anlass was zu klären, dann machen wir das auch, aber sonst haben wir keinen Kontakt.

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Moin,

Suche eine technische Lösung.

Wöchentliche Updaes für Wichtiges sind sinnvoll. Kleinigkeiten zwischendrin per Messanger. Telefon stört, einfach weil man direkt Aufmerksamkeit geben muss. Da ist jede asynchrone Kommunikation einfacher.
Ich würde Zwischennachrichten für Sinnvoll erachten, das Foto von der Klassenarbeit, die Einladung zu Elternabend etc. Dann reicht sogar eine monatliche E-Mail für Arztbesuche etc. Dokumente gehen als Sc n in eine (im Inland gehostete) Cloud.

Selbst gehe ich bei meiner Ex nie ans Telefon, weil sie ausnahmslos jedes Gespräch bisher zu Vorwürfen, Pöbeleien und Gaslighting missbrauchte. Alles Sachliche lässt sich in wenigen Sätzen über die genannten Kanäle schreiben. Und da es dann auch schön nachweisbar ist und bleibt (regelmässige Backups nicht vergessen!), ist sogar der Ton meiner ex 'nur' rüpelhaft statt übelst ausfallend.


Technische Lösung ist schnell, einfach, fast kostenlos und toll für Dokumentationszwecke. Auf moderierte Gespräche, um Angelegenheiten der Kinder zu klären, kann man sich einlassen, sofern die Moderation neutral und durchsetzungsstark ist und vorab eine klare Tagesordnung erstellt wurde, mit der die Themen klar umrissen sind.

> Er nimmt KEINEN der Arzttermine
> der Kinder wahr.

Welches Modell habt ihr denn? Wenn du im Residenzmodell betreust und Unterhalt beziehst während er nur zwei Wochenenden im Monat hat, kann ich nachvollziehen, dass er Spaßpapa ist. Lebt ihr annäherd 50-50 muss er natürlich Termine auch in seiner Woche wahrnehmen. Die sind dann aber mit ihm vorab abzustimmen. Du kannst nicht erwarten, dass er wöchentliche Termine wahrnimmt, die ohne sein Zutun oder zwingende Gründe vereinbart wurden. Das wäre deinerseits übergriffig.

Noch was zum Kontakt: unterbinde nicht den Kontakt zum Kind. Dass DU nicht mit ihm reden willst hat nichts damit zu tun, ob er regelmäßig mit dem Kind telefoniert. Das ollte dann nur so geregelt sein, dass das Kind anruft, wenn es bei euch im Ablauf passt.

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Hallo!
Na klar, kann ich nicht erwarten, dass er Termine mit unserem Sohn wahr nimmt.
Es grollt mitunter in mir, dass ich alles an der Backe hab.
Aber ich will das auch so. Mein Noch-Mann gibt absolut keine Infos weiter und lässt mich gnadenlos ins Leere laufen, wenn er Termine übernimmt. Zwei mal probiert, seit dem lasse ich sowas. Er teilt mir nicht mal folgetermine mit.

Die Kinder dürfen Klntakt zu ihm haben, wie sie wollen. Darum geht es auch gar nicht. Es ist der kleinscheiß.

Das mit der technischen Lösung klingt bisschen schräg, aber auch ganz gut.

Nachdem ich ihn gestern darum bat, mich nicht täglich zu behelligen, hat er mir ne kurzfristige und relevante Info per WhatsApp geschrieben. Ich habe aber WhatsApp so eingerichtet, dass ich seine Nachrichten aktiv abrufen muss, um nicht ständig mit seinen gemeinen Nachrichten bombardiert zu werden. Ich hab das nur gesehen, weil ich gestern so sauer über seine freche WhatsApp war und mir noch mal angesehen habe, ob sie wirklich frech war oder ich was in den falschen Hals bekommen habe.
Angekündigt habe ich ihm, dass ich meine Nachrichten nur freitags abrufe.
Er versucht mich jetzt also dazu zu erpressen seinen Mist zu lesen.

Wie macht man denn das…??? Wie seit ihr zu eurer Kommunikation gekommen?

Liebe Grüße

Bearbeitet von plitzplautz
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Du bist verpflichtet, mit dem Vater über die gemeinsamen Kinder zu kommunizieren.

Wie man das anstellt, ohne das man ständig genervt wird?

Du blockst ihn überall, wo du ihn blocken möchtest.

Alternative 1 (und in deinem Fall glaube ich die vernünftigere Variante): Du richtest eine E-Mail Adresse ein, die rein für diese Kommunikationsbelange sind und teilst ihm mit, das du auch nur zu solchen Sachen antworten wirst. Ist was privates dabei --> keine Reaktion darauf.

Alternative 2: Du richtest einen Telegram Kanal ein. Aber hier könnte er dich quasi wieder zutexten.

Meiner Erfahrung nach wird es einige Zeit dauern, wo er immer mal wieder Grenzen übertreten wird, aber wenn man ihn da konsequent ignoriert, tritt irgendwann ein Erziehungseffekt ein. Das ist zwar müheselig, aber langfristig führt es zur ersehnten Ruhe.

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Ich verstehe Dich und kenne das. Mir hat es extrem geholfen, meinem Ex klarzumachen, dass - natürlich außer im Notfall, wenn die Kinder bei ihm waren - ausschließlich per Mail kommuniziert wird. Und das war eine extra eingerichtete Adresse, die ich nur noch einmal in der Woche bearbeitet habe. Das ist entlastend und irgendwann hat er es verstanden.

Ich bin halt seit Jahren in seinen Augen und denen seines Umfelds die böse Ex, die ihm viel Geld abzieht und ihn ausschließt. Trifft mich aber nicht mehr.

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Hallo!
Danke für für die Antwort.
Also dass man die doofe ist, das bleibt, ja?
Da setzt man sich irgendwas mit dem popo drauf, ja?

Ich finde den Prozess aktuell sehr schwer. Ich kanns nur immer mit nem Mensch Ärger dich nicht -Spiel vergleichen.
Auch wenns ne Zeit gut läuft, kann man sich plötzlich am Anfang wieder finden 🙄

Mich treffen aktuell jegliche Beschimpfungen und Lügen.
Ich finde auch die Schuldumkehr so krass… er hatte seit zwei Jahren ne Affäre, er hat mich vergewaltigt, er hat mich bestohlen.
Aber ich bin jetzt die rücksichtslose Furie, die ihn abzieht und ihn beinahe zum Selbstmord gebracht hat.
Das tut immer noch sehr weh.

Wir haben ein mal im Monat ein begleitetes Gespräch.
Ihm das zu sagen, was er da macht und wie schäbig er sich verhält, ohne hysterisch zu werden, tut gut.
Dank morderation bleibt alles im sachlichen Rahmen. Ich muss keine Angst haben.
Aber ich muss trotzdem aufpassen…. Wenn er merkt, dass mir diese Gespräche gut tun, hört er vielleicht auf…

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Mich trifft das schon immer noch manchmal ganz schön, wenn die Kinder erzählen, wie in seiner Familie über mich gesprochen wird. Ich glaub, man kann das nicht ganz ablegen.