Falsch verstandene Hilfsbereitschaft...

Hallo Gemeinde,

Ich bin auf der Suche nach neutralen Meinungen um meine "Misere" für mich emotional einordnen zu können.

Ich weiß schon etwas länger nicht mehr weiter...

Vor etwas längerer Zeit (1Jahr her) starb unerwartet eine gute Bekannte von mir.

Sie ist mit 45 Jahren einfach umgefallen und war tot... Ein Schock für alle, vor allem für ihren Ehemann, der sie gefunden hat. (Versuch der Reanimation durch den Ehemann etc, bis der Notarzt eintraf war leider nicht von Erfolg gekrönt.)

Als der Arzt den Tod von ihr ausgesprochen hat, ist ihr Ehemann "durchgedreht", versuchte sich umzubringen, drohte weiter mit Suizid und wurde aus diesem Grund in die Geschlosse Psychiatrie eingewiesen.

Durchgesetzt von der herbeigerufenen Polizei.... Also an Dramatik kaum zu überbieten.

Das Paar hat keine Kinder und wenig gefestigte Familien.

Ihre Haustiere waren die "Ersatzkinder".

Ich und das Ehepaar waren durch ein gemeinsames Hobby /Verein befreundet, aber eigentlich mochte ich Sie immer mehr als ihn, er war halt immer mit dabei.

Privat haben wir uns auch hin und wieder mal zum grillen verabredet, aber nicht oft.

Jetzt zum Thema...

In der Zeit wo er in der Geschlossenen war, habe ich mich um die Tiere gekümmert, was sollte ich denn auch machen? Ich konnte sie ja nicht ihrem Schicksal überlassen - und das war immerhin 1/4 Jahr! (inkl Tierarztbesuchen, Hundefriseur etc)

Von den Familien der beiden fühlte sich da keiner zuständig.

Regelmäßig, mindestens 1 Mal in der Woche besuchte ich auch ihn, leistete Seelischen Beistand und brachte ihm das Nötigste zum Leben ins Krankenhaus. (Schokolade, mal was selbst gekochtes, Hygieneartikel).

Die Beerdigung und die Zeit der Unterbringung auf der Psychiatrie ging vorbei und Er begann mit dem neuen Leben zu "leben".

Das war für ihn eine Rückkehr in das alte Zuhause,
Therapie (Depressionen!!!) , Wiederaufnahme der alten Arbeit usw.

Alles fügte sich wieder.

Zwischdurch leistete ich auch gerne bei seinen "Tiefen" - Seelischen Beistand und machte ihm Mut nach vorne zu schauen.

Das hat mich einiges an Kraft und Zeit gekostet, war aber in dem Moment auch ernst gemeint von mir und ich fühlte mich berufen ihm zu helfen und zu bemitleiden.
Meine Familie musste da oft hinten anstehen und warten bis sie "dran" waren.

Rückblickend denke ich, es war ein Fehler - er "sonnte" sich ein wenig in dem Mitleid und begann immer mehr einzufordern.

Das ist jetzt auch mein Problem...

Ich kann nicht mehr.... Ich will auch nicht mehr... Davon mal abgesehen das ich meine Kraft für meine Familie brauche und aufbringen möchte, kann ich ihm seine fehlende Familie nicht ersetzen.

Ich war jetzt 1Jahr für ihn da, dabei sind wir noch nicht mal besonders gut befreundet gewesen und er ist auch 25 Jahre älter als ich, jetzt muss er alleine klar kommen!
An fehlendem Freundeskreis seinerseits kann es übrigens nicht liegen, dass er sich so an mich hängt, den hat er unter seines gleichen.

Er ist wirklich penetrant und nervig geworden, klar... Ich verstehe... Er ist verzweifelt, aber ist das ein Grund mich mit WhatsApp zu bombardieren, mich mit Anrufen (sinnloser Art) zu nerven und einen auf "BestFriends" mit mir machen zu wollen?

Ich möchte jetzt langsam wieder auf Abstand gehen und mich meinem Leben wieder ganz widmen.

... Muss man doch verstehen....!?!?!

Bevor jetzt jemand sagt, ich solle ihm das so sagen.... Das hab ich schon getan... Natürlich in Watte verpackt und auf die Sanfte Tour, aber er scheint es nicht zu verstehen!

Ich bin kurz davor ihn zu blockieren, aber frage mich natürlich ob ich das darf, einfach aus dem Grund, nicht die Schuldige sein zu wollen falls er sich doch noch was antun möchte.... Evtl aus dem Grund des "Abgelehnt werdens".

Am Wochenende sprach ich mit einem Freund aus seinem Freundeskreis und schilderte die Situation, aber es brachte nur zum Vorschein dass Er es nicht nur mit mir so macht. Auch Andere sind sehr genervt von seiner Person und seiner "Heulerei"... Keiner kann etwas an der Situation ändern, auch wenn alle Verständnis haben - aber langsam reicht es.

Wieviel Ehrlichkeit ist in der Situation angebracht und wie kann ich ihm das klar machen?... Bitte beachtet... Man darf seine Depressionen nicht vergessen, solche Menschen ticken wohl anders als normal verständlich.

Ich bin ratlos.... Danke schon im voraus für Ratschläge.

LG Tellermine,

. . . . die kurz vor der Explosion ???? steht!

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Hallo,

es gab auch mal Zeiten, wo ich immer sehr nett zu allen war und hilfsbereit.

Tue Gutes und es wird böse enden....könnte man dann regelmäßig sagen.
Komischerweise brauchen immer viele Leute Hilfe. Nur wenn man selber welche braucht, ist keiner da oder allenfalls mit blöden Sprüchen, die einem nicht weiter helfen.

Finde ich toll, das du dich um die Tiere gekümmert hast, als sich niemand

dafür gefunden hast. Besucht hast du den Mann sicher zu oft und seine Familie sollte man

für Fremde niemals vernachlässigen!

Das gilt für jegliche Art des Engagement.
Aber das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.

Ich würde ihm ganz klar sagen, das du dir nun ein Jahr den Allerwertesten aufgerissen hast und

es nun mal an ihm liegt, sich dankbar zu erweisen, indem er mal versucht seinen kram wieder auf die Reihe zu bekommen.

Alternativ sagst du das du dringend bald in Kur musst (kann ja immer was dazwischen kommen, aber ich würde mal schauen wie er reagiert)und das er sicher nun auch für dich da sein möchte. Normalerweise sind solche Energieräuber dann ganz schnell weg.

Ich kenne den ja nicht und weiß nicht wie er tickt. Ich würde den nun richtig fordern, so das der von allein weg bleibt.

Oder aber, du musst es mal klar und deutlich sagen, das deine familie bisher zu kurzt kam und diese nun wieder auf Platz eins ist und er nun genug Zeit hatte, um sich zu schonen und sein Leben auf deinen Schultern aus zu ruhen.

Du bist einfach zu nett gewesen und er hat nun eine gewisse Erwartungshaltung, die er so einfach nicht ablegen wird.

Ich sag mal so....für seine Depression kannst du nichts. Man kann nicht immer auf alles und jeden Rücksicht nehmen. Du warst zur Stelle, als du gebraucht wurdest. Nun wirst du nur noch gnadenlos ausgenutzt.

Man kann nicht immer nur an andere denken...

LG

2

Ich danke dir für deine Antwort.

Ja, er ist ein echter Energieräuber und ich habe es zu spät bemerkt... Geblendet von dem Mitleid über die besagten Umstände.

Es ist eine tolle Idee ihn jetzt richtig zu fordern... Nur leider befürchte ich, dass er sich darüber freuen würde, von mir gebraucht zu werden und sich deswegen nochmehr in den Gedanken "bestFriends" verrennen würde, was ich absolut nicht will.

Ja, ich kann nicht alle retten... Das muss ich wohl erst lernen...

Aber ich verstehe Menschen nicht, die glauben (so wie es bei ihm zu sein scheint), ich hätte eine Freude daran mehrfach am Tag von ihm zu hören und zu lesen.... Und das über Wochen /Monate.

Hat nicht auch jemand mit einer Depression was zu tun und kann seine Zeit sinnvoller gestalten?

Schreiben, Telefonieren usw kostet ja auch Zeit!!!???

Und was ich mich des öfteren frage ist auch...

Wenn man keine Reaktion auf die WhatsApp bekommt und Anrufe weggedrückt werden - wieso merkt er dann nicht, dass ich eigentlich grad nichts mehr von ihm wissen will.... Ich verstehe das nicht!

... Reaktion von ihm auf die oben genannten Punkte war...

Er stand am Wochenende unangemeldet vor meiner Tür und "hat sich Sorgen gemacht ob alles in Ordnung ist!"

...mir fällt da echt nichts mehr ein!

Ich habe wirklich mit mir zu kämpfen gehabt nichts falsches zu sagen und auf meine gute Kinderstube zu achten!

Ach es ist belastend...

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Es ist halt nicht leicht Rat zu geben, wenn man jemand nicht live erlebt.

...und nein...ich will den auch nicht live erleben.

Früher war ich auch mal so...heute bin ich da knallhart. Ich habe genug Lehrgeld in meinem Leben gezahlt.

Ich selber hatte immer mal welche, die sich an mich ran kletten wollten - einmal so eine Flodder Familie, also die wären der Knaller bei manchem Trash- Sender und da musste ich konsequent, fast schon gemein direkt werden.

Zum Glück waren die dann direkt so sickig, das die mich auch bis heute im Supermarkt nicht groß beachten. Die erregen Aufmerksamkeit und ich möchte nicht mal das Leute nur denken, das ich die kennen könnte.

Ich war schon auf einem guten Weg zum gesunden Egoismus, fast in Perfektion und ein Krankenhausaufenthalt, bei welchem meine Bettnachbarin eine junge esoterisch angehauchte Russin war recht unterhaltsam

Die hat dann immer den Fernsehen aus geschaltet und dann war Redezeit.:-) Auch über Leute, die mich so aufregen.

Die war auf ihre Art auch schräg, hat mit mir Stunden - ich durfte ja nicht fern sehenoder gar lesen #rofl- über Energievampire gesprochen. Im Grunde hatte sie in vielem auch recht gehabt. War auch eine wirklich unterhaltsame Woche gewesen.

Wir haben uns gegenseitig ausgetauscht, da sie ja auch ihre persönlichen Baustellen hatte und ich habe selten so fruchbare interessante Gespräche geführt

Worauf ich hinaus will, das man in sich gehen muss oder mal sich mit Leuten austauscht, was du ja gerade machst und sich dann wieder etwas festigt.

Viele Helfenden kommen an den Punkt, wo es nur noch undankbar wird, man sich ausgenutzt fühlt oder aber derjenige, dem man hilft, wird zur persönlichen Nemesis.

Ist derjenige gesundheitlich angeschlagen, kommt man sich auch wie ein Schwein vor , wenn man den vor den Kopf stößt und das Gewissen will auch nicht mitspielen, sondern plagt eine.

Nun musst du aber mal an dich denken und nicht nur, wie der andere sich fühlt.
Der denkt in der regel nämlich nur an sich und seine Bedürfnisse.

Du :
- fühlst dich ausgelaugt und unwohl in dieser Situation
- bist genervt von seinem Verhalten, was durchaus stalkingähnliche Tendenzen aufweist
- möchtest dein altes Leben wieder haben und mehr Zeit für deine Familie

- nimmst zuviel Rücksicht auf seine Gefühle - diese Gefälligkeit erweist er dir im Gegenzug jedoch nicht

Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, da ja alles ander ausgeschlossen ist, also ihn mal mit Forderungen zu vergraulen:
1. glatter Schnitt und das mit der Brechstange und unmissverständlich ohne die Folgen absehen zu können - ich weiß ja nicht wie der drauf ist. Nicht das du dann einen Aggro Stalker an der Backe hast. daran möchte ich nicht mitschuldig sein

2. den Kontakt auslaufen lassen, was aber zeitaufwendig ist und kräftezehrend, da du immer neue Ausreden suchen musst. Dann muss er sich halt auf andere focussieren.;-)
Nummer blockieren, konsequent weg drücken und wenn er an die Tür kommt, sagen das dies einen Grund hat und du nun auch mal wieder zeit für dich brauchst. Nicht einknicken.

Klar, durch den Verlust ist er womöglich einsam, aber sobald es für dich zur Belastung wird, musst du erstmal an dich denken.

Ich würde ihm die Nummer von einem Psychologen in die Hand drücken oder per smartphone zukommen lassen und dann soll er sich halt Hilfe suchen. Er muss halt mal selber aktiv werden.

LG

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Hallo,

mein Umgang mit Energieräubern gestaltet sich so, dass ich mir zwar Zeit nehme, aber nur, wenn und v.a. wann ich das will.

WA Nachrichten ignoriere ich mittlerweile, selbst anrufen, das macht mein persönlicher Energieräuber eher nicht.
Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, ist dieses Winken mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Zaunpfählen. Früher, als ich noch gerne geholfen habe, bin ich darauf angesprungen. Mittlerweile nicht mehr.

Was ich damit sagen will: Du kannst ruhig Dir selbst zugestehen, nein zu sagen. Dafür brauchst Du niemanden blockieren.

LG
Karin

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Hallo,

Und danke für die Antwort.

Ich muss es noch lernen nein zu sagen,... Kaum zu glauben, das wird mir erst jetzt klar, dabei bin ich eigentlich weder naiv noch lauf ich blind durch die Gegend... Dachte ich jedenfalls immer.

Dir sind sogenannte Energieräuber auch bekannt?

Für mich vollkommen neu - habe ich jetzt hier erst gelernt... Unglaublich!

Zu dem Thema blockieren wollte ich nur noch sagen, dass ich das aus dem Grund vor hatte, einfach auf seine Psychische Verfassung bedacht.

Ich dachte mit meinen Worten könnte ich ihn mehr treffen (und vielleicht auch auf dem falschen Fuß) als mit einem einfachen blockieren.

... Da hätte ich wenigstens nichts falsches gesagt.

Ich hoffe das ist irgendwie verständlich rüber gekommen.

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Kennst du den Therapeuten? Schreib dem mal eine Mail. Vielleicht kann der ihm die Augen öffnen damit er deine diskreten Hinweise versteht.

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Hallo,

Ich kenne seinen Psychiater nicht, aber es ist bestimmt möglich dies raus zu bekommen.

Ich werde mich darum bemühen und die Fakten schildern, ich glaube auch zu wissen das er dem Psychiater und auch den anderen Menschen in der Gruppen Therapie regelmäßig etwas über sich "vorspielt".
Das hat er mir mal gesagt...

Ich dachte mir da aber eigentlich immer, dass es der Psychiater als Fachmann aber bestimmt merken wird.

Es ist nur wieder so, dass ich alleine für die Suche nach diesem Psychiater wieder Zeit und Energie verlieren werde... Aber das muss ich dann wohl machen.

VG

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Das ist ein relativ sinnloses Unterfangen.

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<<<aus dem Grund, nicht die Schuldige sein zu wollen falls er sich doch noch was antun möchte>>>

Hör bitte auf so einen Mist zu denken.

Du bist für das was er tut oder nicht tut NICHT verantwortlich.

Und es ist NICHT Sinn der Sache, dass Du ihm den Arsch nachträgst, und Deine Familie und Dich selbst komplett vernachlässigst.

Das mag jetzt kalt und herzlos klingen, aber wenn er tatsächlich nicht mehr lebensfähig ist.....dann soll er still und leise abtreten.

<<<Natürlich in Watte verpackt und auf die Sanfte Tour>>>

Leg die Watte weg und nimm einen Hammer !

Sag ihm deutlich dass Du den Kontakt in der Form nicht willst....und wenn es dazu nötig ist ihn zu blocken, dann mach das, und zwar ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich hatte auch schon so einen Fall.....bin sogar so weit gegangen dass ich ihm sehr ruhig gesagt habe, dass wenn er wirklich keinen Sinn in seinem Leben mehr sieht, er es eben beenden soll, es aber nicht so weiter gehen kann, dass er alle Menschen in seinem Umfeld mit runter zieht und es nicht mal merkt, wie sich alle für ihn den Arsch aufreissen.

Es geht ihm mittlerweile übrigens prima....der verbale Schlag in die Fresse hat als Weckruf sehr gut funktioniert.

Aber selbst wenn es anders gewesen wäre, würde ich mir keine Vorwürfe machen, da es so auf keinen Fall mehr weiter gegangen wäre.

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Ich packe die Watte weg... Das hab ich hier schon ein paar Mal gelesen, ist ja auch notwendig!

Hab's verstanden.

Im Gegensatz zu den meisten Meinungen ist es nur so, dass ich selbst sehr unsicher bin im Umgang mit Menschen die depressiv sind und ich diese "Watte" nur benutzt habe weil ich im Anflug meiner gereizten Stimmung auch evtl nicht immer den richtigen Ton treffen werde, was den "Hammer" sehr hart werden lassen könnte.

Meine Familie und mich habe ich übrigens nicht "komplett vernachlässigt"... Sie musste halt ab und zu warten, oder es gab zum Abendessen nur den Papa am Tisch, weil ich mich grad um die Tiere kümmern war.... Nur als Beispiel.

" Das er still und leise abtreten soll"... Okay, hart gesagt... Ja... Aber das kann ich sicher auch nicht verhindern, wenn er es vor hat... Klar, doch ich weiß nicht ob man sich nicht doch fragt ob man evtl noch hätte was tun können, oder nicht. Ich weiß es nicht!

Ich danke dir für die Meinung!

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Hallo,

zuerst mal toll, was du gemacht und wie du ihn unterstützt hast!

Dann ... zieh dir bitte den Schuh nicht an. Leute, die sich suizidieren wollen, schaffen das immer und können auch von niemanden gehindert werden. Ja, wärst du am Dienstagabend da gewesen, wäre es dann vielleicht Mittwochabends passiert. Wärst du 24 Stunden da gewesen und in der 25. Stunde eine Minute Milch holen gegangen, und es wäre da passiert ... Und vielleicht würde es auch unter deinen Augen passieren. Weil es ohnehin passiert wäre. Vielleicht drei Momente später. Aber man kann das nicht aufhalten. Als Einzelperson ohnehin nicht.

Du hast einen Energievampir der übelsten Sorte. Und nein, es gibt für Trauer keine Regeln, aber man erwartet von jemanden dieses Alters, dass er es doch wieder schafft, ein sinnvolles Leben zu führen, ohne seine Umwelt zu belätschern .... Der Typ bringt dich (und andere) an die Grenze und vielleicht ist es für ihn sehr heilsam, das auch zu erleben um sich selbst auch mal wieder reflektieren.

Er hat nun viel Unterstützung erfahren, was ja auch eine sehr schöne Erfahrung in sehr unschönen Umständen für ihn war. Nun muss er aber erkennen, dass er doch wieder aus dieser Hängematte der Fürsorge ein eigenständiger Mensch werden muss, der auch mal auf die Bedürfnisse der anderen Leute eingeht. Schafft er diesen Schritt nicht ... ist der Schritt in die Einsamkeit vorprogrammiert. Auch hier kannst du nicht helfen, man ist irgenwie im Leben doch einen großen Teil für sich selbst verantwortlich.

Zieh dich nun zurück ... schreib ihm vielleicht noch einmal einen Brief ... lass sich dann nicht auf Diskussionen ein.

GLG
Miss Mary

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Boah... Was für eine tolle Art und Weise mir zu antworten... Ich bin beeindruckt!

Vielen Dank für deine Worte.

Im übrigen habe ich mich das auch schonmal gefragt, ob er sich eventuell besser fühlt, wenn andere Leute "leiden". Kann das sein? Nur weil sein Leben aus den Fugen geraten ist, darf es anderen nicht gut gehen?

"ein Energievampir der übelsten Sorte "... Ja das stimmt!

Allein diese Erkenntnis erlangt zu haben, stärkt mir unheimlich den Rücken.

Ich habe Nächstenliebe immer als positives Gut empfunden... Doch ich glaube alles was ich wirklich richtig machen konnte war den Tieren Zuwendung und Versorgung zu geben.
Ihn retten kann ich nicht, das wird mir immer klarer!

Ich bekomme jetzt von ihm immer noch wA, wo er auf die "Freundschaft" eingeht, Unzwar in einer sehr vorwurfsvollen Art und Weise.... Da reichen auch wenig Worte und ich weiß genau was er mir sagen will.

Stimmt!... Ein Mann seines Alters sollte selbständig sein und sich nicht wie ein kleines Kind verhalten. Ich finde das auch zunehmend lächerlich.

... ENERGIEVAMPIR eben!

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Dann würde ich ihm klipp und klar sagen, dass du dich gerne um ihn gekümmert hast, aber nicht seine Familie und keine Freundin bist und das auch nie so empfunden hast und es dir leid tut, falls du diesen Anschein erweckt hast.

Ich würde zusätzlich wohl die Handynummer wechseln. Du fährst nicht zufällig bald ein paar Tage in Urlaub, damit du direkt mal aus der Schusslinie bist? ;-)

Lg

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Guten Morgen!

Ich würde ihm EINE letzte Mail schreiben. Darin würde ich schreiben, dass ich in den vergangenen Monaten ja durchaus mitbekommen habe, wie sein Leben verlief, dass ich sehe, welche Fortschritte er macht und, dass es ihm nun zumutbar ist, sein Leben wieder selbst zu gestalten. Daran würde ich anknüpfen, dass ich alles gern für ihn getan habe, mich nun aber ruhigen Gewissens wieder meinem Leben und meiner Familie zuwende, da er offenbar gut betreut ist und ich sicher bin, dass er alles weitere auch ohne mich schafft. Ich würde ihm noch alles gute wünschen und mich dann niemals wieder melden oder reagieren, wenn er sich meldet.

Du hast Dinge getan, die für einen nicht-Freund nicht üblich sind, daher überrascht es mich nicht, dass er dich als Freund einsortiert. Wie würdest du denn einen Freund definieren, wenn nicht über den Aspekt des Daseins, wenn man jemanden am meisten braucht? Aus seiner Sicht nachvollziehbar, finde ich. Daher klare Worte. Verletzend oder böse werden muss man meiner Meinung nach allerdings nicht. Er hat nur das getan, was du zugelassen hast. Wenn dir diese Rolle nicht gefällt, ist es nun an dir, die Situation zu ändern. Aber dann solltest du auch konsequent bleiben und dich wirklich nie wieder melden.

Liebe Grüße
Hopsi

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Ja genau, er hat mich falsch einsortiert... Steht ja bereits in der Überschrift meines Beitrag's.

Ich melde mich auch nicht täglich mehrmals bei meinen Freunden und erzählte von mir, das Verhalten finde ich nicht normal. Das ist keine nachvollziehbar Handlung.... Und das über Monate hinweg.

Das ich Dinge getan habe die als Nicht - Freund unüblich sind, war wohl meinem Mitgefühl verschuldet... Und wir sind gemeinsam in einem Verein. Da haben auch noch andere Mitglieder Besuche abgestattet, die vorher auch nicht mehr mit ihm zu tun hatten!

Mich um die Tiere zu kümmern, okay, aber es waren ja auch ihre Tiere (also von der Verstorbenen) und sie mochte ich ja eigentlich sehr. Ich wusste auch wieviel ihr die Tiere bedeuteten und muss sagen, selbst die Tiere taten mir leid... Sie haben ja auch ihr Frauchen verloren und Herrchen war auf einmal auch nicht mehr da - die Verstanden natürlich die Welt erst recht nicht mehr.

Deshalb meine Bemühungen.

Danke für die Antwort.