Schlechtere Eingewöhnung mit Papa?

Guten Morgen!

Unser Sohn wird nächste Woche 1 Jahr alt und soll bald in die Krabbestube eingewöhnt werden. Ich kann nämlich aus beruflichen Gründen wahrscheinlich nicht die Eingewöhnung mitmachen und da wir mir ehrlich gesagt schon etwas mulmig, auch der Papa ist recht unsicher was die Eingewöhnung betrifft. Gewöhnt sich das Kind schlechter mit dem Papa ein? Wäre er innerlich unter großen Stress wegen der Trennung von mir und dann der neuen Situation?

Zu meinem Sohn: Er hat natürlich eine sehr gute Beziehung zum Papa. Er flippt förmlich aus, wenn er den Schlüssel im Schloß hört. Er hat die Bespaßerrolle für ihn. Wenn der Papa Heim kommt muss gleich Action sein, Spaziergang, Spielen, dann gibt unser Familienessen und danach macht er ihn fertig fürs Bett. So war das schon von Anfang an.

Kommts aber hart auf hart, dann ist der Papa abgeschrieben, z.B. wenn er sich irgendwie verletzt hat, extrem Hunger hat, müde wird und schlafen muss, Angst hat etc.. Er versteht, wenn ich nicht verfügbar bin, also nicht da bin, dann weint er auch nicht, geht aber z.B. auch nicht schlafen und wird sofort richtig traurig und weinerlich wenn ich wieder in Sichtweite bin. Zudem ist er ein Stillkind und momentan schreit er sobald er etwas unsicher ist, z.B. wenn er auf den Popo geplumst ist, oder ihm etwas nicht gelingt, ganz hysterisch "Bibi" (Brust), reisst an meinem T-Shirt und will sofort trinken.... .

Haben sie damit Erfahrung? Danke schonmal, mich würde ihr Expertenrat dazu wirklich sehr interessieren,

MfG
Hatey

1

Hallo,

ich gehöre zwar nicht hier zu den Experten, aber habe ein wenig Erfahrung auf diesem Gebiet.

Ich selber arbeite in einer Kindergarten Gruppe nur mit U3 Kindern. Bei uns ist es so, das wir sogar ganz häufig empfehlen, die Eingewöhnung vom Vater machen zu lassen!

Das hat den Grund, Väter sind oft in "trennungs angelegenheiten" vom kind "einfacher" gestrickt. Das ist zumindest unsere Erfahrung.

Für Mütter ist es ganz schwer sich für eine zeit zu trennen (auch wenn es kurz ist) und das spürt das Kind!
Für uns als Erzieherinen ist es oft leichter das kind abzulenken und zu beruhigen wenn die bezugsperson geht, und nicht immer wieder zurück kommt, weil frau nochmal gucken möchte ob alles gut ist. Und das können Väter oft besser. (Ixh hoffe es ist verständlich was ich meine)

Mit all diesem Wissen werde ich selber schon in ganz wenigen Wochen die Eingewöhnung meiner Tochter erleben und mir wird jetzt etwas mulmig!

2

Liebe Hatey,

in den meisten Fällen ist es sogar ein großer Vorteil, wenn die Väter die Eingewöhnung übernehmen! Oft ist es so, dass kleine Kinder die stärkere Bindung zu ihren Müttern haben - kein Wunder, meistens kümmern sie sich ja auch intensiver um die Kleinen im Babyalter (stillen, nächtliche Betreuung, etc.). Wie Sie schreiben, hat Ihr Sohn aber auch eine sehr gute Beziehung zu seinem Vater. Das sind die besten Voraussetzungen für eine gute Eingewöhnung. Ihr Sohn hat vollstes Vertrauen zu Papa und trotzdem wird ihm der Abschied von ihm in der Kita bestimmt ein wenig leichter fallen, als wenn er sich dort von Ihnen verabschieden müsste. Eine Eingewöhnung ist natürlich trotzdem immer eine große Umstellung - für das Kind aber auch für seine Eltern. Und Tränen wird es beim Abschied ganz bestimmt auch bei Papa geben. Wichtig ist, dass sich Ihr Kleiner von den Erziehern in dieser Situation in kurzer Zeit trösten und beruhigen lässt. Dann ist die Eingewöhnung so gut wie geschafft. Alles Gute!
Aylin Lenbet

3

Vielen Dank! #blume

4

Hallo, ich gehöre auch nicht zu den Experten aber kann dir von meiner Erfahrung berichten. Mein Mann hat damals die Eingewöhnung unserer damals 13 Monaten alten Tochter gemacht und es war kein Problem obwohl die Beziehung damals sagen wir mal so nicht so gut war. Mein Mann war im ersten Lebensjahr zwar täglich zu Hause aber immer erst dann wenn die kleine noch geschlafen hat oder schon im Bett war. Er ging morgens halb sieben aus dem Haus und kam selten vor 20 oder 21 Uhr nach Hause. Ich war für alles zuständig was die kleine anbetraf . Er war dann für zwei Monate daheim da ich wieder arbeiten musste. Es ging trotzdem reibungslos mit der Eingewöhnung. Kinder passen sich den umständen schnell an.