Verständigung mit den Großeltern

Hallo zusammen,

wenn ich im Forum so lese und mich im Bekanntenkreis umhöre, merke ich immer mehr, dass die Großeltern bzgl. Betreuung bei vielen doch eine große Rolle spielen. Hier war ja z.B. kürzlich ein Beitrag, in dem die Frage nach dem Weggehen nach der Geburt war und es für viele wohl selbstverständlich ist, sich "Paarzeit" zu schaffen und das Baby / Kind bei den Großeltern "abzugeben".

Im Pekip war es auch für viele klar, dass an Silvester "natürlich" Oma aufs Baby aufpasst und mir erstaunte Blicke zugeworfen, weil ich daheimgeblieben bin. Unter diesen Müttern arbeiten auch ein paar schon längst wieder, z. B. 1-2 Nachmittage, an denen "natürlich" Oma das Kind nimmt.

Bei meiner Freundin holt die Schwiegermutter den Kleinen 3x in der Woche vom Kindergarten ab.

Die Nachbarin meiner Mutter hatte und hat die insgesamt 4 Kinder der Tochter ganz ganz oft und auch tagelang und auch über Nacht, da die Tochter ein Restaurant betreibt. Nachdem sie mir nach der Geburt meines Babys Kleidung ihrer Enkel in Größe 50/56 schenkte, nehme ich an, dass die Kinder schon kurz nach der Geburt dort waren.

Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen.

Meine Frage ist: WIE verständigt ihr euch mit den Großeltern? Fragt ihr konkret, ob sie abends aufpassen oder das Kind regelmäßig nehmen? Oder sogar fest nehmen, wenn ihr in die Arbeit geht? Oder habt ihr einen festen Omatag? Bieten das euch die Großeltern an?

Meine Eltern (die Schwiegereltern leben in Italien) sind 10 km von uns weg. Sie lieben den Kleinen. Meine Mutter nimmt auch telefonisch sehr Anteil. Sie hat Hochstuhl und Laufstall und Spielzeug vorbereitet (alles noch von uns Kindern). Aber für mich ist es mittlerweile mühsam. Sie wollen (vor allem mein Vater) den Kleinen am liebsten mehrmals die Woche sehen. Aber es wird immer erwartet, dass ich hinfahre, NIE würden sie zu uns kommen. Wenn wir sie ausdrücklich einladen, kommen sie sonntags zum Essen. Alles andere soll sich bitte bei ihnen abspielen. Wenn ich dort bin, mache ich natürlich alles selber, wickeln, füttern usw. Es ist ja auch mein Kind, KLAR! Aber für mich wäre es eine Entlastung, ihn mal dort lassen zu können.

Ein einziges Mal hatte meine Mutter das angeboten. Es war nach meinem Geburtstag und wir hatten vor in die Therme zu fahren. Natürlich mit Kind, ich hatte schon die Schwimmwindeln usw besorgt. Da fand meine Mutter, wir sollen uns erholen und den Kleinen bei ihr lassen. SEHR LIEB!!! Aber es blieb eine einmalige Sache.

Die Geburt war sehr schwer und ich hatte mit den Nachwirkungen noch monatelang zu kämpfen. Ich musste zur Physiotherapie und immer wieder zu diversen Ärzten. Wenn mein Partner nicht gerade frei nehmen konnte, schleppte ich den Kleinen immer mit. Die Physiotherapie ist mitten in der Altstadt, da muss man außerhalb parken und ich musste Tragesitz oder Kinderwagen jedes Mal mitschleppen. Damals hatte ich starke Beschwerden. Meine Hände und Arme waren zum Teil taub (kam von der Schultermuskulatur durch die ewig lange Pressphase bei der Geburt) und teilweise hatte ich starke Schmerzen und konnte den Kleinen kaum halten usw weil ich in den Fingern kaum Feinmotorik hatte.

Auch zur Rückbildung kam er jedes Mal mit, wenn mein Freund nicht frei hatte - während die anderen Mütter schon oft ohne Kind da waren, das "selbstverständlich" bei Oma war.

2 Woche nach der Geburt hatte ich eine wirklich schwere Brustentzündung. Ich lag über 1 Woche im Krankenhaus. Ich stillte ab, es war rückblickend gesehen die schlimmste Zeit in meinem Leben. Mein Partner und mein Baby waren die ganze Zeit über bei mir. Meine Mutter kam 2x um die Wäsche zu holen. Wirklich LIEB! Aber als ich entlassen wurde, und mein Freund, der während des KHs Gott sei Dank eben kurzfristig Urlaub nehmen konnte, wieder arbeiten musste, war ich natürlich wieder auf mich allein gestellt. Mir ging es noch überhaupt nicht gut, die Entzündung war noch nicht abgeklungen und ich musste eine Zeitlang noch schwere Medikamente nehmen. Es wurde keine Hilfe angeboten. Als die U3 anstand, fuhr eine Freundin mit - ich traute es mir kräftemäßig einfach noch nicht zu, diesen Vormittag allein zu bewältigen.

Von andern hört man, dass sie ihm Wochenbett bekocht wurden. Dass ihnen generell mal was abgenommen wird.

Bei anderen hat meine Mutter aber VIEL Verständnis. Die Schwiegertochter einer Freundin von ihr hatte jetzt auch eine dramatische Geburt. Ihr ging es schon in der Schwangerschaft nicht gut. Um sie zu entlasten, nahm die Frau ihren kompletten Urlaub.

Ich muss dazu sagen, dass meine Geschwister 10 Jahre jünger sind als ich (Zwillinge) und ich nach der Geburt STÄNDIG und SELBSTVERSTÄNDLICH mitanpacken musste. Meine Eltern haben eine Nebenerwerbslandwirtschaft, für die meine Mutter meist allein zuständig ist, weil mein Vater oft tage/wochenlang auf Messen usw. arbeitet. Das war auch nach der Geburt meiner Geschwister so. Meine Mutter war allein jeden Morgen und Abend mindestens 1.5 h draußen und in der Zeit war ich (mit 10, 11) komplett allein für die Geschwister zuständig. Ich weiß noch, dass ich manchmal so Rückenschmerzen hatte, dass ich raus zur Schaukel bin und versuchte weinend, meine Rücken "geradezubiegen".

Rückblickend musste ich meiner Meinung nach damals viel mehr leisten, als man es von einer "normalen großen Schwester" erwarten darf. Ich musste mein Leben zurückstellen für die beiden, jahrelang.

Das ist ein anderes Thema (vielleicht eröffne ich einmal einen Thread dazu), auf alle Fälle möchte ich damit sagen, dass es damals für meine Eltern selbstverständlich war, dass ich IMMER mithalf.

Aber für sie ist es, im Vergleich zu so vielen anderen Großeltern, überhaupt nicht im Blickfeld, MIR mal zu helfen.

Wie kann ich mich mit ihnen verständigen?

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Guten Morgen!

SAG ES IHNEN.

Deine Mutter kann nicht riechen, dass du dir Entlastung wünscht.

LG

1

Bei uns ist es eine Mischung aus beiden. Unsere Tochter ist das erste Enkelkind und von Geburt an waren wir oft zu Besuch und mit 10 Wochen hat meine Schwiegermutter das erste mal gefragt ob sie mit der kleinen allein spazieren gehen kann. Seitdem fragen wir bei Terminen oder wenn wir etwas Vorhaben nach ob sie aufpassen können, aber auch die Oma fragt öfters ob sie die kleine mitnehmen können auf Ausflüge oder ob sie mal wieder bei Ihnen übernachten kann....einem festen Tag gibt's nicht. Daher schwankt das auch zwischen 1-3x die Woche. (Meine Eltern wohnen 200km weit weg die spielen bei der Betreuung keine Rolle und könnten es wahrscheinlich auch nicht)

Gekocht oder geputzt hat bei uns übrigens auch niemand nach meinem Kaiserschnitt und als mein Mann 2 Wochen später wieder arbeiten musste auch nicht. Der Vorteil von uns ist inzwischen das die Großeltern direkt nebendran wohnen.

Wenn du dir Unterstützung wünscht würde ich einfach fragen...nicht auffordern sondern beim nächsten Besuch nachfragen ob sie sich vllt vorstellen bzw zutrauen könnten auf ihren Enkel aufzupassen. Erwarten kann man das sicher nicht und ich weiß das wir Glück haben das die Großeltern freiwillig soviel machen. Aber freundlich nachfragen ist in meinen Augen ok.

3

Nur redenden Menschen kann geholfen werden. Sei froh, dass du ne Mama in fern Nähe hast und kommuniziere offen, dass du Hilfe brauchst. Du bist wahrscheinlich so ein Typ wie ich, der immer alles locker zu meistern scheint. Niemals würde jemand auf die Idee kommen, mir Hilfe anzubieten, weil jeder denkt, dass ich das locker schaukle. Großeltern gibt es nur auf meiner Seite. Die sind aber zu alt und zu krank, um die Kids zu nehmen. Und zwei Kinder unterzubringen ist noch schwieriger. Ich hatte auch nie Hilfe, komme aber gut klar.

Rede offen mit deiner Mama.

4

Guten Morgen!

Ich finde, es gibt so viele unterschiedliche Großeltern, wie es Arten von Menschen gibt.
Meine Eltern leben sehr weit weg, aber wenn sie mal hier sind, dann sind sie im "Urlaub" und wollen es sich bei uns richtig gut gehen lassen. Unterstützung oder Hilfe bekomme ich nur, wenn ich ausdrücklich darum bitte.

Ich muß ganz konkret sagen: "Mama, kannst du bitte den Großen an die Hand nehmen, während ich den Kleinen anschnalle." Von alleine käme sie da nie drauf, sie fühlt sich halt nicht zuständig.

Ich weiß jetzt nicht, ob deine Eltern noch die Landwirtschaft betreiben oder nicht, so dass sie tatsächlich genügend Freizeit hätten. Aber wahrscheinlich mußt du auch ganz konkret um Betreuung bitten. Z.B.: nächste Woche von x bis y Uhr damit ich in dieser Zeit x oder y machen kann. Darauf hoffen, daß Unterstützung von selber kommt, macht dich nur mürbe und wird dich langfristig enttäuschen.

Wenn einem das klar ist und man keine großen Erwartungen hat, kann man sehr gut miteinander auskommen.

Alles Gute, Vanessa

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Sprechenden Menschen kann geholfen werden!

Vielleicht wünscht sich deine Mutter Zeit mit ihrem Enkel, traut sich aber auch nicht, was zu sagen?

Zu erwarten, dass andere Gedanken lesen können ist immer der falsche Weg!

6

Hallo!

Liest Du hier öfter mit?

Ganz viele junge Mütter finden es furchtbar übergriffig, wenn die Großeltern es kaum erwarten können, die Kinder zu nehmen. Deine Eltern halten sich da sehr zurück, vielleicht warten sie wirklich darauf, dass DU den Wunsch endlich äußerst. Sie wollen Dir vielleicht wirklich nicht jetzt schon Dein baby weg nehmen, solange Du nicht bereit bist.

Aber Du redest eben gar nicht mit ihnen.

Warum fragst Du nicht einfach, ob Du ihnen mal das Kind bringen darfst und danach irgendwas erledigen und später wieder abholen?

Übrigens kann es durchaus sein, dass sie beim Autofahren nicht mehr so sicher sind, dass sie sich trauen ein Baby mit im Auto zu haben. Frag einfach mal nach. Meine Mutter will schon seit Jahren nicht mehr bei Dunkelheit fahren.

7

Wir haben enormes Glück mit den Großeltern. Meine Eltern sind zwar sehr zurückhaltend, aber meine Mutter hat mir schon vor der Geburt angeboten, jeden Freitag aufzupassen, damit ich in die Uni kann (mache noch den Master während der Elternzeit, ganz gechillt :) ). Dafür würde sie den Kleinen nicht über Nacht wollen, egal wie viel ich mit Zaunpfählen winke.

Bei den Schwiegereltern ist es ganz anders. Mit meiner Schwiegermutter hab ich mich kürzlich "gestritten" (spielerisch), weil wir diskutiert haben, ob die fünf Euro, die zwischen uns noch ausstanden, als Betreuungsgeld genommen werden könnten, weil sie uns den Kleinen zwei Nächte lang abgenommen haben, damit wir wegfahren konnten. Sie war allerdings der Meinung, dass sie uns das Geld schuldet, weil sie den Kleinen bei sich haben durfte... ;) Meine Schwiegereltern fragen öfter, ob wir vorbeikommen möchten, für's zweite Kind hat meine Schwiegermutter extra Urlaub genommen kurz nach ET, damit ich eine Entlastung mit Neugeborenem hab. Ganz ohne dass wir fragen müssten. Für die ist das selbstverständlich und ich könnte nicht einmal sagen, ob wir zuerst gefragt hatten, ob sie mal aufpassen, oder ob das nicht von ihnen selbst kam. So ist es mir aber auch am liebsten - sie lieben ihren Enkel und wollen viel Zeit mit ihm verbringen. Das entlastet uns natürlich.

Mit deiner Mutter solltest du vielleicht offener und ehrlicher reden, auch wenn es schwer ist. Frag doch mal, ob sie nicht mal dein Kind über Nacht bei sich haben möchte. So ganz direkt, ohne Zaunpfahl. (Ich weiß, wie schwer das ist!) Vielleicht traut sie sich einfach nicht, Ansprüche zu stellen. Auch Hilfe kriegst du von ihr bestimmt! Ich hab bei meiner Mutter auch mal angerufen und musste leider sehr direkt sagen, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, aber sie hat es dann verstanden und hat mich abgeholt und umsorgt für den restlichen Tag. :) Womöglich ist deine Mutter genauso zurückhaltend wie meine.
Ich drück die Daumen für ein solches Gespräch!

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Was wäre denn, wenn Du einfach fragst und um Entlastung bitten würdest? Würde sie ablehnen?

9

hallo,
für mich liest es sich oft so, als wäre es selbstverständlich, dass die großeltern mit anpacken bei der betreuung. IST es aber nicht. in meinen augen haben großeltern ihre erziehungszeit, betreuungspflicht usw. mit auszug der kinder erledigt. sie haben ein eigenes leben, eigene rituale, eigene termine, möchten vielleicht spontan sein, verreisen etc...
ich würde NIE erwarten, dass sie sich nach den kindern richten. furchtbar finde ich, wenn eltern babysitterdienste der großeltern einfordern, um arbeiten zu gehen. sie verdienen schließlich geld und haben sich bewusst für ein kind entschieden. plötzlich ist das geld aber trotz 2er gehälter "nicht da" für eine betreuung des kindes, das wird lieber in die eigene hosentasche gesteckt und oma guckt in die röhre und darf den kostenlosen dienstleister spielen.
in den seltensten fällen ist es so, dass die eltern ihren eigenen eltern im selben maß unter die arme greifen, wie diese ihnen. man hört zumeist nur von der einen richtung.
mal (!) das enkelkind nehmen, einen tollen omatag mit verwöhnprogramm - klar! in ausnahmesituationen einspringen - immer. mit enkel in den urlaub (wenn alle mögen)- toll. aber mein leben nach den erwachsenen kindern und deren betreuungsbedarf ausrichten - nein! regelmäßige dienste (jeden donnerstag von x bis y) - nein.
von daher würde ich mir an deiner stelle einen babysitter gegen entgeld suchen, mich mit meinem mann besser absprechen oder eine tagesmutter nehmen - in der art.
omas traum schien nicht wahr zu werden, als ihr in der therme ward. sie hat sowas danach nie wieder angeboten. vielleicht war es ihr zu anstrengend, zu nervig, sie macht einfach lieber etwas anderes in ihrer wohlverdienten freizeit. das sollte man respektieren!
alles gute für euch!

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p.s.: frag sie doch einfach mal für einen bestimmten tag (donnerstag nächster woche z.b., weil du da xy vorhast). vielleicht freut sie sich, dass du endlich mal fragst - oder aber sie blockt ab und sagt, dass sie da etwas vorhat - dann würde ich es auch ruhen lassen. nicht jede oma hat spaß daran, die enkel zu betreuen. nichtsdestotrotz würde ich mich um einen babysitter bemühen.
vg

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Ich bin zwar noch keine Oma, aber meine Kinder sind bereits erwachsen und sehe es überhaupt nicht so wie du. Auch wenn sie bereits ausgezogen sind, bleiben sie immer ein wichtiger Bestandteil von meinem Leben und werde auch gerne immer bereit sein zu helfen, wenn es erforderlich ist. Auch ist die Betreuung der Enkel keine Pflicht sondern eine Herzensangelegenheit. Ich wäre persönlich von meinen Eltern auch enttäuscht gewesen, wenn so wenig Interesse und Bereitschaft da gewesen wäre.

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