Wer jung Kinder bekommen hat, der ist auch noch jung, wenn sie aus dem Gröbsten heraus sind. Wie dann eine berufliche Perspektive finden? Hier gibt es Denkanstöße und Tipps von anderen Müttern.
Ein Tipp vom urbia Team

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Hallo,

ich habe viele Hobbys, trotzdem habe ich mich geärgert, als ich beim Arbeitsamt mal nur auf die Schiene "wofür interessieren sie sich denn" reduziert wurde. Wir sind erwachsene Menschen und haben in den Jahren, in denen die Kinder klein waren (sind) gelernt, dass man sich für vieles interessieren kann aber nicht zwangsläufig täglich seinem persönlichen Hobby nachgehen muß.

Für mich heißt das: ich interessiere mich für fast alles, von Bauklötzen und Prinzessinnenkleidern über tropfendende Wasserhähne bis hin zu den aktuellen Nachrichten und dem Programm unseres Landestheaters - aber das heißt nicht (mehr), dass ich täglich meinem Hobby nachgehen muß oder meinen Beruf an meinen persönlichen Interessen ausrichte.

Ein Beruf darf und sollte Spaß machen - aber in erster Linie muß er Geld einbringen und während der Betreuungszeit der Kinder möglich sein.

Du bist ja gerade erst knapp über 30 - bevor du jetzt 40 Jahre lang ehrenamtlich arbeitest, würde sich ja wirklich eine Ausbildung anbieten. Und das muß nicht dein allerliebstes Hobby sein - ein gewisses Grundinteresse sollte natürlich da sein ;-)

Das mit dem Behindertenheim ist doch schon mal eine gute Idee! Generell könnte ich mir vorstellen, dass ein Pflegeberuf ja ganz gut an die Zeiten der Kinderpflege und Erziehung anknüpft.

Allerdings würde ich bei jeder Ausbildung hauptsächlich auf die Arbeitszeiten gucken - es nützt ja nix, sich in eine Konditorlehre zu verlieben, wenn klar ist, dass morgens um 5 keiner bei den Kindern sein kann... Nur mal so als Beispiel.

Ja, und jetzt im nächsten Jahr, bis der Kleine im Kindergarten ist?

Das Arbeitsamt hat mir mal ein Buch gegeben, in dem alle Ausbildungsberufe standen, die in Deutschland anerkannt sind. Eine prima Ideensammlung!

Außerdem gibt es immer mal so Frauen-Aktions-Tage, oft rund um den 8.März (internationaler Frauentag), wo es um die Frage "Wieder-/Neueinstieg nach der Elternzeit" geht.

Im übrigen: Streß dich nicht zu sehr, nur weil nächstes Jahr alle im Kindergarten sind! Zu jedem Neuanfang gehört vorher eine Planungsphase - und das ist schwierig mit einem Zweijährigen an der Hand.

Mit Kindern im Haus muß man ja auch nicht dauernd was tun - wenn ich mal Luft habe, liege ich auch einfach mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa. Im Sommer gerne draußen. Ich sitze auch schon mal alleine im Cafe und lese eine Zeitschrift. Ich kaufe Bastelmaterial für die Kinder.

Wenn man jetzt unbedingt Leute kennenlernen will, würde ich eben Bastelkurse/Nähkurse o.ä. empfehlen.

Oder eben Kinderturnen/Spielkreis mit dem Jüngsten.

Google doch mal, ob es bei euch Angebote von der VHS gibt. Oder ein Familienbildungszentrum, die haben auch oft tolle Programme. Oder check die Angebote der Kirchengemeinde - wenn die online nicht so übersichtlich sind (kommt vor ;-) ), kann man einfach im Gemeindebüro fragen, was es so für Gruppen gibt.

LG!

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Hallo u.d danke für deine Antwort!

Ja es sollte in die soziale Richtung gehen. So viel weiß ich schon mal. Ich lasse mich ausführlich beraten. Ich glaube es gibt hier eine Anlaufstelle für Mütter die zurück ins Berufsleben wollen.

Noch bin ich nicht richtig auf der Suche. Bis der kleine in den Kindergarten geht, werde ich nach einem Putzjob suchen. 2x die Woche oder so...

Ja es gibt viele Freizeitmöglichkeiten. Aber ohne Führerschein leider nicht immer alles machbar..
Deshalb muss ich gucken dass die Angebote in der Nähe sind. Und am besten Vormittags, wenn der große im kiga ist. Oft passen dann wieder die Uhrzeiten nicht. Bei gutem Wetter waren/ sind wir immer viel draußen.

Lg

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Hallo,

hast du denn ein Fahrrad? Ein Kindersitz kostet ja nicht viel - nur für 2 Kinder brauchst du einen Anhänger.

Und was das Auto angeht, bist du doch schon dabei, Führerschein zu machen, oder hab ich da etwas falsch verstanden?

Bist du grad einfach nur ungeduldig?

Die Idee mit Abi nachmachen fand ich übrigens auch gut - das schafft Zeit zum Gedanken ordnen, ist vermutlich abends, wenn dein Mann Zuhause ist?? Und macht einen guten Eindruck auf den Chef, der dir dann einen Ausbildungsplatz geben soll.

LG!

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Eine Ausbildung wäre ein guter Anfang. Allerdings kann man auch ungelernt viele Jobs annehmen. Befindest du dich denn aktiv auf der Suche? Ich hatte auch mal eine "ungelernte" Freundin, die es trotzdem bei einem Autoteilehersteller zum Vorarbeiter gebracht hat. Allerdings arbeitete sie zwischendurch auch als Verkäuferin oder an der Tankstelle. Sie hatte aber immer ihr Auskommen und war sehr kreativ bei der Jobsuche.

Wenn du allerdings nicht aktiv suchst oder du dich nicht jetzt schon langsam für eine Ausbildung bewirbst, wird es nichts werden. Von alleine kommen die Jobs nicht zu dir. Warst du schon mal bei einem berufsberatenden Gespräch, vielleicht auch bei Hilforganisationen über das Amt hinausgehend? Beratungsstellen können sicher helfen.

Ansonsten kann man doch gerade mit einem Kleinkind sehr viel unternehmen.

- Zoo / Tierparkt

- Spielplatz

- Indoorspielplatz

- Kindercafés
- Schwimmbad / Kinderschwimmkurs
- Kinderturnen
- Musikschule

- etc.

Je mehr Unternehmnungen du mit deinem Kind machst, desto mehr Menschen kannst du kennen lernen und auch Leuten aus deiner neuen Umgebung näher kommen. Informiere dich über ortsübliche Feste und Aktivitäten und besuche diese. Auch da lernt man Leute kennen. Ein sehr guter Kontaktpunkt ist der Spielplatz. Hier lernt man viele Mütter kennen und es ergeben sich immer mal nette Gespräche.

Hast du einen Mann und wenn ja, kann er dir Freiräume verschaffen, sodass du vielleicht ein Hobby ausüben kannst? Tätigkeiten in einem Verein bringen z.B. auch immer neue Kontakte und vor allem Ablenkung vom Alltag. Da hättest du dann auch mal ein anderes Thema um die Ohren als nur Haushalt und Kinder.

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Hallo und danke für deine Antwort!

Ich suche noch nicht aktiv. Ich will erst heraus finden was ich eigentlich will. Was ich weiß, es soll eine Ausbildung sein evtl vorher ein Praktikum. Und in die soziale Richtung. Bis dahin such ich mir einen kleinen nebenjob, wo ich 2x die Woche putzen kann. Aber erst wenn ich meinen Führerschein habe ( dauert noch ca 2 Monate) .

Ich werde mich demnächst mal richtig beraten lassen was ich überhaupt für Möglichkeiten habe.

Es muss halt immer nach der Betreuung geguckt werden. Wir sind was das angeht auf uns gestellt. Ich habe keine Familie ( aus diversen Gründen keinen Kontakt mehr)

Lg

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Vielleicht können sich das alle diejenigen nochmal durchlesen, die im Fremdbetreuungs-Thread von letzter Woche ein Loblied darauf gesungen haben, sich ganz auf das Leben als Hausfrau und Mutter zu konzentrieren...!

http://www.urbia.de/forum/12-familienleben/4877035-wie-geht-es-euch-bzw-euren-kindern-mit-frueher-fremdbetreuung

Es gibt ein Leben danach!

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Huhu,
ich finde immer schwierig jemandem etwas zu raten, der immer argumentiert, warum etwas nicht ging oder geht und der für alles Entschuldigungen findet (meine Eltern wollten es so, die waren auch ganz doof; ...) und sinnvolle erste Schritte auf irgendwann (wenn ich den Führerschein habe, wenn das Kind im Kiga ist, wenn dies und das ist und zuerst muss ich warten, dass jenes passiert) schiebt. Mit einer solchen Einstellung wird das nix und da solltest Du meines Erachtens auch ansetzen.

Daher meine Frage:

Warum tust Du nicht JETZT etwas? Eine Putzstelle kannst Du doch auch im Ort finden und mit dem Rad hinfahren? Vielleicht zu einer Zeit, in der Dein Mann die Kinder hat? Oder während der 15jährige aufpasst? Wie wäre es mit Zeitungen austragen? Da können die Kinder mit. Oder Tagesmutter?

Meines Erachtens musst Du weder auf den Führerschein warten, noch auf größere Kinder noch auf besseres Wetter. Du musst einfach beginnen - aber das willst Du gar nicht wirklich, oder?

LG, Cherish

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Hallo,

Ja da hast du Recht! ICH WILL erst eine Ausbildung beginnen wenn der kleine in den Kindergarten geht! Und ich muss mich auch nicht dafür rechtfertigen warum mein Mann und ich beschlossen haben, dass ich die ersten 3 Jahre mit den Kindern zu Hause bleibe! Meine Kinder stehen an erster Stelle! Mein ältestes Kind geht auf eine Ganztagsschule, fällt als Babysitter weg. Und davon abgesehen ist es nicht ihre Aufgabe auf ihre Geschwister aufzupassen! Wer zahlt die Tagesmutter? Du? Glaubst du bin nicht auf die Idee gekommen hier im Ort zu gucken?

Irgendwie scheinen sich hier alle daran fest zu beißen dass ich nicht arbeite oder keine Ausbildung gemacht habe. Es ging mir hier um meine Gesammtsituation! Manchmal fällt es mir einfach schwer Anschluss zu finden und mir einfach die "Decke" auf den Kopf fällt! Vielleicht hab ich mich einfach falsch ausgedrückt. Wenn du es schwierig findest jemanden wie mir etwas zu rate, dass lass es einfach :-) .

Lg

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*dann

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...nun, wenn du dich bisher nie damit auseinander gesetzt hast, dann ist das jetzt der Zeitpunkt, es zu tun.

Und helfen mit den paar Angaben kann dir keiner. Du schreibst sanft etwas von "Freunde von Früher.. kein guter Umgang..." da reimt man sich so sein Zeug zusammen. Und umso schwerer wird das Beraten.

Ja, du wirst dich nicht mehr hinter den Kinder "verstecken" können und müssen. Du wist selber für dich hinstehen. Und das kann sehr, sehr befriedigend sein.

1) Checke ab, wo der nächste kostenfreie Berufsberater ist

2) Stell deine Zeugnisse zusammen

3) Geh zum Berufsberater
4) Mach in die Richtung schon erste Lernschritte (kauf Bücher, lern Fremdsprachen etc.)
5) Schreib jetzt schon Bewerbungen

Das war der berufliche Teil

Jetzt der soziale:

Dein eines Kind ist noch sehr jung - es gibt kaum einfacheres, als so zu "Freunden" zu kommen. Klar, die wachsen sich mit dem Beenden des Sandkastenalter wieder aus, aber immerhin...
Geh mit dem Kleinen zum Kinderturnen, Schwimmen... und schon kennst du Leute. Wichtig - geh an lokale Spielplätze etc. Bringt ja nichts, wenn deine neue Freundin 15 Kilometer weg wohnt...
Meide Zeug wie Indoorspielplätze etc. Da ist es hektisch und die meisten Frauen werden schon mit Freundinnen da sein.

Und dann: Achte auf dich selber. Eigentlich solltest du ständig so aussehen und wirken, wie wenn dir eben NICHT alles auf den Kecks ginge und du verzweifelt Freunde suchst. Denn solche "Problemmamis" die sich "andocken" kennen wir alle - und brauchen wir eher nicht. Also geh gepflegt und sympatisch auf den Spielplatz, lächle freundlich in die Ruhe, frag interessiert nach den anderen Kindern - dann setzt dich dazu... schon drin. Sprich die ersten paar Mal sicher nicht von Problemen und frag mehr als du selber sagst. Lästere über absolut gar keinen, solange du die Seilschaften nicht kennst.

Wenn man ganz neu wo wohnt, kommt einem das recht "verwegen" vor - aber so läuft das halt. Man muss sich ein bisschen "bewerben" bei den anderen. Das "wer meine Freundschaft nicht schätzt, kriegt sie nicht"-Spruch aus unserer Jugendzeit ist doof. Um Freunde muss man sich schon ein bisschen beliebt machen.

Schau auch ein bisschen, in welchen Kreisen du gut ankommen könntest. Wie siehst du aus? Wie wirkst du? Was interessiert dich? Ich meine damit, dass es z.B. zwar sein könnte, dass die örtliche Kirchengruppe sehr gross und beliebt ist, aber dein riesiges Satan-Tatoo auf der Stirn könnte dir den Einstieg dort erschweren :-)
Scherz beiseite. Es lohnt sich nicht, in einen elitären Lesezirkel kommen zu wollen, wenn die dich wegen des fehlenden Doktor-Titels und der fehlenden Business-Klamotten eh nie akzeptieren würden. Dann freunde dich besser mit der alternativen Künstlergruppe an...

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Hallo :-)

Ixh hab dann gleich mal eine vielleicht blöde Frage: Was sind Problemmamis??

Ja da hast du völlig Recht. Das mit den " Freunden von früher " hätte ich vielleicht weg lassen sollen. Kommt vielleicht wirklich komisch rüber. Habe mir darüber keine Gedanken gemacht. In Grunde würde ich sagen wir sind eine völlig normale Familie. Die sich sehr liebt und auch gerne Unternehmungen macht. Wir sind keine " Assis ". Wir wohnen in einer schönen ruhigen Gegend in einem schönen Haus. Ich achte immer auf mein äußeres und bin immer freundlich. Ich unterhalte mich sehr gerne ( in letzter Zeit eher mit Rentner :-D) ...

Vielen Dank für die Tipps und ich werde mich dahinter klemmen!

Lg ????

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Hallo!

Ich kann ein wenig nachvollziehen wie du dich fühlst. Ich bin mittlerweile 28. Mit 16 musste ich von Zuhause ausziehen. Habe vorbildlich meine Ausbildung im Bürobereich gemacht, wurde übernommen, habe ein paar Jahre gearbeitet und habe auch eine andere Stelle in einer anderen Branche angenommen. Mein Traum war immer zu studieren. Konnte ich aber nicht, da ich kein Abi hatte und mir mein damaliger Freund im Weg stand. Habe mich dann irgendwann getrennt und meinen Betriebswirt gemacht und auch das Abi bekommen. 2 Jahre hab ich mich durchgekämpft dafür. Habe ganz nach meinem Traum angefangen zu studieren. Und genau dort fing es an.... Das Studium war absolut Mist gewesen. Also hab ich es geschmissen. Meinen alten Job wieder angenommen, der mir eigentlich immer Spaß machte. Irgendwie war der gar nicht mehr so toll. Dann bin ich schwanger geworden und seitdem grübel ich wo ich beruflich eigentlich hin will. Eine Stelle als Arbeitnehmer ist für mich beinahe unvorstellbar geworden. Nun eröffne ich während meiner Elternzeit und neben unserem Geschäft ein anderes Geschäft. Das nur mir gehört. Natürlich hab ich Angst, immerhin investiere ich viel Geld. Aber ich hab es versucht. Zuhause rumsitzen ist für mich keine Option. Was ich dir eigentlich sagen will ist, egal ob du eine Ausbildung gemacht hast oder jetzt eine machen wirst, deine Vorstellung vom Leben kann sich noch 100 Mal ändern. Versuch doch einfach einige Dinge aus, Vlt macht dir ja eine Stelle Spaß. Fang eine Ausbilung an und wenn nötig brech sie ab, wenn du es dir anders vorgestellt hast. Aber wenn du noch lange überlegst und nicht handelst fährt der Zug ohne dich ab.