Wie kompensieren wenn der Papa selten daheim ist?

Guten Morgen,

gerade eben habe ich eine Nachricht von meinem Mann bekommen dass er Samstag und Sonntag beruflich und ganz kurzfristig nach Russland fliegen muss. Neues Bauprojekt, großer Auftrag und die Architekten haben da halt gerade Zeit.
Er ist Geschäftsführer eines Bauunternehmens und aufgrund der räumlich Distanz zu unserem Wohnort sowieso schon immer Sonntag Abend bis Freitag späterer Nachmittag weg. Doch mit dem neuen "Megaprojekt" scheinen jetzt auch so manche Wochenende Papa-los zu sein.

Worin auch das "Problem" liegt. Wir haben 2 Kinder, ein Mädel 12 Jahre die eigentlich ganz gut auch mal ohne Papa auskommt und einen Jungen 7 Jahre, der seinen Papa doch eigentlich ziemlich vermisst #gruebel
Kind Nr. 3 wird im August kommen (da war er anscheinend doch mal im "richtigen Moment" daheim #rofl) und ich frage mich jetzt wie ich es schaffe die immer weniger werdende Anwesenheit des Papas bei den Kindern zu kompensieren.

Ich muss dazu sagen dass diese Situation erst seit 1 Jahr so ist. Vorher war er phasensweise viel daheim. Aber jetzt hat er eben einen tollen Job mit allen Vor- und Nachteilen.

Das Ganz ist auch nicht zeitlich begrenzt, da nach diesem Projekt schon Folgeprojekte geplant sind.
Mir muss also eine längerfristige Lösung einfallen. Umziehen in die Nähe seines Arbeitsortes ist blöd weil ich dann die Kinder auf ihrem Umfeld (Großeltern, Urgroßeltern, Schule, Freunde) reißen würde.

Hach ja, ich weiß auch nicht so recht. Ich freue mich natürlich für ihn dass es beruflich so gut für ihn läuft. Wir profitieren ja einerseits auch davon, aber andererseits habe ich einfach ein bisschen Angst davor dass die Kinder ihn zu sehr vermissen #schmoll

#winke

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Hallo!

Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber ich habe in meinem Freundeskreis einen Fall, in dem der Vater (ebenfalls 3 Kinder) auch sehr oft für längere Zeit abwesend ist.

Er nimmt sich halt in dieser Phase Zeit, um täglich mit den Kindern zu skypen, damit sie ihm ihre Alltagserlebnisse erzählen können und er so als Ansprechpartner für sie da ist. Die Kinder haben früh Handies bekommen, damit sie sich selbst beim Vater melden können, wenn sie das Bedürfnis haben.

Ich würde auch vorschlagen, dass Ihr mit den Kindern über die Situation offen kommuniziert. Der Papa soll darlegen, warum er derzeit soviel Zeit in den Job investiert. Ich würde sie auch fragen, ob sie das verstehen und "hinter ihm" stehen bei dieser Entscheidung.
Wenn sie sich eingebunden fühlen und die Hintergründe kennen - und auch mal ihren Frust äußern dürfen und damit gehört werden -, können sie mit der Abwesenheit des Vaters sicher besser umgehen.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass der Vater Euren Sohn an einem Wochenende mitnimmt, damit er sieht, was sein Papa dort macht? (Ich weiß, Kind bei der Arbeit ist in vielen Fällle nicht möglich, aber vielleicht geht es ja mal.) Vielleicht kann ein Großelternteil zur Extra-Betreuung mitkommen. Oder Ihr reist ein paar Tage als Familie hin, sobald dir das mit Baby nicht zu anstregend ist.

Und zuletzt würde ich raten, dass dein Mann in der Zeit zuhause sich dann wirklich intensiv mit den Kindern befasst und ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Für Euch als Paar ist es sicher auch nicht einfach, aber ich verstehe, dass du da die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund siehst. #blume

Das lässt sich bestimmt meistern. Alles Gute!

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Hallo!

Vielen lieben Dank für deine tollen Vorschläge und deine guten wünsche! #herzlich

Das mit skypen werden wir sicher gleich umsetzen! Dann können sie bei längerer Abwesenheit wenigstens so mit dem Papa kommunizieren!

Wenn er daheim ist nimmt er sich eigentlich schon viel Zeit für die Kinder. Natürlich ist er dann manchmal nach einer 60 Stunden Woche auch mal müde aber er unternimmt fast jedes Mal etwas mit den Kindern alleine und/oder wir machen einen Familienausflug.
Er hat auch eine wunderschöne Dienstwohnung mit Kinderzimmern direkt am See in den Bergen. Da werden wir ihn einfach in den Ferien va im Sommer einfach öfters besuchen kommen ;-)

Nur nach Russland muss ich jetzt nicht gerade mit Kind und Kegel mitfliegen. Da bleiben wir dann doch lieber beim skypen #schein

Danke nochmal!!

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Ich glaube, ich würde auf ein komplettes Papa Wochenende im Monat bestehen. Job hin oder her, die Kinder sollten an allererster stelle stehen und es ist einfach nicht ok, sie ständig wegen des Jobs zu vertrösten. Ein Wochenende im Monat gehört Papa den Kindern und der Familie. Da kann man Ausflüge machen, kuscheln, lesen, reden usw. Einfach intensiv zeit mit Papa verbringen. Wenn das ganze nämlich nicht zeitlich befristet ist sondern immer so sein wird, wird das jüngste Kind gar kein Verhältnis, keine Bindung zum Papa bekommen und der mittlere braucht eben Papa auch als Vorbild. Deshalb würde ich auf ein komplettes Wochenende im Monat bestehen wo er nur zeit für die Familie hat. Anders wird es wohl nicht funktionieren.

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Bisher war er zumindest jeden Samstag und Sonntag daheim. Worüber sich natürlich vor allem der Kleine schon immer sehr gefreut hat und schon immer Tage vorher fragt wann der Papa wieder heim kommt.
Er ist auch wirklich bemüht die wenige Zeit die er hat mit uns als Familie zu verbringen aber wenn du in der Privatwirtschaft in solch einer Liga mitspielst wird halt von Seiten der Eigentümer, Auftraggeber usw. nicht mehr auf familienfreundliche Zeiten usw. Rücksicht genommen. Da will ich meinem Mann auch keine Vorwürfe machen oder ihn unter Druck setzen.

Sondern Lösungen finden die für alle entlastend und nicht zusätzlich belastend sind. #gruebel

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Familienfreundliche Zeiten sind das eine. Wochenenden das andere. Sie dienen ja nicht nur der Familie sondern der Erholung. Und ich wäre stinksauer auf meinen Mann, wenn er lieber seine rare Freizeit mit Arbeit statt mit uns verbringen will. Auch dein mann könnte nein sagen, das Wochenende passt ihm nicht. Er könnte es. Denn wenn sein Job so wichtig ist, können sich auch andere nach ihm richten.

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Wenn wir "Papafreie" Wochen und Monate überstehen müssen, dann plane ich immer recht viele Aktivitäten. So vergehen auch die "einsamen" Wochenenden recht schnell.

Wir besuchen Freunde, gehen schwimmen, in den Reitstall (einfach nur gucken), auf den Spielplatz, zum Indoorspielplatz, shoppen, in den Zoo, usw.

Deine beiden Großen können ja eigentlich auch schon alleine Aktivitäten wahrnehmen oder Freunde besuchen. Ich würde sie also an den Wochenenden möglichst viel verplanen und verabreden. Vielleicht kann man auch ein festes Hobby auf das Wochenende legen, sodass die Kinder dieses als Wochenend-Bezugspunkt haben. Wenn Papa da ist, dann könnt ihr gemeinsam mit den Kindern die Aktivitäten besuchen.

Ansonsten könntet ihr während der Woche feste Telefontermine mit Papa vereinbaren und dann per Videotelefonie mit dem Papa sprechen. Bei uns ist es z.B. so, dass Papa fast jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Dafür sind deine Kinder sicher zu alt, aber ein fester Telefontermin mit Papa wäre sicher toll.

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Ihr seid also auch mit solchen Papafreien Zeiten erprobt?!

Die Idee mit den vielen Aktivitäten werden wir auch versuchen teilweise umzusetzen. Teilweise deshalb weil bei uns die Woche über schon immer sehr mit Terminen und Aktivitäten verplant ist und wir dann als Ausgleich am Wochenende gerne mal auch nur so in den Tag hineinleben. Da darf den Kindern auch mal ein Vormittag langweilig sind - woraus dann oft spontan die lustigsten Spiele entstehen.

Die Idee mit skypen wird auf alle Fälle umgesetzt und ich habe mir auch überlegt mir für das nächste papafreie Wochenende einfach mal die Schwiegermutter einzuladen. Die sehen meine Kinder nämlich auch nicht allzu oft und ich wäre dann auch ein bisschen entlastet.

#winke

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Ja, wir führen eine Wochenendbeziehung wie ihr und manchmal ist mein Mann ein paar Wochen oder Monate nicht da.

Videotelefonie kann man auch nicht immer umsetzen, aber sofern dein Mann innerhalb Deutschlands unterwegs ist oder gut erreichbar, kann man das wirklich gut in den Alltag integrieren.

>> mal die Schwiegermutter einzuladen <<

So ähnlich habe ich es auch schon gemacht. Nicht selten niste ich mich bei meinen Eltern oder Schwiegereltern ein.

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Hallo
Wir haben uns im letzten Jahr getrennt und der Vater meiner Kinder ist an seinen Arbeitsort gezogen. Ist nicht ewig weit weg aber mit mindestens 30 Minuten Fahrzeit muss man rechnen.
Ich denke es ist schwer zu sagen wie man das ganze lösen könnte, ich kenne zB. einige Armee Familien bei denen der Vater immer über längeren Zeit komplett weg war und auch die Kommunikation nicht immer so einfach machbar wurde. Aber dafür war er halt auch immer mal wieder länger daheim.
Weil wir letztes Jahr ein Baby hatten und ich schwanger war, haben wir für uns entschieden dass er sich etwas umorganisiert um regelmäßig intensiv Zeit mit den Kindern zu haben. Irgendwie doof das so zu sagen aber seitdem ist seine reine Zeit mit den Kindern alles in allem tatsächlich viel mehr geworden. Er hat nach wie vor die selbe Stelle an der sich auch nicht geändert hat, aber er konnte sich halt so umorganisieren dass generell auch Zeit unter der Woche bleibt. Natürlich nicht immer gleich, mal fällt was an, mal ist er komplett weg. Aktuell ist er zB. für 2 Wochen ganz weg, dafür hatte er aber letzte Woche die Kinder für insgesamt 5 Tage (3 Tage frei + Wochenende).
Gerade bei den jüngsten sehe ich dass es echt gut ist dass es so geklappt hat, Babys bringt FaceTime ja leider noch nicht so viel bzw. es ist halt doch nicht ganz so wie wenn man mit jemanden im gleichen Raum ist.
Was heißt räumliche Distanz in km? Wenn es sich tatsächlich in die Richtung entwickelt dass selbst die Wochenenden in denen er heim kommen kann rar sind muss wirklich eine Lösung her. Die ganzen Möglichkeiten die es heute gibt sind wirklich toll aber auf Dauer können sie halt auch nicht komplett die Zeit ersetzen :-(

LG

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Hallo,

sein Arbeitsort liegt schon 2 Autostunden von unserem Wohnort entfernt.

Natürlich redet er davon dass er vielleicht nächstes Jahr zumindest jede zweite Woche schon am Donnerstag Abend heim kommt und am Freitag dann per home Office arbeitet. Aber Tatsache ist die, dass wenn der Auftraggeber ruft (wie eben dieses Wochenende) dann "muss" er hin! Eben weil Geschäfte dort etwas anders ablaufen und es hier um Projekte in Millionenhöhe geht!

Er ist wirklich bemüht dann zeitlich diese Sonderarbeitstage irgendwie auszugleichen. So wäre zB in der Karwoche eine ganz Woche Familienurlaub geplant und gebucht. Mal sehen ob es dabei bleibt. Oder er hat auch geplant im Sommer nach der Geburt 2 Wochen daheim zu sein. Aber mir ist halt bewusst - kommt beruflich was wichtiges dazwischen muss er los.

Ich wünsche dir mit Baby und Kleinkind alles Gute!! Das ist wahrscheinlich manchmal auch nicht so einfach wenn man da allein erziehend ist!

#winke

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Hallo
Ja, ist echt verzwickt. Wie sehen denn die ungefähren Arbeitszeiten aus? Würde es sich da überhaupt lohnen wenn ihr hin ziehen würdet, neben den anderen negativen Punkten?
Ferien könntet ihr dort natürlich auch verbringen aber das ist ja auch etwas doof, die Kinder haben in den Ferien ja sicher auch noch ein paar andere Interessen.
Ach die 3 sind nicht unsere einzigen Kinder, es gibt noch 2 große Geschwister. Bloß "kennen" die ihren Vater natürlich schon #schwitz

Danke, euch auch :-)

LG

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Puh, schwierig...

Ganz ehrlich: einem Kind, das den Papa vermisst wirst du mit nichts den Papa ersetzen können. Da zählt es nur, dass Papa so viel wie möglich da ist, und dann möglichst viel "Quality Time" mit den Kindern verbringt.

Klar ist es schön, wenn du dir in Papas Abwesenheit auch möglichst viel Zeit zum kuscheln und spielen nimmst, oder wenn vielleicht regelmäßig ein Opa, Onkel oder Pate sich Zeit vor allem für deinen Sohne nimmt und als männlicher Ansprechpartner da ist. Aber ein Ersatz für Papa ist das natürlich trotzdem nicht.

Sei auch vorsichtig, wie du deinem Sohn gegenüber das Ganze formulierst. Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, da muss ich ca. 10-11 gewesen sein. Meine Eltern hatten sich getrennt, als ich drei war, und seit ich sieben war, hatte meine Mutter einen neuen Lebensgefährten. Mit dem kam ich auch ganz gut klar. Aber als ich meine Mutter im Büro besuchte und ihre Kollegin mich nach ihm fragte und meinte, da hätte ich ja jetzt einen guten Papa gefunden, muss mir alles aus dem Gesicht gefallen sein. Sie korrigierte sich zwar ganz schnell auf "Äh, Ersatzpapa meine ich", aber das machte es auch nicht besser. Ich brauchte weder einen neuen Papa noch einen Ersatzpapa. Ich hatte einen Papa, meinen Papa eben. Den konnte ich nach Absprache am Wochenende besuchen wann ich wollte, und ich wollte und brauchte keinen anderen Papa. Also vorsichtig mit Formulierungen Richtung Papa-Ersatz. Wenn z.B. ein Pate einen Ausflug mit dem Kind macht, dann eben einfach um eine schöne Zeit zu haben, und nicht weil Papa nicht da ist.

Vielleicht kann der Papa ja für jedes Kind ein richtig schönes Kuscheltier oder Kuschelkissen mitbringen, das dann an Papa erinnert und zum Kuscheln da ist, wenn Papa gerade unterwegs ist. Vielleicht auch ein Sorgenfresser?

Könnt ihr unter der Woche skypen?

Wenn dein Sohn sieben ist, könnte er doch Papa ab und zu einen Brief schreiben. Schickt ihr den dienstags ab, ist er mittwochs bei Papa, und der kann bis Donnerstag oder Freitag eine Postkarte zurück schicken.

Kann der Papa ab und zu mal ein Foto von sich per Handy schicken, einfach eine Moment-Aufnahme mit einem Kommentar wie "Guten Morgen! Hier scheint die Sonne, ich wünsche euch einen tollen Tag!"

Ganz wichtig finde ich vor allem, dass Absprachen wie "Am Sonntag gehen wir zusammen schwimmen" in den aller-allermeisten Fällen auch eingehalten werden. Gemeinsam Pläne machen und dann nicht durchführen, ist für ein Kind wirklich extrem enttäuschend.

Alles Gute!
Angel08

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Da ich in meinem Freundeskreis auch einen jungen Mann habe, der einen eigenen Betrieb hat mit über einem Dutzend Leuten, weiß ich, dass man absolut nicht immer geschäftlich so planen kann, wie es sich hier manche vorstellen.
Meine Güte - eine leitende Position und dann einfach sagen "nein ich will ein Papa-Wochenende haben" - so ein #klatsch#klatsch

Aber - was unser Freund macht, er nimmt sich eben auch mal frei, wenn er arbeitsmäßig etwas Luft hat, das muss kein Wochenende sein. Dann ist aber auch sein Handy aus - ganz konsequent. Die Kinder sind ja auch nicht den ganzen Tag in der Schule und ein nachmittäglicher Besuch im Hallenbad mit der Familie mit anschließendem Besuch bei Mäckes hat für die Kinder eine ziemlich gute Qualität. #cool
Die Kinder werden ihn vermissen, sicher - aber wenn solche Momente immer wieder kommen, und auch schöne Wochenenden, dann passt das schon.

Mit dem Problem kämpfen ja auch Fernfahrer- Monteurs- Soldaten- oder Polizistenfamilien. Unregelmäßige Arbeitszeiten mit vielen Überstunden gibt es auch dort.
Schön wäre es natürlich, wenn er sich Zeit freischaufeln könnte, wenn euer Baby kommt. Im August sind ja eh oft auch Bauferien und das könnte klappen. Dann haben die anderen Kinder auch was davon. Ihr schafft das schon!

LG von Moni

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Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen dass ein ständig abwesender Elternteil nicht kompensierbar ist.
Beziehungen leben davon dass man Zeit miteinander verbringt, dass man interagiert, sich nah ist.
Das schafft Vertrauen.
Abwesenheit führt zu Entfremdung, und es reicht da kein sporadisches Wochenende im Monat, dein Mann ist ja nur noch ein Zaungast.
Ich finde gerade das Baby was kommt wird das merken, denn gerade am Anfang des Lebens ist es m.M nach wichtig dass beide Eltern ausreichend Zeit haben, das lässt dich später nicht mehr korrigieren.

Ich selbst war jahrelang dauernd unterwegs, hab viel gearbeitet, meine Kinder mussten auf mich im Alltag verzichten, unserer Beziehung hat das definitiv nicht gut getan.
Ich war viel auf Reisen, oft nur alle zwei Wochen 1oder 2 Tage daheim und kam mir vor wie ein Gast in der eigenen Familie.

Meine Jüngste war damals ein Baby, ich hab die ersten Jahre kaum etwas mitbekommen, was sie so an Entwicklung durchgemacht hat. ..auf einmal war sie groß.
Sie hat dadurch keinen Schaden genommen dass ich nicht da war, die hatte ja ihren Papa und die Großeltern als liebevolle Bezugspersonen.
Aber ich hab halt kein enges Verhältnis zu ihr entwickeln können, klar ich bin die Mama, sie liebt much heiß und innig, aber es fehlt einfach was.
Letzten Endes ist das aber mein Problem, das Kind leidet da keinen Mangel.
Meine große Tochter ist jetzt 14, mein Sohn knapp 13 und die Kleine 7.
Vor 3 Jahren kam es soweit dass meine große Tochter, damals 11, mir sagte, sie möchte dass ich mehr zu Hause bin, sie sagte: Mama, ich brauch dich jetzt.

Da wurde mir klar: ich kann so nicht weiter machen.

Als die Kinder klein waren, konnte der Papa und die Großeltern alles geben was Kinder so brauchen:Sicherheit, Liebe, Geborgenheit.

Aber: gerade in der Pubertät brauchen gerade Mädchen ihre Mutter und Jungs den Vater.

Daher halte ich das Modell dass Eltern, wenn die Kinder klein sind eher zu Hause sind und dann ab 10 oder 12 sind die Kinder groß und Mama und Papa können wieder voll berufstätig sein oder Karriere machen, für einen Trugschluss.
Ich hab dann den Job aufgegeben, mich aus dem Unternehmen was ich mit gegründet habe, zurück gezogen und war erst mal 1 Jahr zu Hause. ..das war eine Umstellung für alle...im Alltag waren alle aufeinander eingespielt und dann war uch auf einmal noch da.. da hat es schon manchmal Reibereien und Zoff gegeben, ich musste mir in meiner eigenen Familie meinen Platz wieder erarbeiten.

Seit zwei Jahren arbeite ich wieder, aber nicht mehr so viel, 30 Stunden in der Woche , und die Wochenenden frei.
Ich bereue meine Entscheidung nicht, jahrelang meinen Beruf an erster Stelle gesetzt zu haben, ich will nur sagen, alles hat seinen Preis und den werdet ihr als Familie bezahlen müssen...du kannst da nichts retten oder auffangen, dein Sohn wird den Papa irgendwann noch mehr brauchen...die Konsequenzen müsst ihr alke tragen. ..

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Vielen Dank für deine ganz persönlichen Erfahrungsbericht mit dieser "Problematik"

Uns ist bewusst, dass die Tatsache dass mein Mann nicht so viel Zeit mit unseren Kindern verbringen kann nicht der Idealfall ist. Aber seien wir uns ehrlich - in welcher Familie läuft läuft alles ideal? Wahrscheinlich müssen so ziemlich alle Kinder im Laufe des Größer werdens mit irgendwelchen Defiziten lernen umzugehen. Sei es Defizite bei der Zeit mit der Mama oder mit dem Papa, Defizite bei Freunden, in der Schule, Defizite bei der Möglichkeit der Freizeitgestaltung usw.

Aber so wie jede Mutter möchte ich diese "Defizite" natürlich so klein wie möglich halten ohne dem Anspruch diese komplett beseitigen zu können. Deshalb habe ich hier nachgefragt und auch viele tolle Ideen und Vorschläge bekommen wofür ich mich nochmal bedanken möchte!

#winke

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Ich kann die Antworten "Er muss aber..." auch gar nicht verstehen.
Manchmal geht es einfach nicht und wenn ich deinen Post richtig verstehe versucht er ja alles was geht, um mit euch zusammen zu sein.

Und wie du schön schriebst: ihr habt ja auch etwas davon, dass er diese Position hat.

Klar geht immer alles besser und traumhafter wie in der Werbung. Die Realität sieht aber nunmal anders aus.

Was mir zu denken geben würde, wie langfristig hält er dieses Pensum aus... da solltet ihr einen Plan machen. Mal "Homeoffice" zB ist eine gute Idee.

Ansonsten denke ich nicht, dass man da wirklich viel machen sollte. Dieses "dann machen wir was besonders schönes" hat für mich einen ähnlichen Beigeschmack wie tolle Geschenke nach Abwesenheit. Im Endeffekt geht es deinen Kindern nicht darum.

Ich würde auch sagen gebt euren Kindern Technik in die Hand. Es ist doch was tolles, dass wir jetzt diese Möglichkeiten haben. Gerade dein Sohn sollte die Möglichkeit bekommen, bei Sehnsucht zu seinem Vater Kontakt aufzunehmen.

Ich selbst bin getrennt und mein Kind sieht seinen Vater aber genauso oft wie mich. Trotzdem skypt er ab und an mit mir oder ihm. Machen wir etwas schönes, hat er was tolles gemalt (er ist drei) egal was, dann machen wir ein Foto und schicken es dem Papa. Das freut Sohnemann immer...
Vielleicht macht ihr das auch (macht ihr vielleicht auch schon).

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Ja genau, man versucht sein Bestes aber perfekt ist es halt meistens nur in der Werbung #schein

Bisher haben wir deine Vorschläge bezüglich Fotos und Videotelefonie noch nicht so genutzt, eben weil wir unter der Woche gut beschäftigt sind und Papa ja eh am Wochenende daheim ist. Da jetzt aber eben das eine oder andere Wochenende zusätzlich wegfällt werden wir diese Art der Kommunikation zur Überbrückung sicher intensivieren!

Vielen Dank!

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Ja und ich würde das dann gar nicht nur auf die Wochenende beschränken.... wenn deine Kinder die ganze Woche nichts vom Papa hören oder sehen, sind sie natürlich heiß auf das Wochenende. Macht es denn wahrscheinlich noch dramatischer wenn das dann weg fällt.

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Bei uns ist es aehnlich ( allerdings ohne Grosseltern, Tanten etc )

Mal ist mein Mann mehr zuhause, mal weniger und man gewöhnt sich dran auch die Kinder lernen damit umzugehen.

Ich wuerde es auch mit skype versuchen, vielleicht auch whatsapp (finden meine gut ;)) oder wenn Ferien sind, vielleicht koennt ihr dann mit, wo auch immer er hin muss?

Hat halt nicht jeder einen 9-5 job, wo man mit dem Rad hinkann ;)
Alles Gute!