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Hey,

dein freund bekommt kein Problem. Er hat schon lange eins.

Und du steckst schon mitten drin in der koabhängigkeit.

Vielleicht solltest du mal zu einer Suchtberatungsstelle gehen.

Nicht für ihn sondern für dich.
Denn ihn wirst du nicht ändern, sein Problem wird er mit "gutem Willen" nicht los.
Aber du kannst dir überlegen wie weit du mitgeht und wie du dich positionierst.

Egal wie toll dein freund sonst so ist, dieser Markel wird immer mehr in den Vordergrund rücken und im schlimmsten Fall irgendwann alles überschatten.

GRuß,

Fatty

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Ich bin mit einer Schnapsdrossel ähnlichen Formats verheiratet und ich wusste, auf was ich mich da einlasse und habe ihn sehenden Auges geheiratet, ja, wir haben sogar Kinder bekommen und das, weil er ein toller Kerl ist (auch wenn sich das im Urbia-Universum ausschließt).
Bei uns ist es auch so, dass er unter der Woche nichts trinkt, aber wehe, wenn er losgelassen wird und wenn er auf bestimmte Freunde trifft, die ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag legen.

Ich habe für mich einige Grundbedingungen festgelegt, was seine Ausfälle (bei denen er nie aggressiv, sondern höchstens rührselig wird) angeht:

Nicht vor den Kindern und allenfalls an einem Tag des Wochenendes und am nächsten Tag will ich nichts davon merken, der Familienalltag geht normal weiter.

Daran hält er sich und das ist meine Bedingung, das Theater mit zu tragen. Man mag das Co-Abhängigkeit nennen, ich nenne es: eine bewusste Wahl treffen.Würde er sich nicht an unsere Abmachungen halten, würde ich gehen, ganz sicher. Und das weiß er.

Ich glaube nicht, dass mein Mann Alkoholiker ist im Sinne einer physischen Abhängigkeit, psychisch braucht er das ganz sicher, um abzuspannen. In Phasen, in denen er extrem Sport betreibt (vor allem im Sommer) reduziert sich sein Trinken drastisch. Vielleicht kriegt er ja irgendwann den Bogen und findet eine permanente Alternative. Momentan denkt er aus eigenem Antrieb darüber nach, eine Art "Coaching" (eine klassische Psychotherapie würde viel zu sehr an seiner männlichen Ehre kratzen) zu machen, weil er selbst erkannt hat, dass er schlecht mit beruflichen Stresssituationen klar kommt.

Ich wünsche es ihm, aber ich bin nicht seine Mama, d.h. ich hab längst aufgehört, ihm da reinzuquatschen.

Was ich dir sagen will: Überleg dir gut, auf was du dich da einlässt. Ich halte es für keine Beziehung gesund, wenn ein Partner den anderen Partner versucht zu erziehen. Entweder du findest eine "gesunde" (im Sinne, dass es dich nicht permanent belastet) Position zu dem Thema oder du trennst dich, ändern können sich solche Menschen, wenn überhaupt, nur aus eigenem Antrieb, von außen machste da gar nix.

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"Entweder du findest eine "gesunde" (im Sinne, dass es dich nicht permanent belastet) Position zu dem Thema oder du trennst dich, ändern können sich solche Menschen, wenn überhaupt, nur aus eigenem Antrieb, von außen machste da gar nix."

Das stimmt absolut und das unterschreibe ich so.

Hinzufügen möchte ich aber noch, dass auch der Antrieb, etwas zu ändern, von außen kommen kann. Du selbst bist das beste Beispiel, Dein Partner muss sich bestimmten Bedingungen beugen (was man auch als Erziehung definieren könnte), damit Du seine Trinkerei mitmachst. Ansonsten gehst Du ohne Umschweife, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Und bis er irgendwann körperlich aufgrund des Alkoholkonsums erkrankt, ist es sein Problem.

Jemand, der anders tickt, sagt dann aber vielleicht, der Alkoholkonsum muss eingeschränkt oder abgestellt werden, sonst trennt man sich eben. Auch das kann der Impuls sein, etwas zu ändern. So Manchem ist die Familie halt doch wichtiger, als sich am Wochenende mit Kumpels abzuschiessen.

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Für mich wäre es keine Option. Eben weil ich genau mit so einem Vater aufgewachsen bin. Meine Mutter hat sich nach Jahren getrennt - als ich 8 war. Ich was damals froh drüber und weiß nicht, wie sie es solange ausgehalten hat.

Ja, dein Freund hat ein Problem. Mit 30 sollte man vernünftiger und schlauer sein. Ich finde es nicht normal sich "die Kante zu geben".

Mit meinem Mann bin ich nun 13 Jahre zusammen und keiner von uns beiden hat den anderen je besoffen erlebt. Daheim trinken wir nie Alkohol. Er trinkt ganz selten mal 1-2 Gläser Wein oder mal 1 Bier. Ca alle 2-3 Monate. Silvester: Ich 1/2 Glas Sekt, er 2 Gläser Sekt.

Ich denke, wenn man so mit Alkohol sympathisiert und dies auch schon seit Jahren in einem Alter, in dem man schlauer sein sollte....dann wird man sich nicht ändern. -> Wenn er es selber nicht will. Und ich rede nicht von leeren Worten die er dir gegenüber anschlägt. Und daran merkst du ja auch eigentlich, dass er es nicht KANN. Somit - ja, für mich ist das ein Mann mit Alkoholproblemen.

Für meine zukünfitgen Kinder würde ich mir nimmer nie so einen Partner aussuchen. Für mich war das Leben als Kind nicht so toll und hat mich geprägt. Für meine Mutter war es bestimmt der Horror. Letztens hat sie mir erzählt, wie sie immer an einem Fenster gegessen hat und bis tief in die Nacht gewartet hat ob er lebend heim kommt. Den Führerschein hatte er dann zum Glück mal verloren und ihn nicht mehr nachgemacht.

Du wirst dir einreden "nein, so schlimm ist er nicht". Meiner Mutter wurde das auch erst richtig klar, als sie verheiratet war und eben noch für andere Verantwortung hatte (2. Kinder). Und mit 30 ist das Leben ja noch nicht zuende. Das Leben wird komplizierter, die Kinder nerven....da kann man vielleicht noch ein bisschen mehr gebrauchen um "unterzukommen".

Ich hätte mir gewünscht, dass meine Mutter den Schritt früher gewagt hätte. Aber aus finanziellen Gründen hatte sie zu viel Angst. Sie hat sich einige Jahre ihres Lebens versaut.....

Ich habe heute wieder guten Kontakt zu meinem Vater. Die Enkel mögen ihn. Aaaaber, ich würde nie meine Kinder alleine bei ihm lassen und ich möchte auch nicht wissen, was er treibt wenn ich nicht dabei bin. Es liegt in seiner Verantwortung. Von ihm verlange ich, dass er sich bei uns gesittet aufführt. Und das weiß er und tut dies auch.

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<< Ich weiß dass ich nicht die frau eines alkoholikers werden will >>

Aber du bist auf dem Weg dahin. Kehre um, solange du noch die Kraft dazu hast.

<< Wie kann er dass denn ändern? >>

Mit einem Entzug und ggf Medikament. http://www.alkoholismus-hilfe.de/medikamente.html

<< Kann er nicht nach 2/3 bier sagen so jetzt wasser. Oder heim.?! >>

Das schafft er nur VOR dem ersten Bier.

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Man kann auch nach einem Bier Wasser trinken. Das habe ich immer so gemacht, da ich mehr als ein Bier nicht vertrage.

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Aber ein abhängiger Mensch vom Alkohol kann das nicht.
Das ist der Unterschied, der erklärt wurde.

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ich finde interessant, wie viel Zeit und Worte du investierst, um dein Problem, welches eigentlich keines ist, zu beschreiben...

du bist schon längst in einer Co-Abhänggkeit und versuchst, Dinge schön zu malen

aus Angst, dass hier ein klares Wort fallen könnte, schreibst du alle Eventualitäten schon rein, ... möglichst schwammig bleiben, wie dein Typ auch.

du hast nicht den Mut zu sehen, was ist.

was dir alles schon klar ist, ist Müll - entschuldige... man kann feiern und muss nicht trinken. Meinst du alle Profis im Verein trinken immer Alkohol, weil es dazu gehört? Solche Meinungen sind m. E. nur dumm. tut mir leid.

er kennt seine Grenzen nicht und du deine nicht. deswegen passt ihr so schön zusammen...

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Hallo,
nicht die Menge an sich macht's...auch wenn weniger natürlich gesünder ist. Aber es geht vor allem darum ob er verzichten kann wenn er möchte oder ob er ohne Alkohol gar nicht abschalten kann und dann zB heimlich trinkt.

Ich finde, wie du es beschreibst, klingt das jetzt nicht sooo schlimm. Wir leben in München und hier ist zB Bier ein "normales" Getränk. Gerade im Sommer kommt es vor dass man mal an 3,4 Abenden gemütlich im Biergarten sitzt und eben 1,2,3 Bier trinkt. Finde ich jetzt nix schlimmes dran, außer dass es dick macht.

Jetzt im Winter gibt es bei uns auch öfters die Woche abends ein leckeres Glas Rotwein.

Für mich ist das auch "Lebensqaulität" da verstehe ich deinen Freund schon. Momentan stille ich noch und verzichte bzw nippe nur mal, freue mich aber drauf endlich wieder gemütlich ein Gläschen zu trinken.

Stürzt er denn wirklich IMMER ab wenn er ausgeht? Also IMMER immer? Oder halt mal alle paar Wochen? Wie alt ist er denn? Ich bin noch Studentin und bei mir sind viele jüngere Kommilitonen, die auch wirklich fast jedes WE einmal stockenvoll sind. Und ich glaube sehr sicher, die werden keine Alkis, sondern das ändert sich halt wenn man arbeitet dann.

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Les doch Mal genauer nach, was die TE geschrieben hat. Bei ihm geht das mit 2-3 Bier nach dem Fußballtraining dann oft bis zum nächsten Morgen, er lallt und ist kaum Steuerungsfähig, ruft sie an, um ihn abzuholen und läuft dann doch alleine heim...

Und dazu kommt dann erst noch die halbe Flasche Wein 1-2 Mal pro Woche zum Abendessen und halbwegs gesellschaftsfähige Mengen bei Familienfeiern etc.

Sobald er anfängt zu trinken, findet er offenbar kaum ein Ende mehr, insbesondere mit Freunden in einer Kneipe wird es ein Totalabsturz. Das ist dann aber wirklich kein potentieller Familienvater mehr, und das ist auch in Bayern nicht mehr gesellschaftlich akzeptabel. Die Biergärten machen schließlich auch zeitiger zu.