Kurz zu den Rahmenbedingungen:
Ich, w. bin alleinerziehend, war einige Jahre wirklich allein mit meinem KInd und hab vor gut 1 1/2 Jahren einen Mann übers Internet kennengelernt mit dem ich nun schon länger eine Fernbeziehung führe. Er hat keine Kinder und muss in seinem Leben eigentlich nur nach sich selber gucken und nach seinen Eltern ab und zu....
Für mich war damals immer klar, ich suche keinen Vater für mein Kind (den hat sie nämlich) sondern wirklich einen Mann für mich..... der mich unterstützt und für mich da ist und ich eben dann auch gewisse Sachen nicht mehr alleine erledigen muss.
Für uns Alleinerziehende ist es nämlich manchmal ganz schön zermürbend immer die Alleinige Verantwortung für alles zu haben, alles allein entscheiden zu müssen, alles allein organisieren und bewältigen zu müssen 
Nun denn, nun war es so, das er schon länger etwas Gelenkprobleme hat und nun im Januar endlich seine Kur antreten konnte. Er befindet sich nun derzeit in seiner dritten Woche und darf voraussichtlich am kommenden Montag nach Hause.
Nun bin auch ich nur ein Mensch und auch bei mir können irgendwelche Krankheitssymptome auftreten. Lange Rede kurzer Sinn: Bei mir wurde eine verstopfte Talgdrüse hinterm Ohr entdeckt die nun kommenden Donnerstag ambulant operativ entfernt werden muss. Da ich nur sehr wenige Leute hab auf die ich zurückgreifen kann und es auch letztendlich nicht von meinen Eltern erwarten will da sie auch schön älter sind, dachte ich, das mein Partner der mir immer versprach das er IMMER für mich da wäre, das er mich doch fahren könnte?!?!?
Doch seine Antwort darauf war nur: =Ich komme am Montag von der Kur heim, ich arbeite dann Dienstag und Mittwoch, da kann ich nicht schon wieder am Donnerstag frei nehmen!?! Das würde nicht mal sein Arbeitgeben tolerieren!!!"
Ich bin natürlich mega enttäuscht!!
Erwarte ich zu viel von einer Beziehung?? Kann er mir da jetzt wirklich nicht helfen?? Ist sein Job so viel wichtiger wie ich????
Momentan denke ich mir echt: Wenn ich sowieso weiterhin alles alleine bewältigen muss, dann kann ich doch genauso gut auch gleich alleine bleiben, dann brauch ich auch keine Beziehung.
Weiß net?? Seh mich schon alleine zum OP Termin fahren und danach eben wieder alleine heim (1Stunde)
Erwarte ich zu viel von einer Beziehung???
Hm. Ich bin ehrlich, zwei Tage nach Kur-Ende würde ich auch nicht gleich wieder um einen freien Tag bitten.
Wenn das Autofahren nicht verboten ist nach der immerhin ambulanten OP würde ich selbst fahren. Aber deshalb nicht die Beziehung oder deren Sinn in Frage stellen. Es geht ja nun auch nicht um eine Herz-OP.
Ich finde, du übertreibst etwas.
LG Küstenkönigin
Natürlich ist sein Job wichtig - keine Frage - dafür hab ich auch vollstes Verständnis. Aber Vielleicht wäre es leichter für mich, wenn er einfach erst gesagt hätte: Du ich kann nix versprechen das ich frei bekomme, aber ich frag mal vorsichtig bei meinem Boss nach... Wenn er dann "Nein" sagt, gut dann ist das so! Aber gleich von vorneherein zu sagen "Das geht nicht"!! Das macht mich halt traurig.
Vielleicht bin ich einfach müde! Seit 11 Jahren kümmer ich mich Tag und Nacht um mein Kind - was ich mit vollster Liebe tu. Aber vielleicht will ich auch einfach mal jemand der sich um mich kümmert und mir was abnimmt......
Aber warum fragst du denn nicht vorher? Du machst ja den Termin und setzt ihn damit auch vor vollendete Tatsachen.
Kümmern kann er sich doch auch anderweitig. Oder gibt er die nie irgendwas zurück? Schwierig finde ich, dass er deine Überbelastung als AE kompensieren soll. Das ist eine ganz schöne Erwartungshaltung. Kennt er die überhaupt?
Wäre es nicht auch machbar zu sagen "Schade, aber vielleicht kannst du nach der Arbeit vorbeischauen und mich ein bißchen betuddeln. Das würde mich freuen."? Das wäre doch ein Kompromiss.
LG
Sei mir nicht böse, aber du übertreibst. Wegen so einer Lappalie gleich die Beziehung in Frage stellen. Nimm dir doch ein Taxi. Oder kannst du nicht selbst fahren (falls PKW vorhanden)? Ich vermute, dass so ein Eingriff unter lokaler Betäubung vorgenommen wird, oder?
Im übrigen hat dein Freund Recht. Er fehlt wochenlang, kommt wieder, arbeitet 2 Tage und möchte gleich wieder frei....das kommt nicht gut! Und ja, einen Job zu haben ist wichtig.
Geh nochmal in dich 
Ich weiß das sein Job wichtig ist - keine Frage. Habe auch Verständnis dafür! Aber bin ICH nicht mindestens genauso wichtig!?!?!
Ich hab kein Problem alleine zu fahren, bin zum Vorgespräch auch schon alleine gefahren..... aber trotzdem braucht jede starke Frau einfach auch mal jemand an ihrer Seite, der sie an die Hand nimmt und sagt: Komm wir schaffen das
Wie gesagt, er war wochenlang weg, kommt wieder "Ach übrigens Chef, ich brauche am Donnerstag frei"...würde ICH auch nicht machen und wegen so einer Lappalie wirklich nicht. Da hat er vollkommen recht.
Hey,
Ich verstehe dich voll und ganz.
Es ist nicht immer leicht. Ich bin selbst seit zwei Jahren vom Papa der Zwillis getrennt.
Und seit 6 Monaten wieder glücklich vergeben.
Zu deinem Problem
Das kann keiner von uns einschätzen, da wir den Chef und die Arbeitsstelle nicht kennen. Es gibt sicher viele Chefs, die sehr negativ reagieren würden, wenn nach 3 Wochen Kur direkt Urlaub eingereicht wird.
Ist er allerdings so kulant und würde einem freien Tag aufgrund der Umstände locker aufnehmen, sollte er es machen.
Man soll immer füreinander da sein. Dafür hat man einen Partner!
Wenn er dafür allerdings seine Arbeitsstelle riskiert, wäre es das nicht wert.
Das müsst ihr nun abwägen.
Spreche ihn nochmal offen darauf an und klärt das!
Hallo,
Ich weiß, dass es sehr schwer ist, alles allein zu wuppen.
Du verdienst auch jeden Respekt. Jedoch habe ich das Gefühl, du hängst die Beziehung gerade an dem Faden dieser Situation auf. Ist die OP so groß, dass du nicht selbst fahren kannst?
Stell nicht alles in Frage, weil der Zeitpunkt ungünstig ist. (Das ist er tatsächlich, denn die wenigsten AGs haben dafür Verständnis, dass man nach 3 Wochen Abwesenheit erstmal Urlaub einreicht.)
Oder liegt es an etwas anderem?
Wenn du jemanden möchtest, der sich um dich kümmert, die hilft, ist eine Fernbeziehung eher ungünstig.
Alles Gute
Dies war auch schon mein Gedanke: Das eine Fernbeziehung mir einfach nix bringt. Vor allem weil ihm sein Job ja sowieso schon soooo wichtig ist, das er dort nie kündigen wird -- und wir somit eigentlich auch keine Zukunft haben. Er hat seinen JOb und ich will mein KInd die nächsten 6 Jahre bestimmt auch nicht aus seinem Umfeld rausreisen.
Das ist in der Tat eine Zwickmühle.
Vielleicht könntet ihr euch einigen, dass er einen Tag der Woche nach Feierabend zu euch kommt. Optimal ist es nicht, aber 120km sind jetzt auch nicht unüberwindbar. Ansonsten habt ihr euch ein ganz schönes Dilemma gebastelt.
>>Momentan denke ich mir echt: Wenn ich sowieso weiterhin alles alleine bewältigen muss, dann kann ich doch genauso gut auch gleich alleine bleiben, dann brauch ich auch keine Beziehung.<<
nur weil er nicht den Chauffeur für dich gibt, stellst du die ganze Beziehung in Frage? Komm, so unselbständig bist du doch nicht. Klar, du möchtest jemanden an deiner Seite, auf den du dich verlassen kannst. Aber gehört da wirklich dazu, dass er dich zum Arzt fährt?
Hast du ihn tatsächlich nur danach gefragt, ob er dich fahren kann? Oder hast du ihm gesagt, dass du ihn gerne als Beistand dabei hättest, weil du Schiss vor der OP hast?
Ist deine OP wirklich die einzige Sache die dich an der Beziehung zweifeln lässt? Oder fehlt dir generell etwas?
Ganz ehrlich...mein Mann hat zB einen sehr kulanten Chef aber nach wochenlanger Abwesenheit würde er sicher keinen Urlaub bekommen...von meinem Chef will ich gar nicht reden. Der würde wahrscheinlich denken ich bin verrückt...
Und natürlich ist sein Job wichtig....schließlich lebt er davon.
Natürlich ist sein Job wichtig - darum wird er sowieso niiiiie zu mir ziehen...... weil immer sein Job Vorrang haben wird......
Ich bin nur enttäuscht weil er mir im ganzen letzten Jahr eigentlich nur einen Satz vorgekaut hat: "Zusammenhalt" und "Für-einander-da-sein" ist das wichtigste in einer Beziehung
Ich verstehe gar nicht, warum du ihn wegen so etwas ihn in so eine Bredouille bringst. Nimm dir ein Taxi, falls du nicht selbst fahren darfst. ..
Ich bin seit 20 Jahren verheiratet und würde nicht im Traum auf die Idee kommen, meinen wegen sowas in jobtechnische Schwierigkeiten zu bringen.
Ich kann verstehen, dass du dir mehr Nähe und Betütelung vom neuen Partner wünscht, aber hier muss man doch echt realistisch bleiben und sich nicht an unrealistischen Forderungen aufhängen (auch das gehört zu einer echten Partnerschaft!)
Alles Gute für die OP - du warst bisher eine toughe Frau, sei es doch auch weiterhin!
Eins versteh ich nicht so ganz:
Du schreibst, Du hättest keinen Vater fr Dein Kind gesucht, denn es habe ja bereits einen. Dann schreibst Du, dass Du alles allein bewältigen musst. Was macht denn der Vater Deines Kindes? Zumindest für die Belange Eures Kinds wäre er doch der erste Ansprechpartner.
Ich finde es nämlich auch nicht fair, dass Du explizit keinen Ersatzvater gesucht hast, Deinem Partner jetzt aber seine wenigen Verpflichtungen zum Vorwurf machst (so liest es sich zumindest für mich). Wenn Du es ihm gegenüber so kommuniziert hast, wie Du es hier tust, wie soll er dann wissen, dass Du ihn eigentlich schon als Familienmitglied möchtest, und nicht as "add-on" für romantische Stunden?
Klar hat das Kind einen Vater und 14tägig ist sie auch bei ihm übers WE...... Trotzdem muß ich z.b. die ganzen Ferien alleine stemmen - aber das ist ein anderes Thema.....
Und in diesem Fall geht es ja um MICH!!!!! Klar wenn das Kind zur OP müßte wäre der Vater der erste Ansprechpartner!! Aber ICH muss ja operiert werden!!! Und mein Partner soll für MICH da sein .........
Wenn es Dich so touched, dass er Dich nicht fahren kann, dann geht es nicht um diese OP. Dann geht es wohl tatsächlich darum, dass er (mal wieder?) den Job als Grund nennt, warum er nicht für Dich da sein kann.
Seine Begründung ist mehr als verständlich, man fragt nicht so kurzfristig nach einer Kur um einen weiteren freien Tag an. Der Arbeitgeber erwartet, dass man sich in den kommenden Wochen voll reinkniet um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Viele Arbeitgeber verziehen nämlich schon beim Wort "Kur" schmerzvoll das Gesicht, da diese ja drei bis vier Wochen bezahlten Arbeitsausfall bedeuten. Danach erstmal Urlaub zu beantragen gibt ein sehr schlechtes Bild ab. Da müsste es schon eine bessere Begründung geben als "meine Freundin wird ambulant operiert und ich muss sie fahren". Darauf würde so mancher Chef mit verkniffenem Gesicht zurück fragen, ob die Freundin sonst niemanden kennt, der ein Auto besitzt.
Genau das ist auch der Punkt: Frag bitte jemand anderen. Eine Freundin, aus der Familie jemanden, den Ex oder die Nachbarin, die sowieso immer Hilfe anbietet.
Ich hab selbst seit vier Jahren eine Fernbeziehung, uns trennen 200 km und ich würde ihn natürlich auch als Ersten fragen, ob er mich fahren könnte. Wäre dies aber nicht der Fall, gerade mit so einer Begründung, dann würde ich eben jemand anderen bitten. Gar kein Thema.
Bei Dir habe ich aber das Gefühl, dass Deine Enttäuschung über seine Absage den Hintergrund hat, dass Du schon länger spürst, dass die Beziehung irgendwie nicht das ist, was Du Dir für die Zukunft wünschst.
Ich sehe das so wie die anderen.... ja, Du erwartest zuviel. Jemand, der in der Situation deines Mannes Dir den Gefallen verweigert ist nicht unbedingt jemand, der seinen Job über alles stellt. Er ist eher jemand, der normal agiert. Ein Job-Aholic hat 12-14h-Tage, ist nach Feierabend jederzeit erreichbar, nimmt Arbeit mit nach Hause, schreit bei jeder Zusatzschicht "hier", und geht sogar an der eigenen Hochzeit noch vorher 4h arbeiten, wenn es der Chef so wünscht.
Auch ist Deine OP nichts "schlimmes"... ich weiss, das sagt sich leicht aus der Ferne und mit Sicherheit kann es schmerzhaft und unangenehm sein, aber es ist eben nichts, was wirklich bedrohlich ist. Ich hätte in der Situation auch gerne meinen Mann zum Händchen halten dabei, aber in beschriebener Situation würde ich erst gar nicht fragen sondern eben lieber auf meine Eltern ausweichen, auch, weil niemand unsinnig für 240km Sprit verblasen muss - weil soviel wird an dem Tag nicht mehr mit mir anzufangen sein.
Generell musst Du Dir aber schon die Frage stellen, was Du willst und was Dein Partner will... nach einem Jahr NICHT den Job zu kündigen, ohne was besseres in petto zu haben ist nicht jobgeil sondern vernünftig. Ein guter Job mit netten Kollegen und angemessener Bezahlung ist mit Gold nicht aufzuwiegen, weil es einfach Lebensqualität ist. Mein Mann und ich haben deshalb über 1,5 Jahre eine Fernbeziehung geführt und hätten das auch noch länger durchgestanden...
Wenn Du möchtest, dass er irgendwann kündigt und ihr zusammenzieht, dann musst Du verstehen, dass er sich dafür sicher sein muss - und es ist nicht falsch priorisiert, wenn man sich dafür Zeit lässt... vielleicht kann er ja mal einen längeren Urlaub bei euch im Alltag verbringen oder ihr könntet für einige Zeit zu ihm gehen...
Wenn Dir das alles zuviel ist und Du erst gar nicht so sehr in eine Beziehung investieren (Zeit, Gefühle, Arbeit) willst oder kannst, dann solltest Du Dich in der Tat trennen und vielleicht lieber sehr lokal schauen...