"Lass uns Freunde bleiben"...

Nachdem ich gerade eine Trennung hinter mir habe die mal wieder von diesen Worten begleitet wurde, wollte ich mal wissen welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.

Eine Beziehung kann ja nun intensiv werden und tief gehen. Man lernt sich sehr intim und persönlich kennen, offenbart vielleicht dem Partner sogar alles von sich.

Man verbringt viel Zeit miteinander, teilt sehr viel mit dem Anderen, und dann kommt der Cut und plötzlich fällt das alles weg und man soll wieder alleine "klarkommen".

Der Gedanke und der Wunsch dann zumindest den Kontakt zu erhalten und vielleicht sogar eine Freundschaft aufzubauen liegt nahe.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Satz bei einer Trennung zu hören bekommen habe.
"Lass uns bitte Freunde bleiben", gerne noch begleitet von "das zwischen uns ist immernoch etwas Besonderes" oder auch "ich hab dich trotzdem noch sehr lieb und werde immer für dich da sein".

Zwei Mal, als es sehr tiefe Verbindungen waren, hat es nicht funktioniert und auch dieses Mal scheint es mal wieder nicht ehrlich gemeint zu sein.
Ein Mal, als es nur eine oberflächliche Sache war, hat es geklappt.

So langsam frage ich mich, ob es für Denjenigen der die Trennung ausspricht nicht nur eine Erleichterung darstellt um das eigene Gewissen zu beruhigen und sich selbst besser zu fühlen. Dahergesagte Phrasen um dem Anderen "nicht weh tun zu müssen"?

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Ich MÖCHTE garnicht mit allen Verflossenen gut Freund geblieben sein.....vorbei ist vorbei - und das ist auch gut so.#cool
LG Moni

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Es hört sich eben freundlicher an, aber nur in den wenigsten Fällen klappt das auch.

Einer meiner Exfreunde ist mittlerweile mein bester Freund. Allerdings hat es 5 Jahre Pause gebraucht bis es dazu kam. In dieser Zeit ist jeder seiner Wege gegangen, ohne Kontakt.

Ein nahtloser Übergang ist meiner Meinung nach nicht möglich.

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... aber ausgesprochen ein weicherer Übergang in die Trennung, weil es auch für den, der die Trennung ausspricht, oft irgendwie schmerzlich sein kann...
es gab Schönes in der Beziehung - darum tut es leid und weh
und es gibt einen oder mehrere Gründe, weswegen man sich für die Trennung entschiedet - und das gibt Kraft die Trennung durchzuziehen

es ist dann einfach nicht nur schwarz-weiß...

aber - so klingt es für mich - macht es dir mehr Sorgen, weswegen Beziehungen nicht so lange halten und du nicht mitbekommst, an welcher Stelle die Gründe für die Trennung entstehen?

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Findest Du wirklich, dass es auch für Denjenigen der verlassen wurde ein weicherer Übergang ist?
Ich habe es ja nun wie gesagt schon ein paarmal erlebt und bin wohl eher der Typ der gerne Offenheit und Ehrlichkeit möchte, auch wenns weh tut, dann weiss ich wenigstens woran ich bin.
Ja, wie schon gesagt, natürlich ist es in dem Moment eine Erleichterung für Denjenigen von dem die Trennung ausgeht. Ich sehe absolut, dass das auch keine leichte Position ist, aber sollte man nicht den Arsch in der Hose haben und wenigstens dann Klartext reden?

Jemand der mir sagt, "ich möchte immer für dich da sein" und dann aber, wenn man wirklich mal Hilfe brauchen könnte, keine Anstalten macht...was bringt mir das denn?

Über die Gründe für die Trennungen muss ich nicht grübeln, ich wurde durch andere Frauen direkt "abgelöst".

Auch hier nervt mich aber wieder die fehlende Ehrlichkeit. Bisher hatte zumindest Keiner zu mir gesagt...Du, ich hab eine andere Frau kennengelernt und deswegen geht es mit uns nicht weiter.

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.... für manche schon... vermutlich spielen die Zwischentöne mehr eine Rolle, auch wie jemand sich die ganze Zeit verhalten hat etc...

wenn du jedes Mal durch eine andere abgelöst wurde, dann scheint da ja doch ein Muster bei dir zu sein, oder? und auch, dass man nicht ehrlich zu dir sein kann...

wenn ich jetzt eine Geschichte erfinden müsste und ich hätte deinen Text als Vorlage, dann würde ich eine hübsche Frau beschreiben, die immer nett ist, die sich bemüht, nett zu sein... und die sich nicht traut, sie selbst zu sein - aus Angst, dass sie verlassen oder verletzt werden könnte... und weil sie angepasst und hübsch ist, fällt es einigen Männern leicht, sich auf sie einzulassen und merken dann nach einer Zeit, dass das mehr oberflächlich war und sie entweder heißere Abenteuer haben wollen oder ein Gegenüber, was auch mal was riskiert... so dass sie spüren, da ist jemand, der auch Kontra gibt...

vielleicht bin ich jetzt auch einen Schritt zu weit gegangen. wenn ich du wäre, würde ich die sich wiederholenden Geschichten als Anlass nehmen, um selbst zu wachsen...

lg

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Ich glaube, dieses "Lass uns Freunde bleiben" ist in erster Linie Selbstbeschiss. Gerade der Part, der den Schlussstrich zieht, fühlt sich oft schuldig und versucht damit, sich selbst dahingehend zu beruhigen, dass man den Anderen ja nicht komplett "fallen lässt".

Wenn überhaupt, ist eine Freundschaft meiner Meinung nach nur nach einer bestimmten Zeit des kompletten Kontaktabbruchs und physischer Trennung möglich. Sonst reißt man nur alte Wunden immer wieder unnötig auf.

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Aus dem Grund sag ich sowas gar nicht erst, wenn ich Schluss mache.
Mein letzter Ex-Freund war deswegen tödlich beleidigt. Er hat erwartet, dass ich mitsamt der Trennung den "Lass uns Freunde bleiben"-Spruch bringe und war eingeschnappt, als ich sagte, dass sowas meiner Erfahrung nach nicht funktioniert, und dass ich für solche Freundschaften auch nicht die richtige Person bin. Das hat ihn mehr geärgert als die Trennung selber. Fand er extrem unhöflich von mir. Dabei wollte ich nur ehrlich sein.
Wie man's macht, isses falsch..

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Ganz ehrlich, für mich ist das nur eine Floskel, eine Art Beschwichtigung. Ein verbales Kopftätscheln. Ich habe da nie etwas drauf gegeben und diesen Satz auch noch nie gesagt.

Denn wenn nach der Trennung noch Platz für Freundschaft ist (was durchaus vorkam), dann musste man das nicht extra betonen. Wozu auch? Das weiß man dann doch.

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#pro

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Man schätzt den Ex-Partner immer noch als Person und hätte deshalb gerne Kontakt weiterhin.

Auch das könnte ein Grund sein, so etwas zu sagen.

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Das klappt so und so nicht, wenn ein Part sehr verletzt ist, was ja meistens der Fall ist.
Da ist ein Ende mit Schrecken wirklich besser....
hatte früher auch mal zwei Exen, die den Spruch von sich gaben - aber den haben die sich sowas von in die Haare schmieren können, ich wollte die Typen nie wiedersehen.#schwitz
Einen davon sah ich ca 15 Jahre später zufällig wieder, grins, das war ganz lustig.......
besonders weil ich zwischenzeitlich einen viiiiiiel Besseren hatte #verliebt
LG Moni

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Gut gelaufen :)

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Sich trennen und sagen man bleibt Freunde ist wie: dein Hund ist tot aber du darfst ihn behalten....
Nix für mich.

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#rofl fies, aber richtig!

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Ja etwas fies :-p

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Mit mir wollte keiner befreundet bleiben :D

Doch. Moment. Da gab es einen, der sich trennte von mir, weil er (wie ich im Nachhinein erfahren habe) schon eine andere in Aussicht hatte.
Der wollte auch mit mir befreundet bleiben...

Ende vom Lied war, dass das ganze keine 4 Wochen dauerte und ich ihn (zum Glück!) Nie wieder sah.

Ein anderer (waren aber nie fest zusammen) War ganz traurig, dass unser Kontakt abbrach.
Wünschte sich, dass wir befreundet sind und wieder mehr unternehmen. eine Woche nach dieser Aussage hatte er ne Neue, ich wurde ignoriert...und habe die letzten 6 Jahre nie wieder was von ihm gehört.

Ich gebe auf diese Floskel nix mehr. Habe es früher gutgläubig geglaubt.

Könnte es mir durch meine Erfahrungen selbst nicht mehr vorstellen mit einem Ex befreundet zu sein.

Selbst mit meiner damals langjährigen Beziehung, der mich betrogen hatte und Kontakt dennoch hinterher da War, schlief es irgendwann ein... wahrscheinlich war ich nicht mehr interessant für ihn...

Will damit nicht sagen, dass es nie funktionieren kann. Mein Verlobter hat zum Beispiel mit seiner Ex noch relativ guten Kontakt.

Aber ich kann es mir für mich nicht vorstellen. Villeicht auch, weil ich meist die verlassene war, als diese Sprüche kamen. Ich selbst würde sowas vermutlich nicht sagen.

Alles Gute für dich!