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Man verpasst IMMER etwas, weil man schlichtweg nicht mehrere Leben parallel leben kann. Das ist halt so mit Entscheidungen.

Ist man mit der Jugendliebe seit Ewigkeiten zusammen - also kennt man das Gefühl der experimentell ggf. wechselnden Partner nicht oder wie es ist, auf eigenen Beinen sein Leben unabhängig von einem Partner zu leben oder von mir aus auch Jahre aus verschiedenen Motiven Enthaltsamkeit zu leben.

Und wenn man wiederum eines dieser - oder der vielen anderen - Lebensmodelle wählt, verpasst man zwangsläufig die anderen.

Ich halte es für mich so: hat es zu dem damaligen Zeitpunkt, mit meinem damaligen Wissen, Reife, den Ängsten, Wünschen und Hoffnungen gestummen die Entscheidung zu treffen, werde ich in der Zukunft nicht Reue empfinden - für mein vergangenes ich war es richtig... und ich sollte soviel Selbstvertrauen haben, dass es auch für mein jetziges ich richtig ist.

Vielleicht steht man dann an einem anderen Punkt und wünscht sich etwas anderes, das ist ja durchaus normal und in Ordnung. Aber dann liegt es in der eigenen Hand eben die nächste Entscheidung zu fällen.

Den idealerweise - und glücklicherweise haben wir die besten Bedingungen - sind gerade Liebesentscheidungen völlig frei und vom Umfeld unbestimmt (und damit schliesse ich z. B. auch Missbrauch ein, der katastrophale Auswirkungen auf die Selbstbestimmung haben kann).

Du hast dich damals entschieden und du kannst dich auch jetzt wieder entscheiden.

Die Vergangenheit ändern kannst du nicht.

Und ich empfinde Ausrutscher als nicht halb so selbstverständlich, wie du es darstellst.

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Hallo!

Mein Mann war nicht meine Jugendliebe, ich hatte andere Beziehungen vor ihm.

Und ich kann sagen: die sind nicht "besser" oder "schlechter" sondern nur "anders".

Wenn man mit einem anderen Menschen grundsätzlich gut zusammen passt, dann hat man immer das Potential, dass sich daraus eine glückliche Beziehung entwickelt. Klar verläuft das Leben dabei anders, weil man andere Entscheidungen trifft - vielleicht bleibt man Kinderlos, vielleicht bekommt man gleich eine halbe Fußballmannschaft, vielleicht zieht man weit weg, vielleicht bleibt man sein Leben lang im selben Dorf, vielleicht verdient man super gut oder eher bescheiden.

Aber es ist nicht automatisch besser, und auch der Mann der einem ein paar Monate lang die Sterne vom Himmel geholt hat, sitzt ein paar Jahre später neben einem auf dem Sofa während DMAX läuft und puhlt an seinem Hühnerauge rum.

Darauf kann man sich absolut verlassen, diese tolle Anfangsphase wird immer früher oder später vom Alltag eingeholt. Der muss nicht schlecht sein, nur Sterne vom Himmel holen gibt es da weniger, eher Brötchen vom Bäcker holen Samstag morgens. Auch das ist schon was wert.

Grundsätzlich verpasst Du also nicht wirklich was, sondern nur eine Alternative, die nicht zwangsläufig besser wäre. Nur anders.

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Hallo!

Nein kenne das Gefühl nicht. Ich habe mich wunderbar ausgelebt und vermisse gar nichts. Ich hatte Beziehungen. Bin jetzt in zweiter Ehe verheiratet und es passt jetzt einfach. Ich kenne viele die ihren Jugendfreund heiraten und alles geht in die Brüche.

Ich würde alles wieder so machen und weiß dass ich jetzt angekommen bin.

Alles gute
Gabi

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Mir geht es gerade ähnlich...Ich bin jedoch erst 26 und wir haben vor in 4 Monaten zu heiraten...Er ist die Liebe meines Lebens und sind seit dem ich 19 bin zusammen...
Ich habe mich schon lange auf die Hochzeit gefreut doch im Moment bin ich mir nicht mehr sicher...Ich weiß zur zeit nicht ob ich noch lieber etwas flirten will
Habe gerade einen Beitrag geschrieben "Fremdgegangen vor der Hochzeit"...

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Wenn jemand die liebe deines lebens ist, hat man gar nicht das Bedürfnis nach einem anderen. Wenn du ihn wirklich lieben würdest, wärst du nicht fremd gegangen.