Unterschiedliche Ansichten in der Erziehung

Hallo

ich wollte fragen wie ihr mit unterschiedlichen Ansichten in der Erziehung umgeht. Gibt dann immer einer nach, oder abwechselnd oder macht jeder so wie er denkt? Ich bin immer eher ängstlich und überbesorgt, mein Freund ist da viel cooler und entspannt. Darum geraten wir oft aneinander und streiten dann und er nennt mich Glucke oder Spießerin und ich nenne ihn verantwortungslos. Soll ich ihn einfach machen lassen? Es sind oft Kleinigkeiten die mich sehr stören und er lacht sich darüber kaputt. Letztes Wochenende hatten wir Besuch und wir saßen alle gemütlich zusammen und unsere Tochter wuselte dazwischen herum. Die Männer hatten Bier getrunken und da standen noch die leeren Flaschen. Meine Tochter hat sich eine Flasche geschnappt und daran getrunken. Sie war natürlich leer, trotzdem bin ich sofort zu ihr gegangen habe sie ihr aus der Hand genommen und ihr gesagt nein, das ist nicht für Kinder. Er meinte dann das sei doch süß und ich soll nicht übertreiben die ist doch leer. Dann war ich ca. 20 Minuten später in der Küche, komme wieder zurück und sehe gerade wie sie schon wieder eine Flasche in der Hand hat und trinkt, er mit dem Handy davor und macht auch noch ein Foto. So etwas nervt mich sehr weil er sich darüber hinweg setzt was ich sage. Oder wenn wir unterwegs sind und sie klettert irgendwo hoch, ich sage nein, es ist gefährlich sie soll runter kommen und er sagt ist doch nicht so schlimm. Lass sie doch. Wie soll ich damit umgehen wenn er alles so locker sieht? Es gibt noch 100 andere Beispiele. Klar man ist nicht immer einer Meinung aber trotzdem wurmt mich das. Danke fürs lesen.

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Kinder können ganz gut damit umgehen, dass Eltern unterschiedliche Ansichten und Charaktere haben. Das einzige, was nicht geht, ist, dass das eine Elternteil die Entscheidung des anderen Elternteils aufhebt. Hat ein Elternteil "nein" gesagt, bleibt es auch beim "nein". Der andere Elternteil hat das dann zu akzeptieren. Darüber können die beiden dann am Abend, wenn die Kinder schlafen, diskutieren.

Ihr solltet euch vielleicht mal zusammen setzen und gewisse Grundsätze in der Erziehung gemeinsam aufstellen, die für euch beide vertretbar und unbedingt notwendig sind. Jeder von euch nennt 2 oder 3 absolute "No-gos". An denen wird dann auch nicht gerüttelt. Alles andere entscheidet jeder für sich nach bestem Wissen und Gewissen.

Alkohol wäre für mich persönlich ein "No-go". Irgendwo hochklettern dagegen nicht.

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Es ist einfach so schwierig bei jeder Situation zu diskutieren. Es ist auch schon so viel passiert, sie hat sich einmal den Arm gebrochen weil sie über die Treppe gefallen ist weil er meint sie liebt Treppen so sehr also lässt er sich klettern. Und ich kann das immer nicht sehen, weil sie auf Stühle, Tische, Kommoden usw. klettert. Oder wenn er sie alleine spielen lässt wenn er draußen raucht, sie ist unbeaufsichtigt in der Wohnung 10 Minuten, ich finde es schrecklich :-(

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Nein, da hast Du mich mißverstanden. Du sollst ja eben nicht bei jeder Situation anfangen, zu diskutieren. Sowas klärt man vorher grundsätzlich oder dann in Ruhe später.

Ich finde Deine Beispiele schwer zu beurteilen. Grundsätzlich können Unfälle natürlich leider passieren. Trotzdem kann man sein Kind ja nicht in Watte packen und gar nichts mehr machen lassen.
Allerdings vermittelst Du bei dem, was Du schreibst, schon so langsam das Gefühl, Dein Mann sei ein ziemlich verantwortungsloser Raucher und Biertrinker. Ob das stimmt, vermag ich nicht zu beurteilen. WENN es so wäre, wäre das niemand, mit dem ich ein Kind aufziehen wollen würde. Gewisse Vorsichtsmaßnahmen sollte man bei so kleinen Kindern schon einhalten.

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Das Handy hätte ich ihm wohl um die Ohren gehaun, wenn er sein Kind mit Bierflasche fotografieren....und womöglich auch noch irgendwo einstellen oder verschicken will.

Aber bei vielem anderen ist es einfach so, dass Mütter vorsichtiger sind als Väter, die vieles spielerisch abtun. Mir wird oft ganz schlecht, wie Väter Babys in die Luft schmeißen - einmal danebengegriffen und dann #zitter
Auch im Hallenbad hab ich schon beobachtet, wie Väter Babys tatsächlich ohne jeden Sitzreifen oder Flügelchen usw. mit ins große Becken nahmen - und habe da auch was gesagt.
Rede mit ihm mal in einer ruhigen Minute, dass es so nicht geht. ALLES durchgehen lassen ist genauso falsch wie vor allem beschützen wollen.
Aber z.B. Restalkohol austrinken geht garnicht, beim Klettern darf sich das Kind ruhig erproben, aber ich stand bei meiner Enkelin auch immer parat - zugriffsbereit #schwitz
Ist Dein Mann jünger als Du bzw. noch sehr "jungenhaft"? Anders kann ich mir sein Getue nicht vorstellen. Aber das geht so nicht.
LG Moni

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ich stehe auch immer dahinter und bin griffbereit, aber oft bin ich auch in der Küche oder beschäftigt, denke er ist bei ihr und dann komme ich hin und sie ist alleine #aerger nein er ist 28 aber er sieht alles sehr locker und als sie sich den Arm gebrochen hatte meinte er nur das kann ja passieren

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"Auch im Hallenbad hab ich schon beobachtet, wie Väter Babys tatsächlich ohne jeden Sitzreifen oder Flügelchen usw. mit ins große Becken nahmen - "

#kratz Öhm und was genau ist dagegen einzuwenden? Ich habe allein 2 verschiedene Babyschwimmkurse mit meinen Kindern gemacht und da waren alle Eltern mit ihren Babys im Schwimmbecken ohne Flügelchen oder Schwimmringe. Ich habe ehrlich gesagt noch nie einen Babyschwimmkurs erlebt, in dem die Babys mit mehr als mit bloßen Händen gehalten wurden. #kratz Ich nehme meine Kleine auch mit ins Schwimmbad und dabei hatte sie noch nie irgendwelche Schwimmhilfen um. Verstehe auch gar nicht, wozu das nötig ist?

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Man kann in einer Partnerschaft durchaus unterschiedlicher Meinung sein, und dennoch den Standpunkt des anderen respektieren.....oder wenigstens ernst nehmen.... letzteres MUSS drin sein.

Kinder müssen zwar eigene Erfahrungen machen, und das ist heutzutage bei vielen Müttern/Eltern die ihre/n Junior/ine überbehüten rel. schwer.....dennoch müssen waghalsige Dinge- oder schlicht und ergreifend irgendwelcher Blödsinn den Papa oder Mama lustig finden, alle anderen aber den Kopf schütteln nicht unbedingt sein.

Versuche Du ein wenig lockerer zu werden, und nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit los zu wettern....schon gar nicht vor versammelter Mannschaft (dann schaltet ER nämlich erst recht auf Durchzug)....und er soll verdammt noch mal lernen, Deine Sorgen und Bedenken ernst zu nehmen. Vielleicht findet ihr dann einen Mittelweg, mit dem ihr Beide leben könnt....bzw. klar kommt, ohne dass es jeden Tag kracht.

Einer Partnerin die alles was ich sage und denke ins Lächerliche zieht so wie Dein Kerl das tut, hätte ich vermutlich schon längst in den Wind geschossen....oder zumindest sehr bedauert, dass ein paar links und rechts auf die Backen leider auch keine Lösung ist....selbst wenn es für den Moment evtl. gut tun würde.

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Mütter sind eher für die Sicherheit zuständig, Väter für die Risiken. Beides ist wichtig, deswegen profitieren Kinder mit dem besten aus beiden Welten.

Irgendjemand hat mal gesagt, Männer reagieren in brenzligen Situationen rationaler und versuchen das Risiko beherrschbar zu machen. Frauen dagegen, bringen sich erst gar nicht in solche Situationen.

Sowohl Vermeidung von Risiko aber auch seine Beherrschung sind letztlich bedeutsam für die weitere Lebensentwicklung.

Daher solltet Ihr Euch nicht kritisieren sondern Euch als Ergänzung des anderen sehen.

Und das mit der Bierflasche ist nun wirklich lächerlich. Wovor hast Du denn da Angst?

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wie wovor habe ich Angst? Muss ein Kind was noch keine 2 Jahre alt ist an einer Bierflasche nuckeln und vielleicht noch einen Schluck Bier trinken????? Du hörst dich an wie mein Freund.

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"Und das mit der Bierflasche ist nun wirklich lächerlich. Wovor hast Du denn da Angst? "

Du findest es jetzt nicht allen Ernstes in Ordnung, wenn das nichtmal 2 Jahre alte Kleinkind den letzten Schluck Alkohol aus der Flasche nuckelt? #gruebel

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Hallo!

Warum streitet ihr euch denn jedes mal neu? Macht doch EINMAL was aus und bleibt dabei.

Etwa "Klettern bis 50cm immer, bis 1 Meter nur in Griffreichweite, größere Höhen nur an der Hand"

oder Bierflaschen wirklich GRÜNDLICH leeren, damit eben kein kleiner Schluck mehr drin ist, dann kann nichts passieren.

und man kann ein Kind schon alleine im Nebenzimmer lassen, wenn das Zimmer insgesamt Kindersicher ist. Also Steckdosen gesichert, kein Feuerzeug oder Medikamente, Regale und Schränke an denen ein Kind klettern könnte an der Wand festgeschraubt, Kommodentüren mit gefährlichem oder zerbrechlichem dahinter mit Kindersicherungen verschlossen? Wenn das alles gemacht ist, was sollte dann passieren? Höher als bis aufs Sofa kann die Kleine ja da kaum klettern, da dürfte auch nichts passieren, wenn sie runter fällt. Und Du bist ja gleich nebenan und würdest es hören, wenn auf einmal Lärm ist.

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Hallo!

Erst mal muss ich hier mal mit einem Klischee brechen: In unserer Familie bin ich die, die sich wenig Sorgen macht, während mein Mann eher ängstlich ist. Ich sehe da allerdings gar keine Schwierigkeiten. Meine Kinder auch nicht.

Mein Mann kriegt die Krise, wenn wir irgendwie in der Höhe unterwegs sind. Dann ist uns allen klar: Wir bleiben weit weg vom Abgrund und machen auf gaaaaanz vorsichtig. Oder wir nehmen ihn gar nicht erst mit hoch und lassen ihn unten Kaffee trinken. Bin ich mit den Kindern allein, gucken wir auch mal über den Rand oder lassen die Füße baumeln.

Dass mit der Bierflasche finde ich allerdings total daneben und doof. Was ist lustig daran, wenn eine Zweijährige eine Bierflasche zum Mund führt? Ich habe manchmal das Gefühl, dass es Eltern gibt, die total stolz sind, wenn ihre Kinder möglichst früh Zugang zum Alkohol finden. Auf die Idee kämen deswegen weder ich noch mein Mann. Hätte er das getan, hätte ich auch Ärger gemacht. Allerdings hätte er entweder gute Argumente für sein tun gehabt (nur welche, frage ich mich) oder er hätte mir zugehört, mich ernst genommen und ihr die Flasche weggenommen. Fertig.

Ich finde, ihr habt nicht nur unterschiedliche Ansichten zum Kind, sondern geht auch nicht respektvoll miteinander um. Ich bin sicher, dass mein Mann ihr die Flasche sogar weggenommen hätte, wenn er selber gar keinen Grund dazu gesehen hätte. Einfach, weil er merkt, wenn es mir mit irgendwas nicht gut geht. Das dürfte dann auch irrational sein. So wie seine Höhenangst.

LG

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Also ich glaube schon das man anfangs etwas überbesorgt ist und ruhig lernen soll manche Dinge lockerer zu sehen. Aber das ein Kind in diesem Alter aus der Bierflasche trinkt ( und ein klein wenig ist immer noch drin) das finde ich mehr als Verantwortungslos von deinem Kerl. Sorry ein Kind gehört nicht an Bier gewöhnt. Bei den anderern Sachen von euch kann ich nicht mitreden weil du an sich nur über diese eine Sache mehr schreibst.

Ela

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Ich muß ehrlich sagen ich bin allem die lockere und mein mann der ängstlichere.

Mein großer brauchte keine türgitter da wir eine wohnung hatten. Habe ihn machen lassen im Treppenhaus, damit er lernt.
Den kleinen lasse ich mal aus den Augen wenn ich in Küche oder so muß und lasse ihn alkeine trepoen hoch seit er recht sicher ist. Und auf den spieli lasse ich sie auch unzer aufsicht überall hoch. Die wissen schon was sie sich zutrauen. Mein mMann ist da sehr pingelig und kriegt die Panik.

Aber mit der bierflasche würde ich auch nicht gut finden zumal Glas leicht kaputt gehen kann und da kann was passieren.