Kann das Verhalten unattraktiv machen?

Guten abend,

Ich stelle mir seit wochen die Frage ob ein Verhalten unattraktiv machen kann? ( oder ob die Gefühle dadurch verloren gehen können )

Ich bin darauf gekommen, weil mein Mann immer mehr marotten an sich hat die mich mehr und mehr stören .

Teilweise beobachte ich es einfach, aber dann stellt sich ein ekelfaktor ein, aufeinmal finde ich ihn total unattraktiv, .... würde ich ihn in der situation kennenlernen würde ich nicht mal ein Gespräch anfangen.

Es sind gewisse dinge die mich einfach dann anekeln. Wo jegliche lust vergeht. Was wiederrum unattraktivität hervorruft.

Kennt das jemand?

Lg

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Naja, das Verhalten eines Menschen ist immer Produkt seines Charakters - und der kann natürlich attraktiv oder ganz und gar nicht sexy sein! Zum Glück gibt es viele Mittelstufen ;) Als ich 17 war, hab ich auf Jungs toll gefunden, die ich heute nach dem ersten Kennenlernen abhaken würde - eben weil ich jetzt generell viel mehr auf den Charakter achte als auf Äußerlichkeiten.

Mein Partner ist ein Goldstück, aber auch er hat Seiten/Angewohnheiten, die ich nicht toll finde... aber als "eklig" würde ich ihn niemals bezeichnen!! Das klingt schon sehr lieblos! Nobody is perfect!

Seit wann seid Ihr denn zusammen? Vielleicht bist Du auch einfach nicht mehr so verliebt wie früher... lernst ihn immer besser kennen und das, was Du kennenlernst, gefällt Dir teilweise gar nicht. Da kann ich Dir auch nur raten, mal ganz genau in Dich reinzuhorchen, ob Du die Beziehung und vor allem IHN als Person wirklich noch willst?

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Ja, ich kenne das.

In meiner Not hatte ich damals auch hier geschrieben und ziemlich viel einstecken müssen. Allerdings kam auch noch einiges mehr zusammen. Nicht nur, dass mein Mann durch sein Verhalten unattraktiv für mich geworden war, sondern auch, dass ich was mit nem anderen angefangen hatte. Also Vorsicht! In solchen Situation lockt immer das Fremde...

Geholfen hat uns letztendlich eine lösungsorientierte psychologische Beratung, die ich in Anspruch genommen habe und in der ich gelernt habe, mit diesen mich aufregenden "Kleinigkeiten" und "Marotten" meines Mannes umzugehen und ihn trotzdem (oder gerade deshalb) zu lieben. Wie meine Vorschreiberin schon anmerkte, nobody is perfect.

Alles Gute dir!

Lea

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Warum sollte es das nicht geben. Wie existenziell sind denn die Aspekte, die dich stören? Manches findet man in den ersten Jahren noch in Ordnung, weil man so verliebt ist und über vieles hinwegsieht oder es erst gar nicht bemerkt. Und nach einiger Zeit stellt man dann das Gegenteil fest - ohne die rosarote Phase wäre man nie darauf angesprungen.

Und wenn der Partner merkwürdige Angewohnheiten entwickelt oder sich nicht mehr pflegt, nicht duscht, in der Nase bohrt, sich despektierlich verhält o. ä. finde ich es auch nicht merkwürdig, dass man den ganzen Menschen dann wenig anziehend findet. Der Mensch ist ja ein Produkt aus allen seinen Eigenschaften, in die man sich verliebt.

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<<Und wenn der Partner merkwürdige Angewohnheiten entwickelt oder sich nicht mehr pflegt, nicht duscht, in der Nase bohrt, sich despektierlich verhält...>>

Stimmt. Es kommt auf die "Macken" an, wie schwerwiegend die sind.

Bei den von dir beschriebenen Sachen hätte auch die Beratung dann nicht mehr geholfen. Wenn wirklich Ekel ins Spiel kommt, dann muss man mit dem Partner reden, und wenn das nichts hilft, würde mich nichts mehr halten.

Gruß, Lea

5

Hi,

bei einem Partner, der mich anekelt, würde ich niemals bleiben!
Warum bleibst Du?

Niemand ist perfekt aber wer so von seinem Partner redet oder denkt, sorry, der sollte gehen.

LG
Lisa

6

Es kann beides geben: es kann sein dass der Partner Marotten entwickelt die ihm ganz unattraktiv machen.

Oder aber kann es sein, dass du ihm nicht mehr liebst und darin verhalten dich deswegen anfängt zu stören....

K

7

Natürlich kann ein bestimmtes Verhalten unattraktiv machen, genauso können Gefühle verloren gehen.

Was legt dein Mann denn für ein Verhalten an den Tag, vor dem du dich ekelst?

Hatte er dieses Verhalten früher nicht? Welche Marotten stören dich neuerdings, die doch vorher nicht gestört haben?

Kann es sein, dass deine Liebe zu ihm nachlässt und du dir deswegen vieles an seinem Verhalten stört?

Bei meinem damaligen Mann erging es mir ähnlich, plötzlich ekelte ich mich teilweise richtig vor ihm. Das hört sich wirklich gemein an, aber ich konnte auch nichts für keine Gefühle.
Muss dazu sagen, dass er von Anfang an nicht mein Traummann war und ich ihn nie mit der rosaroten Brille gesehen habe. Aber irgendwas muss mich ja angezogen gaben, sonst wären wir keine acht Jahre zusammen gewesen, davon 3,5 verheiratet und zwei wunderbare Kinder (!), im Nachhinein kann ich gar nicht mehr sagen was es war.
Jedenfalls störte mich mit der Zeit auch immer mehr sein Verhalten, das ging so weit, dass ich mich zum Schluss vor ihn ekelte und er mir, waren wir woanders, richtig peinlich war. Sein Gerede und prahlen (alles zu sehr ausgeschmückt), sein zu lautes, oft unechtes Lachen.
Das er ständig zu Hause in Arbeitskleidung rumlief. Das er immer zuerst sich Essen auf den Teller getan hat und anfing zu Essen, obwohl ich und die Kinder noch nichts auf dem Teller hatten.
Vieles waren oder sind Kleinigkeiten und ich habe hier auch nicht alles geschrieben, aber dies alles machte ihn für mich immer unattraktiver. Letztendlich haben wir uns getrennt.
Er hatte sehr schnell eine neue Freundin, mit der er glücklich ist und die ihn (offensichtlich) so liebt wie er ist, das sieht man an ihrem Blick. Es freut mich für ihn, denn jeder sollte so geliebt werden, wie er ist.

Bei meinem jetzigen Mann gibt es auch Marotten die ich nicht toll finde, aber ihn liebe ich nach zehn Jahren noch genauso wie am ersten Tag, sodass ich datüberdiskutiertdarüber hinweg sehen kann und es mich nicht wirklich stört.

8

Hallo,

ich frage mich immer, wenn ich Marotten an meinem Mann entdecke, die mir nicht gefallen, was ICH wohl für Angewohnheiten habe, die wiederum mein Mann merkwürdig finden könnte.

Was soll ich sagen, mir fallen unzählige ein, dennoch liebt er mich.

Das führt dazu, dass ich bei einer gewissen Gereiztheit meinerseits zunächst relativiere. Wie schlimm ist diese Angewohnheit? Ekelt mich der Wäscheberg vor seiner Betthälfte? Die leere Klopapierrolle im Bad? Eine bestimmte Art zu atmen? Ist das wirklich unerträglich? Oder bin ich gerade nur ziemlich gereizt wegen einer anderen Sache, die dazu führt, dass ich auf unbedeutende Kleinigkeiten überreagiere?

Ich denke, das gilt es, zu unterscheiden: Was stört dich gerade wirklich? Ist es wirklich eine Zahnpastatube, die am Beckenrand liegt, oder besteht zwischen dir und dem Partner selbst eigentlich ein schwelender Konflikt, der noch nicht geklärt wurde?

Denn eine Tube, Socken, Fingernägel, (setze die Liste fort), kann man wunderbar thematisieren und dann ganz gelassen klären, wenn man einander liebt und es wirklich nur darum geht. Besteht ein tiefer gehendes Ungleichgewicht aus irgendeinem anderen Grund, muss man schauen, was da im Busch ist. Da ist die Tube oder Socke oder ein Zucken am Augenlid dann eventuell nur ein Symptom, aber nicht die Ursache.

Verstehst du, was ich meine?

Ich selbst bin wahrscheinlich so voll mit merkwürdigen Marotten, dass ich meinem Mann auf ewig dankbar sein muss, dass er mich nicht schon lange an die Wand oder aus der Tür befördert hat. Vielleicht bin ich also eher eine schlechte Ratgeberin in diesem Fall, keine Ahnung...#rofl

L G

White

9

Hallo

<<<<Es sind gewisse dinge die mich einfach dann anekeln. Wo jegliche lust vergeht. Was wiederrum unattraktivität hervorruft.

Kennt das jemand?<<<<

Das müsstest du konkretisieren.
Jeder !!!!! hat Macken, Marotten oder blöde Angewohnheiten.
Schön wenn sie kompatibel sind .Falls nicht, kann man es ansprechen, bevor es einen ekelt.

Oft stören einen die Macken des Anderen besonders, wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist.So ist das jedenfalls bei mir.

L.G.

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Hallo zusammen,

mein Partner und ich hatten eine etwas heikle Phase. In der Phase erklärte er mir, dass er Schwierigkeiten hat mich zu umarmen oder mir näher zu kommen, weil ihm die Streitigkeiten zu nahe gehen. Er fügte ebenfalls hinzu, dass mein Charakter mich attraktiv machen würde und nicht mein Aussehen, obgleich man schön oder hässlich sei.

Als wir die Streitigkeiten beiseite Schüben konnten und wieder anfingen lieb miteinander zu sein, änderte sich unser Liebesleben sofort. Also ja, ich denke schon, dass wir uns gegenseitig attraktiver finden, so lange man nett miteinander umgeht, Rücksicht nimmt und aufeinander zugeht.

Marotten sollten einen nicht stören, da man selber ebenfalls nicht rein von Marotten ist. Die Frage ist: Inwieweit oder weshalb stören Dich die Dinge und bist Du in der Lage, diese hinzunehmen oder zu ignorieren? Mein Partner ist mir auch viel zu ungeduldig, aber irgendwann findet sich eine Balance. Dabei ist es wichtig die Störfaktoren anzusprechen und vielleicht Kompromisse einzugehen. Du musst Dich fragen, ob Du bereit bist mit ihm darüber eine Konversation zu führen und ob Du, wenn dem Gespräch nichts im Weg steht, bereit bist Kompromisse einzugehen.

Also mein Vorschlag: Besprich das am besten mit ihm. Das sorgt für Klarheit auf beiden Seiten :)

Schöne Grüße

Powii