Plätzlich will der "Erzeuger" Kontakt

Hallo ihr Lieben,

ich habe ein etwas größeres Problem. Meine Tochter wird jetzt bald 4 Jahre alt und aufeinmal kommt ihr leiblicher Vater an und fordert das er JEDES Wochenende das Kind zu sich nehmen darf. Er war deswegen schon beim Jugendamt um dort alles zu klären, es ist jetzt meine Einwilligung dazu erforderlich.

Ich möchte dies einfach nicht zustimmen. Er hat sich 4 Jahre kein Stück um die Kleine gekümmert, es war absolut kein Interesse vorhanden.

Jetzt ist ihm anscheinend in den Sinn gekommen , Ach die kleine ist jetzt aus dem größsten raus sie kann sprechen, hat alles erlernt. Jetzt will ich sie wieder.

Und das geht mir ehrlich gesagt gegen den Strich. Die Kleine würde total verwirrt wenn nicht sogar verstört sein wenn jetzt aufeinmal jemand vor ihr steht der zu ihr sagt ich bin dein Papa den sie gar nicht kennt.

Ich möchte sie nur schützen, da sie auch noch nicht in dem Alter ist wo sie das alles begreifen kann was vor sich geht.

Ihr "Erzeuger" leider ist er das in meinen Augen auch, da sich ein Papa auch von Anfang an für sein Kind interessiert. Er ist auch nicht der beste Umgang vorallem da er nur in schwierigkeiten steckt, er hat auch keine möglichkeiten diesem Kind was zu bieten.

Er wohnt noch bei seiner Mutter zuhause, wo die Wohnung sogut wie garnicht begänglich ist desweiteren schaffen die es dort nichtmal sich finanziell ( zwecks Nahrung ) über den Monat zu bringen. Wie soll das dann klappen wenn noch ein kleines Kind im Haus ist.

Ich habe einfach Angst, dass er damit durchkommt und es dem Kind schlecht geht.

Ich bitte um Eure ehrliche Meinung.

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Hallo tamy,

jetzt lass erst mal alles langsam angehen.

War der Kindsvater zuerst bei dir oder gleich beim Jugendamt?

Was hat ihn überhaupt jetzt nach der ganzen Zeit dazu bewegt, sein Kind sehen zu wollen?

Es gibt Möglichkeiten, Vater und Kind langsam einander annähern zu lassen über den begleiteten Umgang.

Erkundige dich mal beim Kinderschutzbund, die machen das.

Mach aber nicht den Fehler, den Umgang zu verweigern, das sieht das Jugendamt gar nicht gerne. Arbeite mit und biete deine Unterstützung an.

Dein Ex muss aber auch das Durchhaltevermögen haben, alles langsam angehen zu lassen, denn für euer Kind ist er ein Fremder, das braucht alles seine Zeit.

Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke, bleib gelassen...

Alles findet sich...

Gruß
ninimom

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Das Jugendamt hat den Wunsch des Vaters aufgenommen und diesen weiter geleitet. Entscheidungs- oder weisungsbefugt ist das Jugendamt aber nicht, sie dürfen also keine Umgangsvereinbarungen festlegen. Deshalb wollen sie jetzt auch Dein Einverständnis haben und schreiben Dich an. Jedem normal denkenden Menschen ist aber klar: Einem Kind, was seinen Vater nicht kennt, wird es kaum gut tun, von heute auf morgen jedes Wochenende zu ihm geschickt zu werden. Macht man ja noch nicht einmal in der KiTa, auch dort gibt es eine Eingewöhnungsphase.

Biete also als Gegenvorschlag an, dass der Vater das Kind im begleiteten Umfeld und evtl. in Deinem Beisein kennenlernen kann und vorab ein moderiertes Eltern-Gespräch stattfinden soll.

Übrigens kommen solche plötzlichen Umgangswünsche nicht selten von Seiten der Großeltern des Kindes, es ist also möglich, dass der Vater nicht einmal zu dem Gespräch erscheint, weil ihm das dann zu blöd ist.

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Genau das ist es ja in meinen Augen. Wenn dann müssten die Beiden sich erstmal langsam kennenlernen bevor sie jedes Wochenende komplett dort ist und übernachtet.

Ich habe leider keine Ahnung wie er jetzt auf diese Idee gekommen ist aber ich denke stark das es ihm ums unterhalt geht und er dann denkt das dieser nichtmehr entrichtet werden muss.

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Den Zahn "Kind kommt einfach jetzt mit mir mit" und "damit ich dann keinen Unterhalt zahlen muss" würden sie ihm bei einem Gespräch dann schon ziehen. Außerdem hattest Du ja auch vier Jahre lang keinen Kontakt zu ihm und möchtest sicherlich auch in friedlicher Atmosphäre mit ihm sprechen.

Wie gesagt, ruf den zuständigen Sachbearbeiter, der mit Dir Kontakt aufgenommen hat, an und bestehe auf a) ein moderiertes Elterngespräch und b) langsamen Vertrauensaufbau durch begleitete Umgänge.

Und rechne damit, dass er das Interesse schnell wieder verliert.

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Hallo du hast ja schon einiges gehört. Aber gesagt wurde noch nicht ,das deine Tochter das Recht hat, ihn kennen zulernen. Was du mit ihm auf Partnerebene hattest musst du ausklammern. Es wird vom Jugendamt eh ein leichter Anstieg des Umgang empfohlen. Ob mit dir oder begleitet. Solange alles dem Kindeswohl dient.
Solltest du nicht zustimmen ,wird das wohl zur Gerichtsverhandlung kommen. Wo das beste für das Kind entschieden wird. Zu einem Umgang wird es kommen. Wo der Umgang statt findet ist da egal. Hauptsache er kann fürs Kind sorgen und hat ein Schlafplatz. Und stellt keine Gefahr fürs Kind da. Alles andere interessiert das Gericht nicht.

Vielleicht verliert er bald wieder das Interesse ,oder aber ,er ist nach langem seiner Vaterrolle ,Bewusst geworden. Verhindern kannst du es nicht. Aber vielleicht enwickelt sich ja jetzt alles positiv. Lieber spät als nie .

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Hallo rutsche hier mal rüber weil ich zufällig deinen Post gelesen habe.

Es wurde ja viel schon gesagt über deine und seine und des Kindes Rechte. Was aber bei mir sie Alarmglocken schrillen lässt ist folgendes:

"Er wohnt noch bei seiner Mutter zuhause, wo die Wohnung sogut wie garnicht begänglich ist desweiteren schaffen die es dort nichtmal sich finanziell ( zwecks Nahrung ) über den Monat zu bringen. Wie soll das dann klappen wenn noch ein kleines Kind im Haus ist."

Das klingt für mich nach Kindeswohlgefährdung. Ich würde die Umstände bei ihm zuhause mit der zuständigen Sachbearbeiterin besprechen und nichts beschönigen (aber natürlich auch nicht übertreiben). Bestehe darauf, dass die Zustände bei ihm zuhause sich ändern und dass regelmäßige Kontrollen stattfinden. Ich Weiß nicht ob du ihm den Umgang komplett verbieten kannst aber vielleicht beschränken? Ich würde das auf keinen Fall unter den Tisch kehren.

Liebe Grüße

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Und wenn er nach 10 Jahren ankommt und Kontakt zu seinem Kind haben möchte, so kannst du das finden wie du möchtest, ändern kannst du an dieser Tatsache trotzdem nichts.

Er hat ja das Recht, seine Tochter regelmäßig zu sehen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr auch nur wenig Kontakt zueinander hattet oder? Woher willst du dann so genau über seine wohnlichen Zustände Bescheid wissen?

Ebenso wenig wirst du wissen, ob er über die Runden kommt oder nicht!

Ich finde, du bist da zu festgefahren. Klar passt es dir nicht, dass er nun ankommt, aber so ist die Situation nun. Also gewöhne dich an den Gedanken und lege ihm keine Steine in den Weg, denn am Ende nimmt das Jugendamt dir das noch übel!

Deine Tochter hat übrigens auch das Recht, ihren Vater kennenzulernen!