Finde keine Wohnung

Hallo,

Ich weiß, solche Beiträge gibts hier zuhaufen. Und ja, ich bin noch eine, die keine Wohnung finde.
Ich muss mich einfach nur ausheulen, weil ich alleine bin, überfordert, genervt und habe niemand mit dem ich reden kann.

Zu meiner Geschichte: ich wurde 2014 schwanger. Damals wollte ich mich vom Kindesvater trennen, denn wir inkompatibel sind. Sehr sogar. Also, ich bin in einer anderen Stadt gezogen, habe bei einer Freundin gewohnt, weil ich dort eine Ausbildungsstelle hatte. Dann habe ich festgestellt, dass ich schwanger war. Dann ging ich wieder zum Kindesvater.

Der Grund unserer Trennung liegt grundsätzlich (u.a) daran, dass er ziemlich chaotisch ist. Ich meine "ziemlich chaotisch" wirklich, fast oder vielleicht gar Messie erhalten. Ich, im Gegenteil, bin der Hausdrache, mag alles fast Krankenhaussteril zu Hause zu haben. Das hat mich von Anfang an sehr gestört und seelisch belastet.

Als ich hochschwanger war, sind wir umgezogen. Okay, wir haben damals im 4.Stock gewohnt und wegen meinen körperlichen Problemen mussten wir umziehen. Aber dann kam wieder ein Umzug, als das Baby 6 Monate alt war.

Ende 2015/ Anfang 2016 habe ich angefangen, mich zu bewerben. Ich wurde erfolgreich und könnte endlich mit meiner Trauausbildung anfangen. Tja... Der Kindesvater kündigt und wir müssen umziehen. Und ich habe hier in der Umgebung vergeblich nach einer Wohnung gesucht (Raum München, ihr könnt es euch schon vorstellen). Ich habe zwar mit der Ausbildung angefangen, kann sie nicht weiterführen, weil ich hier keine Wohnung für mich und die Kleine finden. Jetzt ziehen wir nach Ba-Wü, mit ihm, weil es keine andere Lösung gibt. Ohne Wohnung muss ich wohl bei ihm bleiben müssen, aber das macht mich unendlich unzufrieden. Ich bin äußerst frustriert. Er ist nicht da, ich packe die Sachen und habe keine Perspektive. Ich will einfach weg, wo ich meine Ordnung und Sauberkeit ausleben darf, ohne dass man mir ständig sagt, ich habe einen Sauberkeitswahn. Nein, den habe ich nicht, ich kann nicht einfach in einer Wohnung leben, wo die Sachen auf dem Boden liegen müssen, wo man die Wohnung mit Sachen einfach vollstellen muss. Es ist ungemütlich, es ist schrecklich, und mit einem 2 jährigen Kind, kann es sogar gefährlich sein. Mir wurde vor ein paar Tagen sogar vorgeworfen, ich sei eine Tyrannin, weil ich das Kinderzimmer sauber und ordentlich halten will, und die Kleine kann sich noch nicht durchsetzen und weiß noch nicht, ob sie ihr Zimmer picobello haben möchte.

Bezüglich Körperhygiene haben wir auch ein großes Problem.

Das größte Problem ist, dass ich keine Wohnung finde. Egal ob hier, oder in Ba-Wü, oder sogar in Ostfriesland. Wenn ich sage: "ich bin eine alleinerziehende Mutter mit einem Kind", das war's. Ich habe zwischen April 2016 und heute ungefähr 400 Wohnungsanbieter angeschrieben. War schon bei einer Beratungsstelle, aber bei einem Mu-Ki Haus findet man keinen Platz, und ich müsste fast 2 Jahre auf der Warteliste stehen. Ich weiß einfach nicht weiter... Ich komme aus dem Ausland, hier habe ich keine Familie, sehr wenig Freunde, und ich an meiner Grenze geraten.

Es tut mir leid, dass der Text zu lang geworden ist.

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Hallo Nathalie17,

ich kann verstehen das du mit der gesamten Situation überfordert bist.

Für mich ist es auch nicht nachzuvollziehen das du nirgends Unterstützung bekommst und sogar deine Lehre abbrechen musst.
Das du mit ihm umziehen musst obwohl dich nichts mehr zu ihm zieht macht deine Situation nicht besser und rückt dich weiter in eine Abhängigkeit von ihm.

Ich weiß aber auch leider nicht was ich dir raten kann.

FG blaue-rose

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Unterstützung würde ich bekommen. Das Jobcenter würde die Miete übernehmen, er wird den Unterhalt zahlen, gar kein Thema. Das schwierigste ist die Wohnung zu finden. Und bei ihm wird es sich nicht ändern. Er bleibt grundsätzlich keine 24 Monate bei einer Firma. Wenn ich mit einer Ausbildung anfange, muss ich eine Wohnung haben, damit ich nicht umziehen muss.

Und es kommt immer das Thema Chaos dazu, mangelnde körperliche Pflege, und seine Neigung, hier alles (ob kaputt, alt oder einfach unnütz) in der Wohnung zu lagern. Am Anfang haben wir oft gestritten, weil er Joghurtbecher nicht wegschmeißen wollte (man kann damit hervorragend basteln - aber er bastelt NIE). Oder er hat sogar die Mülleimer in der Wohnung kontrolliert, um zu sehen, ob ich was weggeschmissen habe. Das hat sich verbessert, allerdings ich kann mit ihm nicht mehr wohnen. Ich bin schon depressiv, aber in der letzten Zeit bin ich labil, aggressiv, frustriert genervt, und ich weiß nur nicht wie ich aus dieser Situation rauskommen kann, ohne eine Wohnung zu finden. Es geht auch nicht darum, dass ich mich nicht bemühe, ich war schon beim Sozialdienst, Wohnamt, Jobcenter, Jugendamt. Sie können mir bei einigen Sachen helfen, leider können sie noch keine Wohnung zaubern.

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Nathalie,

ich weiß das das Jobcenter Kosten für die Wohnung übernimmt. Aber leider ist es in vielen Gegenden so das für das Geld was sie übernehmen keine Wohnungen zu finden sind.

Das du mit der Zeit depressiv geworden bist ist verständlich. Leider sehe ich die Gefahr das sich dieser Zustand noch verschlimmert wenn du noch weiter bei ihm wohnen musst.

Durch diese Wohnungsnot kannst du keine Ausbildung beginnen was sehr schmerzhaft für dich sein muss. Ich weiß nicht ob eventuell auch ein Frauenhaus eine Möglichkeit sein könnte. Vielleicht fragst du einfach mal dort nach.

FG

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Hallo,

oh, das ist ja eine verfahrene Situation!

Du hast schon so viele Stellen angesprochen - hast du mit deinem Ausbidungsleiter gesprochen? Um Rat gefragt? Klar, auch der kann keine Wohnung zaubern; aber ich denke trotzdem , du solltest es ganz dringend machen, damit die Firma (?) merkt, wie wichtig dir die Ausbildung ist! Und wenn das alles nichts nützt, bekommst du wenigstens ein anständiges Zeugnis (so wie ein Arbeitszeugnis - eine Bestätigung, was du gemacht hast).

Als letzte Möglichkeit fällt mir ein: bei uns in der Zeitung gibt es im Lokalteil eine Seite, wo manchmal verfahrene Situationen oder Menschen mit großen Problemen vorgestellt werden. Und dann können, andere, die das lesen, helfen: Geld spenden, eine Wohnung zur Verfügung stellen... Vielleicht gibt es so etwas bei euch auch? Wie soll man da dran kommen? Einfach bei der Zeitung anrufen? - oder jemand um Vermittlung bitten. Auch da würde mir der Arbeitgeber einfallen, falls er ein Interesse daran hat, dich weiter auszubilden.

(Da ich nicht weiß, was du machst, ist es schwer, das Interesse des Arbeitgebers/Ausbilders einzuschätzen - das ist ja in jeder Ausbildung anders leider....)

Ich wünsche dir alles, alles Gute - und wenn es am aktuellen Wohnort schief geht, hast du am neuen Wohnort neue Behörden, die vielleicht eher etwas für dich und dein Kind tun können!! Gibt nicht auf!

LG!

PS
Was ist mit eurer bisherigen Wohnung? Kannst du nicht den Mietvertrag übernehmen? Eine Mitbewohnerin finden, wenn die Miete für dich alleine zu teuer ist?

Wenn du mit einem Vermieter sprichst: Natürlich geht den Vermieter nichts an, warum du eine Wohnung suchst. Oder warum du alleine mit deinem Kind bist. Aber in diesem Fall würde ich immer den echten Trennungsgrund erwähnen: daß du mit dem Chaos und Müll deines Partners nicht leben kannst und dein Kind sauber und ordentlich aufwachsen soll - denn ein Vermieter will 2 Dinge: er will die Miete und er will die Wohnung nach ein paar Jahren in gutem Zustand zurückhaben. Und leider gibt es viele Vermieter, die Vorurteile gegen Alleinerziehende haben - aber schon aus deinem Post hört man, dass solche Vorurteile auf dich nicht zutreffen, im Gegenteil! Mach das immer ganz deutlich!!

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Hallo,

Meine Ausbildung ist keine betriebliche, sondern Mann muss die Berufsschule in Vollzeit besuchen (MTLA). Sie können mir ein Zeugnis geben, allerdings der Ort, wo wir hinziehen gibt es keine solch eine Schule, die diese Ausbildung anbietet.

Bezüglich Anzeigen in der Zeitung, das habe ich schon versucht und genügend Erfahrungen damit gemacht. A) wenn ich meine Handynummer angebe, dann rufen eher unseriöse Menschen an (meisten Männer), die nichts besseres zu tun haben, als andere zu belästigen. B) mit Chiffre meldet sich keiner.

Die jetzige Wohnung kann ich leider nicht übernehmen. Zu groß und zu teuer (wie alles, was in der Nähe von München ist). Das würde ich mir nicht mal mit einem Vollzeitjob leisten können.

Die meisten Vermieter geht es eher darum, dass

A) Ich würde auf staatliche Hilfe angewiesen sein, und sie sind sich sehr unsicher, dass sie ihre Miete pünktlich bekommen.

B) oder sie behaupten, sie suchen Mieter, die langfristig in der Wohnung bleibt, und behaupten, dass eine 2 Zimmer Wohnung für mich und die Kleine nur eine Übergangslösung wäre, und ich würde wieder schnell ausziehen.

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Ich kann dir nur zu einem Punkt einen kleinen Tip geben...nämlich zu der Angst der Vermieter, ihr Geld nicht zu bekommen.
Zumindest hier bei uns gibt es die Möglichkeit, dass die Miete direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen wird. Damit ist ein Vermieter eigentlich finanziell auf der sicheren Seite.

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