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Hallo,

interessante Umfrage.

Ich mache viel nach Bauchgefühl und ab und zu habe ich mir auch schon mal Rat hier bei Urbia geholt.
Aber wer mir auch viel hilft ist eine liebe Freundin, die bereits drei fast erwachsene Kinder hat und selber als Tagesmutter arbeitet.
Ihr Konzept finde ich gut, sie lässt den Kids viel Freiraum und Mitsprache, aber sie kann auch mal konsequent werden und jedes Kind hat auch schon immer gewisse Aufgaben bekommen.
Und als ihre Kids oft frech waren, erzieht sie auch mit einem gewissen Humor.
(Ihr Sohn war mal eine Zeit lang nur am Mist machen (Schwestern ärgern, etc) und sie hat ihn dann immer schnell zu irgendeiner Tätigkeit verdonnert. Müll wegbringen, Kartoffeln schälen, zum Bäcker radeln oder eine Butter im Supermarkt holen, Fahrrad säubern...).
Und wenn er seine Schwestern ärgerte (am Ohr schnicken, in den Hintern treten, Zeitschrift auf den Kopf hauen), dann hat sie ihm postwendend aus dem Hinterhalt mal das Gleiche "angetan" (immer in der Lightversion ;-), einen Ohrschnick mitgegeben, einen strumpfbesockten Knuff in den Hintern... aber es hat gewirkt). Sie sagte mir auch mal, das ist halt Bauchgefühl.

Von meinen Eltern habe ich nicht viel übernommen - meine Mutter war weniger die Mum, die sich auch mal in puncto Kindergartenaktivitäten oder Schulprojekte mit engagiert.
Sie hat mal selber kürzlich gesagt

"Ach diese ganzen Sportfeste und Klassenfahrten und Sommerfeste, was da immer alles gemacht werden muss und vorbereitet werden muss und dass die Kinder dieses und jenes dabei haben, da hatte ich noch nie was mit am Hut!"
Und mein Vater war meistens gar nicht groß im Bilde, was eigentlich in der Schule los ist.

Auch war sie viel alleine mit uns und es gab oft schon wegen Kleinigkeiten mal eine Ohrfeige oder den Kochlöffel. Und sie schimpfte und keifte viel, wenn man mal was erzählen wollte, kam oft ein genervtes "Jaaaaaaa!" (so nach dem Motto "Komm, lass mir mei Ruh!")

Und Erziehung wurde bei uns auch manchmal richtig auszelebriert, soll heißen: Wenn Mist gebaut wurde, gab es erst ein Donnerwetter und auch mal die Hucke voll und dann wurde oft tagelang schweigend und mit eisigem Blick herumgeschlichen und man wurde richtig ignoriert.

Oder es gab mal eine Situation - meine ältere Schwester hat was angestellt, ich habe eine Watschn mitbekommen, weil ich dabei war. Prophylaktisch sozusagen. Und unser jüngerer Bruder hat abends ohne Anlass einfach so ein Spielzeug bekommen. Weil er ja so lieb ist.#wolke

Das waren schon manchmal unschöne Episoden.
Ich versuche aber, für mich damit abzuschliessen und bei meinen Kids nach vorne zu schauen.

Ab und zu merke ich auch, wie ich mal keifig werde oder genervt - meine Große steckt gerade in einer schönen Prinzessin-von-Zickewitz-Phase - aber dann versuche ich mich schnell wieder zu fangen.
Manchmal muss ich schimpfen - neulich war es mal aus Faulheit, sie aß eine Banane und die matschige Schale lag erst auf dem Sofa. Als ich sie aufforderte, die Schale zu entsorgen, lag sie später einen Meter weiter auf einer Kommode. Da werde ich halt sauer, aber sie muss es auch lernen. Im Kindergarten klappt sowas ja auch.
Mir gefällt dieses Geblaffe selber nicht, und ich sage mir dann selber immer "Komm mal wieder runter!" - nur manchmal kommt man mit dem Schmusekurs auch nicht weiter, wenn man es schon 10x gepredigt hat.

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Hallo du!

Danke für deinen Bericht! :)

Schade, dass du solche negativen Erinnerungen an deine Kindheit hast.
Ich frage mich immer, ob es nicht schwer ist, auf einer solchen Basis sein eigenes Erziehungskonzept zu kreieren?
Ich

Meine Mama hat alles gemacht: war auf allen Fußballturnieren, Tabzauftritten und Gitarrenvorspielen, hat Kuchen gebacken und für Basare gebastelt. Experimente für die Schule mit uns gemacht, Kekse gebacken, Lieblingsessen am Geburtstag gekocht, spontan im Herbst Blätter gesammellt und Mobiles gebastelt usw und so fort.
Ich wäre froh, wenn ich nur halb so eine gute Mama werde und mache mir da selbst oft Druck...!

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Hallo,

danke Dir.
Sowas hätte ich mir damals auch sehr gewünscht!

Materiell ging es uns durchaus gut, nur Emotionales wurde nicht diskutiert, sondern wir sollen halt so gut und unkompliziert es geht funktionieren.Es wurden gute Noten erwartet und dass wir bei Theaterstücken etc mit auf der Bühne sind. Dinge, mit denen man bei den Leuten quasi gut da stand.

Dinge wie Freizeitpark, Spaßbad, wurden nicht gemacht, da hatten unsere Eltern einfach null Ambitionen zu.

Kino vl 2-3x als sehr kleines Kind mit dem Vater. Ansonsten eher Museen, Ausstellungen, Dinge die die Eltern mögen und die uns als Kinder eher gelangweilt haben, weil es meistens um irgendwelche Bilder oder alte Möbel ging. Ausnahme war ein großes Technikmuseum.

Wir drei sind halt mitgelaufen, haben irgendwann Schmarrn gemacht und dann war wieder Stress vorprogrammiert.
Das ist nicht böse gemeint und unsere Eltern saßen auch nicht nur faul herum.

Mein Vater hat gearbeitet und meiner Mutter war ein sauberes Haus und piccobello Garten wichtig. Sie machte den ganzen Tag was im Haushalt, kochte, usw.

"Ich frage mich immer, ob es nicht schwer ist, auf einer solchen Basis sein eigenes Erziehungskonzept zu kreieren?"

Genau die Situation, dass meine Eltern da damals nicht so die "Lust hatten", sich im Kindergarten oder Schule zu engagieren und einzubringen (zu viel zu tun , zu viele Leute, da sind die ganzen Bauerntrampel, da wird nur geratscht, ich brauche meine Ruhe, die Tante Lise ist da) oder dass solche Dinge wie Freizeitaktivitäten nur wenig und wenn dann nach dem Geschmack der Eltern umgesetzt wurden, macht es aus, dass ich es bei meinen Kids anders angehen möchte.

Wir unternehmen viel mit ihnen, auch viele Freizeitsachen.
Bringen uns im Kindergarten ein, die Kids dürfen Freunde mitbringen, und wir beide bevorzugen auch nicht eines der Kinder oder vergleichen sie dauernd mit anderen Kindern.
Mein Mann hatte auch immer unter der Vorzugsmeierei zu leiden.

Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen, aber wir würden nicht dem einen ein Spielzeug schenken nur weil der andere frech war oder dem einen absichtlich das größere Kuchenstück geben, weil es "der Kleine" ist oder so.

Und bei Festivitäten im Kindergarten etc backe ich auch mal gerne einen Kuchen oder helfe mit, sofern es meine Arbeit zulässt (das ist bei mir oft der Knackpunkt, dass ich an den Vorbereitungsnachmittagen oft beruflich nicht kann). Aber ich versuche es und wenn es eben nur Dinge sind, wie einen Kuchen zu backen. Meine Mutter zum Beispiel findet das affig (Hach ja, die ganzen ratschenden Weiber da, das war nie meins!) aber ich sehe es eben anders.
Und bei Aufführungen, etc sind wir dabei, das ist Ehrensache.

LG

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Ich finde, meine Eltern haben ihre Sache damals ziemlich gut gemacht. Wenn ich meinen Kindern so eine Kindheit bieten kann, wie ich sie selber hatte, bin ich zufrieden. Ich erziehe überwiegend nach Bauchgefühl, bin aber nicht immer 100% zufrieden mit mir. Ich weiß, die immer harmonische Rama-Familie gibt es nicht, aber ich erwische mich manchmal selber dabei, wie ich beim Schimpfen so eine ganz unangenehme Mecker-Stimme bekomme, und bin dann von mir selber total genervt. In meiner Erinnerung waren meine Eltern früher immer ausgeglichen und Herr (oder Frau!) der Lage- wenn ich allerdings mit meiner Mutter spreche, sagt sie mir, dass auch sie damals Selbstzweifel hatte und mal an ihre Grenzen kam. Das beruhigt mich dann wieder. Ab und zu lese ich ganz gerne mal in einem Ratgeber- natürlich suche ich mir dann schon von vorneherein die aus, die auch zum meinem Bauchgefühl passen. Aber man bekommt dann doch den einen oder anderen Gedankenanstoß oder eine neue Sichtweise auf bestimmte Dinge...

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Ich würde sagen, dass es eine Mischung ist aus Bauchgefühl, eigene Eltern und Ratgeber.

Ich erziehe in erster Linie aus dem Bauch heraus, allerdings ist der natürlich sehr stark von meinen Erfahrungen mit meinen Eltern geprägt. Da denke ich immer: meine Eltern haben das so und so gemacht, und aus mir ist auch was geworden - also kann es ja nicht falsch gewesen sein.

Wenn ich aber in Situationen kommen, in denen ich nicht weiter weiß, lese ich auch durchaus mal einen Ratgeber (wobei ich damit nicht sehr erfolgreich war) oder treibe mich mal hier bei Urbia rum und höre, wie andere Mütter meine Erziehungsprobleme stemmen.....

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bei uns ist es eine mischung aus allem. wenn ich etwas sehe, was freunde von uns machen und wir es sinnvoll finden, dann scheue ich mich nicht, es auch anzuwenden. vieles geht aus dem bauch raus aber ich wuerde jetzt nicht behaupten, dass es 100% sind. ich hab auch schon im internet sehr interessante methoden gefunden. wie gesagt, es ist etwas von allem.

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Hallo,

ich habe "Erziehen" erst gelernt, als ich selbst ein Kind hatte. Damals war ich auch schon hier im Forum unterwegs und war sehr unsicher.

Meine eigene Erziehung war da leider keine Hilfe, denn die war katastrophal. Das ist höchstens ein gutes Negativbeispiel und würde mir heutzutage (Gott sei Dank) wohl eine Strafanzeige einbringen.

Ich habe durch viel Lesen in Büchern, Foren usw. erst mal eine grundlegende Sensibilisierung für Erziehung, Probleme, kindliches Verständnis und Entwicklung gelernt. Auch heute lese ich noch gern quer und profitiere von der Meinungsvielfalt, weil ich einfach selbst sensibilisiert werde, welche Probleme auftreten könnten und wie das Familienleben und die Psychohygiene verbessert werden können. Es ist interessant zu lesen, wie es in anderen Familien zugeht, was Sinn macht und was nicht, was gut klappt und was nicht. Auch mit Freunden und anderen Müttern unterhalte ich mich gern darüber - da geht es aber weniger um Erziehung nach "x" oder "y", sondern mehr um einzelne Besonderheiten.

Und oft hat jemand auch eine tolle Idee, die ich auch umsetze, weil sie gut zu unserer Familie passt.

Mein eigenes Kind erziehe ich heute nach meinem Bauchgefühl. Das habe ich mir seit der Schwangerschaft aber auch hart antrainiert durch Lesen, Lernen und Ausprobieren! Ich war nicht immer so selbstsicher im Bereich Erziehung.

Ratschläge aus Büchern nehme ich gern mal mit, ABER jedes Kind ist anders! Es kann ein Buch mit vielen Ratschlägen geben, davon passen aber nur die Hälfte oder weniger zu DIESEM Kind. Macht ja nix, dann nehm ich für mich mit, was ich kann und lasse den Rest bleiben.

Du siehst also, es ist eine Mischung aus allem! Wir haben heutzutage viel mehr Einflüsse von außen, die ich durchaus als bereichernd empfinde und über die ich mich sehr freue.

Viele Grüße

jg

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Hallo,

unsere Kinder werden hauptsächlich nach dem Bauchgefühl erzogen, bei bestimmten Sachen hole ich mir den Rat meiner Mama.

Bei uns gibt es schon bestimmte Regeln, ich denke die sind einfach wichtig für Kinder. Wir versuchen sie relativ früh (natürlich dem Alter entsprechend) selbständig zu erziehen und sie auch in alltägliche Aufgaben mit einzubinden, auch dem Alter entsprechend.

Perfekt sind wir sicher auch nicht, will ich auch gar nicht sein. Ich reagiere der Situation entsprechend und versuchen ihnen wichtige Werte mit auf den Weg zu geben.

Lg #winke

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Hallo

es war eine Mischung aus Bauchgefühl, Vorbild der Eltern, Ratgeber/Bücher, Zeitgeist und Beobachtungen im Umfeld.
Ich hatte genug Zeit mir darüber Gedanken zu machen, da ich mit 31Jahren mein erstes Kind bekam.
Ich habe mir, wie ich glaube, das für mich Beste aus Allem zu eigen gemacht.Vieles gestaltete sich auch in der Praxis ganz anders, zumal jedes Kind andere Anforderungen stellt.
Oft stellte ich mit Erstaunen fest, wie viel ich dann doch von meinen Eltern übernommen hatte.
Ich denke das ich Extreme vermeiden konnte.Extreme sind für mich absolutes Gewähren lassen ( ob jetzt aus Überzeugung oder Bequemlichkeit ) oder strenges Reglement.
Die Vorbildfunktion sollte man auch nicht unterschätzen, viele Kinder spiegeln die häusliche Atmosphäre.
Mit den bisherigen Rückmeldungen bin ich sehr zufrieden :-)
Meine Älteste meinte mal ,sie hätte im Schnitt, mehr Freiheiten als ihre Mitschüler gehabt.
Meine "Kinder" sind nun 29, 21 und 19 Jahre alt.Sie würden mir alle bedenkenlos ihre Kinder anvertrauen, sagen sie.Ich habe es sogar schriftlich.#verliebt
Zwei wohnen noch in unserem Haushalt.
Allgemein hielt man sie in der Schule durchgängig für sozial verträglich und gut erzogen.
Allerdings liegt das ja im Auge des Betrachters.Ob gut erzogen oder nicht, erzogen sind sie jedenfalls.;-)
Die Früchte ernte ich heute, es ist schön die Jüngeren noch im Haus zu haben.Zumal sich das jetzt bald ändern wird.

L.G.

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Hallo!

Danke für deinen Bericht. Das klingt total schön, wie du über deine Familie sprichst.
Du hast ja nun schon so viele Jahre Erziehungserfahrung hinter dir - würdest du nir eventuell ein paar Fragen beantworten?

Undzwar wird bei Babys und Kleinkindern oft von Außenstehenden behauptet, es würde dieses oder jenes Verhalten nur zeigen, weil die Eltern es "verbockt" haben. (Grob gesagt)
Wie viel, denkst du, ist da wirklich Erziehung und wie viel auch die Persönlichkeit der Kinder? Was kann man wirklich anerziehen?
Mir fällt es immer schwer, zu glauben, sensible Kinder seien so, weil sie verhätschelt wurden und die, die Regeln schwer akzeptieren und oft negativ auffallen seien bloß zu locker erzogen worden. Es wird oft so getan, als seien die Eltern allein verantwortlich für den Charakter des Kindes. Ich will das einfach nicht glauben.

Alles Liebe!

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Auch Leute die Kinder haben vergessen so schnell wie es in diesem Alter war.
Babys und Kleinkinder sind einmal sehr unterschiedlich vom Temperament, zum anderen eben unterschiedlich sensibel.Da habe ich mich auch gewundert bei meinen.
Allein schon die Fremdel- ( beginnt bei manchen Kindern schon sehr früh, bei anderen ist sie kurz und spät )und Trotzphase fällt doch bei jedem Kind unterschiedlich aus.
Das entscheidet man wohl von Situation zu Situation, ob in diesem Alter und der speziellen Situation bereits "erzogen" werden sollte, oder ob Ablenkung das gerade geeignete Mittel ist.
Wenn Kinder trotzen trifft man oft auf Unverständnis.Ich hatte im Supermarkt mit meinem Sohn auch so klassische Situationen: auf den Boden werfen, schreien, Kopf aufschlagen.
Was glaubst du wie manche Leute das kopfschüttelnd beobachtet oder gar kommentiert haben.
Da muss man ruhig bleiben und sein Ding durchziehen.Nur du kennst dein Kind .Im Falle meines Sohnes ( der nicht ansprechbar war in dieser Situation ) hatte ich Glück.Sobald ich mich aus seiner Sichtweite entfernte, kam er mir ganz schnell hinterher gerannt.Das Objekt seiner Begierde ( das den Anfall auslöste ) bekam er nicht.Auch weil er sich zuvor meist schon eine Kleinigkeit aussuchen durfte.Weniger anhängliche Kinder sind vielleicht auch mal nicht zu beruhigen.Deshalb ist alle Theorie grau.
Gerade mein Sohn hat z.B. die Stimmung zwischen seinen Eltern gespiegelt.Da muss man sich dann nicht wundern.Seine Wutanfälle waren legendär und endeten erst Monate nach unserer Trennung.
Ich bin der festen Überzeugung , dass Kinder auf jeden Fall Stimmungen, Ängste und Unsicherheiten der Eltern spiegeln.
All zu spät sollte man also mit Erziehung nicht anfangen.Auch wenn ich das im Babyalter in vielen Situationen für zu früh halte. Man beobachtet das Kind, schützt es z.B. vor Reizüberflutung, Übermüdung etc, lebt ihnen erwünschtes Verhalten vor., dann verhalten sie sich doch meist entsprechend!?
Ich fand diese Zeit sehr schön, auch wenn man überall seine Augen haben muss.Das eine haut bei jeder Gelegenheit ab oder entdeckt etwas, das andere Kind ist eher gemütlich.
Vielleicht sollte man vorsichtshalber mal die Schwiegermutter fragen ,wie denn der Gatte so als Baby war.;-)
So unterschiedlich meine Kinder auch sind/waren.Alle haben gut geschlafen und gegessen.......wie ich.:-)

Ganz allgemein ist mein Eindruck, heutzutage wird eher weniger erzogen . Oft aus Bequemlichkeit, das wird dann als antiautoritär und freiheitlich verkauft.
Tischmanieren mit 6 Jahren? Warum denn, das lernt es schon noch.Ja sicher, aber mühsamer und bis dahin ist das Kind in Gesellschaft schon unangenehm aufgefallen.Nur mal so als Beispiel.

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Ich mag irgendwie das Wort "Bauchgefühl" nicht, das viele hier verwenden. Ich benutze lieber meinen Kopf. ;-) puh, wie erziehe ich...

Erstmal habe ich Gottseidank die Möglichkeit, viel Zeit mit meinen Kindern zu verbringen und tue das auch richtig gern. Die Kinder und mein Mann haben absolute Priorität in meinem Leben und wir machen viel als Familie. Wir haben gute Einkommen, und wenn auch nicht Geld wie Heu, so ist doch genug Geld da. Wir haben ein großes freistehendes Haus und einen großen Hof und Garten.

Soviel zu den Rahmenbedingungen.

Dann achte ich auf Freundlichkeit Mensch und Tier gegenüber, das hat bei uns auch einen hohen Stellenwert. Wir gehen viel raus, essen viel zusammen als Familie, haben einen großen Freundeskreis und treffen uns viel mit anderen Familien und ihren Kindern. Die Bettzeit unter der Woche ist in Stein gemeißelt ;-) - bis zum Tatort müssen die Kinder im Bett sein. ;-) wir haben und pflegen viele Familienrituale.

Unsere Kinder haben viele Freiheiten: was sie anziehen, was und wieviel sie essen, mit wem sie sich treffen wollen, welche Hobbys sie machen, Übernachtungspartys, Ausflüge, Spielzeug - das dürfen sie selbst entscheiden und beim Urlaub haben sie Mitspracherecht. Wünsche diesbezüglich werden eigentlich immer erfüllt. Einzige Eingrenzung: Nintendo, Tablet, wii, ps und co. davon halten wir als Eltern gar nichts. Das leben wir aber auch selber: meine Kinder sehen mich mit einem Buch auf der Couch sitzen und nicht mit dem iPhone, der Fernseher bleibt tagsüber grundsätzlich aus. Wenn wir nachmittags und abends zu Hause sind, wandern alle Handys (mein 12jähriger Stiefsohn hat auch eins) ausgeschaltet ins Regal und da bleiben sie auch.

Wir legen großen Wert auf Bücher, Theater und Museen, da sind unsere Kinder so reingewachsen. Genauso mit Hunden und Pferden.

Ich lege viel Wert auf Geborgenheit und liebevollen Umgang. Strafen tun wir fast nie (und wenn dann Fernsehverbot, denn wir halten nichts von Treffen mit Freunden oder Sport streichen), eher erklären. Mal sehen was dabei heraus kommt! Ich kann aber sagen, dass meine Kinder sehr gern zu Hause und bei der Familie sind und Leute immer gern zu uns kommen, weil es bei uns so "gemütlich" und die Athmosphäre so angenehm sei.

Ich bin natürlich nicht perfekt und schimpfe auch mal lautstark. ;-) Aber nachtragend ist bei uns keiner und wir vertragen uns schnell wieder.

Weniger großen Wert lege ich auf perfekte Gestaltung des Hauses/ Gartens und wir haben auch keine Vielzahl von Regeln wie manche: zB dass nur rund bestimmte Zahl von Kindern zum Geburtstag eingeladen werden darf oder dass es nur einmal am Tag eine Süßigkeit gibt oder dass der Teller aufgegessen werden muss oder oder. Meine Kinder machen sich auch viel dreckig und sind sehr lebhaft, laute Stimmen haben wir alle. ;-)

So ist es bei uns.

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Und: ich backe und bastel viel mit meinen Kindern. Das hat meine Mama immer mit uns gemacht und das sind mit die geborgensten und schönsten Erinnerungen an meine Kindheit.

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Ich lerne stetig, besser auf mein Bauchgefühl zu hören.

Meine Kinder ticken aber auch unterschiedlich. Mit meiner Großen funktionieren "Deals" am besten, d.h. sie hat z.B. freien Medienzugang, sofern sie bestimmte Dinge erledigt hat, sonst nicht. Das klappt super. Meine Mittlere wäre davon völlig überfordert, die brauch ganz klare Strukturen und Tagesabläufe.

Ich hab mir abgewöhnt, auf Ratschläge zu hören ;-) Es muss nur uns gut gehen damit, wie wir es machen.

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Hallo,

wir erziehen nach Bauchgefühl und schalten das Ding zwischen unseren Ohren ein.

LG Py #winke