Angst vor der Aufgabe "Erziehen"

Hallo Liebe Mütter,

ich habe einen Sohn, 10 Monate alt. Super-Schläfer, wenn er nicht zahnt. Aber heute habe ich nun halbe Nacht nicht schlafen können, weil ich immer mehr Angst habe, in Erziehung zu versagen.

Ich selbst bin ziemlich sicher, dass meine Eltern zum Teil versagt haben. Ich bin nicht komplett missraten. Nach außen hin: Spitzenabitur, Studium und eine der Besten in meinem Jahrgang, toller Job, top Gehalt... aber menschlich meist ein Wrack. In der Schule fast immer Außenseiterin und Mobbing-Opfer, die Guten Noten kamen wohl daher, dass ich kaum jemanden zum Treffen hatte und so nur lernen konnte. Im Studium wurde es besser. Fast immer allein, aber zumindest kein Mobbing. Die ersten Jahre im Job habe ich mich rumkommandieren und schikanieren lassen, bis ich endlich den Mut fand mich zu wehren. Ich hatte einen tollen Chef, der mich gecoacht hat, weil ich fachlich sehr gut bin. Er hatte es gemerkt und wollte nicht, dass es am menschlichen scheitert. Hat sich sehr viel für mich eingesetzt und mir geholfen, mich gegen "die Stärkeren" zu wehren. Mein Mann ist einer der sieht, dass hinter der hübschen Fassade nichts perfekt ist, liebt&unterstützt mich trotzdem immer. Die wenigen Freunde, die ich habe, nehmen mich so wie ich bin, wissen mit meinen Schwächen umzugehen und setzten sich auch mal für mich ein, wenn es sein muss.

Ich weiß selbst nicht genau, was meine Eltern falsch gemacht haben. Warum ich so bin, wie ich bin. Es sind nur einzelne "Abschnitte", wo ich ganz genau weiß, dass es nicht gut war. z.B. als ich zum ersten mal erzählt habe, dass mich meine Mitschüler auslachen, hat meine Mutter nur gesagt, ich soll weghören. Als ich einmal doch zu einem Kindergeburtstag eingeladen war, 5 oder 6 Klasse (reiche Eltern, ganze Klasse war eingeladen), war ich die einzige, die nicht durfte, weil ich ja lernen sollte. Es stand eine Schulaufgabe an. Dannach hatten mich alle ausgelacht und wochenlang nur Insider-Witze in der Klasse gemacht, wo ich nicht mitreden konnte. Meine Meinung haben meine Eltern auch nie wirklich unterstützt. Z.B. Familienurlaub - natürlich haben sie entschieden wohin wir fliegen. Aber wenn wir 14 Tage im Urlaub waren, habe ich mir immer gewünscht, zumindest einen Tag zu bestimmen, was wir machen. Aber es hieß immer nur, ich bin doch ein Kind und sie wissen besser, wie man Urlaub macht. Im Endeffekt habe ich die Zeit gehasst und hab mich seit dem 14. Lebensjahr davor gedrückt. Bin dann immer mit Großeltern geblieben, wenn meine Eltern in den Urlaub geflogen sind. Eine Sache, die mich auch extrem wütend macht: Als ich am Anfang im Büro immer schikaniert wurde, haben mir alle geraten, schleunigst den Job zu wechseln. Nur meine Eltern meinten, ich wäre zu schwach. Und eigentlich sollte ich jetzt stärke beweisen und meine Aufgaben ist recht gut erledigen. Ich habe doch den Job gewechselt (wo ich dann zwar wieder erst schikaniert wurde, dann aber den oben erwähnten tollen Chef bekam, der mich gecoacht hat) Mich haben alle unterstützt, im Freundeskreis und auch mein Mann, und alle fanden es toll, dass ich mich getraut habe zu kündigen und was neues zu suchen. Nur meine Eltern haben jahrelang daran rumgehackt, dass ich quasi versagt habe und wechseln musste. (Klar, ich habe erst mal versagt, aber ich hatte auch den Mut, zu einer radikalen Lösung und habe es dann doch noch geschafft)

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Nun, einerseits weiß ich ja ganz genau, was falsch gelaufen ist. Noten und Leistungen waren wichtiger als das Zwischenmenschliche. Ich wurde auf "gut sein" gedrillt. Gefühle und persönliche Meinung waren egal. Ich musste "stark" sein, mir wurde aber nie aufgezeigt, woher ich die Stärke nehmen kann.

Ich habe mal mit meiner Hebamme darüber gesprochen, noch ganz am Anfang in den Babyblues. Habe ihr gesagt, ich habe Angst, dass mein Sohn auch mal Mobbing-Opfer wird, dass er zu schüchtern, zu unsicher sein könnte. Wie soll ich ihm helfen, wenn ich selbst so war und nie den Weg herausgefunden habe, außer abzuhauen und mich abzuschotten. Wie soll ich meinem Sohn beibringen selbstbewusst zu sein und sich zu behaupten, wenn ich es selbst nicht wirklich kann.

Sie hat gesagt, das wichtigste ist Liebe. Er muss nur wissen, dass er bedienungslos geliebt wird. Immer, überall, jeder Zeit. Egal was los ist. Liebe wird ihn stark machen.

Kann aber nicht so einfach sein, oder? Meine Eltern haben mich geliebt. Und doch ist irgendwas schief gelaufen. Und ich weiß nicht einmal genau was.

Kann sein, dass ich mich irgendwo hineinsteigere. Ich bin mit mir selbst so was von unzufrieden. Auch heute noch. (Bsp. als das Stillen trotz viel Unterstützung nicht geklappt - Saugschwäche, Blockaden, etc - und ich auf Fläschchen umgestiegen bin, war ich zufrieden. Mein Sohn hatte endlich kein Hunger mehr, hat aufgehört zu schreien, war zufrieden, hat endlich Gewicht zugelegt. KiA hat endlich nicht mehr gemeckert. Mein Mann hat mich unterstützt, sogar meine Hebamme und Stillberaterin hatten doch zugeben, dass es ihm mit dem Fläschchen besser geht als an der Brust. Meine Mutter hat aber wieder mal gesagt, dass ich zu schnell aufgebe und mir nicht genug mühe gebe - und schon war ich deprimiert und habe stundenlang geweint. Obwohl ich doch wusste, dass alles ok ist und ihre Meinung nicht zählt. Rational gesehen wusste ich es besser. Und doch war ich am Boden zerstört, statt ihre Aussagen zu ignorieren)

Und ich wünsche mir so sehr, dass es meinem Sohn besser geht als mir.

Natürlich gibt es kein Patenrezept, wie man aus einem Kind einen selbstbewussten und vernünftigen Erwachsenen heranzieht, der in der Gesellschaft bestehen und auch glücklich sein kann.

Aber vielleicht habt ihr ein Denkanstoß für mich?

(sry, wenn es zu viel wirr war gibt in dem Text)

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Hallo du!

Also ich habe ein wenig das Gefühl, du steigerst dich da in etwas rein.
Zum einen klingt es nicht so, als wäre deine Kindheit völlig misraten und die Situationen, die du als so negativ beschreibst sind meiner Meinung nach normaler Familienalltag (Kind will nicht mehr mit in den Urlaub usw...).
Die meisten Frauen weinen, wenn das Stillen nicht klappt, auch das ist normal.
Nun zu dir: du scheinst einfach sehr ehrgeizig und perfektionistisch zu sein und Erziehung ist ein Gebiet, in dem das nicht messbar ist - das macht dir wohl Angst. Du hast ein paar Selbstzweifel hier und da - aber die hat jeder. Du bist eher von der zurückhaltenden Sorte. Das ist doch kein Problem! Ob dein Sohn das von dir geerbt hat, weiß nur der liebe Gott! Die Schulzeit empfindet niemand als Spaziergang. Mobbing gab es immer und es gab immer die "Streber" und die coolen Kids. Dass du eher zu der ersten Gruppe gehörtest, ist etwas, woran du heute nichts mehr ändern kannst aber dein Ehrgeiz hat dich ja weit gebracht! Hadere nicht so sehr mit deiner Vergangenheit. Die Angst, dein Sohn könnte enden wie du, ist nicht begründet weil du doch ein tolles Leben hast! Schwierigkeiten hat doch jeder mal in seiner Kindheit, wenn auch jeder andere.
Elten müssen nicht all deine Entscheidungen für gut heißen (bzgl deines Jobs). Meine Eltern lieben mich und finden trotzdem nicht alles gut und das ist okay so.

Du beschreibst dich als eine sehr weiche Person, die Unterstützung braucht um Entscheidungen zu treffen. Das ist keine negative Eigenschaft! Du bist eben so. Und das ist total okay! Du solltest aufhören, die einzureden, dass du eine schlechte Kindheit hattest und anfangen, dich selbst so als Person zu akzeptieren. Mit allen Stärken und Schwächen.
Und genau das ist eines der höchsten Erziehungsziele, die du deinem Sohn mitgeben kannst. Vielleicht wird er auch mal einer der "Streber" und du musst ihm den Rücken stärken. Vielleicht wird er einer der coolen Kids und du musst ihn in seine Schranken weisen und ihm irgendwann mal die Zigaretten wegnehmen oder Hausarrest erteilen... ;) Das musst du auf dich zu kommen lassen. Beides ist keine Schande und nicht unbedingt anerzogen. Ganz viel ist auch in der eigenen Persönlichkeit begründet.

Ich wünsch dir alles Liebe!!!

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Ich glaube, man braucht keine perfekten Eltern.

Wenn du dich nur hier im Forum umhörst, mal beobachtest wieviele über ihre Eltern und ihre Kindheit schimpfen, kommt man schon ins Grübeln. Von all den Kindern hier werden in 30 Jahren oder so ähnlich viele über ihre Eltern jammern und sich wie du an zig Situationen erinnern können, in denen etwas falsch gelaufen ist.

Man muss sich einfach klar machen, dass das dazu gehört und, egal wie sehr man sich als Eltern bemüht, nie alles perfekt laufen kann. Und dass Kinder sehr gut mit unperfekten Eltern umgehen können und normalerweise trotzdem akzeptabele Erwachsenen daraus werden.

Denn irgendwann einmal müssen die Kinder auch lernen Eigenverantwiortung zu übernehmen und aktiv an ihren Schwächen zu arbeiten. Irgendwann sind eben nicht mehr nur die Eltern schuld.
Sprich, wenn du heute noch stundenlang weinst, weil deine Mutter eine andere Meinung zum Stillen hat als du, dann liegt der Fehler inzwischen eher bei dir als bei deinen Eltern.

Ein Denkanstoß, wie man Kinder zu selbstbewussten, glücklichen Menschen erzieht?
Ich glaube, dass Kinder sehr viel vom Verhaltern der Eltern übernehmen, unbewusst. Viele Charakterzüge werden vielleicht in der Grundlage vererbt, dann aber sicher durch jahrelanges Abschauen vertieft. Also glaube ich, dass du deinem Kind einen Gefallen tust, wenn du weiter an deinem Selbstbewusstsein, deiner positiven Einstellung arbeitest.

Zum anderen glaube ich, dass man heute aufpassen muss, dass man vor lauter Selbstbestimmung und Streben nach Anerkennung und Unabhängigkeit nicht die Kinder vergisst. Ich sehe in dem Trend die Erziehung der Kinder immer mehr und vorallem immer früher anderen zu überlassen eine echte Gefahr. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

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<< Man muss sich einfach klar machen, dass das dazu gehört und, egal wie sehr man sich als Eltern bemüht, nie alles perfekt laufen kann>>

oje... ich bin ein Perfektionist, auf Leistung und Erfolg gedrillt. Es macht mir tatsächlich Angst, etwas zu tun, wovon ich keine Ahnung habe und nur dieses "Learning by doing"

<< Also glaube ich, dass du deinem Kind einen Gefallen tust, wenn du weiter an deinem Selbstbewusstsein, deiner positiven Einstellung arbeitest. >>

Vielen Dank! Dieser Gedanke fühlt sich wirklich gut an. Ich weiß, dass ich viel an meinem Selbstbewusstsein arbeiten muss. Jetzt wird mir klar, dass es nicht nur für mich wichtig ist. Wie ich das anstelle - das muss ich noch herausfinden

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Eigentlich finde ich gut was du geschrieben hast. Nur den letzten Abschnitt, da habe ich eine andere Ansicht.

Kindererziehung war noch nie alleinige Aufgabe der Eltern. In der gesamten Menschheitsgeschichte haben sich immer schon andere mitgekümmert. Auch als Jäger und Sammler sind mal Mütter suchen gegangen und das Kleine durfte in der Höhle bei dem Stamm bleiben. Es war weniger das Baby von Frau xy, sondern mehr das Baby der Gemeinschaft.

Zu Omas Zeiten lebte die Familie in einem großen Haus mit Kindern, Eltern und Großeltern. Da hat jeder auf jeden aufgepasst und sich selbstverständlich auch um die Kinder gekümmert. Auch die Nachbarn waren noch mal anders eingebunden oder die Dorfgemeinschaft. Da hat dann einfach frei heraus jeder irgendwelchen Kindern gesagt was geht und was nicht. Also z.B. in der Kirche oder beim Einkaufen haben dann eben andere Erwachse auch mal was gesagt, wenn die Kinder sich ,nicht benommen haben'.

Heute darf das ja keiner mehr. Wie oft lese ich bei Urbia, man solle sich nicht in Angelegenheiten anderer Mütter einmischen. Wie oft kotzen sich hier Mütter aus, die sich zu sehr gegängelt fühlen von Außenstehenden. Sogar die eigene Schwiegermutter darf nix mehr sagen und das Baby nicht mehr halten.

Das führt zu einer Überforderung von Eltern, insbesondere der Mütter, die sich ja heutzutage immer noch Schwerpunktmäßig um den Nachwuchs kümmern. Wir sind natürlich hauptverantwortlich aber müssen uns entlasten und auch akzeptieren, dass wir nicht die einzigen sind, die sich gut um unsere Kinder kümmern können. Das schaffen andere auch. Sie haben einen anderen Weg, der aber der steht dem eigenen in nichts nach.

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Hallo,

ich möchte Dir nur raten Dir Hilfe zu holen!

Wie ist Dein Verhältnis zu Deinen Eltern, ich vermute hier liegt einiges im Argen (Dein Text liest sich zumindest sehr nach Vorwürfen Deinen Eltern gegenüber). Du musst erst Deinen Frieden mit Deinen Eltern, Deiner Kindheit, Deiner Jugend machen - ansonsten wirst Du Dich immer weiter darin verstricken und nicht frei für die Beziehung zu Deinem Kind sein.

Es gibt unzählige Beratungsstellen, such Dir aus was zu Dir passt!

Herzliche Grüße

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Mit meinen Eltern heb ich zum Teil Frieden schließen können. Wir haben jetzt ein wirklich gutes Verhältnis, bis auf normale Streitigkeiten, die einfach dazu gehören. Menschen reiben sich nun mal ab und zu aneinander.

Zum Teil - weil ich manchmal(!!!) noch denke, dass ich nicht mit allen ihren Erziehungsprinzipien einverstanden bin.

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Ich finde, Du lässt dich viel zu stark von den Meinungen anderer beeinflussen! Ich würde ganz klare Grenzen setzen. Als erstes fängst du mit deiner Mutter an.

Du bist die Mutter und du entscheidest! Generell würde ich dir raten, ganz dringend an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Was andere Menschen sagen, kann dir doch völlig egal sein.
Du bist für dich verantwortlich und du sorgst ab sofort dafür, dass andere nicht so mit dir umgehen und beginne deine Elternzeit zu genießen.

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<< Ich finde, Du lässt dich viel zu stark von den Meinungen anderer beeinflussen! Ich würde ganz klare Grenzen setzen. Als erstes fängst du mit deiner Mutter an. >>

Das läuft bei mir alles auf zwei Ebenen ab... nach Außen hin tue ich das, was ICH für richtig halte. Im Inneren ist es dann aber anders.

Wenn ich die Dinge rational betrachte, kann ich alles abwägen und die richtigen Entscheidungen treffen. Für mich die richtigen. Aber emotional kommt es doch immer wieder vor, dass ich mich verunsichern lasse und anfange zweigleisig zu fahren - Die logischen Gedanken, die alles ordnen und erklären und die Gefühle - Zweifel, ob die anderen doch vllt recht haben.

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„Sperren Sie Ihr Kind nicht in den Schrank, lassen Sie es nicht verhungern und schlagen Sie ihm nicht mit der Bratpfanne auf den Kopf." US-Neurowissenschaftler Steve Petersen

Der beste Erziehungsstil.

LG
Lana

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Danke #liebdrueck Dann hab ich wirklich alles richtig gemacht.
Auch mal ein schönes Gefühl :-)
Und das ist absolut nicht sarkastisch gemeint.
LG Moni

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Hallo,

also einerseits sind diese deine Gedanken wohl ein Stück weit ganz normal.

Ja - ich habe mich, während der ersten Schwangerschaft, bzw. als die Kinder noch sehr klein waren, auch manchmal mit unmöglichen Träumen und anschließendem vielen Nachdenken die Nächte verkürzt.

Du solltest dir eingestehen: NIEMAND macht in der Kindererziehung alles richtig. Das geht gar nicht! Jedes Elternteil wird im Laufe der Zeit mal anders reagieren, als es sich das Kind gerade wünscht oder gerade brauchen würde.

Du solltest versuchen, deinen Eltern zu verzeihen. Du schreibst ja trotz allem, daß sie dich geliebt haben. Also hast du dich i-wie schon geliebt gefühlt, oder? Deine Eltern haben in deinen Augen vieles falsch gemacht, aber für SIE war es der richtige Weg. Sie konnten es einfach nicht anders oder besser. Und auch deine Eltern hatten mal eine Kindheit... in der evtl. vieles nicht richtig gelaufen ist.
Du hast nun die Möglichkeit, dieses und jenes bei deinem Kind anders anzugehen. Aber dabei solltest du dieser Spirale, die dich bei allem Handeln immer den Vergleich zur eigenen Kindheit herstellen lässt, ein Stück weit entkommen.

Es ist klar: Erziehung, Kindheit - das ist prägend für das ganze Leben. Dennoch bin ich überzeugt, in dem Moment wo du es schaffst, Frieden damit zu schließen, daß eben deine Eltern Fehler gemacht haben - wirst du befreiter mit der Erziehung deines Kindes umgehen können.

Gestehe es dir zu, nicht alles richtig machen zu können, das heißt noch lange nicht, daß du deswegen alles falsch machst. Jeder hat einfach ein gewisses Potenzial zur Verfügung! Und die Hebamme hat völlig recht: Liebe ist wichtig. Ein ungeliebtes Kind ist unerziehbar - hat mir mal jemand gesagt.

Ich bin, trau ich mir heute sagen, völlig ohne Mutterliebe aufgewachsen. Ich kann mich nicht erinnern, daß meine Mutter mich auch nur ein einziges Mal in den Arm genommen hätte oder sich wirklich einfühlsam gezeigt hätte. Daran habe ich lange, lange extrem geknabbert, es ihr auch immer spüren lassen, daß ich nichts "für sie übrig habe". Es gab Jahre zwischen meinem 20-30 LJ, da endete kein GEspräch, kein Telefonat, kein gegenseitiger Besuch zwischen uns ohne Streit.

Heute habe ich meinen Frieden damit, was sie falsch gemacht hat, wie lieblos sie war. Sie selbst wurde von ihrer Mutter zurückgelassen, als sie 5 oder 6 Jahre alt war - das ist ihre eigene Geschichte, die sie geprägt hat!
Meine Kinder sind mittlerweile erwachsen, ich habe Fehler gemacht. Manchmal reden wir auch darüber, was nicht gut gelaufen ist oder es kommen manchmal einfach im Gespräch Erinnerungen an manche Situationen.

LG

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Ja, nabel sich von deinen Eltern ab.

Wie alt bist du? Ich hab dafür lange gebraucht, ich war fast 30 und hatte schon eine Ehe hinter mir. Mein Ex-Mann hat viel dazu beigetragen, dass ich endlich das Mutter/Kind Muster durchbrechen konnte.
Meine Muttwr war früh alleinerziehend und wollte natürlich für mich immer nur das Beste. Und hat mir absolute Unabhängigkeit eingetrichtert - was fast dazu geführt hat, dass ich keine längere Beziehung führen konnte. Ich trage ihr das nicht naxh und kann es aus ihrer Warte verstehen - sehe aber auch, dass sie bis heute Schwierigkeiten hat, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen.

Ich gehe davon aus, dass deine Eltern auch für dich nur das beste wollten und auch jetzt für den Enkel. Sortiere mal dein Eltern/Kind Verhältnis für dich. Du MUSST nicht mehr gefallen und gehorchen.

1000 Leute sagen die, es ist ok, deine Mutter sagt was anderes - und das zählt mehr als alles andere? Finde den Fehler ;-)

Alles Gute!

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Ich kann dich verstehen!

Mein Sohn ist 19 monate alt. Ich liebe ihn abgöttisch und zeige ihm das auch sehr. (MMir hat in der Kindheit oft liebe gefehlt. Es gab noch nicht einmal ein "hab dich lieb" aber natürlich haben mich meine Eltern lieb)
Ich lobe meinen Sohn sehr viel. Helfe ihm beim spielen aber versuche immer ihn so zu motivieren dass er es mit meiner Hilfe schafft ich es ihm aber nicht abnehme und es für ihn mache.
Ein beliebter Satz von mir wenn etwas nicht beim ersten mal klappt " du kannst alles schaffen was du möchtest wenn du es übst". Wenn er richtig frustriert ist helfe ich ihm und wir schaffen es zusammen und danach schafft er es alleine. Großes Lob und Freude. Er möchte unbedingt jegliche Arten von Treppen selber laufen. Es dauert lange aber er hat den Willen oben anzukommen. Ich halte seine Hand und unterstütze ihn. Ich bin der Meinung das gerade Lob zu einem gesunden Selbstbewusstsein beiträgt und stelle das bei meinem Sohn immer wieder fest.

Gerade gestern war ich auf der Seite gewünschtes wunschkind. Ich habe den Artikel über selbstwert und Selbstbewusstsein gelesen. Les dir das mal durch.

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Alleine, dass du dir schon so viele Gedanken machst, wird dafür sorgen, dass du die Fehler deiner Eltern nicht wiederholst.

Aber du wirst natürlich eigene machen!
Perfekt gibt es nicht.

(Und das würde bei einem Kind doch auch einen Schaden verursachen--- stell dir vor, es würde immer denken "Meine Eltern waren so perfekt, das kann ich nie erreichen/selbst sein!")

Und du hast einen großen Bonus:
Deinen Ehemann.
Der hat als Mensch genug Sensibilität, Aufmerksamkeit und Unterstützung für dich gehabt-- und er unterstützt dich weiterhin (dein Beispiel mit dem Stillen)
UND ER EZIEHT MIT :-D

Wenn du dich selbst gerade klein machst und Angst hast, sag dir, dass du deinem Kind doch schon den besten Vater "geschenkt" hast--- he, du bist allein deshalb schon klasse! Du bist hast bei der zukünftigenErziehung bereits eine Hälfte super erledigt.
Weisst du, was auch schön ist?
Als Elternteil darf man an den Erziehungsaufgaben "mitwachsen".
Erst sind sie ganz klein und übersichtlich beim Baby und wachsen dann mit.
Du musst nicht sofort in der Lage sein, mit einem trotzigen Kleinkind oder gar Teenager umgehen zu müssen und suf alles die richtige Antwort/Vorgehensweise zu haben, du kannst das alles mit deinem Kind Stück für Stück durchstehen.

#liebdrueck

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<< Alleine, dass du dir schon so viele Gedanken machst, wird dafür sorgen, dass du die Fehler deiner Eltern nicht wiederholst. >>

Danke, das muntert auf!

<< Aber du wirst natürlich eigene machen! >>

Oje.. ich weiß gar nicht was schlimmer ist - Fehler von eigenen Eltern wiederholen, oder neue Fehler "erfinden"

<Wenn du dich selbst gerade klein machst und Angst hast, sag dir, dass du deinem Kind doch schon den besten Vater "geschenkt" hast--- he, du bist allein deshalb schon klasse! Du bist hast bei der zukünftigenErziehung bereits eine Hälfte super erledigt.>

Danke - jetzt kommen mir die Tränen in die Augen. Mein Mann ist wirklich wundervoll. Einen besseren Vater kann ich mir gar nicht vorstellen.

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Moin,

ich kenne Deine Gedanken, ich kann Dir nur sagen:
Zu den Fehlern die man macht; Eine Freundin ist Sozialpädagogin und sagt dazu:

Erziehung bedeutet die Fehler, die man im letzten Jahr gemacht hat, im neuen Jahr auszubügeln ;-) Daran halte ich mich.

Es gibt keine perfekte Erziehung, da sie wesentlich vom Charakter des Kindes abhängig ist muss man immer wieder "nachjustieren". Wichtig ist dass man dabei immer kritisch ist, hinterfragt ob man in die richtige Richtung unterwegs ist und dann nötigenfalls gegensteuert. Durch Deinen Post bin ich mir sicher dass Du dies tust.

An einer Erziehung wirken auch mehrere mit; Dein Mann und Erzieher, Lehrer, ... wenn Du Zweifel hast dass Du etwas gut übermitteln kannst, hol doch die anderen mit ins Boot! Dann muss den Part mit dem Selbstwertgefühl eben mit Dein Mann unterstützen. Und Du kannst ja später in den Erziehungsgesprächen gezielt danach fragen!

Ich denke so wie Du Dir Gedanken machst wirst Du das schon hinbekommen!
LG
Pikku

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