24

Ich glaube, ihr solltet aufhören, ihn als Kleinkind zu behandelnt. Beim Lesen dachte ich, dass der Junge Bestätigung braucht. Bestätigung, wie sie aus dem erfolgreichen Erlernen einer Arbeit kommt. Weisst du, was schade ist? Dass in Deutschland die Berufslehre so gering angesehen wird. In der Berufslehre spüren die Jugendlichen vom ersten Tag an, dass es ernst gilt. Nicht für jedes Kind eine einfache Erkenntnis.

Ich würde vielleicht versuchen, ihm mehr Verantwortung zu geben. Einen Jugendlohn statt Taschengeld zum Beispiel (Details kannst du googeln).

Serviceleistungen wie waschen etc. würde ich als Mutter in dem Alter nicht mehr ausführen. Sicherlich ist er auch alt genug, um selber Sportschuhe kaufen zu gehen, nicht? Soll er halt gucken, ob er die Fussballschuhe verkaufen kann, wenn er Tischtennisschuhe haben will. Da würde ich mich gerade überhaupt nicht zuständig fühlen.

Kreditkartenklau geht überhaupt nicht. Da würde ich glaube ich massiv ausfedern. Kannst du dir vielleicht die Überwachungsbilder geben lassen? Vielleicht würde ich auch einfach mal am Tisch fallen lassen, dass du dir eine Anzeige überlegst, um an die Bilder zu kommen.

Eine Freundin, die fast erwachsene Töchter durch schwierige Zeiten begleitet hat, hat die Essenz ihrer Erfahrungen in dem Satz zusammengefasst: Wichtig ist, dass man den Kontakt nicht verliert.

Und noch was:

"Es ist leider in meinen Augen auch viel schlechter Charakter vorhanden. Manipulativ, habgierig, emotionslos - dies alles war bereits als Kleinkind irgendwie schon da."

Mag schon sein, nicht jeder wird als Sonnenschein geboren. Trotzdem ist es unsere Pflicht als Eltern, die Kinder so zu nehmen, wie sie sind.

lg thyme

26

Liebe/r Thyme,

danke für die Antwort.

Wir haben viele Ansätze bereits getätigt. Er hat zum Beispiel wahnsinnig viele Dinge, die er gerne verkaufen will. Jedoch kommt es für ihn nicht in die Tüte sich ernsthaft für einen Flomarkt-Verkauf vorzubereiten (sortieren, ausmisten, auszeichnen, tragen). Wir sollen das übers Internet für ihn verkaufen und natürlich auch verschicken. Weil ich mich weigere ihm dies so abzunehmen, häuft sich der Keller mit dem ganzen Kram.

Mehr Aufgaben für Geld ist leider auch gescheitert. Er sollte z. B. den Küchenboden kehren und wenn er das jeden Abend macht, wollte ich ihm 3 Euro zusätzlich in der Woche geben. Er fegt den Dreck dann aber unter die Heizung um sich nicht bücken zu müssen. Als ich das sah und ihn bat es komplett richtig zu machen, war er sofort frustriert und meinte er hat es so gemacht wie er es macht. Nicht einmal Blumen gießen hat geklappt, sie sind alle kaputt gegangen, weil er es nicht abwarten kann, und einfach literweise Wasser reinkippt. Den Müll können wir ihm auch nicht geben. Er wirft alles in die Papiertonne, egal wie oft man es erklärt, die andere Tonne wäre immer voll (wir konnten beobachten, dass er nicht mal einen Blick reinwarf). Selbst als Nachbarn ihn ansprachen, meinte er, wir (seine Eltern) haben das erlaubt.

Wegen der Fußballschuhe hat er bereits geplant diese einfach zu verschenken - sind ja seine. Bislang sind sie noch nicht verschenkt worden. Wir dürfen auch nicht erfahren wer die teuren Schuhe den kriegen soll.

Mit der Karte ist das Problem, dass er online ein Abo abschließen wollte. Da helfen Kameras auch nicht. Ich müsste wissen von welcher IP-Adresse dies geschah, aber stellt sich sehr schwierig dar, diese Infos zu bekommen - zumal kein materieller Schaden entstand. Er war Gott sei Dank zu dumm, die richtigen Kennnummern einzugeben und hat nach dem 3. Versuch die Sperrung verursacht.

Alleine einkaufen schicken ist auch nicht möglich, weil er dann nicht die notwendigen Dinge kauft, behauptet gerne es gab das nicht, das Geld ist aber für sonst was draufgegangen. Damals sollte er einen Sportbeutel kaufen.

Selbst mit viel Geduld und ständiger Nachsicht erscheinen ihm alle Aufgaben für die Gemeinschaft wie Versklavung. Es kommt auch kein vernünftiges Angebot durch ihn, wie er mehr beitragen könnte. Seltsamerweise hat er aber unbändiges Interesse an einem Nebenjob, den wir ihm auch erlauben, wenn er denn den Übertritt von Mittelschule auf Realschule schafft. Nur ist natürlich auch hier die Befürchtung, dass die Begeisterung und der Elan schnell flöten gehen und wir dann rechtfertigen müssen, dass er seine Arbeit nicht macht.

Ich bin immer davon ausgegangen, so schlimm wie ich damals war, wird wohl kein Kind. Ich habe auch gerne versucht zu diskutieren, allerdings hatte ich meistens ganz gute Argumente, die nicht zu dauerhaften Augenrollen geführt haben. Auch ich habe mal Kleingeld von meinen Eltern geklaut, allerdings musste ich mit 14 Haushaltsgeld zahlen weil ich einen Job hatte. Als Mädchen muss man wohl auch prinzipiell im Haushalt mehr helfen (in meinen Augen furchtbar sexistisch), jedoch hatte ich damit auch die Grundlage meine Wünsche öfter zu äußern und auch darauf hoffen zu können, dass sie erfüllt werden.
Auch habe ich viel gelogen, jedoch bei elementaren Dingen war ich reumütig und ehrlich. Auch Geheimnisse und wichtige Ereignisse (wurde in der 5./6. Klasse schlimm gemobbt und mit Messer bedroht) habe ich verschwiegen, jedoch nicht mit einer so provozierenden Ansage wie "Ihr seid mir gleichgültig, deshalb müsst ihr nix wissen." verbunden.

Ich hatte selbst eine Halbschwester, deren leibliche Mutter sie im Stich ließ, und war immer der Ansicht, dass das Fehlen der eigenen Mama ein herber Schlag ist. Ich habe selbst erlebt wie sehr meine Mutter zu kämpfen hatte um an meine Schwester ranzukommen und es wohl zu Lebzeiten nie so umgesetzt bekommen hat, wie sie sich es wünschte. Jedoch als meine Mutter starb, war meine Schwester am Boden zerstört und wollte sich nur noch bedanken und entschuldigen für all die schlimmen Aktionen.

Ähnlich bin ich in diese Rolle geschlüpft, immer mit dem Gedanken, hoffentlich kann dieser kleine Mann mich irgendwann auch so schätzen und nicht erst wenn es mich nicht mehr gibt.

Im Gegensatz zu meiner Mutter habe ich das Glück für unseren Sohn nicht der Hauptmülleimer zu sein. Das bekommt sein Vater zu spüren. Richtig respektlos ist er bis jetzt hauptsächlich zu ihm. Die Motzerei sehe ich auch als sehr pubertär an und auch ständiges Opferspielchen wahrscheinlich des fehlenden Selbstwertgefühls geschuldet. Es ist aber einfach in ein anderes Level gerutscht nachdem die Bank/Kreditkarte geklaut wurde und auch die Zündeleien innerhalb kürzester Zeit machen mir Angst. Habe dann wirklich Albträume, dass wir alle verbrennen. Aber alles haben wir ihm auch bereits versucht so zu erklären.

28

Ich kann dir nur sagen: Mein Sohn ist 11 Jahre alt und mindestens genauso faul. Wenn ich ihn lassen würde, wären weder Schuhe in der Garderobe noch nasse Badetücher aufgehängt.

Für mich sind es immer die kleinen Highlights, wenn irgendwas ohne Aufforderung klappt. Muss so ein Jungending sein, meine Kleine macht vieles vollkommen stressbefreit.

Und auch der Umgang mit Geld... wozu sich anstrengen, wenn spätestens zum Geburtstag wieder der Geldsegen von Seiten Grosseltern ganz von allein ins Haus flattert.

Dafür kann er aber niichts, es ist der Job von uns Eltern, ihm beizubringen, dass es damit nicht getan ist.

Und frag mal meinen Sohn, wie sehr er micht schätzt, wenn ich ihn zum dritten Mal ins Zimmer schicke, weil untem Schreibtisch immer noch Müll liegt!

Und das Eltern der Mülleimer für die Emotionen ihrer Kinder ist, ist ebenfalls normal, ob leiblich oder nicht. Die Aussage, dass ihr ihm gleichgültig seid, würde ich vollkommen entspannt mit einem "du mir aber nicht!" beantworten, egal, wie es in dir drin aussieht.

Sprüche gehören dazu. Muss man als Elternteil nicht gutfinden und soll reagieren. Aber überbewerten sicher nicht. Frust und Kränkung mit Coolness zu überspielen ist schlicht der Versuch, das Gesicht zu waren.

Das Beispiel deiner Schwester zeigt ja, dass es in ihr drin ganz anders aussah, als sie nach aussen trug. Abgesehen davon: Deine Schwester ist ein Mensch, dein Sohn ein anderer. Misch die Biografien nicht, mögen sie noch so ähnlich sein.

Für mich klingt das alles sehr nach Pubertät und eigentlich nicht so dramatisch, wenn ich so zurückdenke, was wir alles geboten haben.

Ich erinnere mich, dass ich ab dem Schulwechsel mit 11 Jahren nicht mehr mit meinen Eltern über Probleme gesprochen habe. Ich muss auf meine Eltern sehr verschlossen gewirkt haben. Ich hatte anfangs der 5.Klasse noch eine gute Freundin. Es war aber eine sehr einsame Zeit, als sich diese anderweitig zu orientieren begann und es dauerte ein Jahr und einen gewaltigen Entwicklungsschritt, bis ich schliesslich neue Freunde fand.

"Seltsamerweise hat er aber unbändiges Interesse an einem Nebenjob, den wir ihm auch erlauben, wenn er denn den Übertritt von Mittelschule auf Realschule schafft. Nur ist natürlich auch hier die Befürchtung, dass die Begeisterung und der Elan schnell flöten gehen und wir dann rechtfertigen müssen, dass er seine Arbeit nicht macht. "

Lasst ihn den Nebenjob machen, unabhängig davon, ob er den Übertritt schafft oder nicht. Sollte es doch nicht klappen ist ein ehrliches Gespräch über die Gründe angebracht. Ruhig, ohne Vorwürfe. Aber mit dem Arbeitgeber klären müsst ihr gar nichts, das ist dann eben seine Aufgabe. Es könnte ja auch klappen! Und wenn der Elan vorbeigeht, was normal ist, dann könnt ihr ihn ja ein wenig motivieren und aufmuntern.

Du könntest auch mal anfangen, deinen Sohn mit positiveren Augen zu sehen. Ich glaube nämlich dass du dich auf seinen "schlechten Charakter" eingefahren hast und ihm gegenüber voreingenommen bist. Deine Aussage zeigt ja, dass du ihm rein gar nichts zutraust. Denk daran, wir versuchen die Erwartungen unserer Mitmenschen zu erfüllen. Seien es postive oder negative.

lg thyme

weitere Kommentare laden
27

Spontan: Dein Sohn tut mir total leid! Die Situation ist total verfahren und du hängst dich teilweise an Dingen auf, die völlig normal sind in dem Alter!

Warum soll er abends den Tisch alleine decken, wieder abräumen und dann noch in die Spülmaschine tun? Wir machen das hier alle zusammen, er ist doch nicht euer Haussklave!
Leg ihm frische Sachen raus oder erinnere ihn dran. Mach da doch kein Faß auf, es ist doch nur EIN Kind, nicht 3 oder 4...
Gezündelt hat unser Mittlerer auch mal, wir haben ihm in ruhigem Ton erklärt, dass wir hier alle sterben, wenn er in seinem Zimmer zündelt (unser Haus besteht aus sehr viel Holz). Dann war das Thema durch.
Dann mit dem Abo--bei den Smartphones unserer Kinder ist das technisch nicht möglich, da keine Kontoverbindungen angegeben sind--geht ja auch schnell, dass man irgendwo drauf tippt. Und wenn er dann ankommt, verzweifelt, was macht ihr? Ihn fertig machen!
Fußballverein--ist doch klar, dass man erstmal schnuppern muss! Selbst Schuld, wenn ihr ihm direkt eine komplette Ausstattung kauft! Habe ich nie gemacht, ich habe bestimmt 2 Monate gewartet, bis ich Geld investiert habe. Es sind nunmal Kinder....
Er ist 13, da hat man einfach keine großen Böcke mehr auf Unternehmungen...unser 14jähriger ist am liebsten in seinem Zimmer und will seine Ruhe haben. Normal!!
So wie du über ihn redest, hattest du immer schon einen Hals auf ihn. An dir und deiner Einstellung solltest du mal arbeiten!

30

Hallo
Euer Junge ist ätzend, aber das ist in der Pupertät normal. Ihr habt euch jetzt aber auf einen Machtkampf mit ihm eingelassen und da könnt ihr nur verlieren. In dem Alter haben sie die viel besseren Nerven, ein riesengroßes Durchhaltevermögen und ihnen fällt immer was ein, noch etwas draufzusetzen.

Ich würde mich in diesem Fall nur auf solche Dinge konzentrieren, die mir wirklich wichtig sind.
Solche Kleinigkeiten wie Jacke, Schuhe, Tisch decken und Ordentlichkeit wäre es mir jetzt nicht wert. Lerne lieber selber mit solchen Situationen mit mehr Humor und Gelassenheit umzugehen. Du siehst doch selber, dass alles was du bis jetzt gemacht hast, überhaupt nichts gebracht hat, außer Streit und Frust. Dann pick dir jetzt nur noch diese Dinge raus mit denen du überhaupt nicht leben kannst. Wenn er so stinkt, dann schick ihn raus, weil du es mit ihm so nicht aushälst. Ansonsten solltest du unbedingt wieder versuchen Vertrauen zu ihm aufzubauen. Versuch es mal mehr auf eine humorvolle Art und nicht alles so bierernst und schlimm anzusehen. Natürlich merkt er wie negativ ihr auf ihn reagiert und in dem Alter ist es normal die Schuld nicht bei sich zu suchen.

Es ist nicht nur der Sohn Schuld für euer schlechtes Verhältnis, sondern auch ihr tut alles, dass es immer weiter Nahrung bekommt.

32

Wurde jemals eine Diagnostik gemacht?

Ich würde es nicht für unwahrscheinlich halten, dass er möglicherweise eine antisoziale Persönlichkeitsstörung hat. Gerade der letzten Satz und das Vorhandensein einer Vorgeschichte mit Inobhutnahme lassen mich in die Richtung denken. Wäre dem so, gäbe es da nicht viel, was allein die Familie noch erzieherisch tun kann.

39

Laut unserem damaligen KJP werden Persönlichkeitsstörungen erst ab 18 Jahren diagnostiziert.

46

Das stimmt tatsächlich.

Allerdings ist gibt es Vorläuferdiagnosen für Kinder und Teenies. Außerdem sinnvoll die Verhaltensstörungen zu erfassen und den Verlauf zu dokumentieren, gerade auch während der Pubertät.

weiteren Kommentar laden
34

Eure Probleme mit dem Jungen und seine Probleme sind so vielschichtig und zahlreich, dass ich mir Hilfe suchen würde. Die Erziehungsberatung hilft euch nicht ausreichend weiter,der Junge scheint tiefgreifendere psychische Probleme zu haben, er ist verhaltensauffällig.

Lasst euch doch mal von einem Therapeuten (Familienzentrum z.B.) beraten, ob eine Familientherapie oder eine Einzeltherapie für ihn besser wäre. Oder beides.

36

sehe ich auch so.
Verantwortung heißt auch, genauer hinzuschauen, ihn nicht aufgeben. @TE
wenn es dann bei Pubertät übrig bleibt, könnt ihr alle erleichtert aufatmen.
wenn es noch was anderes zusätzlich zur Pubertät ist (Bedrohung, Erpressung, Trauma, Drogen, Persönlichkeitsstörung, unerkanntes anderes, etc.) dann habt ihr wenigstens nicht weggessehen ... und viielleicht sogar könnt ihr ihm helfen

Verantwortung ist die Gratwanderung ... zwischen Kind entwickeln lassen wie es ist und unterstützen wie schwer es auch ist ... und nicht wegzusehen

da es bei euch schon länger geht
Hilfe von außen mit offenem Mund da steht (jemand erfahrenes mit Vergleichswerten, die die Situation kennt)
und ihr mit dem Rat am Ende seid, würde ich auch weiterschauen
aufatmen wenn wirklich nichts ist

und vielleicht gibt es a auch Tipps, falls es doch nur Pubertät ist.

Leider kenne ich ein paar "Exemplare" wo es hieß - nur Pubertät, schwere Zeit (haben viele der hier genannten Ideen konsequent umgesetzt). Tja, inzwischen sind diese "Pubertisten" 30, 40 Jahre alt und verhalten sich weiterhin so. Auch anderen gegenüber.

Manche sind heute unausstehlich. Würden niemals zum Arzt gehen. Finden heute noch Ausreden "die Pubertät war mies" oder "der und der hat Schuld, weil er/sie mich nicht unterstützt hat. und das beschriebene Verhalten zieht sich durch die Jahrzehnte durch. Nur dass man einen über 18jährigen nicht mehr herankommt. Ist ja gesetzlich erwachsen.
Die Vorwürfe kommen natürlich prompt: warum habt ihr nicht?! Ihr seht doch, was daraus geworden ist (von jenen, die immer sagten, lass ihn doch... ist doch nur Pubertät... warte einfach mal ab... der Junge tut mir Leid... er kann doch nichts dafür.... jetzt jetzt es: warum ward ihr nicht strenger? hättet ihr mal besser usw.)

und andere fanden heraus, dass sie tatsächlich was haben. Eine Form von ADS, Asperger und so. Diese konnten nicht wie sie wollten, haben selbst gelitten und die Eltern auch. Seit sie selbst wissen, was los ist, suchen sie sich selbst Hilfe, reden auch mit den Eltern, sagen aber auch klar, "warum habt ihr nicht genauer hingeschaut? Es war nicht nur die Pubertät. :-("

Bei anderen war es wirklich nur die Pubertät :-)
aber auch da half es mit Menschen drüber zu reden, die Ahnung haben. Einfach weil jeder Pubertist anders ist.
Manche brauchen mehr Strenge, klare Regeln, Konsequenzen - um innerlich den Weg zu finden, im inneren Chaos, wenn sie sich darauf verlassen können, dass die Eltern den Rahm eng stecken. Mit Freiheiten sind sie überfordert.
und andere brauchen viel Freiheit, weil sie damit auch umgehen können.

Hör auf dein Bauchgefühl (auch wenn du Hilfestellen abtelefonierst). :-)

40

Hallo,

für mich klingt das nach einem Hilfeschrei. Dir wurde schon geraten, zum Jugendamt zu gehen. Lasst Euch beraten und helft dem Jugen.

LG

41

Hey, geht doch mal zum Psychologen ... Mein Sohn war jetzt schon 2x (wird im April 12) weil sein Sozialverhalten echt zu wünschen übrig ließ. Mittlerweile ist er ein angenehmer Zeitgenosse ...Seit einem Jahr keine Probleme mehr in der Schule und im Privatleben. Er hilft mit, räumt die Spülmaschine aus, bringt Müll runter, hilft mir (mit seinen Geschwistern) bei der Wäsche (bin alleinerziehend, da packt jeder mit an). Besser kann ich es mir nicht vorstellen.

LG, Lena

56

Summesumarum also ein ganz normaler 13 jähriger Junge der gerade mitten in der Pubertät steckt. Das wirst du noch haben bis er 16 ist (wenn nicht noch länger). Erinnert mich an meinen kleinen Bruder (14) der ist aber sowas von genau so :-), waren wir nicht alle so? Frag mal bei deiner Mama nach.

57

Hallo,

ohje... schwierig, schwierig.

Zuerst mal das, was mir positiv aufgefallen ist: Er zieht in der Schule mit, zeigt da durchaus Ehrgeiz und weiß wohl, daß er damit Weichen für die Zukunft stellt... also das würde ich mal wirklich sehr positiv und "gut" betrachten... da gibt es nämlich ganz andere Kandidaten, bei denen die Null-Bock-auf-alles-Phase auch in den schulischen Bereich mit eingreift.

Manches Verhalten, das du hier beschreibst, zeigen sicherlich auch viele, viele andere Pupertierende... bloß keine Gefühle zeigen, habgierig, mir das Meiste, ... das alles passiert in diesem Alter bei ziemlich, ziemlich vielen Jungs. Ok bei vielen vlt. erst mit 15, er ist mit seinen 13 Jahren da vlt. etwas früher dran.

Diese Trennung im Kleinkindalter, kein Kontakt zur leiblichen Mutter, das trägt natürlich ein Stück weit dazu bei - leider.

Vielleicht hat er das für sich richtige Hobby einfach noch nicht gefunden, ich denke, irgendetwas soll oder wird es doch geben, was ihn interessiert... auch wenn es in seiner momentanen Stimmungslage wahrscheinlich wirklich schwierig sein wird, das zu finden, bzw. er wird es wohl nicht wirklich eingestehen.

Wenn der das GEschirr lieblos abwäscht... darüber solltest du einfach hinwegsehen, das geht natürlich nicht so einfach, wenn die Teller dann zu Bruch gehen.

Ich kann deine Enttäuschung absolut verstehen, bzw. daß du ihm einfach nicht mehr vertrauen kannst.

Ich sag es mal so: Ein Kind braucht seine Familie und deren Rückhalt und Liebe dann am meisten, wenn es diese(n) am allerwenigsten verdient. Das ist ein schwerer Weg, aber es ist zu schaffen.

Dass du nicht die leibliche Mutter bist, kann m. M. nach sowohl Segen als Fluch sein. Ich denke, beim leiblichen Kind würde all das, was du momentan mit dem Sohn durchmachst noch ein Stück weit mehr schmerzen, vlt. würdest du dich fragen: Warum ist der so, was ist bloß schief gelaufen... Ich denke, die Emotionen wären bei einem leiblichen Kind evtl. noch stärker, egal ob positiv oder negativ.

LG und viel Kraft