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Von "aushungern" lassen kann man in unserer mordernen Gesellschaft ohnehin nicht sprechen. Ich halte es bei meiner Tochter (3) so, dass ich Mahlzeiten zubereitet habe, die aus mehreren Bestandteilen bestehen (z.B. Kartoffel, Gemüse, Fleisch). Sie kann sich dann heraussuchen, was sie essen möchte. Neulich habe ich z.B. Reis in Gemüsebrühe gekocht. Da hat sie sogar die mini-mini Karottenstückchen der Gemüsebrühe aus dem Reis gepult.

Inzwischen - mit ihren 3 Jahren - kann sie äußern, was sie essen möchte. Meistens sind das Nudeln ohne alles oder nur mit Käse. Also gibt es eben oft Nudeln. Aber auch bei Kartoffeln mit Rührei kann sie eben nur eins von beidem essen.

Zur Botzeit kann sie sich aussuchen, was sie essen möchte. Eine zeitlang aß sie gar nicht oder nur Käse und Wurst und vielleicht ein Stück Gurke. Meiner Ansicht nach muss das Kind kein Brot essen. Sie hat sich nie nachts beschwert, dass sie Hunger hätte, also durfte sie auch oft ohne Essen ins Bett gehen, wenn sie eben nicht essen wollte.

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Hi,

das ist nicht gerade ungewöhnlich, dass Kinder mit ein bis zwei Jahren noch Dinge essen, die später wieder abgelehnt werden. War bei unseren beiden auch so. Besonders im Kindergartenalter wird viel abgelehnt, im Schulalter entspannt sich die Situation dann wieder.

Da unsere Große schon immer ein schwieriger Esser war, und dabei noch von Anfang an ein schmales Kind, habe ich mir schon früh angewöhnen müssen, mir um das Essen keinen so großen Kopf zu machen. Man kann sie nun mal nicht zwingen.

Ich habe mal einen sehr interessanten Artikel in Geo gelesen, über Verhaltensweisen unserer Kinder, die noch aus der Steinzeit stammen. Demnach waren die Kinder früher etwa die ersten drei Jahre bei der Mutter. Wenn das nächste Baby kam, schloss das Kind sich dann einer Kindergruppe an, die autonom unterwegs war. D.h. die Kinder versorgten sich über den Tag im Wesentlichen selbst. In diesem Alter war dann die Gefahr von Vergiftungen relativ hoch, weshalb die Kinder, die sehr vorsichtig waren mit dem, was sie aßen, einen Überlebensvorteil hatten. Dadurch setzte sich die Verhaltensweise evolutionär durch. Kinder, die nur bekanntes aßen und süßes bevorzugten (denn süße Früchte sind selten giftig) hatten höhere Überlebenschancen.

Wir bieten immer wieder Dinge an. Manchmal wird dann etwas neues probiert, und plötzlich entdeckt ein Kind, dass das "eklige" Grillhähnchen echt lecker schmeckt. Also: anbieten, aber nicht aufdrängen. Fast alle Kinder probieren irgendwann. Du isst heute sicher auch Dinge, die du als Kind nicht mochtest. Mir fällt da bei mir einiges ein - Oliven, Pilze, grüne Bohnen, Zucchini...

Dass eure Maus weder Kartoffeln noch Nudeln oder Reis isst, ist zugegebenermaßen etwas schwierig. Ich würde bei den Pommes ansetzen. Die ab und zu auch mal zu Hause anbieten (man kann sie ja auch fettarm zubereiten), und Variationen testen. Vielleicht kommt ihr über verschiedene Pommes Typen irgendwann mal zu Kroketten oder Rösti. Vielleicht sind dann irgendwann auch mal Püree oder Bratkartoffeln drin.

Viel Geduld wünscht
Angel08

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Bei euch scheint sich ja alles um das Thema Essen zu drehen. Das Kind ist 2 und isst keine ungewöhnlichen Dinge für ihr Alter. Da essen andere in dem Alter mit Sicherheit weniger.
Aber mal im Ernst: informiert dich deine Frau täglich so haargenau? Ich finde das erstaunlich.
Wann kommt sie denn in den Kindergarten? Eventuell mit Mittagessen? Ich wette, spätestens dann erledigt sich das eh. Wenn sie eventuell dort isst mit anderen Kindern.
Ansonsten gewähren lassen. Ist doch absolut okay für ein so kleines Kind.

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Naja also bei stolzen 15 kg auf 88 cm muss sie ja schon ordentlich rein hauen...

Mein Sohn war schon immer eine Katastrophe beim essen. Aber man muss einfach gelassener werden. Kein Kind verhungert am gedeckten Tisch. Und wenn er nichts möchte, von dem was es gibt und auch kein Brot oder Joghurt will, isst er eben nichts. Ihr müsst einfach den Druck raus nehmen. Seit es uns quasi egal ist, ob er was isst oder nicht, klappt es viel besser. Kinder sind nicht doof und haben es schnell raus, essen als Druckmittel zu nutzen oder einfach nur um die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

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Hallo! “aushungern“ würde ich sie nicht lassen. Aber ich würde als alternative kein marmeladenbrot oder cornflakes auf den tisch bringen. Mittags würde ich es aussitzen, wenn sie nichts bis wenig isst. Durchwechseln zwischen gerichten, die sie mag und sachen, die sie “essen sollte“. Sie kann ja nachmittag noch mal und abends würde es bei mir als alternative ein butterbrot oder so was geben. (Auf alle fälle nichts, süßes)

Ich stell uns oft einen teller gemeinsam hin. Und alleine das macht schon viel aus, dass sie das isst. Oder wenn sie es nicht mag, sagen, oh, ok, dann nimm ich mir deins und von ihrem teller aufessen. Also das gemeinsame essen von einem teller hilft bei uns seeeehr gut. Sie isst trotzdem nicht alles, aber sie probiert und dann geht dich mal was mit, was sonst nicht ging.

Ist aber auch einfach nur meine eigene schiene, die ich fahre und nicht von irgend einem kinderbuch pädagogisch abgesegnet. #hicks
Aber ich würde schon auch mal beim nächsten termin mit dem kinderarzt darüber sprechen....