20 Monate alt, macht nur Tiergeräusche, kann keine richtigen Wörter reden!?

Huhu,

mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt und kann nur Tiergeräusche machen wie: wau wau, mau mau, gackgack usw.

Richtige Wörter wir z.B. Hallo oder Auto kann er nicht sagen, zu Auto sagt er z.B. immer nur Aaaa...

Ist das normal, mit 20 Monaten noch keine richtigen Wörter reden zu können? Das einzige Wort was er kann ist Mama, sonst noch nichts.

Er versteht dennoch alles wenn man mit ihm redet.

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Ich hab hier auch so einen Spätzünder. Meine Tochter spricht auch ganz wenig richtige Worte und wenn sie mal eins kann, benutzt sie es kaum.

Noch ist alles normal! Tierlaute kann meine z.B. nur wauwau und muh ;)

Das kommt bestimmt bald alles :)

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Moin,

waren gerade selber bei der Logopädie im FDZ und die meinten unter 3 wäre die Bandbreite da eh sehr groß. Tierlaute zählen schon zu Wörtern. Unter 3 Jahren greift man da oft noch nicht ein sondern beobachtet.

Was normal ist oder nicht ist schwer zu beurteilen, es kommt auch darauf an ob er versucht zu kommunizieren, wieviel er lautiert, macht er brummbrumm tütüt sagt er "da!" wenn er auf etwas zeigt, ... Es kommt auch auf den allgemeinen Entwicklungszustand an, das kann Dir eigentlich nur ein Experte beantworten. Ich würde mal sagen es fällt unter "Kein Grund zur Aufregung, aber im Auge behalten. Bald ist ja die U7a, da kannst Du ja mal den Kinderarzt darauf ansprechen, wobei in den 4 Monaten kann sich auch noch einiges tun.

Versuch mal einfachere Wörter, statt Hallo sagen wir Hi, statt Tschüss Byebye, ...

Alles Gute Euch!
Pikku

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Meine Jungs haben sich auch erstmal auf Tiergeräusche beschränkt (die konnten sie allerdings ziemlich gut).

Bei der U7 mit 24 Monaten konnten sie mit Ach und Krach die 20 Wörter, da war aber wau wau schon eingeschlossen. Drei Monate später sprechen sie ziemlich gute 3-Wort-Sätze und fast jedes Wort das wir Ihnen vorsagen nach.

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mach dir keinen kopf, meine hat mit 20 monaten auch weniger gesprochen als mein sohn. er hat mit 18 monaten schon ein paar zusammenhängende sätze sagen können.

jetzt ist sie 25 monate, spricht ihre sätze zusammenhängend und mittlerweile auch für aussenstehende verständlich. man kann mit ihr jetzt richtige gespräche führen.

wirst sehen, das kommt quasi über nacht und aufeinmal hast du eine quasselstrippe zuhause ;-)

lg
viri

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Huhu,

Ich kann den meisten hier leider nur teilweise zustimmen:

Als Referenz nimmt man gerne die 50 Wörter mit 24 Monaten. Die sind wichtig, um in die Grammatik - also Zweiwortäußerungen - einzusteigen und erscheinen notwendig, damit das Kind in den Wortschatzspurt kommt.

Sind diese 50 Wörter nicht erreicht, spricht man von einem Late Talker. Die Prognose ist, dass 50% der Late Talker ohne weitere sprachliche Auffälligkeiten aufholen und 50% eine Sprachentwicklungsstörung entwickeln.

Wenn man also abwartet, ob das Kind zu den 50% der Kinder gehört, die bis zum 3. Geburtstag aufholen (und weiter eine unauffällig Sprachentwicklung durchmachen), kann man natürlich "Pech haben", dass das Kind zu der Hälfte gehört, die eben eine Sprachentwicklungsstörung entwickelt.

Mein Rat: bis 24 Monaten locker bleiben, ein gutes Sprachvorbild sein, usw. und dann die Sache noch Mal mit dem Kinderarzt besprechen, sollte sich nicht viel am Wortschatz getan haben :)

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Meine Tochter redet genauso wenig und ist 29. Monate alt.

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Ich kann dir teils Mut machen, teils zur Vorsicht raten.

Unsere Tochter ist mittlerweile 30 Monate alt und hat erst mit 22 Monaten die ersten verständlichen Wörter gesprochen, davor so was wie Tierlaute, aber auch sehr undeutlich. Am nachplappern hatte sich auch kein Interesse und die Brabbelphase hatte sie bis dahin auch nicht.

Mit 24 Monaten sind wir das erste Mal zum Logopäden. Dort hiess es, dass in der Tat eine Entwicklungsverzögerung vorliege, von einer Störung spreche man erst ab 3 Jahren, da sich zwischen 2 und 3 ne Menge tun kann und es eine sehr grosse Bandbreite gibt. Wir erhielten die "Hausaufgabe", bis Ende Januar alle Wörter aufzuschreiben, die unsere Tochter lernt. Allerdings nur die, die sie selbst sagt, nachplappern gilt nicht. Es waren ca. 20 Wörter, und das mit 28 Monaten. Bei diesem ersten Termin wurde auch das Sprachverständnis geprüft, und das war einwandfrei, genaugenommen über dem Durchschnitt. Daher auch der Beschluss, erst mal noch 4 Monate abzuwarten, da offensichtlich nur das Sprechen und nicht das Verstehen oder weitere kognitive Fähigkeiten betroffen sind.

Dann waren wir vor 3 Wochen nochmals zur Kontrolle, haben die Liste vorgelegt und es wurden wieder Verständnistests gemacht. Die waren okay, dem Alter entsprechend. Die Wortliste war natürlich etwas dürftig, und daher sind wir mit folgendem verblieben: Wenn bis April nicht ein gewaltiger Entwicklungsschritt folgt, wird unsere Tochter in eine logopädische Spielgruppe oder Einzeltherapie kommen. (Spielgruppe ist bei uns in der Schweiz glaub ich so was wie Kindergarten bei euch, ab ca. 3 Jahren, bis zur Vorschule, aber freiwillig).

Nun sind 3 Wochen vergangen, und es kommen täglich mehrere neue Wörter dazu, dazu 2 und 3 Wort-Sätze. Also die so oft erwähnte Sprachexplosion. Sie wird sicher noch ein Jahr oder länger brauchen, um den ganzen Rückstand aufzuholen, aber momentan geht es wahnsinnig schnell vorwärts. So hat sie z.B. von sich selbst bisher immer als "du" geredet, jetzt ist es "ich". Einfach so, von heute auf morgen. Sie wächst auch halb zweisprachig auf (schweizerdeutsch und hochdeutsch) und lernt viele Wörter simultan in beiden Varianten, also eigentlich fast doppelt so viel.

Was ich damit alles sagen will: Lass das bitte von einer geeigneten Fachperson abklären, ggf auch vom HNO, damit mit dem Gehört alles i.O. ist. Mach dich aber nicht verrückt, denn es kann auch plötzlich sehr schnell vorwärts gehen. Ich würde also sicher nicht von Therapeut zu Therapeut rennen, sondern die wichtigsten Sachen abklären lassen und dann ganz aufmerksam beobachten und Anreize bieten.

Es werden sicher auch Tips und evtl sogar Vorwürfe kommen, z.B. dass man mit seinem Kind halt mehr reden müsse, mehr Bücher anschauen usw. Das kann zwar nicht schaden, aber wenn dein Kind das Sprechen einfach noch nicht raus hat, dann hilft auch das nicht - ausser für den passiven Wortschatz natürlich. Wichtig ist auch, dass das Sprachverständnis nicht von dir, sondern von einer aussenstehenden Person beurteilt wird. Du und dein Kind seid ein so eingespieltes Team, da braucht es die Sprache nur bedingt, um sich zu verstehen. Kann also sein, dass dein Kind schlecht hört, aber dich und die Situation so gut kennt, dass es wirkt, als würde er alles verstehen.

Falls du weitere Fragen z.B. zur frühkindlichen Logopädie hast, darfst du mich gerne anschreiben!