Okklusionstherapie Erfahrungen gesucht

Hallo zusammen,

nach mehreren Arztbesuchen wissen wir nun seit Dienstag, dass mein Sohn (3 Jahre) nicht nur ein wenig schielt, sondern auf dem linken Auge eine Amplyopie hat. Wir waren bei einer Orthoptistin und sollen nun jeden Tag das rechte Auge für 4 Stunden abkleben, was viel besser zu funktionieren scheint, als ich erst befürchtet hatte.

Mich würden mal Eure eigenen Erfahrungen mit der Okklusionstherapie interessieren, insbesondere inwiefern es was gebracht hat, wie schnell war eine erste Besserung spürbar, habt Ihr oder Eure Kinder heute noch Probleme mit den Augen? Und habt Ihr das Schielen bei Euch bzw. Euren Kindern operieren lassen? (Ist bei uns im Moment noch kein Thema, die Orthoptistin empfiehlt die OP mit 5 Jahren, darüber mache ich mir aber noch keine Gedanken)

Liebe Grüße #winke

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Hallo,

ich denke das hängt sehr vom jeweiligen Kind ab. Wir sollten bei unser Tochter das Auge alle zwei Tage für 6 Stunden abkleben und es hat rein gar nicht s gebracht.

Die Augenärztin meinte allerdings von vorn herein das ist bei ihr ein Grenzfall und wir müssen ausprobieren ob es hilft.

LG dore

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Wie alt war Deine Tochter da und wie lange habt Ihr abgeklebt?

Ist sie heute irgendwie eingeschränkt, weil die Therapie nichts gebracht hat oder konntet Ihr alternativ noch was machen?

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Moin, wir haben ca 1 Jahr abgeklebt. Ja sie kann ohne Brille fast nicht s sehen also ja klar ist sie eingeschränkt. Alternative wäre Erwachsenen Alter eine Laser OP aber selbst da sagte die Augenärztin das wird es nur verbessern sie wird immer auf die Brille angewiesen sein.

LG dore

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Hallo, bei unserem inzwischen 4 jährigen Sohn wurde mit 2 Jahren starkes schielen diagnostiziert. Wir haben ein halbes jahr täglich 6 Stunden abgeklebt. Danach bekamen wir einen Termin in der augenklinik in giessen. Dort wurde uns gesagt, dass abkleben keinerlei Sinn macht. Er wurde letztes Jahr mit 3 Jahren dort operiert. Trägt nun eine Brille und ist total glücklich. Er Puzzelt und malt nun gerne und ist ein ganz mutiger kleiner Kerl geworden, der jeden kletterturm wagemutig erklimmt..vorher undenkbar. Vlg der mausezahn

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Weswegen sollte denn abgeklebt werden? Wegen dem Schielen?

Die Orthoptistin meinte zu mir, dass das Abkleben bezüglich des Schielens keinerlei Sinn macht und nur eine Operation das Schielen beseitigen kann. Wir kleben allein wegen der Sehschärfe das gesunde Auge ab, da er weder kurz-noch weitsichtig ist und er so selbst mit der besten Brille nur verschwommen sehen könnte.

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Stimmt nicht, das Abkleben hilft auch gegen Schielen. Wir haben es nur wegen dem Schielen gemacht und der Erfolg ist ganz deutlich sichtbar. Er ist auf dem schielenden Auge (links) fast völlig blind (Brille ist sinnlos) und sieht rechts perfekt. Nur in absoluten Ausnahmesituationen wandert das linke Auge noch ab (z.B. nach einem epileptischen Anfall).
Wir mussten 1 Stunde täglich kleben.

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Bei unserem Sohn wurde letzten Sommer mit knapp über 3 Jahren auf dem guten Auge +4 und dem schlechten +12 diagnostiziert. Er hatte auf dem schlechten Auge nur 3% Sehkraft. Seitdem wird 3 Tage komplett angeklebt und 1 Tag ohne. Seitdem hat sich die Sehkraft mit Brille von 10% auf 50% verbessert.
Er kann jetzt sogar abgeklebt präzise prickeln usw.

Vor 2 Wochen waren wir auch in der Augenklinik Gießen und sollen im September wiederkommen. Seitdem sollen wir 4 Tage kleben und 1 Tag frei.
Er trägt seit August 2016 eine Brille und hat sich toll daran gewöhnt.
Schiel-OP wurde erst für später empfohlen (vom Oberarzt), da es sich evtl erledigen kann.

Das Abkleben klappt besser als gedacht und hilft sehr gut!

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Das freut mich, dass sich das bei Deinem Sohn so toll entwickelt :-)

Ich glaube aber, dass meiner abgesehen von dem Schielen eine andere "Augenkrankheit" hat als Deiner, da die Orthoptistin meinte, dass er selbst mit der besten Brille nicht scharf sehen können würde, da er weder kurz- noch weitsichtig ist.

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Hallo!

Wir haben bei unserem Sohn insgesamt 7 Jahre abgeklebt - der Plan wie lange, welches Auge wurde bei jeder Untersuchung neu angepasst.

Ein Auge musste leider operiert werden, der Winkel war zu groß.

Da wir es konsequent durchgezogen haben (anders macht es auch keinen Sinn) hat mein Sohn heute als junger Erwachsener auf beiden Augen mit Brille 100 % Sehkraft.

Es hat also was gebracht!

Euch alles gute!

misses_b

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Vielen Dank für Deine Antwort. Das macht wirklich Hoffnung, dass er später mal uneingeschränkt leben kann :-)

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Bei unserem Sohn hat sich die Sehleistung des schlechteren Auges auch deutlich verbessert. Am Schielen ändert das Abkleben nichts, aber da durch Schielen Doppelbilder entstehen schaltet das Gehirn sie Sehwahrnehmung eines Auges ab. Das verhindert man durch das Abkleben, man erhält das Beidäugige sehen. Das Schielen kann nur durch eine OP behoben werden oder bei kleinen Schielwinkeln per Brille korrigiert.

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Vielen Dank für Deine Antwort :-)

Eure Erfahrungen machen mir Mut und geben mir Hoffnung, dass durch die Okklusionstherapie wirklich Besserung erzielt werden kann und mein Sohn dadurch später auch uneingeschränkt leben kann #blume

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Wahrscheinlich ist das bei deinem Sohn so wie ich beschrieben habe, er sieht scharf aber 1 Auge wird "abgeschaltet"

Wenn das nur 1 Auge ist stört das gar nicht selbst wenn es bleibt. Mein 1. Partner hatte auf 1 Auge nur eine Sehleistung von ein paar Prozent. Das Andere Auge war ein Adlerauge. Der konnte mit dem 1 Auge kleinere Schrift oder weiter entfernte Schilder besser lesen als ich mit Brille.

Und der Freund meines Vaters ist auf 1 Auge ganz blind (Verletzung im Kindesalter, vor 70 Jahren war die Medizin eben noch nicht so weit) und hat keine Einschränkungen.

An das nicht räumliche Sehen gewöhnen die sich. Sie lernen trotzdem Distanzen ein zu schätzen usw.

Blöd ist eben nur wenn dann am Gesunden Auge mal was ist.

Aber mit 3 ist dein Sohn noch jung genug um die Sehkraft wieder zu steigern (nicht zu verwechseln mit Sehstärke! Die könnte per Brille korrigiert werden, die Sehkraft nicht).

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Hallo,

wir kleben bei meiner Tochter seit dem Sie nicht ganz 3 Jahre alt ist, sie hat auch eine Amplyopie am rechten Auge, schielt nach innen, wenn sie aus der Nähle fokosiert (fällt somit nur auf, wenn man sie genau beobachtet bzw. es weiß).

Anfangs haben wir 24 (!) Std. am Tag geklebt (auch nachts - sie durfte zu KEINER ZEIT mit beiden Augen gleichzeitig schauen), 2 Tage gesundes Auge, 1 Tag krankes Auge usw. - für das Ganze für ca. 4 MOnate (sind alle 2 Wochen zu Kontrolle). Danach 3/4 der Wachstunden, 1/2 Wachstunden... usw. Es hat sich anfangs sehr schnell verbessert, danach nur langsamer (ist auch klar), Ziel ist es, dass sie mit Brille sogut sieht wie gleichaltrige Kinder - mittlerweile (sie wurde im JÄnner 5) sind wir nahe dran. Mit Brille schielt sie so gut wie gar nicht mehr, ohne doch noch deutlicher. Wenn das so bleibt und sie "austherapiert" ist, dann werden wir es operieren lassen.

Mittlweile kleben wir 4 Std. am Tag nur mehr das gesunde Auge ab 6 Tage/Woche (waren auch schon mal bei 2 Std. - aber da war der Fortschritt nicht so zu sehen).

Ich muss sagen, meine Tochter macht das ganz tapfer mit - 24 Std. kleben, hinterlässt schon Spuren an der Haut und da wieder draufkleben war nicht schön... aber nachdem wir wussten wie wichtig es ist, gab es auch gar keine Diskussion unsere Tochte drüfte das gespürt haben. Jetzt ist es für sie ganz selbstverständlich sie zieht es auch selbst runter,
wenn es an der Zeit ist. Es war auch NIE ein Thema in Kindergarten - allerdings hatte sie anfangs Probleme mit den Erwachsenen, hier waren schon einige die sie angeschaut und darauf angesprochen haben.... #augen

LG