Achtung: extrem lang! Spontangeburt im KH -versus- Hausgeburt

Nachdem ich hier, wie viele Andere, die Geburtsberichte nur so verschlungen habe - wollte ich euch auch gerne von meinen Geburten erzählen.
Es sind zwei komplett unterschiedliche und der Bericht ist laasang!!!

Meine erste Geburt habe ich leider nicht in guter Erinnerung und war danach auch einige Zeit traumatisiert.

Der errechnete Geburtstermin meines Sohnes war der 02.11.2013 - ich hatte eine schöne Schwangerschaft ohne Komplikationen und mir ging es bis zum Schluss sehr gut.

Ich hatte am 02. und 03. keine Anzeichen für eine Geburt.Wir waren übers Wochenende noch bei Freunden.

Am 04.11 wurde ich gegen 5:00Uhr von ziehenden Bauchschmerzen wach, auf der Toilette verlor ich meinen Schleimpfropf.
Mein Mann wurde vom Wecker wach und ich sagte ihm, dass er vermutlich heute seine Patienten verteilen müsse.
Gegen 12:00 telefonierte ich mit meiner NachsorgeHebamme. Sie meinte, ich müsse noch nicht losfahren wenn ich noch so entspannt telefonieren könne.

Gegen 14:00Uhr machten wir uns dann doch auf den Weg, da die WehenAbstände nur noch alle 3-4 Minuten waren. Gegen 14:30Uhr im Wehenzimmer CTG ging nur noch im Stehen, da ich mich die ganze Zeit bewegen musste um die Wehen gut aushalten zu können.
Untersuchung ergab Muttermund bereits 6cm offen. Ich bat darum in die Entspannungswanne zu dürfen, dort platze die Fruchtblase wie ein Torpedo und dann wurden die Wehen sehr heftig.

Ich sollte direkt aus der Wanne aufs Kreißbett- ich diskutierte noch unter Wehen, dass ich auf alle Fälle aufrecht mein Kind zur Welt bringen wolle:"
Nix da" , sie schrie mich ziemlich heftig an: " Und sie machen jetzt, was ich sage.

Natürlich gingen im Liegen die Herztöne runter, ich konnte die Wehen kaum veratmen... der Gynäkologe wurde gerufen.
Und machte trotz meines starken Protestes einen Dammschnitt. Ich wurde kristellert und der Arzt klemmte mir dabei einen Nerv ein.
Um 19:30Uhr erblickte mein wunderschöner Sohn nach solcher Gewalt das Licht der Welt. Er war stolze 56cm und 4300g groß und schwer und trank schon direkt im Kreißsaal. Ich wurde fast 1 Stunde genäht.

Die Zeit danach war leider geprägt vom Dammriss 3.Grades und dem eingeklemmt Nerv. Aber ich konnte mit viel Durchhaltevermögen ab ca dem 3. Monat schmerzfrei Stillen. Und auch nach ca 5 Wochen relativ schmerzfrei laufen und sitzen.

Danach wollte ich lange kein zweites Kind mehr.
Aber ich hatte nach ca zwei Jahren alles ganz gut verarbeitet.

Im April 2016 kündigte sich dann unsere Tochter an, ich hatte ständig Kreislaufproblese und machte einen Testbericht - positiv. Et war der 26.12.2016
Die Schwangerschaft war wieder traumhaft bis zum Ende.
Ich kümmerte mich direkt nach dem ersten Gyntermin um meine Hausgeburtshebamme und es klappte, sie nahm mich als letzte Frau in dem Jahr an.

Am 24.12 bekam ich in der Kirche das erste Mal Wehen und dachte, ok wunderbar die Familie ist da und kann sich um meinen Sohn kümmern. Doch nach 4 Stunden war der WehenSpuk vorbei.

Das ganze ging jetzt alle 2-3 Tage so und ich wurde echt unruhig!!!
Meine Hebamme teilte mir im neuen Jahr mit, wenn sie bis zum 06.01 nicht freiwillig kommt, muss ich gegen 11Uhr zur Gyn zur Eipollösung. Dann wäre ich Et + 10
Sie brachte mir Donnerstag morgen Wehentee von Stadelmann.

Ich brachte meinen Sohn in den Kiga und machte mit meinem Mann, der nur noch bis einschließlich Freitag Urlaub hatte, einen 3 stündigen Spaziergang bei Sonnenschein und Frost.
Danach holten wir meinen Sohn, kauften ein und kochten. Um halb sechs gesellte sich meine Schwiegermutter dazu, die wir an dem Abend zum Essen eingeladen hatten.

Um halb sieben bekam ich wieder Wehen und nahm es natürlich nicht ernst. Brachte noch unter Wehen meinen Sohn gegen halb acht ins Bett und ging um 20:00 in die Wanne. Und siehe da, die Wehen wurden stärker.

Ich fragte meine Schwiegermutter ob sie noch ein bisschen bleiben könne, da ich der ganzen Sache immer noch nicht so ganz traute.
Um viertel nach neun bat ich meinen Mann unsere Hebamme anzurufen, da ich seit einer halben Stunde alle 2-3 Minuten Wehen hatte.
Sie wollte auch noch duschen und dann kommen.
Ich bewegte mich ohne Unterlass kreisend und Geburtstee trinkend durch unser großes Wohnzimmer .
Mein Mann pumpte die letzten Zentimeter des Geburtspools auf und schloss die Wasserpumpe an.

Unsere Hebamme traf kurz nach zehn ein. Nach Hände aufwärmen und Tee trinken ihrerseits, kontrollierte sie sie Herztöne - alles bestens.

Mir ging es trotz intensiven Wehen noch richtig gut. Ich bat um eine Einlauf und das waren die schlimmsten 10 Minuten meiner Geburt. Ich sollte 10 Minuten auf der Seite liegen und den Einlauf wirken lassen
Ich bin fast wahnsinnig geworden, da ich die Schmerzen im Liegen nicht aushalten konnte.
Ich schaffte fast 10 min und auf der Toilette platze mit einem Knall die Fruchtblase.... prima!
Direkt wurden die Wehen richtig heftig - ich nahm um halb zwölf den Pool in Beschlag und das Wasser linderte ungemein.
Als der Wehensturm erträglicher wurde bat ich meine Hebamme doch mal zuuntersuchen. Ich wollte einfach wissen, wie weit wir waren.

Und war unglaublich überrascht, als sie sagte ich sei komplett und dürfe mitschieben, sobald ich einen Druck nach unten verspüre.
Das war 5-6 Wehen später der Fall.
Und nach 7 Presswehen glitt mir unsre Tochter im Wasser in die Hände. (Man muss dazu sagen , die ersten 2 Presswehen vergeigte ich, aus Angst zu reißen)

Ich durfte sie noch eine Weile unter Wasser halten, da die Lungen ja noch nicht eröffnet waren. Und sie öffnete ihre wunderschönen großen braunen Augen unter Wasser und schaute meinen Mann und mich lange an. Wir weinten vor Glück und Erleichterung. Danach hob ich sie vorsichtig aus dem Wasser und sie testete ihre Stimme.

In Größe und Gewicht war sie ihrem Bruder ebenbürtig 55cm und 4200g.
Und doch hatte ich keinerlei Geburtsverletzungen! !!!

Sie trank wie ihr Bruder direkt nach der Geburt.
Gegen drei Uhr wurde mein Sohn wach und konnte seine Schwester begrüßen.
Meine Schwiegermutter - verschlief alles und begrüßte sie dann zum Frühstück ;-)

Ich kann einfach nur jedem Mutmachen der über eine alternative zum KH nachdenkt.
Es war so ein unglaublich schönes Ereignis!!!

Falls ihr wirklich bis zum Ende gelesen habt, vielen Dank dafür, es ist wirklich lang geworden!

Viele Grüße

Zweifachmami mit Sohnemann 3,5 Jahre und Töchterchen 10 Wochen

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1

Herzlichen Glückwunsch zur Tochter!

Unsere püppi kommt irgendwann demnächst und wir hoffen, auch sie wieder zu hause begrüssen zu dürfen. Das ist dann unsere 7. Hausgeburt.

Lg

2

Wow, da hast du mir ja einiges voraus ????

Ich wünsche dir alles Gute für deine nächste Hausgeburt!

Bei uns wird hoffentlich auch nicht das letzte Herzchen sein ????

3

Eine sehr bewegende Geschichte.
Herzlichen Glückwunsch noch zur Tochter!

Für mich käme eine Entbindung zu Hause trotzdem nicht in Frage. Ich brauche die Sicherheit des Krankenhauses als Backup. Aber nach meiner ersten Entbindung habe ich auch genug Selbstbewusstsein (und eine verständnisvolle Hebamme) gehabt und mein Ding durchgezogen im Krankenhaus. Schade, dass Erstgebärenden das so oft versagt wird.

Es ist jetzt sicher schon zu lange her, aber vielleicht liest es eine andere Mama, der es auch so ergangen ist. So eine Behandlung von Hebammen und Ärzten muss man sich nicht gefallen lassen. Und man hat auch die Möglichkeiten danach dagegen rechtliche Schritte einzuleiten! Für sich und für alle anderen Frauen.

4

Erstmal alles gute zu deinen 2 Kindern.

Die erste Geburt könnte in Auszügen meiner ersten entsprechen.... Oh man, was sind das für Hebammen die einen auf den Rücken zwingen!?

Allerdings wurde bei mir mehr verletzt durch das blöde kristellern... 2 OP's und Intensiv, da war ich beim zweiten nicht entspannt für ne Hausgeburt und musste dann eh eingeleitet werden, aber mit Beleghebammen und Geburt im 4füßlerstand.

Toll dass deine 2. Geburt so wundervoll war.
Alles liebe
ju.ja

5

Hallo!
Glückunsch.

Ich hatte eine ambulante Geburt und 3 Hausgeburten. Ich werde nie verstehen können, warum nicht alle gesunden Frauen lieber ins KH rennen, um ihre gesunden KInder da zu bekommen.

Meine 1. Geburt hätte ich so gerne auch schon ZUhause gehabt. Das ist etwas, was ich immer bereuen werden. Im Kh fand ich es schrecklich, wollte nur wieder raus (bin ich nach paar Stunden auch).

Lg Sportskanone

6

Huhu :)

Um dir diese frage zu beantworten: ich habe ganz einfach angst, dass irgendwas mit meinem Kind nicht stimmt, bei der Geburt etwas passiert oder so...
Es ist meine erste ss und ich freue mich auf unseren Zuwachs aber sorgen, dass was bei der geburt passiert und niemand da ist, der eingreifen kann, macht mir zu viel sorge, als dass ich mir eine Hausgeburt zutraue.

Der 2. Teil des Berichts klingt dafür dennoch wundervoll.

Liebe Grüße

Cuvar

7

Die meisten Probleme sind leider Krankenhaus gemacht. Ich hatte 2 schwere Geburten( 2. und 4.) und meine Hebamme hat mehrfach wiederholt, dass diese im Krankenhaus mit Zeitdruck, Medikamenten usw zu einem schrecklichen Desaster geworden wären.
Alles gute

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