Autismus Anzeichen Baby

Hallo Zusammen,

Ich mache mir große Sorgen um meine kleine Tochter, die nun 6 Monate wird (korrigiert 5).
Sie ist ein super pflegeleichtes Baby. Schreit und weint extrem selten, ich kann den Raum ohne Aufstand verlassen, sie schläft durch und und und

Jeder sagt, dass ich froh sein kann, aber mich macht es stutzig, dass sie nichts bzw kaum etwas einfordert.

Sie kam 4 Wochen zu früh und nahm Blickkontakt mit 5-6Wochen auf und das erste Lächeln erfolgte auch um den Zeitraum. Die ersten 3 Monate hat sie abends extrem viel geschrien und viel gespuckt. Ich schiebe das auf die Asymmetrie, die erkannt wurde.
Greifen und Spielsachen fokussieren klappt seitdem sie ca 3 Monate ist. Anfangs ist sie mir auch mit den Blicken durch den Raum gefolgt. Dem ist nun leider nicht mehr so. Die Veränderungen fielen mir mit ca 4 Monaten auf. Sie schaut mich nur noch ganz kurz an. 1-2 Sekunden. Sie reagiert aber auf ihren Namen bzw wenn ich sie rufe. Dann schaut sie kurz und lächelt und schaut dann wieder weg.

Anschauen kann sie mich nur, wenn sie auf dem Boden liegt, nicht wenn ich sie auf dem Arm habe. Ich muss sie immer auffordern mich anzuschauen. Wenn ich sie anlächel ist ihr Gesicht ganz starr und fragend. Selten lächelt sie zurück. Laut lachen tut sie, wenn ich die durchkitzel.
Lautieren tut sie ganz ganz selten und auch nur monoton "hö hö hö" . Wenn sie schreit klingt es immer gleich. Sie wirkt so abwesend und interessiert sich für keine Menschen. Schaut sie kurz an und hat Angst. Ihr Spiegelbild kann sie auch nicht anschauen.

Wenn ich sie morgens aus dem Bettchen hole lächelt sie mich kurz an. Aber keine Gestik. Wenn ihr Vater abends heim kommt erkennt sie ihn nicht. Und schaut weg. Irgendwann taut sie ein wenig auf. Es ist einfach so, als ob sie uns kaum wahrnimmt.
Sie dreht sich schon auf den Bauch, aber noch nicht zurück.
An Spielsachen und Muster versucht sie immer dranzukommen und dreht sich fleißig und greift danach. Allgemein ist sie sehr steif und ängstlich in neuen Situationen. Sie muss immer erst warmwerden. Selbst bei neuem spielzeug ist sie skeptisch. Ich habe einfach das Gefühl, dass sie auf dem geistigen Stand eines Neugeborenen ist, der frisch in die Welt geworfen wurde und nichts versteht oder erkennt, nicht auf sich aufmerksam machen kann oder möchte.

Sie ist meistens in ihrer Gedankenwelt und nicht Mama kann sie rausholen, sondern eher ein gemustertes Kissen. Sie schaut sich alles genau an, aber immer nur kurz und der Blick wird ganz starr.

Körperkontakt ist auch etwas schwierig: kitzeln und streicheln mag sie, aber knuddeln und getragen werden eher nicht. Sie drückt sich immer weg.

Was haltet ihr von diesem Verhalten? Mache ich mir umsonst sorgen? Unsere Kinderärztin meint, dass sie ein schüchternes stilles baby ist, aber nichts deutet auf einen autismus hin (zumindestens einen schweren). Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass etwas nicht in Ordnung ist und ich fühle mich so alleine gelassen.

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Hallo!

Ich denke in dem Alter kann man nichts sagen, was mit Sicherheit zu einer Diagnose führt. Auch glaube ich, dass es nicht wirklich schlimm ist, wenn man erstmal beobachtet und fördert und ansonsten nichts "therapiert".

Das Einzige was man sinnvoll jetzt machen könnte, ist m.E. die Augen und das Gehör wirklich fachmännisch überprüfen.

Ein gemustertes Kissen ist auch deutlich "sichtbarer" als eine "einfarbige Mama", wenn man nur so wenig sieht, dass man "wilde" Muster erkennt ;-).
Und wenn man eher schlecht hört ist das mit dem Lautieren eher mau.

VG, I.

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Also von dem Autismusgedanken kannst du dich vorerst verabschieden. So zeitig kann das kein Mensch testen. Vielleicht ist dein Kind Autist, vielleicht aber auch nicht. Falls sie es ist, wird man dich nach der Diagnostik nach auffälligen Verhalten im Babyalter fragen und dann wird man dir sagen, dass das schon Zeichen dafür waren, die aber auch für 1000 andere Krankheiten hätten stehen können und außerdem auch bedeuten könnten, dass das Kind völlig ok ist ;-). Man kann es so früh nicht sagen. Versuche es nochmal in 2,5 Jahren...frühestens!

Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass da etwas nicht stimmt, dann bleibe da dran. Notfalls wechsle den Arzt. Das Bauchgefühl hat meistens recht.

Frage doch nochmal deine Hebamme, ob sie sich dein Kind nochmal anschauen kann. Manchmal haben die auch ganz gute Ideen.
Autismus ist angeboren, so wie du dich anhörst, war bei deinem Kind erst alles normal und irgendwann gab es eine Änderung.

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Ach ja...meine Kinder sind beide Frühkindliche Autisten. Erste Anzeichen gab es beim Großen quasi ab Geburt - beim Kleinen habe ich Anzeichen völlig "übersehen", weil er im Gegensatz zu seinen Bruder völlig komplikationslos war. Dabei ist er deutlich schwerer behindert als der Große.
Die Diagnose gab es mit 6 bzw. 4 Jahren.

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Hallo, ich kann jetzt nichts zum Thema Autismus beisteuern, aber ich kann von meiner Tochter berichten, dass sie in dem Alter auch absolut nicht kuscheln mochte. Durch die Gegend getragen werden ja, aber wehe ich wollte so einfach mal auf dem Sofa sitzend knuddeln. Da hat sie sich fast sofort weggedrückt. Heute ist sie 2,5 Jahre alt und zeigt wirklich keinerlei Autismusanzeichen.:-) (Kann nur nicht behaupten, sie ist hundertprozentig gesund, da sie einen Herzfehler hat)
Aber wie oben schon geschrieben wurde würde ich einfach weiter Augen und Ohren offenhalten. Bitte mach dir aber auch nicht zu viele Sorgen, Kinder entwickeln sich einfach unterschiedlich:-), gerade in dem Alter. Habe ich bei uns in der PEKiP-Gruppe eindrucksvoll gesehen. 10 Kinder innerhalb von 2 Wochen geboren und trotzdem alle unterschiedlich in der Entwicklung.
LG Bellidis

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Hallo, diese Anzeichen können für Autismus stehen, müssen sie aber nicht.
Das kann man wirklich zuverlässig erst mit 3 oder 4 Jahren testen.
Ich kann dir nur den Rat geben, dass du dran bleibst, wenn dur etwas komisch vorkommt.

Meine große Tochter ist Asperger-Autistin.

Ich habe schon mit wenigen Monaten das Gefühl gehabt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Überall hieß es, wie sollen ihr Zeit geben, das würde sich verwachsen, sie sei schüchtern etc.
Ich habe mich jahrelang damit abspeisen lassen.

Mit 11 bekamen wir endlich die Diagnose.
Höre auf dein Bauchgefühl, aber interpretiere nicht zu viel.

Meine beiden anderen Kinder sind ganz anders. Mein kleiner Sohn ist jetzt 9,5 Monate alt und verhält sich ganz anders als seine große Schwester als Baby. Auch meine jüngere Tochter hatte diese Auffälligkeiten als Baby nicht.
Sprich bei der nächsten U doch mal den Kinderarzt an. LG

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Mach dich nicht verrückt. behalte es im Auge aber interpretiere nicht überall was rein. Die Kleine ist wie schon gesagt noch viel zu jung als dass man da wirklich was sagen könnte. Ihr Verhalten kann ganz andere harmlose Ursachen haben.

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War bei uns auch so. Habe paar Monate nach Geburt gesagt, dass meine Tochter autistisch wirkt. In der Kindergartenzeit war sie relativ unauffällig, ab der Grundschulzeit wurde es schlimm. Alle Stellen sagten ständig, dass alles ok mit ihr wäre.

Mit 10 J erwischten wir Gott-sei-Dank eine auf Autismus spezialisierte Psychiaterin, die mir nach 10 min dem asperger-Verdacht äußerte. 2 Mo später dann die gesicherte Diagnose.

Mach dich aber trotzdem jetzt nicht Kälte verrückt. Testen geht erst ab 4 J (?) und es änder in dem Alter bis dahin auch nichts.
Jetzt ist es z.T. wichtig zu wissen, wie man wo richtiger reagiert...

Alles liebe euch

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Ich glaube, das ist eine Phase, meine beiden haben mir in dem Alter ähnliche Sorgen gemacht, v.a. viel weniger brabbeln usw. Aber dann ging es auch wieder anders! Mit ca. 8 Monaten kam dann die ich-mag-nicht-essen-Phase, auch bei beiden ... ;-)
Alles Gute und warte mal noch vier Wochen, das Gehör kannst du mit Schnipsen o.ä. testen.

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Huhu,

rückblickend waren bei unserem Großen schon von Geburt an Auffälligkeiten zu erkennen. Das haben wir auch immer als auffällig wahrgenommen und angesprochen, aber wie schon jemand anders schrieb: Das wird in dem Alter noch nicht wirklich ernst genommen.

Notier dir das ruhig irgendwo, dann hast du es zur Not zur Hand. Als wir damals den ersten Termin hatten, habe ich ewig gebraucht, um mir aufzuschreiben, was wann wie war. Und sicher habe ich auch einiges vergessen...

LG
Jenx

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Huhu, lass dich erstmal drücken! Ich kann dir dazu nicht viel sagen, aber was mir spontan als erstes einfällt: sind denn Augen und Ohren in Ordnung? Bist du denn in irgendwelchen Krabbelgruppen - wie ist da das Verhalten? Was sagen die Gruppenleiter? Für das Verhalten gibt es vielleicht auf ganz einfache Ursachen, vielleicht mag sie Rasierwasser vom Papa nicht? Oder Waschmittel? Keine Ahnung - aber ich wurde erstmal von was einfachem ausgehen. Babys können such ja leider nicht so äußern, das wir es verstehen. Mein Osteopath ist auf Kinder spezialisiert, wenn unser Baby da ist und ich nen komisches Gefühl hätte, dann ist er neben dem Kinderarzt und der Hebamme eine der ersten Anlaufstellen für mich.

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Vielleicht gab es in der Vergangenheit auf mal ein Problem mit dem Papa, und dann hat sich das Stück für Stück so aufgebaut? Ich kann mir sehr gut vorstellen und auch nachvollziehen, wenn man nach den Erfahrungen als Mama und Papa entsprechend angespannt ist, und das überträgt sich bestimmt auch aufs Baby - das merkt sie und hat keinen Bock mehr. Und das kann sich steigern. Vielleicht gibt es ne einfache Erklärung für manche Punkte!

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Hallo!

Ich stimme den anderen zu: In dem Alter kann das alles viel heißen.

Und vielleicht ein anderer Blickwinkel auf deine Sorgen:

Was würde sich ändern, wenn du die Diagnose Autismus bekommen würdest?
Therapien usw. sind in dem Alter doch gar nicht möglich. Du müsstest trotzdem damit leben, dass du erstmal nichts weiter machen kannst.
Und im Gegenteil - manchmal ist so eine Diagnose auch nicht nur Segen. Die Kinder stecken in eienr Schublade und werden vordergründig immer erst nach ihrer Schublade beurteilt, was oft eine freie Entwicklung erschwert.

Vertrau deinem Bauchgefühl, aber versuch nicht dem Bauchgefühl einen Namen zu geben. Sieh es so, dass dein Bauch dich auf die Besonderheiten an deinem Kind aufmerksam macht. Auch ganz ohne Überschrift hat deine Tochter diese Eigenheiten, mit denen du als Mama anders umgehen musst als eine andere Mama mit einem anderen Baby.