Wir wollen bauen....Ausbauhaus?

Hallo,

wir überlegen, uns ein kleines Häuschen zu bauen. Seit 1,5 Jahren suchen wir vergeblich eine Immobilie und haben nun ein süßes kleines Grundstück zu einem brauchbaren Preis angeboten bekommen.
Nun kam uns die Idee, ein Ausbauhaus zu kaufen und den Innenausbau mit örtlichen Firmen durchzuführen. Leider haben wir weder die Zeit noch genug fachliche Kenntnisse, um selber groß mit Hand anzulegen.

Mit welchem Anbieter von Ausbauhäusern habt ihr Erfahrungen gemacht?

Ich freue mich auf eure Antworten.
Sunny

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" Leider haben wir weder die Zeit noch genug fachliche Kenntnisse, um selber groß mit Hand anzulegen."

Gerade dafür sind Ausbauhäuser aber gedacht. Ein schlüsselfertiges Haus vom GU wird unterm Strich meist günstiger, als es so zu machen. Zudem kann dann jeder Handwerker die Schuld bei Ausführungsfehlern immer einem anderen in die Schuhe schieben. Das endet dann im Gerichtsverfahren und Vergleich, der Gelackmeierte bist dann Du. Klar, das ist Worst Case, aber passiert jeden Tag.

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Wir haben es so gemacht.

Haus geplant (selbst)
Angebote bei Baufirmen für den Rohbau samt Keller und Aushub sowie Kran eingeholt.

Angebote für alle weiteren Gewerke eingeholt.

Verglichen und zwar auch unter dem Aspekt mit welchen Firmen man gut im Gespräch klar kam, also nicht unbedingt das billigste.

Dann haben wir unser Projekt mit den Firmen gestartet die wir ausgesucht haben. Da alle aus der Gegend stammen kannten die sich untereinander und es lief alles Hand in Hand.
Selbst gemacht haben wir sehr viel. Bei vielen gewerken kann man helfen und sparen.

So zum Beispiel die Kellerdämmplatten anbringen, für die Fußbodenheizung Dämmung und Folie verlegen, für die wandheizung alles vorbereiten usw.

Trockenbau haben wir dann selbst gemacht und uns auf YouTube angeschaut wie das geht. Das ist keine Zauberei, wichtig ist das richtige Werkzeug.
Durch Eigenleistung konnten wir eine Menge Geld sparen.

Achja.. Das Haus sowie die Dachbalken haben wir selbst gestrichen.

Man kann soviel selbst machen wenn man die Zeit hat.

Unser Haus brauchte von der ersten Baggerschaufel (die ich machen durfte) bis zum Einzug etwa ein Jahr. Wir wollten es über den Winter trocknen lassen und haben uns die Zeit dafür genommen.

Mona

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Achso.

Man muss sich ein dickes Fell zulegen, auf dem Bau ist man nicht zimperlich.

Wir haben auch nicht nach Zeit sondern nach Baufortschritt bezahlt.

Erst gezahlt wenn das jeweilige Gewerk die Arbeit erledigt hatte.

Habe mich sehr um "meine" Jungs gekümmert, war jeden Tag auf der Baustelle mit heißem Tee, Lebkuchen oder was auch immer, mal nen Kuchen, mal Brezeln.. Man kann sagen die Jungs waren gern bei uns und es steckt ne Menge Spaß in unserem Haus.

Ich weiß quasi bei jedem Stein wer den gesetzt hat :) und oft sogar welche Geschichte hinter demjenigen steckt.

Mona

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Ja, das kann so funktionieren, aber die TE hat ja weder Zeit (also wohl auch nicht jeden Tag vor Ort zu sein) und auch nicht die Kenntnis irgendwas in Eigenleistung zu erbringen.

Ab so wie Du hatten wir das auch gemacht, Rohbau mit Dach und Fenstern. Rest selbst gemacht. Klar, dauert, aber Google hilft oft und mit etwas Geschick und techn. Verständnis klappt es. Man braucht halt nur länger ;)

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Hallo,

Ich kann dir nur empfehlen ein schlüsselfertiges Haus zu bauen!
Gerade wenn ihr keine Ahnung habt, wird alles somit Hand in Hand geplant. Auch müsst ihr euch nicht um die Firmen und Terminabsprachen kümmern!

Und billiger ist es definitiv auch nicht! Hausbaufirmen haben sonderkonditionen, durch Massenware.

Auf jeden Fall solltet ihr euch einen Bauüberwacher nehmen!

Lg costa

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Unser Haus war definitiv günstiger in dem wir die Gewerke einzeln gesucht haben. Hier ist eine Neubausiedlung entstanden und es wurden Fertighäuser, Massivschlüsselfertig und alles mögliche gebaut. Daher sind Vergleiche möglich.

Die Häuser wo viel in Eigenleistung und mit selbst gesuchten Gewerken gebaut wurde sind günstiger weggekommen.

Bei den Häusern wo man sich drauf verlassen hat dass alles passt ging am meisten schief und es war im Endeffekt teurer.

Dann gibt es die Häuser von "der Stange" und man sieht es denen total an. Sehen aus wie vom Musterhauspark.

Meine Erfahrung....lieber Zeit lassen und viel zur Baustelle fahren. Dabei sein, selbst anpacken...

Mein Mann hat nen Vollzeitjob und war dann halt danach dort.

Hier haben die meisten Bauherren selbst Hand angelegt und es war ne geile Zeit.

Mona

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So ganz kann man die Häuser ja nicht vergleichen, da doch jeder unterschiedliche Ansprüche hat.

Unsere Hausbaufirma hat schon vieles im Hauspreis, was Uns eben wichtig war.

Und da die TE weder Zeit noch Ahnung vom Bau hat, kann man das wirklich nicht empfehlen.

Und was viel gravierender ist: bei Mängeln haben wir einen Ansprechpartner. Bei euch werden es sich die Firmen gegenseitig in die Schuhe schieben! Und das kann nochmal bares Geld ausmachen!

Wir haben auch Dachkasten selber gestrichen, Dachboden ausgebaut, Wände grundiert, gemalert und tapeziert....

Lg

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Ich danke euch....mein Mann ist auch eher für schlüsselfertig. Nun die Meisterfrage: Welche Firma? Habt ihr Erfahrungen mit Bien-Zenker, Town & Country, ect....?

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Ich kenne nur Town&Country im Raum Hamburg. Bekannte hatten mit denen gebaut vor ca. 6 Jahren und nur Probleme gehabt. T&C ist zwar der "Partner", jedoch werden die Gewerke an regionale Subs vergeben. Es gibt also Unterschiede, Jemand im Süden hat hier super Erfahrungen, jemand woanders nur schlechte. Die Kommunikation war sehr schlecht, die Bauüberwachung seitens T&C arbeitet eher für die eigenen SUbs anstatt für Euch. Ich empfehle hier immer einen eigenen externen Bausachverständigen. Das kostet, klar, ist prozentual am Preis eher ein kleiner Posten. Bei den Bekannten hat sich der Bau um ein Jahr!!! verzögert, Entschädigungen gab es keine trotz Rechtsbeistand. Die Verträge sind sehr ausgefeilt, so daß man denkt alles gut und am Ende hat man keine Ansprüche. Das sind Extrembeispiele, aber die haben es in sich... Daher macht es Sinn den Vertrag auch von einem Baurechtsanwalt prüfen und erklären zu lassen...

Merke: Ein Auto kauft man nach eingehender Prüfung, mit allem pipapo, ein Haus wird oft blauäugig gekauft, obwohl es i.d.R. um Faktor 10 teurer ist...

Such Dir geeignete Foren raus, wo Erfahrungen wiedergegeben werden. Lass Dir aktuelle Baustellen / fertige Häuser zeigen, wo Du die Besitzer mal selbst ansprichst auf Erfahrungen.

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Ich würde einfach mal in mehrere Musterhausparks fahren und mich inspirieren lassen. Da gibt es eine Menge Kataloge, also Rucksack mitnehmen.
In den Häusern sind Ansprechpartner der jeweiligen Firmen mit denen man plaudern kann. Klar wollen die immer ihre Firma als die beste verkaufen, aber ihr seht halt auch welches Stile es gibt usw.

Dann gibt es tolle Foren, das ich bauexpertenforum zum Beispiel, da kann man ne Menge lesen und über die suchfunktion finden.

Mona

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Hallo,

ich würde nach meinen Erfahrungen immer zu "alles aus einer Hand" raten, wenn man selbst keine Ahnung hat.

Wir hatten mehrere undichte Fensterbänke und es hat 4 Jahre gedauert, bis die Ursache gefunden + beseitigt wurde.

Ständig hatten wir Verputzer, Fensterbank-Firma, Fensterfirma und einmal sogar den Dachdecker da und jeder wusste, warum bestimmt der andere schuld ist.

Gott, was haben die sich gezofft und erzählten auch ständig mir, weshalb SIE es aber GANZ bestimmt nicht waren und was GANZ bestimmt der andere falsch gemacht hatte! Gott war ich froh, dass ich mir das "nur" anhören und nicht mitzoffen musste!

Ende vom Lied: Die Hausbaufirma hat einen TÜV Gutachter bestellt, der dann die Ursache gefunden hat. Für mehrere tausend Euro. Also nur der Gutachter.

Und dann haben sie bei der Sanierung wieder Mist gebaut - am einen Fenster die Fensterfirma, an einem anderen der Putzer.

Auch das klärte wieder ein unabhängiger Gutachter. Und jetzt kloppen sich die Handwerker mit der Hausbaufirma und Gott! Sei! Dank!!! Nicht mit uns darum, wer welche Kostenanteile tragen muss.

Und glaub mir, das war auch so schon nervenaufreibend genug für uns.

LG

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Denkt auch mal über einen Architekten nach. Das klingt zwar erstmal teuer. Im Ergebnis nimmt es sich zu den Fertighäusern aber nichts oder ist sogar günstiger, weil ihr mit dem Architekten zusammen wirklich alles planen und selbst aussuchen könnt. Da hat man es am Ende selbst in der Hand wieviel man wofür ausgeben will.
Architekten bekommen auch ganz andere Preise bei den Handwerkern als man selbst, der Handwerker möchte in die nächste Ausschreibung ja auch wieder rein. Und er sollte auch wissen, mit welchen Handwerkern man arbeiten kann und mit wem lieber nicht.

Für uns war auch ausschlaggebend, dass es so genau das Haus wird, welches wir haben wollten und keine Rücksicht auf vorgegebene Grundrisse eines Fertighauses nehmen mussten. Wir sind damit bisher wirklich gut gefahren. Sind aber auch noch nicht fertig.

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Finger weg von TuC. Abzocke mit Billigfirmen. Ungelernte Arbeiter sämtlicher Nationen verpfuschen das Haus. Bin selbst Opfer.