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Gott sei Dank ist es nochmal glimpflich ausgegangen. Dennoch wundert man sich über manche Ärzte. Ich finde, dass es die Pflicht dieser Ärztin gewesen wäre, dich zu einer weiteren Diagnostik zu schicken. Hat sie nochmal mit dir darüber gesprochen?

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Hallo,

meine Tips dazu sind.
1.Akzeptiere das niemand Schuld ist, so ist das Leben eben.
2. Akzeptiere, daß du dich immer mal wieder schuldig fühlst, das wird immer wieder kommen. Wie eine schlimmer Narbe, die ab und zu einfach weh tut. Und das ist eine schlimme Narbe, die dir passiert ist, deshalb darf sie auch wehtun.

Ich habe lange verdränkt, was damals bei der Geburt meines ersten Kindes und danach passiert ist. Als ich dann 8 Monate später wieder schwanger war, geriet ich schon oft in Panik.
Was mir geholfen hat, war einmal mein unsensibler Ehemann, der mir von einem Beitrag im Fernsehen erzählte, was alles schief gehen kann und das es am Schluss hieß, daß es überhaupt ein Wunder ist, daß immer wieder Babys auf die Welt kommen.
Außerdem meinte ein Phsychologe zu mir "Dein Kind ist jetzt 1 Jahr alt, kerngesund, du bist schnell wieder schwanger geworden und das alles trotz den Problemen die es gab. Wenn dein Körper und du es trotz der Problem geschafft haben, ein Kind auf die Welt zu bringen,
ist das doch ein gutes Zeichen für die 2.Schwangerschaft.

Als du schriebst eine zweite Leistenbruch OP musste ich grinzen, denn das haben wir auch alles bei unserem Ersten mitgemacht. Bis ca. zum 5. Lebensjahr waren wir fast jedes Jahr mal wegen solcher "Kleinigkeiten" in der Klinik.

Wir hatten jahrelang Ergotherapie, Logo. Ärzte, Kindergarten usw. meinten immer ich muß
das Kind mehr loben, damit es Selbstbewußter wird. Aber unser Sohn war aber einfach in nichts gut. Grobmotorik (Sport) schlimm, Feinmotorik (malen) noch schlimmer. Sprache lag ihm nicht, singen fand er blöd und konnte es auch nicht. Klar lobte ich ihn dafür daß er besser wurde, aber wenn seine kleine Schwester das auf anhieb besser machte als er nach tagelangen üben war er schon sehr frustriert.

In der Zeit machte ich mir schon oft Vorwürfe, vielleicht könnte er vieles besser, wenn ich in der Schwangerschaft dies oder jenes bemerkt hätte und er nicht nach der Geburt erst mal auf die Intensive musste.

Aber dann kam die Schule, erst Sprachkindergarten, dann Sprachheilschule, dann ab der 3. Klasse Grundschule und jetzt seit 3 Jahren Gymnasium.

Jawohl unser Sohn kann was! Er wird nie ein Handwerker werden und ist vor kurzen geplatzt vor Stolz als er es nach mehreren Versuchen geschaft hat einen Nagel in die Wand zu schlagen. Aber er kann sich Dinge gut merken, hat z.B. jetzt in Physik die einzige 1 geschrieben, bei eimem Notendurchschnitt von 4,2.

Was ich damit sagen will. Ihr habt noch einen langen Weg vor Euch und mit Sicherheit kommen die Selbstvorwürfe immer wieder, aber geht Schritt für Schritt.

Wir haben unser Ziel erreicht, ich habe einen hübschen, selbstbewußten jungen Mann

der seinen Weg geht und Euer Kämpfer schafft das auch.

Liebe Grüße:-D
Martina

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Hallo,
Du hast keine Schuld!
Das dein Sohn lebt ist das wichtigste.
Ich lese immer wieder am 18.12 in diesem Forum.
Warum?
Weil mein Sohn vor 12 Jahren am 18.12 um 15:16 Uhr in der 26/27 ssw mit nur 990 g und 35,5 cm auf die Welt kam.
Der Grund war eine unerkannte Infektion die zu einer Muttermundschwäche führte.
Es war eine harte Zeit mit viel hoffen und Bangen, mit Bluttransfusionen, Leistenbruch op und vielen kleinen Rückschlägen.
Ich war schwer traumatisiert nach der Geburt aber das sah keiner...
Ich konnte mir nicht mal mehr Sendungen im tv ansehen bei denen es um Geburt ging. Mir kamen immer sofort die Tränen.
Leider war ich noch sehr jung und hätte Hilfe für Hilfe gebraucht, aber die kam nicht, jeder der es hätte merken können war nur mit meinem Sohn beschäftigt, so dass ich mehr als 2 Jahre lang mit mir und den Geschehnissen zu kämpfen hatte.
Leider litt darunter auch sehr die Mutter-Kind- Beziehung und ich konnte nie eine so tiefe Verbindung zu ihm eingehen wie ich sie heute mit meinen anderen Kindern habe.
Das ist sehr schade, für uns beide...
Darum lass dir helfen, arbeite die Geschehnisse auf und denk immer daran DU BIST NICHT SCHULD!
Er durfte dann nach knapp 3 Monaten eine Woche vor seinem errechneten Termin die Klinik verlassen.
Er hat sich über die Jahre toll gemacht und alles aufgeholt.
Er ist nun ein ganz normaler, frecher und manchmal aufmüpfiger Anfänger Teene, der heute um 15:16 Uhr 12 Jahre alt wurde.
Lg

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Lass Dich mal drücken,
weiss wie Du Dch fühlst und wenn Du Schuldgefühle hast, hattest, steh dazu, weine und dann schau genau hin. Hast Du irgendwas gemacht, was dem Baby geschadet hat? NEEEEEIIIIN, vielleicht hättest du auf Dein Bauchgefühl hören sollen, vielleicht hättest Du nicht fliegen sollen, aber der Doc hat gesagt es ist okay, also war es okay... es hätte wahrscheinlich nichts am Zustand Deines Kindes verändert.

Aber Schuldgefühle liegen in der Natur enes reflektierenden Menschen. Nur dumme und sehr arrogante Menschen haben sowas nicht. Es bringt Dich in Deiner Geschichte voran, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht. Die Geschichte ist traurig, die Frühchenstation erschreckend. Niemand will seinen Krümel da sehen müssen. Auch wenn man es im Vorfeld gedanklich durchgeht, ist es ein Schock, manhcmal direkt, manchmak erst viiiel später. Ich habe Zwillinge per Not-KS in der 33.SSW entbinden müssen, hab das alles super hinbekommen, fühlte anfangs nur eine Leere und dann nach Monaten als ich Bilder sortierte, überrollte es mich.
aber mir wurde bewusster wie zerbrechlich wir Menschen sind, wie schnell Leben vorbei sein kann. Daher freue ich mich nun noch mehr über jeden Fortschritt meiner Mäuse.#Ihr habt noch ein gutes Stück Weg vor Euch, es wird immer wieder Kraft kosten.
Aber Ihr seid so weit gekommen, den Rest schaffst Du auch..
Genieße Deinen Schatz und mit der Zeit werden Schuldgefühle überlagert vom Alltag, von den schönen Momenten.
Ich wünsche Dir ganz viel Freude, viel Kraft und vor allem ein wunderschönes 1. Weihnachtsfest....