Sectio bei 26+6 Erfahrungsaustausch

Hallo zusammen,

ich bin eigentlich stille Mitleserin, möchte nun aber doch unsere Geschichte erzählen in der Hoffnung auf Erfahrungsaustausch.

Unser Sohn wurde an Silvester bei 26 + 6 per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wegen HELLP-Syndrom. Ihm ging es glücklicherweise bis zum Schluss im Bauch gut aber es gab keine andere Chance für uns beide.

Meine Werte sanken vor allem nach der Sectio auf ein Minimum und ich lag 4 Tage auf Intensiv mit Bluttransfusionen und allem drum und dran.

Aber um mich geht es hier nicht.

Unser Kleiner hatte ein Startgewicht von 885 Gramm und musste nicht intubiert werden. Die Ärzte meinten, er hatte einen guten Start.

Er schlägt sich soweit gut und hat nun schon fast zwei Wochen geschafft. Er kratzt mit 995 Gramm auch schon fleißig an der 1000er Marke!

Seit dem ca. 8 Lebenstag hat er einen erhöhten Sauerstoffbedarf. Ans CPAP war er von Anfang an angeschlossen aber es hatte ihm weniger Sauerstoff gereicht. Die Entzündungswerte sind ok. Ein Röbtgenbild hat gezeigt dass er etwas Flüssigkeit in der Lunge hat. Dafür bekommt er Cortison.

Hat jemand ähnliches erlebt?

Ich weiß eigentlich können wir uns wirklich nicht beschweren. Er macht seine Sache soweit echt gut. Trotzdem ist die Angst und Unsicherheit unser ständiger Begleiter...

Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen.

LG Beate

1

Hallo Beate!

Herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Mann!

Ich habe meinen kleinen Kurt bei 25+0 per Notkaiserschnitt wegen Plazentaablösung mit 800gramm und 30cm geboren. War echt heftig!

Er kam am 16.12. und ist morgen schon 4 Wochen alt.

Ich hatte von der 7.SSW an immer Blutungen und die letzten 3 Wochen vor der Geburt war ich Dauergast im Krankenhaus wegen Sturzblutungen. Wie oft hab ich mir so gedacht, na dann komm doch raus, wenns nicht mehr geht! Ich habe nicht bedacht, welch kräftezeehrende und besonders psychische Belastung da auf und zukommt.
Es ist wirklich verdammt hart.

Kurt war 7 Tage intubiert, dann nach 1 Tag CPAP nopchmals für 2 Tage, es war zu früh.
Seit gestern hat er nur noch eine Sauerstoffbrille, da die Maske ihm zuviel Luft in den Bauch gepumpt hat und er dann aufgehört hat zu atmen und ziemlich tiefe Bradykardien hatte.

Essen und atmen gleichzeitig ist echt ein Problem, er bekommt jetzt alle 2 Stunden 4-5ml Muttermilch und wir kratzen mit 985gramm heute auch an der Kilo-Marke.

Letzte Nacht bekam er eine Bluttransfusion, damit mehr rote Blutkörperchen da sind und die atemaussetzer evtl. besser werden.

Er hat einen MRSA-Keim auf der Haut und wir liegen im Einzelzimmer.

Ich hab manchmal so dolle Angst!
Da ich das Gefühl habe, ich schaff das nicht alleine, habe ich mir nun therapeutischen Beistand geholt.

Ich bin zufrieden, dass wir vor schlimmen Sachen bislang verschont blieben wie Hirnblutungen ect.

Cortison hat Kurt auch bekommen, gibt man wohl nicht so lange, der Körper soll es selber machen.
Entwässerungsmittel bekommt er, da er immer etwas einlagert, Movicol, damit er besser kackern kann, Espumisan gehen die Blähungen, Nährstofflösung weil er wenig Nahrung bekommt und 10 Tage fette Antibiose wegen dem Keim mit 3 versch. Antibiotika.
Seit gestern gibts wieder Probiotika für den Darm.

Heute habe ich Ihn das erste Mal ohne CPAP Mütze und Maske gesehen, er hat auch die Augen offen, er ist sooo niedlich!
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir Ihn mit nach Hause nehmen dürfen! Und das wünsche Ich Dir auch von ganzem Herzen.

Liebe Grüße, Uta mit vielen

2

Ach Uta, an dich hab ich so oft gedacht. Hab deine Berichte im Schwangerschaftsforum gelesen und war richtig erschrocken als es dann hieß : Sectio bei 25+0. Aber ich muss zugeben dass mein 1. Gedanke auch war: Endlich hat sie es "geschafft"

Natürlich ist es noch ein weg, aber jetzt hat man was greifbares.
Ich wünsche dir und deinem Kurt alles erdenklich gute. #winke

4

diese verdammten Blutungen! Das hat mich richtig mürbe gemacht. Ich bin nicht zufrieden, dass es vorbei ist, wobei ich mir das so oft gewünscht habe im geheimen.

800gramm Geburtsgewicht ist so verdammt klein und unreif und ich sehe jeden Tag so viel schlimmes da auf der Station.
Das ist ne ganz andere Hausnummer als die Angst wegen den Blutungen.

Wir dürfen aber täglich kuscheln und das spendet soviel Zuversicht und Hoffnung.

Ich danke Dir sehr für deine lieben Worte und Wünsche!
Ich hoffe so sehr dass wir ihn mit nach Hause nehmen dürfen!
LG Uta mit vielen

weiteren Kommentar laden
3

Es ist leider ganz typisch dass die kleinen sich immer mal wieder erschöpfen, leider.

Aber es kommen wieder Zeiten wo es besser wird.
Es ist schon wahnsinnig gut dass er "nur" am CPAP ist #winke

Alles gute

6

Hallo Beate,
Erst mal herzlich Glückwunsch zu deinem kleinen Kämpfer!

Mein süßer wurde bei 27+1 mit 935g auf 34 cm per Not-Sectio geboren.
Er hatte anfangs Probleme mit der Lunge,hat recht lange CPAP gebraucht war aber nur kurz nach der Geburt intubiert und dann später noch mal 3 Tage weil er eine NEC bekommen hat. Er hatte aber Riesen Glück (und eine sehr aufmerksame intensiv -Schwester als Schutzengel :-) ) und musste nicht operiert werden.

In den ersten Wochen bin ich jedes mal wenn das Telefon geklingelt hat zusammengezuckt (ich hab dann alles gesagt sie sollen bitte Nachrichten schreiben statt anrufen; -) )
Er war bis 9 Tage vor ET im Krankenhaus, und wir mussten bis er 19 Monate alt war Physio machen da er verschiedene motorische Probleme hatte.

Im Oktober ist er 4 Jahre alt geworden.Er ist mit etwas über 1 Meter zwar kein Riese aber abgesehen davon ist er ein Top fitter, frecher,süßer kleiner Kerl :-)

Es wird für euch bestimmt noch eine Zeit mit aufs und abs,aber letzten Endes wird euch euer kleiner bestimmt für alle Sorgen und Ängste entschentschädigen.

Alles Liebe

S.

7

Hallo S.,

vielen Dank für deine Antwort. Geschichten wie eure machen wirklich Mut und Hoffnung.

Es freut mich sehr dass es eurem Kleinen so gut geht.

Ja es ist noch ein weiter Weg. Unser kleiner ist heute korrigiert 28+5 und bis zum ET is es noch eine ganze Weile. Aber wir werden dass packen und in einigen Wochen unseren kleinen Kämpfer auf den wir so stolz sind mit nach Hause nehmen.

Liebe Grüße

8

Guten Morgen,

hier noch eine Mut-Mach-Geschichte.

Meine Tochter kam nach 5 Monaten Liegen bei 25+5 mit 866 g auf die Welt.
Sie mußte zunächst auch nicht beatmet werden und hatte die erste Woche eigentlich keine Probleme.
Im Verlauf entwickelte sie eine Sepsis und mußte am Ductus operiert werden, aber danach ging es stetig aufwärts. Und sie konnte schon 5 Wochen vor ET entlassen werden (was eher ungewöhnlich war).
Und nächste Woche wird sie 4, ist zwar eher etwas klein und zierlich, aber sonst völlig normal entwickelt.
Ich fand das Kanguruhen auch ganz hilfreich - und zwar wirklich mit Haut-zu-Haut-Kontakt. Deshalb habe ich eigene Wickelbodies mitgebracht, die kann man einfach aufklappen. Und selbst als sie schon "groß" war und mit Kleidung im Wärmbettchen lag, habe ich sie manchmal komplett ausgezogen - das ist wirklich ein anderes Gefühl (und nein, die Kinder kühlen dabei nicht aus - sie hatte 36,0 °, als ich sie rausgeholt habe, und 37,0 ° beim wieder reinlegen).
Was ich auch noch hilfreich fand: Da ich keine Zeit zum Telefonieren hatte, habe ich alle paar Tage eine E-Mail mit Fotos und den Fortschritten an alle geschickt. Es hat ja eh jeder mitbekommen, und die vielen Antworten und Gedanken dazu waren echt hilfreich. Und wir fühlten uns getragen in einem großen Netz aus Familie und Freunden.
Und was ganz praktisches: Ein riesige Hilfe war von einer Freundin, die einfach an einem festen Tag in der Woche Essen vor die Tür gestellt hatte - man mußte nicht daran denken, ihr Bescheid zu sagen, es war einfach da.

Euch alles Gute
Brombeere2

P.S.: Uns hat der Chefarzt der Gyn, als sie gerade eine Woche alt war: "Wenn jetzt nicht noch eine schwere Sepsis dazu kommt, dann wird das ein ganz normales Kind!" Und da gilt auch für Euch!

weiteren Kommentar laden
10

Ja, hier!
Sectio bei 26+6. Baby musste auch nicht intubiert werden. Geburtsgewicht 890 Gramm.
Nun ist mein Baby schon 4 Monate alt und gesund und munter! Man merkt gar nicht mehr, dass sie ein Frühchen ist.
Es ist alles gut gelaufen!
Denk positiv!

11

Hallo beat

12

Hallo Beate

Ich musste meinen Sohn in der 28. SSW bekommen ... Er wurde seit der 26. SSW nicht mehr ausreichend versorgt, da ich das Anti-Phospholipid-Syndrom habe ... ich lag ab da im Krankenhaus und die Ärzte haben jeden Tag geschaut ob es Joschua gut geht.

Am 17.6.2016 wurde er geboren und hat beim Kaiserschnitt auch direkt geschriehen, wo keiner mit gerechnet hat :) Er wog 750 Gramm und war 33 cm klein.
Er lag danach bis zum 11.8. im Krankenhaus, die ersten 6 Tage hatte er auch den CPAP (das nervige Ding).
Ich hatte auch jeden Tag Angst ... Ich konnte nicht im Krankenhaus schlafen, während Joschua auf der Intensiv lag. Dadurch habe ich jeden morgen wenn ich aufgestanden bin dort angerufen gefragt wie die Nacht gelaufen ist, ob irgendetwas passiert ist und abends bevor ich mich hingelegt habe um zu wissen das es Joschua gut geht.

Gott sei dank hatte er so nichts mit der Lunge (er hatte aber auch zwei Lungenreifen), dem Kopf oder sonst was.

Die Angst, Sorge und Unsicherheit ist normal und bei mir wurde sie von Tag zu Tag weniger wie ich gesehen habe das Joschua wieder einen Meilenstein erreicht hat.

Was ich dir empfehlen kann, natürlich nur wenn eurer Krankenhaus das macht, Känguru mit dem kleinen Mann das hilft ungemein und stärkt eure Bindung bis ins unendliche =)

Ich hoffe für euch das alles gut wird und wünsche euch alles Glück der Welt und das der kleine Zwerg bald nachhause darf.

Liebe Grüße Mara
(Entschuldige für den vorherigen Beitrag mein Handy hat gesendet =)