Tochter (9) hat Angst vor Zahnarztbehandlung

Hallihallo!

Ich bin gerade sehr ratlos: im Dezember wurde bei meiner Tochter (gerade 9 geworden) ein kleiner Karies im bleibenden Backenzahn festgestellt. Nun war heute der Termin zur Behandlung. Seit heute morgen hat sie sich da regelrecht reingesteigert, wohl auch in der Schule. Und was war? Sie hat die Behandlung verweigert. Sie wollte diskutieren, ihre Fragen wurden auch so gut es ging beantwortet- nichts. Jetzt heult sie zu Hause, wie leid ihr das tut, sie hätte die falsche Entscheidung getroffen.

Gibt es hier "Leidensgenossinnen"? Bei so großen Kindern scheint das ja eher selten zu sein, wie mir die Kinderzahnärztin erklärte. #schmoll

Ich muss noch dazu sagen, dass wir "seit immer" 2x im Jahr zur Kontrolle waren. Auch da hat sie öfter mal geblockt, obwohl NIE was war.
Das einzige war vor ein paar Jahren mal eine Platzwunde am Kinn, die genäht werden musste. Der Arzt im KH war sehr energisch und bestimmt, aber nicht unfreundlich...

Was soll ich nun mit dem Kind und dem kariösen Zahn machen???

Danke für´s Lesen!

Tokee21

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Wenn nie was vorgefallen ist und sie die Situation kennt würde ich nochmal einen Termin machen und mit ihr vorher reden, sie hat sich jetzt ja alles erklären lassen und weiß was auf sie zukommt.

Du schreibst ja auch das sie sich jetzt ärgert, sie scheint genau zu wissen das es wichtig ist und gemacht werden muss.

Ich würde einfach noch einen Versuch starten

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Danke für Deine Antwort! Wir hatten allerdings schonmal sowas in der Art, da hat es auch beim 2. Mal nicht funktioniert... Obwohl sie es uns vorher hoch und heilig versprochen hat. Es ging um eine Warzenbehandlung am Fuß. Gleiches Drama.

Und dann erzählte mir die ZÄ noch etwas, was ich nicht ganz verstanden habe: regulär steht ihr erst nach 6 Monaten wieder ein Termin zu. Wenn wir früher kommen wollen, müssen wir das selbst zahlen. Wir sind ganz normal gesetzlich versichert.
Ich werde mich bei meiner Krankenkasse wohl mal informieren müssen...

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Das klingt aber komisch… es ist ja nicht der Routine Check sondern etwas das behandelt werden muss. Und ich glaube nicht das man damit dann ein halbes Jahr warten muss… kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Also absolut gar nicht.

Meine Eltern haben das ganz früher hinterher gerne belohnt, danach in den Zoo oder jemanden besuchen etc

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Meiner Tochter wurden jetzt binnen 4 Wo. 2 Milchzähne mit Narkose gezogen, da die Neuen darüber schon rauskamen.....unser Zahnarzt erklärte ihr, das die Spritze einen spürbaren Pieks macht, aber das Ziehen selbst durch die notwendige Narkose-Spritze nicht spürt.Ohne diese Pieks-Spritze würde es schmerzhaft sein.
Vielleicht versuchen ihr zu erklären, das die Behandlung notwendig ist, wenn sie es verweigert der kranke Zahn noch sehr große Schmerzen mit sich bringt und sie froh ist, wenn der Zahnarzt sie von den Schmerzen befreit.....das Problem ist immer nur, das sie in den jungen Jahren noch meist keine Erfahrung im Schmerzvergleich haben#kratz

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Hallo, einen wirklichen Tipp kann ich Dir leider nicht geben, aber ich war als Kind genauso. Ich hatte unerklärliche Panik, generell, wenn etwas an mir "manipuliert" wurde. Meine Eltern haben alles versucht, mich beim Zahnarzt zum Mund öffnen zu bewegen, selbst alle Spielsachen weggenommen, mein Zimmer war wirklich komplett leer, war mir egal. Bis heute mag ich nicht gerne zum Arzt gehen, größere Zahnbehandlungen lasse ich nur unter Sedierung machen... Besser für beide Seiten ;-) Was ich sagen will... Manchmal hilft alles Reden und Erklären nicht, kein Belohnen oder Bestrafen. Die Lösung beim Zahnarzt bei mir als Kind war dann übrigens ganz einfach, meine Mutter hat sich irgendwann auf den Stuhl gesetzt und mich auf den Schoß genommen, eigentlich, um mich festzuhalten, war gar nicht nötig, die körperliche Nähe hat gereicht, der Mund ging auf :-) LG Dani

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ich habe nach einem traumatischen Erlebnis seit frühester Kindheit selbst ungeheure Angst vorm Zahnarzt und gelte bis heute als Angstpatient.

Um meiner Tochter meine Angst zu ersparen, war ich von Anfang an mit ihr in einer speziellen Kinderzahnarztpraxis. Dort ist die Atmosphäre um einiges angenehmer und die Zahnärzte gehen ganz sensibel auf die Kinder ein. Behandelt werden da Kinder vom ersten Milchzahn bis etwa 13 Jahre. Das hat auch mir geholfen, ein Stück weit von der Angst loszukommen. Dafür nehme ich einen weiteren Anfahrtsweg gerne in Kauf. neben diversen Milchzahn und "neuer Backenzahn" -Versiegelungen haben wir bei unsere Tochter leider auch schon einmal Zwischenraum-Karies an den untern Milchbackenzähnen behandeln lassen müssen. Mit "Zaubergel" und Spritze überhaupt kein Problem - zumal über ihrem Kopf auch noch ihr Lieblingscomic lief.

Deine Schilderung der Zahnärztin macht mir nicht den Eindruck, das sie gut mit Kindern (und den Eltern) umgehen kann. Dort wäre auch ich zum letzten Mal gewesen, insbesondere wenn sie solchen Druck aufbaut.

Vielleicht gibt es in Eurer Gegend eine Kinderzahnarztpraxis, die besser geeignet ist, Deiner Tochter zu helfen.

Viel Erfolg!

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Danke Dir! Wir sind in einer Zahnarztpraxis speziell für Kinder. ;-) Vorher bei einer anderen, aber seit Jahren immer, 2x im Jahr.
Ich bin mir nur inzwischen gar nicht mehr so sicher, ob man zumindest meinem Kind einen Gefallen damit getan hat... Es war immer alles bunt und lustig, der Fernseher, die Sonnenbrille, die Putzi-Kuh und was weiß ich nicht noch alles.
Nun hat sie längst durch Freunde, Medien usw. mitbekommen, dass dem nicht so ist. Und wenn wir ehrlich sind: ja, es kann mal wehtun, oder es ist zuminest keine Wellness-Behandlung.

Die ZÄ wollte ihr dann tatsächlich weißmachen, dass sie selbstverständlich keinen Bohrer benutzt, sie seien ja schließlich nicht auf dem Bau. Erzählte dann was von Zahn sauber machen, aber da müsse man schon ein Loch in den Zahn machen...

Erschwerend hinzu kommt noch, das die ZÄ sehr klein und zart ist, kaum größer als meine Tochter, und dazu noch sehr jung. Ich habe schon öfters festgestellt, dass Madame dann ein kleines "Autoritätsproblem" hat.
Vielleicht versuchen wir es mal mit einem großen männlichen ZA. #rofl
Ich werde mih jetzt erstmal bei der KK informieren und dann weitersehen...

LG
Tokee21

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so einen quatsch kann man einer 9-jährigen doch echt nicht erzählen. auch jüngeren kindern gegenüber muss man ehrlich sein! natürlich kann es weh tun. prais wechseln.
wir haben so beschissene erfahrungen mit kinderzahnarztpraen gemacht, in denen alles irre bunt und "kinderfreundlich" war mit dieser wirklich bekloppten sprache, die einfach nur leugnet, was gerade passiert- bei dem normalen zahnarzt meines mannes, der meine tochter einfach normal behandelt hat ohne den ganzen humbug, war es kein problem.

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hier, melde mich zur Stelle.
ich war selbst so ein Angstpatient oder bin es teilweise! noch.

Ursache kenne ich inzwischen bei mir.

Damals als Kind hat nur noch eines geholfen. Zahnbehandlung unter Vollnarkose.

Hatte aber auch Vorgeschichte und weder Zahnarzt noch Mutter konnten mit meiner Situation umgehen, so dass es soweit kommen "musste"

über die Jahre habe ich meine Angst (meistens) verloren.

was hat geholfen
- geduldiges Personal
- wirklich VIEL Geduld
- ggf. erneute Anläufe, neue Termine
- vorige Absprachen - die auch von Ärzten! eingehalten wurden
z.B: - wenn ich Arm hebe ist Schluss / Pause - wir probieren es 5 Minuten, wenn es dann nicht klappt, machen wir einen neuen Termin
- es gibt keine Diskussion ob Betäubung oder nicht. mir ist es sch** egal, was ANDERE schaffen, ICH brauche eine, weil es MIR weh tut

was hat Angst verschlimmert / wann kommt Angst wieder
- Druck
- "versprechen sollen"
- Bestechungen (wenn die Situation oder das Bestechungsobjekt nicht greifbar waren, konnte ich alles versprechen. Hauptsache Mutter / Arztpersonal gibt Ruhe. Sobald ich Nadel oder Stuhl etc. gesehen habe, wurde die Angst umso schlimmer)
- Angst vor den Folgen (Ärzten, Mutter enttäuscht zu haben, wütende Mutter usw)
- ZU lange rumprobieren bei EINEM Termin
(dann lieber Zeit festsetzen und neuen Termin ausmachen)
- der Spruch des Zahnarztes: kleinere Kinder schaffen das auch ohne Betäubung :-[:-[:-[
- Vergleiche zu anderen in dem Alter. Na und?! ich bin ich, und ich habe manchmal Angst. Und manchmal auch nicht ;-) Ärztin kann dich ja meinetwegen darauf hinweisen. Aber bitte nicht im Beisein des Kindes und nicht mit Nachdruck.
- wenn mal begonnen wurde und ich eine kurze! Pause gebraucht hätte, hat ein Zahnarzt mit Gewalt durchgezogen (Ergebnis: ich hatte noch mehr Angst)

von den Terminen pro halbem Jahr habe ich noch nie gehört

Punkt 1: manche Termine mussten bei mir schon aufgeteilt werden, weil alles auf einmal nicht machbar gewesen wäre (bzw. nur zwei Zähne, aber zwei verschiedene Ecken)

Punkt 2: ich habe auch schon Termine währenddessen abgebrochen, weil GAR NICHTS mehr ging. Dann brauchte es einen weiteren Termin um weiter zu machen.

Punkt 3: krankheitsbedingt habe ich abgesagt

lass dich nicht verunsichern
klär das mit deiner Krankenkasse
frage dort auch mal nach, ob sie Zahnärzte für ANGST-Patienten gibt. Diese gibt es in JEDER Altersstufe. egal ob bei Kindern oder Erwachsenen.

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genau so!
Ich hab eine ähnliche Geschichte und erst jetzt, mit 44, eine Zahnärztin für mich gefunden, die schon an meiner Atmung merkt, wann ich eine Pause brauch.