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Hi,

das Thema nervt, weil die Eltern mehr in ihren Kindern sehen, als überhaupt drin steckt.

Bsp. Kind ist zwei und klimpert auf dem Klavier " oh, er ist soooo toll"
Das Kind ist drei und kann schon 10 Automarken erkennen " oh, er ist soooo toll"
Kind ist vier und kann schon die ersten worte im Buch auswendig aufsagen, weil es ihm 1000 vorgelesen worden ist " oh, es kann schon lesen"
.....

so geht es munter weiter bis es im Unterricht stört weil es hochbegabt ist.

Von den täglichen Positings hier, ist vielleicht 0,3% wirklich hochbegabt, der Rest?
Die Kids von Freunden, Bekannten, Nachbarn.....man begeleitet sie jahrelang und hört es ständig....bis die Kinder total an den Anforderungen der aeltern scheitern und komplett abloosen. Sind das jetzt missverstandene hochbegabt Kinder oder Eltern die komplett versagt haben?

Mein Neffe wurde auch auf Hochbegabung getestet...wau...sollte auf eine hochbegabten Schule....die Eltern haben es abgelehnt, weil die Schule zu weit weg war. Was ist aus ihm geworden? Ein normaler Schüler, der durchschnittlich ist, Ausbildung gemacht hat....alle waren zufrieden und keiner ist damit hausieren gegangen.

Lisa

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Hallo,

das Problem sind die Eltern, deren Kinder schlecht erzogen oder dumm oder beides sind, die das aber darauf zurückführen, dass das Kind unterfordert ist, anstatt das wirkliche Problem anzuerkennen und daran zu arbeiten.

Oder die, die so lange zu allen möglichen Stellen rennen, bis jemand sich bereit findet, dem Kind das ersehnte Hochbegabten-Dokument auszustellen, das das Kind braucht, damit die dummen Lehrer endlich auch merken, was für ein tolles Kind sie die Ehre haben, zu unterrichten. (Ich kenne so eine Familie.)
In manchen Kreisen gehört es schon zum guten Ton, ein hochbegabtes Kind zu haben.

Und weil es eben Stellen gibt, die so ziemlich jedem Kind so ein Dokument ausstellen, wird die ganze Sache auch unglaubwürdig.

Ich bin mir zudem nicht so sicher, wie willkürlich/tagesabhängig überhaupt dieser Intelligenzquotient ist, wenn man ihn misst. Ich denke, es gibt eine Menge Kinder, die grenzwertig hochbegabt oder eben grenzwertig nicht hochbegabt sind. Wenn ich mich unter den Erwachsenen in meinem Bekanntenkreis so umschaue, dürften da auch eine ganze Menge um diese Grenze herum pendeln.

Auch das führt wieder dazu, dass viele sich fragen, wie ernst man diesen Wert überhaupt nehmen kann, wenn derjenige nicht gerade irgendwelche wirklich genialen Fähigkeiten demonstrieren kann.

Hochbegabung ist, so ähnlich wie ADHS, eben zur Zeit eine Mode-Diagnose, und die Kinder, die wirklich unter ADHS oder ihrer Hochbegabung leiden, und ihre Eltern treffen deswegen häufig auf Unverständnis.

LG

Heike

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Mein ältester ist auch hb. Er wurde mit 7 getestet. Allerdings haben wir das niemandem erzählt. Seine Lehrerin weiß nichts davon.

Manchmal werde ich drauf angesprochen, dann bestätige ich den Verdacht, aber ansonsten wird das hier nicht thematisiert.

Bestimmt wären einige neidisch, er ist nunmal sehr schlau und begreift schnell, aber er hat auch einige Defizite, die vermutlich niemand für sein Kind möchte. Also was solls.

Viele Grüße

Julia

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Hallo.

Also ich kenne einen Jungen, der hochbegabt ist. Ehrlich, mit seinen Eltern würde ich nicht tauschen wollen. Er kam damals zum 2. Halbjahr der dritten Klasse zu meiner Tochter in die Klasse. Er war eigentlich Zweitklässler und konnte dann eben nach dem 1. Halbjahr der 2. Klasse gleich hoch in die dritte Klasse. Er war ein halbes Jahr in dieser Klasse, denn er übersprang noch die 4. Klasse und kam dann auf das Schnellläufergymnasium (Brandenburg ist erst ab 7. Klasse der Schulwechsel). Also wir haben nicht wirklich viel von ihm mitbekommen: Meine Tochter sagte nur, der kann alles. Seine Eltern waren ganz schön überfordert. Aber die Schule damals auch. Sie sind auch nicht mehr die jüngsten (stehen kurz vorm Rentenalter) und total nett. Nicht überheblich oder "angeberisch". Mittlerweile ist er 18 und er ist ein richtig guter junger Mann geworden. Nett, nicht überheblich, total bodenständig. Ich glaube, er wusste schon immer, was er wollte. Ich find ihn total toll, er geht zur Feuerwehr, wo mein Sohn auch hingeht, daher kenne ich ihn immer noch "persönlich". Er gibt Nachhilfe und ich glaube, er gibt sein Wissen gerne weiter.

Aber tauschen möchte ich nicht mit meinem Sohn. Ich denke mal, meinem Sohn würde da ein Stück Kinderheit fehlen. Aber unser Sohn mag ihn auch.

LG

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So was ich immer Lustig finde ist wenn Eltern immer sowas sagen" naja er/sie ist Auffällig im Unterricht oder schreibt nur 3er weil er/ sie langweiligt im Unterricht". Aha! Er/ sie ist bestimmt HB !!! Der Lehrer/System ist Schuld mein Kind braucht individual Förerung!!! Ich denke in 1% nur der Fall. Bekannte hat auch so Gedacht. sohn gat nur 3er. In BY nicht gut genug fürs Gym. Hat Sohn testen lassen ob er HB war. Stink normales spielerisches / faules kind.

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Hallo,

wir wissen seit circa 2 Jahren von der Hochbegabung unseres Kindes und seit der "Diagnose" geht es uns allen etwas besser. Unser Umfeld weiss es nur teilweise und da kommen keine unangebrachten Kommentare. In der Schule weiss es nur seine Klassenlehrerin und die geht damit zum Glueck auch super um. Aber er eckt staendig an, nicht weil er ein Klugscheisser ist ,sondern ich hab oft das Gefuehl, weil es ihm schon fast koerperliche Schmerzen bereitet, wenn er anders denkt und zbsp. von Lehrern gebremst wird. Er ist ja mittlerweile auch in dem Alter, wo er ganz klar weiss, dass er "anders" ist. Ein tolles Gefuehl ist das sicher nicht.

Menschen, die denken, man will nur damit angeben, wissen eigentlich garnicht mit wie vielen Problemen die Hochbegabung oft daher kommt. Unser Kind fuehlt sich oft wie ein Alien, weil er nicht verstanden wird oder andere nicht versteht. Fuer mich als Mutter ist es auch oft so schwer eine normale Unterhaltung zu fuehren, weil alles immer vom hundertsten ins tausendste geht.

Ich mach mir oft Gedanken/Sorgen, wie er sich spaeter in die Gesellschaft eingliedern wird, einfach wird es nicht, das weiss ich jetzt schon - da wir ja die letzten Jahre schon so viele Probleme damit hatten.

Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich wirklich der Meinung bin ,dass HB eher Fluch als alles andere ist....

Liebe Gruesse #klee

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Ich vermute, dass Neid schon ein Grund für negative Reaktionen sein mag. Oft ist es vermutlich aber einfach nur Genervtheit, weil mit dem Begriff "Hochbegabung" heutzutage fast inflationär umgegangen wird. Hier im Forum beispielsweise liest man auffallend häufig von hochbegabten Sprösslingen. Ich gestehe, da tun sich bei mir Zweifel auf - und wenn auch nur hinsichtlich der Validität der Untersuchungsmethoden/-ergebnisse.

Ich selbst halte präzise Messungen der "Intelligenz" für unmöglich. Zudem sagt ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient meines Erachtens wenig darüber aus, wie erfolgreich - und noch viel wichtiger, wie GLÜCKLICH! - das Leben eines Menschen verlaufen wird. Und, vielleicht geht's ja nur mir so, letzteres ist mir für meine Kinder am wichtigsten.

Ich habe das Gefühl, viele Menschen glauben, dass eine überdurchschnittliche Intelligenz automatisch etwas Positives im Leben bewirkt. Aber Intelligenz ist nur ein Faktor von vielen, die unser Leben beeinflussen, ich halte andere Persönlichkeitsmerkmale für wichtiger.

In meiner Familie mütterlicherseits gibt es insgesamt 7 Personen, deren IQ >95. Perzentile liegt. Ich habe keine Ahnung, ob das "hochbegabt" ist oder nicht, auf jeden Fall sind wir nicht blöd. Unsere Leben verlaufen aber um nichts erfolgreicher - und schon gar nicht glücklicher - als die anderer Familienmitglieder.

Meine Schwester beispielsweise, der das Lernen eher schwerfiel und die sich im Gegensatz zu mir viel erarbeiten musste, hat ihr Leben sicher besser gemeistert als ich. Sie hat im Gegensatz zu mir einen Universitätsabschluss, verdient mehr Geld, hat viel früher eine stabile Partnerschaft aufgebaut und Kinder bekommen, ist viel geselliger und war und ist mich sich meist im reinen. Ich halte sie übrigens für äußerst klug - und da traue ich meinem Urteil mehr als jedem Test.

Meine Töchter (4 und 2) lassen meiner Meinung nach übrigens wirklich keinerlei Anzeichen einer "Hochbegabung" erkennen, sondern sind stinknormale Kinder. Und zwar die besten, tollsten und großartigsten. ;-)

Sorry für die Litanei - aber das ist offensichtlich auch bei mir ein Reizthema. #rofl

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Ab >95 gehört man definitiv nicht zur Hochbegabung! Ab 130 aufwärts spricht man davon! Soweit ich weis spricht man so bei 110-115 bom durchschnittlich intelligentem Mensch!

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Der IQ liegt über der 95. Perzentile. Das bedeutet, dass statistisch mind. 95 Prozent der Menschen einen niedrigeren IQ aufweisen und maximal 5 Prozent einen höheren.

Die Referenzwerte sind je nach Test unterschiedlich, also 130 bei einem Test ist mit 130 bei einem anderen Test nicht zwangsläufig vergleichbar.

Ich wurde 3x getestet (unsere Großfamilie wurde für eine Untersuchung herangezogen) und ich hatte jedes Mal unterschiedliche Werte. Der niedrigste lag bei 118 - und war im Rahmen dieses Testverfahrens auf der 97. Perzentile. Bei einem anderen Test hatte ich 137 Punkte und war da aber "nur" auf der 95. Perzentile.

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Hallo,

für uns ist das kein Reizthema und ich denke einfach, es gibt verschiedene Formen von Hochbegabung. An unserer Schule wurde in der Klasse unseres Kindes gefragt, wer meint, hochbegabt zu sein. Erstaunlich war, dass es wohl 8 Kinder von 22 waren. Mein Sohn hat mir das erzählt und meinte dann, die Namen wären notiert worden und er wunderte sich darüber, das die Klassenbeste mit einer 2 und sonst nur 1er sich nicht gemeldet hat und die Lehrerin diese auch nicht angsprochen hat. Die Schulen scheinen also schon am Ball zu sein und Hochbegabung auch nicht an Noten festzumachen. Das finde ich gut und richtig. Die Einschätzung unseres Kindes war, nicht hochbegabt zu sein und das ist in meinen Augen auch eine gewisse Begabung sich richtig einschätzen zu können.

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Ich habe mal etwas quer gelesen durch die Antworten...

Aufgefallen ist mir, dass viele Antworten sehr emotional sind. Wenn man das Thema wieder auf eine etwas sachlichere Eben stellen möchte, dann kann man sich auf die Wissenschaftlichkeit bei der Diagnose der HB beziehen.

Denn in der Tat kann man erst nach der Durchführung eines zugelassenen Testverfahrens von einer HB sprechen (Wechsler/HAWIKIV, K-ABC, AID III,...). Wobei der Hawik respektive Wechsler mit Deckeneffekten Probleme haben, sprich, sie messen im höheren IQ-Bereich ungenau, so dass in diesen Fällen der AID III angezeigt ist. Um das Testergebnis verlässlicher zu machen, wird meist noch ein weiterer Test gemacht, um das erste Ergbnis abzusichern.

Durchgeführt werden muss so ein Test von einer erfahrenen Person (meist Psychologen).

Und wenn dabei ein IQ ab 130 aufwärts festgestellt wird, kann man in der Tat von Hb sprechen.

Und so individuell wie Menschen nun einmal sind, sind auch die Ausprägungen der HB, gepaart mit der Persönlichkeit des Kindes extrem unterschiedlich.

Kindern fehlt eben auch oftmals noch das nötige Handwerkszeug, um emotionalen Stress wie er auch bei andauernder Langeweile, Unterforderung und Nicht-Gesehen-werden auftritt, abzubauen. Das zeigt sich dann oftmals im verhalten und in der Gefühlswelt des Kindes.

Es gibt also Kriterien, die definieren, wer hb ist und wer eben nicht. Da braucht man dann auch gar nicht weiter drüber diskutieren, welche Meinung man denn nun dazu hat. Es gibt wissenschaftliche Definiotioenen und fertig.

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Was ich nicht verstehe: Wo und wann kommt man denn in die Verlegenheit, dass man von anderen (Müttern) wegen der Hochbegabung des Kindes ver- oder beurteilt wird? Doch nur wenn man es ihnen erzählt, oder? Aber warum tut man das denn? Was möchte man damit bezwecken?

Du schreibst: "Mein Sohn ist anders, er denkt und fühlt anders, hat andere Probleme."
Das haben meine Töchter auch. Es gibt hier und da mal ein Kind, was einen ähnlichen Wesenszug hat, das unterscheidet sich in einem anderen wieder total. Aber prinzipiell denken und fühlen sie selbstverständlich anders, als das Kind nebenan. Das ist doch nichts ungewöhnliches. Jedes Kind - ob mit oder ohne Diagnose - muss mit sich und seinen Eigenheiten zurechtkommen lernen.

Manchmal ist eine Diagnose ggf. verbunden mit einer Therapie hilfreich. Aber letztlich geht es uns allen so. Wir alle müssen damit zurecht kommen, was die Natur uns auf den Weg gegeben wird.

Für mich ist es ein Reizthema, weil sich meiner Meinung nach oft zu viel an solchen Diagnosen lang gehangelt wird und dabei das tägliche Leben und das Kind aus den Augen verloren wird.

>>>Das Kind kann halt seine komplexen Gedankengänge nicht so formulieren, dass es "Normalos" verstehen, denn es ist hochbegabt.
Ja dann muss das hochbegabte Kind, welches anderen Kindern in bestimmten Bereichen etwas voraus hat, halt das lernen. Es muss genau so lernen seine Eigenheiten positiv zu nutzen, wie jeder andere auch. Dafür muss es eben andere Sachen nicht lernen.

Ja, es gibt Kinder die fordernder sind, als andere. Manche brauchen viel Input, manche extreme Ruhe, manche Bewegung usw.. Und?

Im Übrigen kenne ich mehrere Beispiele wo die Hypersensibilität sehr wohl emotional diskutiert und abgetan wird und viele wo die Hochbegabung nebenher läuft. Das finde ich kann man nicht pauschalisieren.