Sohn Angst vorm Selbst-Autofahren?!

Hallo zusammen,

ich muss zugeben, dass ich momentan extrem ratlos bin.
Mein Sohn hat angefangen, den Führerschein zu machen und jetzt, nach ca. 900 Euro Fahrschulkosten, wird ihm urplötzlich klar dass ihn Autofahren extrem überfordert und er total Angst hat beim überholen, bei etwas schneller fahren u.ä....

Nun will ich ihn natürlich auch nicht zum Führerschein zwingen, auf der anderen Seite aber seh ich das Geld was ich da nun schon reingesteckt habe.

Ich weiß auch nicht, was man machen könnte, um diese Angst vorm Autofahren zu überwinden. Kennt evtl noch jemand das "Problem" und weiß eine Lösung?

Das wäre sooo super :-)

Dankeee

lg

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Hallo!
Es gibt spezielle Fahrschulen , die bei sowas helfen koennen.
Das hab ich jetzt auf die Schnelle gefunden:
http://www.fahrangst-loswerden.de/
Ich wuensch dir, dass er durchhaelt! Waer ja Mist jetzt aufzuhören....

Alles Gute

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Hallo,

ein befreundeter Fahrlehrer sagte mir einmal, dass ein gesunder Respekt vor der Kraft eines Fahrzeugs normal und auch gut ist; dieser Respekt entwickelt sich aber gerade bei Fahrschülern schnell in Angst vor dem Wagen, wenn der Fahrlehrer bestimmte Manöver (wie eben z.B. Überholen) nicht vernünftig mit dem Fahrschüler einübt und oder gar selbst von seinem Platz aus eingreift und einfach mehr Gas gibt, als der Fahrschüler. Denn dadurch verliert der Fahrschüler die Kontrolle und so werden Ängste geschürt. Manchen Fahrlehrern fehlt auch die Empathie im Umgang mit den Schülern; da wird schnell herumgepoltert oder es werden wortreiche Vorhaltungen bei Fahrfehlern während der Fahrt gemacht, die einen sensiblen Schüler dann natürlich im Laufe der Stunde stark verunsichern.

Befrage doch deinen Sohn noch einmal, ob er sich bei dem Fahrlehrer überhaupt wohlfühlt. Im Zweifelsfall lieber die Fahrschule wechseln und hierbei dann auch gleich eine Fahrschule ansprechen, die sich auf "fahrlehrervermurkste" Schüler anderer Fahrschulen eingestellt hat. Aufhören sollte er keinesfalls; nicht unbedingt nur wegen dem Geld, sondern auch hinsichtlich seiner künftigen Mobilität und nicht zuletzt zur Stärkung des Selbstbewusstseins.

VLG deichbrise

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Mn kann auch erstmal in der derzeitigen Fahrschule einen anderen Fahrlehrer verlangen. Tat mein Sohn, weil er meinte, der 1. Fahrlehrer können ihm das nicht richtig vermitteln; beim 2.lief es echt besser.

Ein Tipp noch: man kann übrigens eine Probeprüfung machen Die Fahrschule meines Sohnes bot das jedenfalls an. Da saß der Chef der Fhrschule wie der Prüfer hinten drin (so 1-2 Tage vor prakt. Prüfung) und vorne Fahrschüler und -lehrer.
Der Vorteil ist wohl, dass man die Prüfungssitution schon kennt und sich sicher(er) fühlt. bzw. wenn irgendwas noch nicht ganz so klappt, kann der Fahrlerher ds noch in den letzten 1-2 Fahrstunden üben.

Da bezahlst du wphl etaws mehr als normale Fahrstunden, aber ist dann doch wesentlich weniger als wenn du die Gebühren für die 2. prakt. Prüfung zahlen müsstest..

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Hallo!

Ich selber habe erst vor zwei Jahren, mit Ende 20, meinen Führerschein gemacht, deswegen ist es bei mir alles noch frisch.

Mir ging es genauso wie deinem Sohn. Nach der ersten Handvoll Fahrstunden hatte ich Angst vor der jeweils nächsten. Das war so der Punkt, an dem ich eigentlich alles wusste und alles einzeln auch konnte, mich aber völlig überfordert dabei gefühlt habe, alles zusammen zu machen und zu beachten.
Ich hatte in den Nächten vor und nach jeder Fahrstunde Alpträume, oft den gleichen Traum immer und immer wieder: Ich fahre normal schnell, vor mir passiert irgendwas, ich trete auf die Bremse, das Auto bremst aber nicht, über ich überfahre ein Kind, ein Tier, einen anderen Erwachsenen. Jedes Mal vor dem Aufprall bin ich aufgewacht, teilweise 20 Mal in einer Nacht.

Das hat sich dann geändert, als ich das Gefühl bekommen habe, das Auto tatsächlich kontrollieren zu können. Als ich nicht mehr das Gefühl hatte, völlig überfordert und nur Spielball des Autos und des Verkehrs zu sein.
Dabei hat einfach die Erfahrung geholfen, und mein Fahrlehrer, der auch mal ausdrücklich gelobt hat.
Ich hab meine Prüfung übrigens mit Sahnehaube und Kirsche obendrauf bestanden und fahre inzwischen auch sehr sicher.

Es ist nun nicht gegeben, dass das bei deinem Sohn genauso ist. Aber es kann ja durchaus sein :) Ich würde vorschlagen, dass ihr euch mal gemeinsam hinsetzt über überlegt, was genau ihm Angst macht. Wenn es Autos oder auch Geschwindigkeit an sich sind, dann wird es schwer. Wenn es, ähnlich wie bei mir, eine Art Angst vor Kontrollverlust oder Überforderung ist, dann würde ich definitiv noch nicht aufgeben. Redet miteinander, redet mit dem Fahrlehrer, fragt auch nach seiner Meinung. Und dein Sohn soll sich noch ein paar Mal durchboxen und gucken, ob dann der Knoten platzt.

Viel Glück!

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Hallo,

ich denke, er wird da einfach noch einige Fahrstunden brauchen, um ein gewisses Gefühl für das Fahren zu entwickeln.

Gibt es bei euch irgendwo die Möglichkeit, daß du alleine mal mit ihm übst? Wenn er zuvor nie mit einem motorisierten Fahrzeug gefahren ist, ist das wahnsinnig viel auf einmal. Schalten, Gas, Bremse, Kupplung.... Ich bin mir sicher mit der nötigen Fahrpraxis wird sich das auf Dauer legen.

Ein Freund meines Sohnes hatte ähnliche Probleme. Er hat ziemlich viele Fahrstunden absolviert - natürlich wird der Führerschein dadurch auch recht teuer. Nun fährt er seit fast zwei Jahren und macht das auch recht gut und gerne.

Meine Jungs sind zuvor MOfa, Moped und Traktor gefahren - für sie war das Autofahren dann relativ "einfach" - wobei ich mir als Mutter manchmal wünschen würde, mein Großer hätte etwas mehr respekt davor und würde folglich langsamer fahren...
LG

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Hey,

das klingt genau wie bei meinem Sohn; er hatte jedes Mal Angst vor der Fahrstunde, hatte Nachts Alpträume, fing sogar an zu weinen. Ich habe mit der Fahrschule gesprochen und die Lehrerin meinte, er sei ein " Angstfahrer" und es braucht Geduld; sie hatte ihm angeboten eine Fahrstunde auch mal abzusagen wenn er gar nicht wollte.. Wir haben dann einen bekannten Fahrschullehrer gebeten , mit unserem Sohn zu fahren und siehe da, der Knoten ist dann geplatzt, dieser Bekannte hatte ihm Tipps gegeben, hatte ihn irgendwie erreicht...die Fahrstunden danach, wieder in der Fahrschule machten meinem Sohn Spass. Insgesamt hat er einiges mehr an Fahrstunden gebraucht als andere, aber er hat dann seine Prüfung auf Anhieb bestanden und das hat sein Selbstbewußt sein wieder gestärkt ( andere, die deutlich weniger Stunden hatten sind 3x und öfter durchgefallen)
Lass Deinem Sohn etwas Zeit und setze ihn vor allem nicht unter Druck...vielleicht hilft auch ein Wechsel der Fahrschule...euch alles Gute#winke

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Hallo,
habt ihr einen Verkehrsübungsplatz in der Nähe? Dann könntet ihr doch mal mal ein paar Runden drehen, damit der junge Mann das Gefühl fürs Autofahren bekommt.
Lg
Martina75

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Hallo,

ich rate auch erstmal zum Fahrlehrerwechsel, wenn das möglich ist.

Meine Tochter war auch sehr unsicher und hatte einen recht jungen und bei den meisten beliebten Fahrlehrer.

Als sie zum Chef gewechselt ist, der ja ein recht alter Herr ist, klappte das auf einmal wunderbar.
Auch wenn er meint, das er in der Zeit noch mehr grauen Haare bekommen hat #rofl

Die hatte soviel Muffen vor dem Auto fahren, das ich dachte, das das gar nichts mehr wird.

Nicht gleich aufgeben. ;-)

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Mal andersherum betrachtet: Was sind die 900 Euro, die vielleicht verloren wären, im Vergleich zu Zigtausenden von Euro fürs Auto und Benzin in den nächsten Jahren?

Ich war auch so einer. Ich hab die Führerscheinprüfung auf Anhieb bestanden und bin dann danach nie wieder gefahren. Bis heute nicht, und ich bin 40 Jahre alt. Keinen einzigen Kilometer.

Der Führerschein war eine Fehlinvestition, daran ist seit 20 Jahren ein Haken.

Ich bim extrrem mobil mit Fahrrad, Bus und Bahn, viel entspannter als viele andere Pendler, und ich schon Geldbeutel und Umwelt.

Vielleicht sollten wir aufhören, die Abkehr vom Auto als Problem anzusehen. Dann wäre viel gewonnen.

Übrigens kenn ich weitere vier Menschen ohne Auto oder auch ganz ohne Führerschein: alle in guten Jobs und ansonsten ganz normale Menschen.

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Nicht alle wohnen in der Stadt.
Spätestens wenn man Familieneinkäufe macht, sieht man die Grenzen des Fahrrades.
Viele Termine mit Kindern, sind gar nicht ohne Auto zu händeln.
Wird man älter ist oft die Mobilität eingeschränkt. Schleppen ist nicht mehr.
Ich habe Freundinnen, die es sehr bereuen nach dem Führerschein vor 40 Jahren, keine Fahrpraxis erworben zu haben.
Auch meine erwachsenen Kinder wären bei ihren Studentenjobs sehr eingeschränkt und kämen nachts oft gar nicht mehr nach Hause.Wir wohnen eigentlich nicht auf dem platten Land, aber die Fahrpläne sind noch immer nachts stark eingeschränkt.

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Na ja: Wir wohnen in einem Ort mit 5.000 Einwohnern, eine Stadt ist das nun wirklich nicht.

Aber wir haben eben bei der Auswahl des Wohnorts auf gute Erreichbarkeit der nahgelegenen Städte mit der Bahn geachtet, und auf fußläufige Nähe eines Supermarkts.

Ihre Freizeitaktivitäten nehmen unsere beiden Kinder zu Fuß im Ort wahr (Leichtathletikverein) oder mit dem Bus in der Kreisstadt (Schimmverein). Von letzterem hol ich unsere Tochter nach der Arbeit ab:

- von der Arbeit mit dem Zug in die Kreisstadt
- dort einkaufen und pünktlich vor der Schwimmhalle
- zusammen mit dem Bus nach Hause

Es mag Fälle geben, wo so etwas nicht geht. Bei den Allermeisten vermute ich aber schlichtweg Gleichgültigkeit gegen die Umwelt, eingefahrene Bequemlichkeit und mangelnde Flexibilität.

In der Tat würde es nicht klappen, wenn unsere Kinder in je drei Vereinen aktiv wären an drei verschiedenen Orten. Sind sie aber nicht. Sie gehen zur Schule, durften sich je einen Sport aussuchen und spielen ansonsten mit den Freunden und Freundinnen hier im Ort oder auch mal alleine zu Hause.

Nicht jedem, aber vielen wäre es möglich, den eigenen Lebensstil etwas verantwortungsvoller zu gestalten. Wollen tun das wenige. Vor allem nicht, wenn's ans Auto geht, des Deutschen liebstes Kind.

Kleiner Nachtrag: Im gesamten Jahr 2016 war ich genau einmal zu spät bei der Arbeit, und ein weiteres Mal zu spät vor der Schwimmhalle, weil die Bahn nicht fuhr. Mein Chef und meine Tochter haben es jeweils überlebt.

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Mein Onkel hatte auch viel Angst davor, dann wurde ihm die Prüfung unterbewusst in die Schuhe geschoben. Seitdem kein Problem mehr.