20

Erstmal tut es mir natürlich wahnsinnig leid, dass ihr sowas erleben müsst. Sicher kann hier keiner, der es nicht erlebt hat, irgendwie nachfühlen, wie es euch geht. Andererseits möchte ich dir dennoch ein paar Dinge sagen, die mir irgendwie am Herzen liegen, vielleicht auch nicht nur für dich sondern auch für andere, die den Thread lesen:

1. Der versuchte Suizid deiner Tochter war ein Hilferuf. Wer sich wirklich umbringen WILL, der schafft das. D.h. es ist tatsächlich fünf vor zwölf, aber es ist nicht 0,5 vor zwölf. Gut, dass jetzt alle Beteiligten wissen, woran man ist und dass jetzt mit einer vernünftigen Behandlung begonnen werden kann.

2. Der "Grund" für den Suizidversuch sind NICHT die "falschen Freunde". Viele Kinder haben seltsame Freunde und rauchen, trinken, von mir aus auch kiffen mit 15. 3/4 meiner Klasse hat das gemacht - und da ich eine der jüngsten war, hatte ich auch schon mal mit 15 zu viel (nun, 3 Pils, aber die haben mir bis überall hin gereicht). Der Schritt, einen Suizid zu versuchen, ist ein riesiger und meist liegen schwerwiegende psychiatrische Erkrankungen - z.B. Depressionen - zu Grunde. Hier muss man ansetzen. Das wird sicher auch getan und sie ist völlig richtig in einer Klinik untergebracht. Auch wenn es schwer fällt es zu akzeptieren.

3. Es ist aber auch so, dass viele Jugendliche von Depressionen betroffen sind, die dann aber ein völlig normales Leben führen. Gerade im Jugendalter ist noch so viel "im Umbau" im Gehirn, dass schnelle und richtige psychiatrische Interventionen einfach sehr schnell und gut anschlagen. Außerdem ist das halt auch ein sehr vulnerables Lebensalter mit Sinnkrisen, schlechtem Körpergefühl, ersten Erfahrungen mit Liebe, Sex, etc., einer sehr einflussreichen Peargroup, etc. Also, auch wenn es sich sehr schlimm anhört im Moment, deine Tochter hat sicher eine gute Prognose, wieder gesund zu werden.

Ich drücke euch jedenfalls alle Daumen.

21

Bei uns an der Schule gab es mal so eine Geschichte und der Junge ist dann in ein Internat gekommen. Es geht im dort viel besser und er ist wieder "zu sich" gekommen. Super geregelter Tagesablauf, weg von den alten "Freunden", sinnvolle Hobbies in den Tagesablauf integriert, am WE zu Hause bei den Eltern.

22

Ihm ;-)