Darf man dem Kind des Partners auch mal sagen das es was lassen soll?

Der Sohn meines Partners ist hin und wieder sehr anstrengend, wir sind seit 6 Monaten ein Paar, ich bin wie sein Sohn jedes Wochenende bei ihm.

Neulich war es wieder extrem schlimm, er redete ohne Sinn und ohne Ende, es war einfach nur nervig, es hat uns beide genervt, er hörte nicht auf ihn, ich hab dann auch mal was gesagt, was meinem Partner plötzlich überhaupt nicht passte. Ich "darf" zwar alles mitmachen, kochen, Unternehmungen, dafür sorgen das er Montags in die Schule kommt, aber ihm sagen das er mal still sein soll das darf ich nicht.

Ich stehe echt vor einer Wand und frage mich ob das wirklich so falsch war?

Den Kindern von Freunden sage ich auch was wenn es mich nervt.

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Hallo,

ja, ich darf dem Sohn meines Mannes was sagen und dies ist ausdrücklich von meinem Mann gewünscht.

Ich sage jedoch nur in gefährlichen Situationen was oder in unseren eigenen vier Wänden (Beispielsweise haben wir sehr teure Stühle und er soll auf den Armlehnen nicht turnen. Mein Mann und ich möchten das beide nicht und genau das liebt er natürlich. Da darf ich ihn auch erinnern / bitten es nicht zu tun). Nun muss ich gestehen, dass mir gar nicht so viele weitere Beispiele einfallen, wo ich je was gesagt habe.

Das liegt zum einen daran, dass der Junge schon fast unverschämt gut erzogen ist und zum anderen fühle ich mich nur in Gefahrensituationen zuständig. Für den Rest hat der Junge einen Vater, der ihn erzieht.

Aber ja, ich darf was sagen. Jedoch weiß ich gar nicht mehr, wann das angefangen hat. Ich glaube, als wir in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind und er uns darin besuchte, da es auch mein "Reich" ist.

Auch wenn dich etwas nervt, so würde ich mich an deiner Stelle nicht damit belasten und den Vater erziehen lassen. Jedoch würde es mir dann auch nicht in den Sinn kommen dem Sohn in die Schule zu bringen. Entweder man kümmert sich gemeinsam und darf dann auch mal was sagen. Oder es ist alles alleine des Vaters Bier.

Viele Grüße!

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Und genau das ist der Punkt, ich soll am Wochenende den Mutterersatz geben, aber ihm was sagen darf ich nicht. Ich meine der Junge ist 9, wenn ich ihm nicht jetzt schon sage wo meine Grenzen sind, wie soll das dann in ein paar Jahren werden?

Ich werde mit ihm noch mal reden, wenn er weiter dabei bleibt, dann werde ich mich wohl deutlich zurück nehmen.

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Zwei Varianten:
Du bringst dich mit ein, kümmerst dich und setzt auch Grenzen.
Du hältst dich raus und gehst, wenn dir was zu viel ist.

Insbesondere bezogen auf Deine persönlichen Grenzen musst du dir von deinem Freund nichts vorschreiben lassen.

Wenn es um Erziehungsgrundsätze geht, hat dein Freund das Sagen und wenn dir daran etwas nicht gefällt, musst du das unter vier Augen mit ihm klären und einen Kompromiss finden und ggf auch mal zurückstecken.

Aber Verantwortung übernehmen sollen und dabei alles dulden müssen, das würde ich mir nicht bieten lassen.

LG Küstenkönigin

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Danke dir, genau so sehe ich es eben auch.

Ich habe an seiner Erziehung nichts auszusetzen und da werde ich mich auch in Zukunft nicht einmischen, es sei denn er fragt explizit.

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Hallo,

Ich finde man muss für sich selbst und als Paar überlegen wie man mit der Patchwork Situation umgehen will.

Ich habe einen Sohn.

In der von dir beschriebene Situation wäre für mich völlig akzeptabel wenn die 3. Person anzeigt, dass für sie eine Grenze erreicht ist.
Dabei ist es völlig egal ob es Partner, Tante, Oma oder Freunde sind.

Der Ton macht natürlich die Musik.

Jeder hat doch das Recht mit seinen Bedürfnissen gesehen zu werden und seine Grenzen zu setzten. Mein Sohn hat dieses Recht natürlich auch ;)

Mein Partner lebt mit uns, kümmert sich um meinen Sohn und erzieht ihn. Ich lasse ihm diesen Raum und ich denke anders wäre ein Miteinander auch nicht machbar.

Einerseits ist mein Partner in unsere Kleinfamilie integriert und andererseits weiß mein Sohn, dass er einen verbindlichen Ansprechpartner hat.
Für mich wäre auch kein Partner in Frage gekommen der es anders handhaben würde.

Sicherlich sind wir in Erziehungsfragen nicht immer einer Meinung, aber wer ist das schon.

Es wäre vielleicht sinnvoll zu schauen wo ihr gemeinsam hinwollt und wie ihr diese Situation gut lösen könnt.
Lg fatty

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Hallo, ich würde das Kind ablenken und vorschlagen, im Zimmer zu spielen oder so. Oder weggehen.

Kritisieren ist schlecht, das Kind fühlt sich da leicht abgelehnt, so lange kennt ihr euch noch nicht.

Ansonsten sind Kinder manchmal einfach nervig, da muss man halt durch.

LG

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Ich finde, es kommt darauf an, was genau du gesagt hast und wie du es gesagt hast. Der Kleine hat ja nichts Schlimmes gemacht, sondern nur geredet. Ihm einfach den Mund zu verbieten, finde ich falsch.

Würde er sich wirklich daneben benehmen, etwas mit Sachen durch die Gegend schmeißen, wäre es für mich selbstverständlich, dass du etwas sagen darfst.

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Ich habe lediglich gesagt "Kannst du bitte mal leise sein, ich habe Kopfschmerzen" Leider etwas genervt, aber mal ehrlich, nach Stunden des Geredes völlig legitim.

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Hängt für mich auch ganz klar davon ab, WIE du das gesagt hast.

Zwischen "Du nervst, halt doch mal den Mund" und "Meine Ohren sind ganz angestrengt, könntest du mal eine Weile ein bisschen ruhiger sein, damit sie sich etwas erholen können?" liegen Welten.

Ansonsten versteh ich, dass du genervt bist, aber einem Kind den Mund zu verbieten... hm. Das finde ich etwas übergriffig.
Ich kenn das, mein Stiefkind kann teilweise den ganzen Tag plappern, egal ob jemand im Raum ist oder nicht. Wenn ich davon gestresst bin, ziehe ich mich zurück, und wenn mir das Kind dann hinterherrennt, dann sage ich etwas. Aber ich sage nicht, dass es aufhören soll zu reden, sondern ich bitte es um etwas Ruhe, etwas Zeit für mich. Das klappt meistens.

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Ich habe lediglich gesagt "Kannst du bitte mal leise sein, ich habe Kopfschmerzen" Was ich völlig legitim fand nach Stunden die ich es ertragen habe.

Ich finde es halt nicht richtig mich dann dauernd zurück zu ziehen, von einem 9 Jährigen kann man durchaus auch mal Rücksicht erwarten, er hat mehr als genug Zeit mit seinem Vater und wir hängen auch nicht dauernd aneinander wenn ich anwesend bin, sondern beschäftigen uns mit ihm.

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Wir sind seit zwei Jahren zusammen und der Sohn von ihm kann mit 4 Jahren noch kein Bitte und noch kein Danke. Es heißt immer ich will und wenn wir reden, dann spricht er immer wieder dazwischen.

Da ich es gelernt habe, wenn Erwachsene reden sind die Kinder still, verlange ich das auch von dem kleinen und auch von unserem gemeinsamen kleinen Jungen. Das schöne ist, dass mich mein Partner dahin unterstützt. Sonst würde das nicht gehen.

Solltest dich einfach mit deinem Partner auf eine Art entscheiden. Wenn du keinen Rückhalt von ihm bekommst, dann lass es und ärger dich nicht darüber. Denk lieber an schönere Dinge. Der kleine muss es lernen ob von dir oder später von anderen Kindern.

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Falsch,

wenn jemand spricht, redet man nicht dazwischen. Dabei spielt es keine Rolle ob der Sprecher Kind oder Erwachsener ist. Es ist immer unhöflich.

Ein abgerichtetes bitte oder danke ist auch nicht das erklärte Ziel. Wenn man als Vorbild diese beiden Wörter benutzt, machen es die Kinder automatisch nach.

Theresa

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Ich denke auch der ton macht die Musik.

WAS genau hast du denn gesag tund wie?

In der Situation und wenn ich merke der papa ist auch genervt hätt ich ihm eher gesagt, dass er doch mal "ein Machtwort spricht"

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Ich habe lediglich gesagt "Kannst du bitte mal leise sein, ich habe Kopfschmerzen". Das war alles, nicht mehr nicht weniger.

Der Ton war vielleicht etwas genervt, aber ehrlich gesagt finde ich das normal wenn man dieses permanente vor sich hin Gerede über Stunden hört.

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Soooo normal finde ich deine genervte Reaktion nun doch nicht.
Das ist eben ein Kind, noch dazu eins, das seinen Papa nicht täglich sieht und dann entsprechend eben viel zu erzählen hat.

Und ja, ich kann den Papa schon irgendwie verstehen, daß es ihm wehtut, wenn sein Kind dich nervt und er das dann entsprechend äußert.

Hast du eigene Kinder? Wenn ja, nerven die dich auch? Es liegt ja in der Natur der Sache, daß Kinder lebhaft sind, viel lachen und auch mal schreien, toben, plappern, nerven, Dinge kaputt machen, bocken, zicken, rumalbern. Dafür geben sie einem eben auch sehr sehr viel zurück, was du bei einem "fremden" Kind vielleicht nicht so empfinden kannst.

Falls du keinen eigenen Kinder hat: willst du welche? Die plappern dir dann halt 18 Jahre lang mehrere Stunden täglich ein Ohr ab. Gehört dazu.

Wenn das Kind dich nervt, lass Papa und Sohn an den gemeinsamen Wochenenden alleine und komm nur kurz zu Besuch.

Ich verteidige hier stark das Kind. Das leidet wahrscheinlich eh schon drunter, daß seine Eltern getrennt sind, und freut sich auf die Zeit beim Papa. Und dort fühlt sich die neue Frau an Papas Seite dann genervt und zeigt das auch. Keine schöne Vorstellung.

Spring über deinen Schatten und hör auf, genervt zu reagieren. Man kann das einem Kind auch ohne Unterton sagen und Alternativen anbieten. Oder geht raus, tobt und habt Spaß, lass dich auf die kindliche Ebene herab. Das macht Spaß und das Kind fühlt sich angenommen.

Oder, wie gesagt, verzichte auf einen Besuch an den Papawochenenden, dann hast du komplett deine Ruhe.

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Hi,

nimm das doch zum Anlass um Dich mit Deinem Freund mal hinzusetzen und genau das sachlich zu besprechen. Wenn sowas geklärt ist, dann ist das viel entspannter und er weiß dann vielleicht auch besser wo Deine Grenze ist. Notfalls schreibt Eure Ideen/Ansprüche jeder aufeine Listen und geht das durch.

Ihr seid ja noch nicht soooo lang zusammen und wenn da "plötzlich" ein Kind mitmischt muß sich das auch erst mal alles zurecht sortieren.

Mein Mann darf meinem Großen selbstverständlich was sagen, schließlich leben wir inzwischen alle zusammen und ich bin nicht immer dabei. Er wurde von mir aber zu Beginn auch ziemlich genau beobachtet wie er mit dem Mini so umgeht. Hat mir gefallen und wir haben das besprochen. Zum Glück sind wir in unseren "Erziehungsansprüchen" recht ähnlich. Da gabs nicht viel zu überbrücken.

Lg