Teddy ist weg!

Was tun, wenn das Kuscheltier verloren geht

Ist das Kuscheltier weg, herrscht für viele Kinder Katastrophenalarm. Schließlich ist ihr Lieblingsschmusetier für sie viel mehr als nur ein Spielzeug. Wir geben euch Tipps für den "Mein-Teddy-ist-weg"-Notfall und sagen, was ihr tun könnt, damit es erst gar nicht so weit kommt.

Autor: Heike Byn

Warum Kuscheltiere so wichtig sind

Kuscheltier-Teaser
Foto: © Colourbox

Das Lieblingsschmusetier ist für Kinder etwas ganz besonderes. Es begleitet sie durch den Tag, hilft ihnen abends beim Einschlafen und ist ein echter Seelentröster und Freund in allen Lebenslagen. Deshalb wollen Kinder ihr Kuscheltier auch überallhin mitnehmen. So haben sie immer einen Freund als Rettungsanker dabei, der ihnen Sicherheit und Selbstvertrauen gibt.

Vorbeugen: Rechtzeitig Ersatz besorgen

Deshalb ist auch die Verzweiflung groß, wenn Leo, Hasi oder Teddy auf einmal verschwunden sind. Manchmal lösen sich die plüschigen Freunde aber auch nur einfach in der Waschmaschine in Wohlgefallen aus oder fallen schlicht auseinander. Um dem vorzubeugen, könnt ihr z.B. gleich ein Zweitexemplar vom Liebling kaufen, sobald klar ist, welches Stofftier der Favorit eures Kindes ist. So habt ihr gleich den Klon vom Schmusetuch oder Kuscheltier im Schrank für den Fall der Fälle. Hat euer Kind das Spielzeug von Freunden oder Verwandten geschenkt bekommen, fragt nach, wo sie es gekauft haben. Viele Stofftiere bekannter Hersteller haben eine Bestellnummer auf dem Preisschild. Mit ihr lässt sich das Spielzeug nachbestellen. Das funktioniert aber nur, wenn das Lieblingsschmusetier beim Verlust noch recht neu ist, sonst sieht das Kind schon auf den ersten Blick, dass Leo II. nicht der echte ist, ohne typischen Schmuddellook und zersaustes Fell. Deshalb schwören auch viele Eltern darauf, den Zwilling und den Liebling immer gleichzeitig in die Waschmaschine zu stecken und im Alltag immer mal wieder auszutauschen. So nutzen sich beide Spielzeuge gleich schnell ab.

Unterwegs gut sichern

Viele Kinder möchten ihr Kuscheltier unbedingt auch auf Einkaufstouren, Ausflügen und natürlich auch mit in den Urlaub nehmen. Damit sie unterwegs nicht so leicht verloren gehen, helfen ein paar Tricks. So könnt ihr eurem Kind im Urlaub z.B. erklären, dass der Lieblingsschmuser müde ist und lieber im Hotelzimmer auf seinen Freund wartet. Falls ihr es unterwegs mitnehmt, könnt ihr es sicher in Wickeltasche, Schultertasche oder Rucksack verstauen, wo das Spielzeug nicht so leicht verlorengeht. Sitzt euer Kind noch im Kinderwagen, könnt ihr das Kuscheltier mit anschnallen oder mit einer Schnullerkette am Kinderwagen befestigen. Größere Kinder können ihr Kuscheltier auch „an die Leine nehmen": Kauft dazu ein kleines Hundehalsband mit Leine, das sich an (fast) jedem Tier festmachen lässt. Auf dem Spielplatz kann das Kind den kleinen Freund an einer Bank anleinen, der dann nicht so leicht in Vergessenheit gerät.

Verlorenes Kuscheltier: Tipps für den Notfall

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch zum Schmusetierverlust und einem untröstlichem Kind, braucht dieses erst einmal euren Beistand und euer Verständnis, um mit dem Verlust klarzukommen. Wenig einfühlsame Besserwisser-Sprüche wie „Ist doch nicht schlimm, du hast doch noch so viele andere Kuscheltiere!" oder „Selbst schuld, immer musst du Hasi mitschleppen!" sind wenig hilfreich. Vermittelt eurem Kind stattdessen das Gefühl, dass ihr seine Sorge teilt und ihm helfen wollt, den Liebling wiederzufinden:

Das alles kann helfen:

  • Weg nachverfolgen: Ist das Schmusetier z.B. nach dem Spaziergang verschwunden? Geht zusammen den Weg nach und sucht Boden, Hecken und Mäuerchen ab. Wenn ihr ein Foto vom Liebling hab, könnt ihr es mit Kontaktdaten an Laternen oder Ampelmasten aufhängen
  • Überall nachfragen: Ruft bei Raststätten, Campingplätzen, Hotels, Restaurants usw. an und fragt nach. In jedem Flughafen gibt es zudem ein Lost & Found-Büro. Bei der Bahn könnt ihr eine Verlustmeldung aufgeben
  • Im Netz suchen: Auf speziellen Seiten im Netz kann man nach Schmusetieren suchen oder selbst ein Gesuch mit Foto und Beschreibung aufgeben, z.B. kuscheltier-vermisst.de, kuscheltier-suche.de oder kuscheltier-oase.de – zum Teil melden sich dort auch Finder
  • Fragt nach bei Facebook: Auch Aufrufe in lokalen Facebook-Gruppen können helfen

Was tun, wenn das Schmusetier nicht mehr auftaucht?

Bleibt die Suche vergebens, nutzen alle Aushänge, virtuellen Gesuche und detektivischen Nachforschungen nichts und das Schmusetier ist und bleibt verschwunden, helfen folgende Ideen:

  • Nachfolger kaufen: Kinder brauchen während einer gewissen Trauerzeit um den verlorenen Liebling Eltern, die trösten, zuhören und es auch wieder aufmuntern. Z.B. könnt ihr gemeinsam im Geschäft einen würdigen Nachfolger kaufen (und vielleicht gleich ein zweites Exemplar dazu?) oder einen aus der Schar der verbliebenen Schmusetiere wählen
  • Doppelgänger suchen: So lange noch kein neues Lieblingsschmusetier gefunden ist, könnt ihr auf der Website ersatz-kuscheltier.de nach einem Doppelgänger suchen. Die Betreiber der Seite haben schon vielen Eltern selbst für ältere Spielzeuge, die nicht mehr im Handel erhältlich sind oder im Ausland gekauft wurden, einen Ersatz für verlorene oder zerfledderte Kuscheltiere beschafft
  • Hersteller kontakten: Nehmt Kontakt mit dem Hersteller auf, soweit bekannt. Manche bieten einen SOS-Notfallservice für verzweifelte Eltern an. Hier können Stofftiere, die nicht mehr im Handel erhältlich sind, noch eine begrenzte Zeit bestellt werden
  • Briefe vom Kuscheltier: So wie einst der Buchheld Hase Felix seiner Freundin Sophie Briefe von seinen Reisen schrieb, könnt auch ihr das verlorene Kuscheltier einen Brief von unterwegs schreiben lassen. So eine Idee muss aber zu euch und eurem Kind passen und braucht eine Menge Kreativität

Zum Schluss: Happy End dank Twitter

Nicht nur auf den Suchportale für verlorene Kuscheltiere erzählen Familien und Finder wunderschöne Geschichten mit Happy End, auch auf Facebook und Twitter lesen wir immer wieder von der glücklichen Heimkehr der knuffigen Lieblinge: So fand die junge Britin Lauren Ann Bishop eines Tages einen kleinen Stofflöwen im Londoner Bahnhof Kings Cross und forderte die Twitter-Community auf, bei der Suche nach seinem kleinen Besitzer zu helfen. Regelmäßig postete Lauren Ann Bishop dazu Fotos vom Kuscheltier, das sie im Alltag überall hin begleitete. Nur zwei Tage später konnte die kleine Phoebe überglücklich ihren plüschigen Freund „Roar" wieder in die Arme schließen: Ihr Papa hatte sein Foto auf Twitter gefunden.