Woher kommt das Ei?

Das Osterei - Symbol des Lebens

Eier stehen bei uns im Zentrum des Osterfestes. Aber woher kommt diese Bedeutung? Und warum werden die Eier bunt angemalt? Lesen Sie die Antwort bei urbia.

Autor: Martin Schneider
Ostereier Blumenwiese
Foto: © iStockphoto.com/ rotofrank

Die Frage, was war zuerst da: die Henne oder das Ei, relativiert sich, je näher das Osterfest rückt. Dann heißt es: Wer legt die Eier? Das Huhn oder der Osterhase?

Kaum einer vermag dieses elementare Problem zu lösen. Es steht jedoch außer Frage, dass das Osterei neben Meister Lampe zum wichtigsten Zeichen des Festes geworden ist. Denn symbolisch steht das Ei für den Sieg des Lebens über den Tod, für Reinheit und für Fruchtbarkeit.

Bereits bei den Urchristen gab man Verstorbenen Eier mit ins Grab, um die Beziehung zur Auferstehung Christi herzustellen: das Ei als etwas, aus dem neues Leben entsteht. Dieser Brauch war auch bei Griechen und Ägyptern weit verbreitet.

Von der symbolischen Bedeutung ist es nur ein kurzer Weg hin zur Entwicklung unserer heutigen Oster-Tradition, Eier zu bemalen.

Das Verzehren von Eiern war für katholische Gläubige in der Karwoche verboten. An deren Ende, am Ostermorgen, war daher der Verzehr von Eiern überdurchschnittlich hoch. Man beschloss, die Eier der Karwoche zu bemalen, um ihnen eine Bedeutung jenseits der "normalen" Eier zu geben. So entstanden die bemalten Ostereier.

Die traditionelle Farbe, mit der die Eier seit frühester Zeit bemalt wurden, ist die Farbe Rot. Mit ihr wurde an das Blut Christi beim Kreuzestod erinnert.

Aus dem Brauchtum entstand über die Jahrhunderte eine regelrechte Kunst des Eier-Bemalens. Noch heute existieren für die verschiedenen Farben unterschiedliche Bedeutungen:

  • Rot symbolisiert den Opfertod Christi
  • Gelb bedeutet den Wunsch nach Weisheit und Erleuchtung
  • Weiß ist die Farbe der Reinheit
  • Grün steht für Jugend und Unschuld
  • Orange versinnbildlicht Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz

Die wohl berühmtesten Ostereier der Welt wurden erstmals 1883 durch den Goldschmied Peter Carl Fabergé hergestellt. Die Idee dazu kam vom russischen Zaren Alexander, der ein Geschenk für seine Gemahlin, die Zarin Marie, in Auftrag gab. Insgesamt existieren 57 Fabergé-Eier, die zu einem begehrten und exklusiven Sammelobjekt geworden sind.

Aber auch die weniger teuren aber dafür umso schmackhafteren Varianten aus Schokolade erfreuen heutzutage Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. Und im Zweifelsfall ist es einem dann auch egal, wer denn dieses Ei nun gelegt hat.