Befruchtung

Wenn ein Spermium auf eine Eizelle trifft, kommt es zur Befruchtung. Was dabei im Körper geschieht und wie du die Chancen erhöhen kannst, erfährst du hier.

Die Befruchtung – wie neues Leben entsteht

Befruchtung
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Bevor eine Frau überhaupt feststellen kann, dass sie Mutter wird, hat sich in ihrem Körper bereits einiges ereignet. Was sich auf Zellebene im Körper der Frau vollzieht und ob bzw. wie du auf die Befruchtung Einfluss nehmen kannst, erfährst du hier.

Wie aus winzigen, für das bloße Auge unsichtbaren Zellen Babys werden, ist einer der spektakulärsten Vorgänge der Natur. Jeder weiß, was getan werden muss, um ein Kind zu zeugen, nur wenige wissen dagegen, was genau nach dem Sex passiert. urbia erklärt, was mit Spermien und Eizellen geschehen muss, damit es zur Befruchtung und Entwicklung eines Embryos kommt.

Befruchtung: Wenn Spermium und Eizelle aufeinandertreffen

Bereits auf dem Weg des  Spermas durch den Eileiter zur Eizelle findet ein entscheidender Prozess statt: Die Samenzellen werden durch biochemische Reaktionen aktiviert. Experten nennen diesen Vorgang Kapazitation. Erst sie macht es möglich, dass Samenzellen in die Eizelle eindringen können. Eine Samenzelle kann bis zu 72 Stunden im Eileiter überleben. Dennoch bestehen für die durchschnittlich 300 Millionen Spermien, die bei einem Samenerguss freigesetzt werden, nur geringe Aussichten auf einen „Erfolg“ ihrer Reise. Spermien, die von minderer Qualität sind, sterben früher ab und am Ende kann maximal ein Spermium in die Eizelle gelangen. Wenn die aktivierte Samenzelle auf die Eizelle trifft, durchdringt sie zwei Proteinschichten und wird von der Eizelle vollständig aufgenommen. Mediziner sprechen von einer Befruchtung, wenn sich die beiden Zellkerne zu einer neuen Zelle vereinigen.

Wenn eine Samenzelle durch die Wand einer Eizelle eingedrungen ist, hat sich bereits entschieden, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Die Kerne von Eizelle und Samenzelle enthalten jeweils einen Chromosomensatz: die Eizelle ein X-Chromosom und die Samenzelle entweder ein X-Chromosom oder ein Y-Chromosom. Bei einer XX-Konstellation wird es ein Mädchen, bei XY ein Junge. Im Übrigen bestimmen die Chromosomensätze auch wesentliche Eigenschaften wie die Blutgruppe oder die Haarfarbe. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn eine befruchtete Eizelle zwei Embryonalanlagen ausbildet.

Sobald es zu einer Befruchtung gekommen ist, beginnt die Reise der Zygote – so nennt man eine befruchtete Zelle – aus dem Eileiter in die Gebärmutter. Hier kommt sie zunächst in die Gebärmutterhöhle, wo sich weitere Zellveränderungen vollziehen, die unter anderem dafür verantwortlich sind, dass sich aus der Zygote ein  Embryo und ein Mutterkuchen entwickeln können. Nach fünf oder sechs Tagen setzt sich die Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter fest ( Einnistung) und das Wachstum beginnt. Bisweilen berichten Frauen im Nachhinein, dass sie Anzeichen für eine Befruchtung oder Einnistung wie ein Ziehen der Brust oder des unteren Bauchbereichs festgestellt haben. Grundsätzlich lässt sich aber nicht sagen, dass der Vorgang der Einnistung oder Befruchtung mit eindeutigen Anzeichen verbunden ist, die eine Frau unmittelbar bemerkt.

Voraussetzungen für die Befruchtung und wie sich die Familienplanung beeinflussen lässt

Die Befruchtung der Eizelle kann niemand erzwingen. Paare haben aber die Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit für eine Befruchtung zu erhöhen. Wie zuvor beschrieben, kann eine Samenzelle nur im Eileiter auf eine Eizelle treffen. In den Eileiter gelangt sie nach dem Eisprung, der einmal im Monat stattfindet. Für die Befruchtung ist es wichtig zu wissen, dass Eizellen weitaus kürzer im Eileiter überleben können als Spermien – etwa 24 Stunden. Daher ist die Möglichkeit zur Befruchtung der Eizelle rund 72 Stunden vor dem Eisprung und 24 Stunden danach gegeben. In wenigen Fällen gelangen zwei reife Eizellen in den Eileiter während des Eisprungs; wenn es dann noch zur Befruchtung zweier Eizellen kommt, können daraus zweieiige Zwillinge entstehen. Die  Verhütungspille für die Frau verhindert durch Hormoneinsatz, dass Eizellen heranreifen und es zum Eisprung kommt.

Um den Tag des Eisprungs zu bestimmen, kann ein  Ovulationstest hilfreich sein. Auch mit einem Zykluskalender kannst du den Eisprung zuverlässig eingrenzen. Welche weiteren Methoden zur Bestimmung der  fruchtbaren Tage es gibt, erfährst du hier. Wenn der Sex in der besagten Zeitspanne vor dem Eisprung stattfindet, besteht bei gesunden Paaren eine rund 25-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es zur Befruchtung der Eizelle kommt. Wenn sich ein Paar für ein Kind entschieden und den Tag des Eisprungs eingegrenzt hat, ist es also vollkommen normal, wenn einige Monate vergehen, bis es mit der Befruchtung klappt.