Einfache Regeln schützen

Kinder und Haustiere: Achtung Ansteckung!

Mit einem Haustier aufzuwachsen ist für Kinder eine wertvolle Erfahrung. Damit Kind und Hund nicht nur die besten Freunde, sondern auch gesund bleiben, müssen aber einige Regeln beachtet werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Kind Hund Herbstlaub

Die meisten durch Haustiere übertragenen Krankheiten und zugefügten Wunden lassen sich durch einfache Maßnahmen verhindern. „Auch wenn Haustiere grundsätzlich einen positiven Einfluss auf Kinder haben, sollten Gesundheitsrisiken nicht unbeachtet bleiben. So müssen z.B. Kinder lernen, sich regelmäßig nach dem Streicheln die Hände zu waschen und Tiere, auch wenn sie ihnen vertraut sind, mit gewissem Respekt zu behandeln. Beim Hund oder bei der Katze heißt das z.B. Abstand zu wahren, wenn das Tier frisst, es nicht zu stören, wenn es schläft, oder es nicht absichtlich zu ärgern. Der Esstisch und das Bett sollten für das Haustier tabu sein. Kinder dürfen ihre Lieblinge nicht küssen oder sich von ihnen ablecken lassen. Das Reinigen eines Käfigs und das Füttern sollten nur älteren Kindern vorbehalten sein, die bestimmte Hygieneregeln einhalten können. Insbesondere kleine Kinder unter fünf Jahren sollten aufgrund des Ansteckungsrisikos keinen Umgang mit Reptilien wie Schildkröten, Jungvögeln, jungen Katzen und Hunden sowie Tieren mit Durchfall haben“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Krankheiten schon im Vorfeld vermeiden

Junge Hunde oder Katzen können schon von ihrer Mutter her mit Toxocara-Würmern infiziert sein und deren Eier mit dem Kot ausscheiden: Toxokarose verursacht beim Kind Fieber, Lebervergrößerungen und Augenbeschwerden. Mittlerweile gibt es Medikamente gegen die Krankheit. Reptilien und Küken können auf ihrer Körperoberfläche Salmonellen tragen, ein Erreger für schwere Durchfallerkrankungen - vor allem bei kleinen Kindern.

Echinokokkose wird durch den Hunde- oder Fuchsbandwurm ausgelöst. Der Hund scheidet die Bandwurm-Eier aus, die im Menschen sehr große Zysten bilden können. Freilaufende Hunde und Katzen können sogar den Fuchsbandwurm aufnehmen. Haustiere sollten deshalb regelmäßig zum Tierarzt, um Wurmkuren zu erhalten. Sie sollten vorschriftsmäßig geimpft sein.

Fressen Katzen rohes Fleisch oder fangen Mäuse, können sie über den Kot Toxoplasmose- Erreger übertragen. Diese können geschwollene Lymphknoten, Mattigkeit, Fieber und Ausschläge verursachen und bei Schwangeren zu einer Fehlgeburt führen oder sehr selten das Kind im Mutterleib infizieren mit der Folge eines späteren Wasserkopfes, einer Netzhautentzündung und Verkalkungen im Gehirn. Ob die Katze befallen ist, kann der Tierarzt feststellen.

Pseudokrätze entsteht durch Milben, die vom Tier auf den Menschen gewandert sind. Wie Tierläuse vermehren sie sich aber beim Menschen nicht weiter, so dass sie zwar lästig, aber nicht gefährlich sind.

„Besonders vorsichtig sollten Eltern mit zugelaufenen, exotischen oder vorher wild lebenden Tieren sein, da sie unbekannte Krankheiten in sich bergen können. Wildmäuse können beispielsweise mit Hantaviren infiziert sein, die eine Störung der Nierenfunktion bewirken können“, so Dr. Fegeler. Alle Biss- und größere Kratzwunden muss der Kinder- und Jugendarzt behandeln.

Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de.