Grüner Schulstart

Nachhaltigkeit im Schulranzen

Im Sommer geht es los: Für viele Kinder steht der erste Schultag auf dem Stundenplan. Zeit für Eltern sich zu überlegen, was in die Schultüte und in den Ranzen kommt. Aber was ist attraktiv und sinnvoll für das Kind und zugleich gut für die Umwelt? Das erfahren Sie hier.

Autor: Andrea Behnke

Nachhaltigkeit macht Schule

Schulkind Brotdose
Foto: © panthermedia.net/ Arne Trautmann

Nachhaltigkeit: Dieses Wort ist fast zu einem Modebegriff geworden. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Nachhaltigkeit besagt, dass jeder Einzelne etwas dazu beitragen kann, dass die Welt auch für nachfolgende Generationen lebenswert bleibt. Gerade Familien haben ein Interesse daran, dass ihre Kinder auch morgen so leben können wie die Eltern heute. Dazu gehört auch ein bewusster Umgang mit Ressourcen und der Umwelt – auch beim Einkauf von Schulmaterialien.

Ideen für die Schultüte

Die Schultüte ist für die Kleinen das Größte. Schon Wochen vor der Einschulung ist die Gestaltung der Tüte ein Thema. Während die Kinder zwischen Dinos, Delfinen und Ähnlichem wählen, grübeln Vater und Mutter, wie die Schultüte denn gefüllt werden soll. Früher war die Schultüte eine Zuckertüte: Unten wurde sie mit altem Zeitungspapier ausgestopft – und oben drauf lag Süßes.

Auch heute gehört eine kleine Süßigkeit hinein. Aber die Eltern wollen zudem auch eine Überraschung schenken: Neben Dingen für die Schule soll meist auch ein kleines Spielzeug in die Tüte. Vielleicht etwas, was einen „bleibenden Wert“ hat und nicht nach ein paar Tagen in den Müll wandert? Ein Talismann zum Beispiel. Eine kleine Puppe, ein Stofftier oder ein Anhänger für den Tornister. Leider ist Spielzeug immer noch häufig mit Schadstoffen belastet, wie die Stiftung Warentest immer wieder bemängelt – zum Beispiel mit Weichmachern. Daher sollten Eltern bestenfalls bei Spielzeug neben dem CE-Zeichen auch auf das GS-Zeichen achten. Das steht für „Geprüfte Sicherheit“ und geht weiter als das CE-Zeichen. Hinweise wie PVC- oder Phtalat-frei sind zudem eine gute Orientierung. Und: Die Nase kauft mit. Alles, was chemisch riecht oder gar stinkt, gehört nicht ins Kinderzimmer.

Der richtige Ranzen

Für Kinder zählen meist die Aufdrucke – für die Erwachsenen sollte die Qualität des Tornisters entscheidend sein. Denn schließlich soll er die Grundschulzeit überstehen. Ein Ranzen sollte regendicht sein, die Schnallen sollten sich leicht öffnen und schließen lassen – und vor allem auch halten. Er sollte auch beladen problemlos stehen bleiben. Für Grundschülerinnen und –schüler sollten Eltern einen richtigen Tornister kaufen und keinen Rucksack. Denn: Die Kinder müssen den Ranzen tragen, und da sollte der Rücken nicht zu Schaden kommen. Ein Tornister muss gut am Rücken des Kindes anliegen, darf nicht zu groß und sollte gut gepolstert sein. Und besonders wichtig: Auch wenn es nicht die Lieblingsfarbe vieler Eltern ist – Signalflächen in Orange sorgen für die Sicherheit im Straßenverkehr. Die Norm DIN 58124 zeigt, dass die Schultasche ausreichend reflektiert. Hier gibt es ein Merkblatt des Verbraucherrats.

Umweltschonende Schulhefte

I-Männchen brauchen viel Papier zum Malen und natürlich auch zum Schreiben. Dafür sollten so wenige Bäume wie möglich gefällt werden. Das Angebot an Recyclingpapier – also Papier, das wiederverwertet wurde – ist groß. Doch bei den vielen Kennzeichen, die das Papier schmücken, blickt man oft nicht mehr durch. Wer ganz sicher gehen will, sollte zu Papier mit dem „Blauen Engel“ greifen. Dieses Papier besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Außerdem geht die Produktion sparsam mit Energie und Wasser um, chlorhaltige Bleiche und andere schädliche Stoffe sind verboten. Tragen Heft oder Block den Aufdruck „100 Prozent Altpapier“ oder „FSC recycelt 100 Prozent“ handelt es sich ebenfalls um Recyclingpapier. Doch darüber, ob chemische Mittel eingesetzt wurden, sagen diese Zeichen nichts aus. Und: Steht auf einem Produkt lediglich „umweltfreundlich“ oder „klimafreundlich“, ist das nicht unbedingt verlässlich. 

Holz und Leder statt Plastik

Vieles ist heute aus Kunststoff – doch manchmal gibt es auch noch Alternativen. Zum Beispiel Schnellhefter: Hefter aus Pappe sind nicht nur umweltschonender, sondern oftmals auch stabiler als ihre Plastikbrüder. Das Gleiche gilt für die großen Kunstmappen, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Bilder sammeln. Und Schlamperetuis für all das, was nicht ins Etui passt, gibt es immer noch aus Leder. Auch ein Lineal muss nicht aus Kunststoff sein: Lineale aus Holz sind stabiler.

Stifte & Co.

Alle Kinder brauchen in der ersten Klasse Bleistifte und Buntstifte – Filzstifte werden in der Regel nicht benötigt. Bei den Buntstiften gehen Eltern auf Nummer Sicher, wenn sie welche ohne Lacküberzug wählen. Denn in der Lackschicht finden sich manchmal Schadstoffe, was nicht gut für Umwelt und Gesundheit ist. Eine Orientierung bei Stiften für Kindern kann die Euro-Norm DIN EN 71 sein.

Bei Wachsmalern reichen solche mit Papierüberzug – eine Plastikhülle braucht es nicht. Und die Wasserfarb-Malkästen sollten nachfüllbar sein. Das heißt: Die einzelnen Farbkästchen sollten problemlos ausgetauscht werden können, damit nicht direkt der ganze Kasten auf den Müll wandert. Insgesamt heißt es bei Schulmaterialien: Weniger ist mehr. Daher sollten Eltern sich schlau machen, welche Mal- und Bastelutensilien die Kinder wirklich brauchen.

Mehrweg ist mehr: Essen und Trinken

Natürlich müssen Kinder in der Schule essen und trinken. Am umweltfreundlichsten transportieren sich Brote, Obst und Wasser in Brotdosen und Trinkflaschen, die täglich neu befüllt werden können. Denn sowohl Frühstücksbeutel und Alufolie als auch Trinkpäckchen sorgen für unnötigen Abfall.

Übrigens: Schöne Boxen oder Flaschen sind auch eine nette Idee für die Schultüte!