Hallo,
da ich (zum Glück) bis jetzt noch kein Loch hatte kenne ich mich natürlich mit den üblichen Zahnproblemen nicht aus. Deswegen frag ich mal hier, da hier sicher auch einige Zahnarzthelferinnen oder Zahnärzte unterwegs sind.
Also die erste Sache:
Ich habe (wie vermutlich fast jeder Erwachsene) an den Backenzähnen verfärbte Fissuren. Richtig dunkel. Meine Zahnärztin meinte bislang immer, dass das quasi nur optisch ist und das nichts ist, was man behandeln müsste. Bei der letzten Kontrolle meinte sie dann, dass sie bei dem letzten Backenzahn rechts unten nicht mit der Sonde bis ganz nach unten kommt. Sie könne daher nicht genau sagen, ob das immer noch nur oberflächlich ist, oder ob sich darunter schon Karies gebildet hat. Sie hatte mir dann angeboten, dass sie mit einem ganz feinen Fissurenborer mal die Fissur etwas "begradigt". Dadurch würde, wäre darunter Karies, das zum Vorschein kommen. Wenn da nichts ist, dann wird das wohl nur mit einem Kunststofflack versiegelt. Also keine richtige Füllung, weil nicht so tief, aber ähnliches Prinzip.
Jetzt habe ich natürlich die Befürchtung, dass man damit vielleicht erst den Stein des Anstoßes legt. Denn wenn am Zahn einmal manipuliert wurde und der Schmelz geschwächt ist, dann kann sich da ja erst recht Karies drunter bilden. Auf der anderen Seite habe ich natürlich auch keine Lust, dass mir quasi unter der Oberfläche der Zahn weg gammelt und dann irgendwann unter großen Schmerzen auseinanderbricht. Bislang habe ich da allerdings überhaupt keine Beschwerden. Weder ein ziepen, noch Schmerzen o.ä.
Meine Schwester meinte mal, man könne eine Einzel-Röntgenaufnahme von dem Zahn machen. Aber das fällt aktuell Flach, da ich schwanger bin. Nächste Woche habe ich allerdings wieder einen Vorsorgetermin und bin jetzt am hadern, ob ich diese Fissurenbegradigung und Versiegelung mal machen lassen soll, oder nicht.
Die zweite Sache:
Ich habe oben rechts zwischen zwei Backenzähnen irgendwie eine so rauhe Stelle, dass ich da mit der Zahnseide kaum bis zum Zahfleisch hoch komme. Normalerweise benutze ich so Zahnseidebügelchen. Aber damit komme ich überhaupt nicht bis ans Zahnfleisch. Nur etwa bis zur Hälfte/ 2/3. Danach fühlt man richtig, wie die Zahnseide über etwas rauhes ribbelt und sogar kaputt reißt. Mit normaler Zahnseide (also um die Finger gewickelt) komme ich bis ans Zahnfleisch, aber ich merke auch hier deutlich die rauhe Stelle. Ich habe schon mit dem Spiegelchen geschaut, kann aber nicht wirklich was erkennen. Es KANN sein, dass es da auf der Innenseite etwas gräulich aussieht, aber genau kann ich das nicht sagen, weil ich natürlich da nur ein schlechtes Licht im Bad habe. Ich kann auch mit einer Interdentalbürste dazwischen fahren.
Schmerzen habe ich da nicht. Vielleicht ab und an ein leichtes ziepen. Aber da weiß ich nicht, ob das dann vom Zahnfleisch kommt, oder nicht.
Was könnte das denn sein? Habe ich da jetzt ein beginnendes Loch, oder kann das z.B. auch Zahnstein oder ein freiliegender Zahnhals sein?
Und kann man mit 29 Jahren eigentlich noch Löcher bekommen? Meine Zahnärztin meinte mal, wenn man bis zur Volljährigkeit noch nichts hat und so weiter pflegt wie bisher, dann kommt da eigentlich nichts mehr nach.
Ich bin grad etwas ratlos, weil ich eigentlich ziemlich stolz auf mein "kariesfreies" Gebiss bin und weiß jetzt nicht, ob ich da jetzt mit dem glätten und versiegeln nicht mehr Schaden als Nutzen anrichte.
Mittlerweile bin ich so angestochen, dass ich überall meine ein ziepen und ziehen zu spüren.
Was sagt ihr denn dazu?
LG
Zwei Fragen bezüglich Zahngesundheit
Dieses " Rumgekratze" in fraglich kariösen Stellen ist eine umstrittene Sache, denn man kann damit eine initiale Karies zum Einbruch bringen. Allerdings ist es aufgrund deines Alters eher unwahrscheinlich, daß du eine Fissurenkaries bekommst- Erwachsene haben eher kariöse Läsionen in den Zahnzwischenräumen.Hat deine Zahnärztin kein Diagnodent? Meiner Ansicht nach ist das die eleganteste Methode zur Feststellung einer Karies....und ganz ohne Röntgenstrahlen. Auf Verdacht an den Fissuren herumzuspielen und sie dann zu versiegeln ist...piep.....! Nimmt man einen opaken Fissurenversiegler, sieht man nicht mehr, was darunter ist. Nimmt man einen tranparenten, ist er weniger haltbar und wer will beurteilen, wie dicht die Fissurenversiegelung am Rand ist?!Bakterien sind eben kleiner als Kanarienvögel...
Auch auf die zweite Frage heißt die Antwort: Diagnodent.
Schwangerschaften führen gemeinerweise leider dazu, daß das Zahnfleisch sich leichter entzündet.Einerseits ist das Immunsystem nicht so aktiv, andererseits ändert sich die Zusammensetzung der Sulcusflüssigkeit( also der Flüssigkeit im Zahnfleischsaum) und die Bakterien lieben das. Es kann sich also auch um parodontale Probleme handeln.
Lg Julia
Danke für deine Antwort. Ich habe eben auch bedenken einen vielleicht gesunden Zahn durch das ganze dann erst recht zu schwächen. Das mit diesem diagnodent kenne ich gar nicht. Ich werde das mal ansprechen.
Warum meinst du, dass ich aufgrund meines Alters eher keine Fissurenkaries mehr bekomme? Wie gesagt bis hetzt habe ich noch keine Füllung. Nur einige dunkle Flecken auf dem Zahnschmelz und eben diese dunklen/schwarzen Fissuren, die wohl laut Zahnarzt aber total normal und unbedenklich sind.
Die Zähne werden im Laufe des Lebens " härter"( sie werden nicht wirklich härter, sie werden aufgrund von biochemischen Prozessen unempfindlicher gegen Säureangriffe).
Und die Kauflächen werden( bei ausreichender Mundhygiene und normaler Ernährung) vom Speichel dann ausreichend geschützt- bis jetzt hat es ja auch gereicht. Es ist einfach ein statistischer Wert und klinische Erfahrung- eine Garantie ist es natürlich nicht.
Google einfach mal " Diagnodent", ich hab es ein bißchen eilig und es gibt gute Erklärungen im Internet.
Schwarze Flecken sind Verfärbungen durch Genußmittel oder " ausgeheilte Karies"- Initialkaries, die wieder mineralisiert wurde. Kein Grund sich zu sorgen.
Lg Julia