Lebenserwartung Spiegeltrinker

Hallo ihr Lieben,

Mein Schwiegervater ist ein Spiegeltrinker. Kenne ihn seit 17 Jahren und er trinkt... laut schwiegermutter mal mehr mal weniger, aber er trinkt.
Die genaue Menge weiss ich nicht, aber er ist hauptsächlich Weintrinker, manchmal Bier. Schnaps weniger.
Habe bereits mal gesehen, dass er 4,5,6 Gläser Wein innerhalb von 4h trinkt.
Nun ist er gesundheitlich angeschlagen. Vor 6 Jahren bekam er Diabetes. Durch Ernährungsberatung und Ernährungsumstellung hat er das laut Schwiegermutter im Griff, trotz der Trinkerei.
Er hat aber extrem abgenommen und ist spargeldünn.
Ich vermute, seine Bauchspeicheldrüse ist angegriffen. Beim Arzt wird es verheimlicht. Hab gelesen man sollte bei Alkoholikern Insulin spritzen statt Metformin zu nehmen. Metformin wäre unbrauchbar.
Mittlerweile aber nimmt er die Tabletten nicht mehr und die Werte scheinen zu stimmen.
Vor 4 Jahren wurde er an einer vergrößerten Prostata operiert und wurde fast depressiv aus Angst vor Krebs an der Prostata. War nicht schön.

Seit ein paar Wochen hab ich das Gefühl er baut irgendwie ab. Graue Hautfarbe, dicke Nase, rote Adern. Er ist gerade erst 67 Jahre alt.
Habt ihr Erfahrungen auf was wir uns noch einstellen müssen:(

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Schick ihn asap zum Kardiologen. Die Symptome die du beschreibst sind in Kombi absolut bedenklich.

Alle langjährigen Trinker die ich kannte sind Ende 50/Anfang 60 an Herzinfarkten gestorben.

Bearbeitet von Butterfee
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Wow 😓😓😓😓😓😓😓

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Zu ehrlich?

Mein eigener Vater war da auch darunter… er war nach einer Bronchitis ziemlich schlapp und 2 Wochen später war er tot. Alkohol in den Mengen und über die Zeit ist ein Sargnagel. Der Diabetes noch nicht mit eingerechnet.

Grau heisst das Herz schafft die feine Durchblutung nicht mehr. Schlapp, es läuft nicht mehr auf Hochleistung. Erst läuft alles auf Notstrom, und wenn’s zu viel ist: Infarkt.

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Tja, was soll man dir da raten.

Mein Vater ist ebenfalls Alkoholiker und er würde auf unser Anraten nie zum Arzt gehen. Er lässt sich immer mal wieder durchchecken und meint, es wäre alles ok. Er ist zwar kein Spiegeltrinker, aber jeden Tag 4-6 Bier + Schnaps reicht auch. Schon von frühester Jugendzeit an. Ich wundere mich jeden Tag wie sein Körper das schafft. Auch er „hatte“ mal Diabetes und meint es wäre wieder weg 🤷🏻‍♀️ Da er zudem ebenfalls starker Raucher ist, könnte man Wetten abschließen was wann zuerst eintritt. Er wird dieses Jahr 70 Jahre alt.

Wie du siehst, kann man das auch lange durchhalten. Ich sage dazu nichts mehr. Wir wohnen nicht in der Nähe, so muss ich mir das nicht antun.

So wie du es beschreibst, würde ich auch auf Krebs in irgendeiner Form tippen. Gerade das abgemagerte und graue. Leider sah unser Nachbar mit Krebs kurz vor seinem Tod auch aus. Am Ende hat ihn aber eine Lungenentzündung erwischt 😢

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Muss nicht Krebs sein. Diese Symptome hatte mein Onkel auch - bei ihm waren es verkalkte Adern und verstopfte Herzkranzgefäße. Wurde operiert und nun passt wieder alles. Er ist aber kein Alkoholiker.

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Ich arbeite in einer Psychiatrie. Die meisten alkoholkranken Patienten, die ich kenne, sterben mit 40-60 Jahren.
Übrigens denke ich nicht, dass die BZ-Werte stimmen, wenn er einen Diabetes hat, keine Medikamente/Insulin nimmt und weiterhin trinkt. Das kann ich mir wirklich nur schwer vorstellen.

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Meines Wissens wird das vom Hausarzt überprüft. Vielleicht nimmt er aber doch noch Metformin?! :( schlimm für die Familie das ganze

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Das sind dann aber schwere Alkoholiker mit Schnaps?

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Da hat er schon ein stattliches Alter erreicht! Mein Vater ist mit 63 gestorben und der Mann einer Kollegin 6 Wochen nach der Diabetesdiagnose, er hat auch weitergetrunken. Er war so um die 50. Der Vater meines 1. Freundes 55 Jahre ohne Diabetes.

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Hallo.

Die Frage nach der Lebenserwartung kann man so pauschal nicht beantworten. Das ist für jeden Menschen individuell. Manche werden sehr alt obwohl sie Rauchen und Alkohol trinken, andere tuen das Gleiche und sterben früh.

Grundsätzlich klingt das was du beschreibst natürlich nicht gut. Das Problem ist, dass so lange keine Krankheitseinsicht und kein Wunsch nach Veränderung bei ihm selbst besteht - kann man nichts an der Situation ändern. Letztlich ist er ein erwachsener Mensch und selbst für sich und seine Gesundheit verantwortlich. Man kann ihn auf die Beobachtungen hinweisen und auch anmerken, dass man sich Sorgen macht. Unterstützung bei der Suche nach Therapien und Arztterminen anbieten. Den Weg muss er letztlich selbst gehen.

Liebe Grüße

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Hallo,

Ich äußere mal meinen Verdacht.

Dein Vater hat vor 6 Jahren Diabetes diagnostiziert bekommen und nimmt Stand heute weder Medikamente noch spritzt er Insulin. Sollte er sich nicht fast ausschließlich No-Carb ernähren, ist eine Normalisierung des Blutzucker fast unmöglich.

Der Diabetes ist nicht schmerzhaft, belastet aber den Körper (Nieren, Herz, Blutgefäße). Da die Messung jedes Mal Überwindung kostet, ist das eine Krankheit, was leicht verdrängt wird.

Nicht zureichende Insulin bedeutet auch, dass er rapide abnimmt.

Ich würde an deiner Stelle wirklich mal dabei sein, wenn er sein Blutzucker misst. Nüchtern nach dem Aufstehen und 1 Stunde nach dem Essen.

Nüchtern >140 und 1 Stunde nach dem Essen (ersten Bissen) >200 ist zu hoch, macht Niere und Körper kaputt <- Wenn dem so ist, weißt du woher die rapide Abnahme kommt.

Und dann ist sofortiges Handeln gefragt. Lass vom Arzt das Insulin verschreiben, bevor der Diabetes noch mehr Schaden anrichtet im Körper.

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Würde er an Gewicht zunehmen, wenn der Insulinspiegel wieder stimmt?

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Ja, würde er. Mein Vater hatte dasselbe durch. Rapider Gewichtsverlust, ein Diabetes wo nicht drauf geachtet worden ist.

Er hatte Glück, dass ich Schwangerschaftsdiabetes hatte, extrem gut informiert war und mit ihm Blutzucker gemessen habe. Nüchtern war er schon bei 160. Er hat jetzt seit fast 2 Jahren Insulin und hat seitdem fast 10kg wieder zugenommen. Ich möchte mir garnicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn mein Zuckertest negativ ausgefallen wäre.

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Mein Opa hat ungefähr einen halben Kasten Bier am Tag getrunken, seit ich denken kann und war trotzdem immer klar - klassischer Spiegeltrinker halt.

Mit 62 hatte er seinen zweiten Schlaganfall (den ersten mit 30), kurz nachdem er in Rente ging, danach kamen noch weitere und andere Probleme, u.a. Demenz und Epilepsie. Er hat dann bestimmt 10 Jahre keinen Alkohol mehr getrunken, bis er mit 74 gestorben ist.

Mein Vater ist seit über 25 Jahren trocken, hat nur wenige Monate täglich 3-5 Bier getrunken und hatte trotzdem mit 59 zwei Herzinfarkte, mit 3-fachem Bypass. Heute mit fast 62, ist er seitdem arbeitsunfähig.

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Mein Vater war Alkoholiker, seit ich denken kann, Raucher ebenfalls.
Richtig krass wurde es nach dem Tod meiner Mutter, er war damals 60.
1. Hinterwandinfarkt mit 37.
Adipositas, Diabetes (sehr oft alkoholinduziert, Alkohol wird als reiner Zucker verstoffwechselt), Alkoholismus, massive intellektuelle Einbußen, Psychopharmaka-Sucht und schwere COPD. Ab 66 war er ein Wrack, behauptete aber konsequent, er hätte exzellente Blutwerte.
Geglaubt hat es ihm niemand, Einsichtnahme wurde verwehrt.
Er verlor plötzlich enorm an Gewicht, war grau von zu hoch dosierten Blutdrucksenkern und gab mit 72 das Rauchen auf.
Zu spät, die COPD war weit fortgeschritten, er lebte mit Sauerstoffflaschen und Schlauch in der Nase. Gestorben ist er am Alkohol, der einen epileptischen Anfall auslöste.

Wie er 80 werden konnte, ist mir bis heute ein Rätsel.

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Die Frage nach der Lebenserwartung ist gar nicht so einfach.
Ich kenne Spiegeltrinker, die (augenscheinlich) gesund sind, Trinker Ü70 bei denen man nicht weiß ob die Ursache der Krankheit (Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes, Krebs, etc.) altersbedingt oder alkoholbedingt ist und Alkoholiker, die mit 30/40 Jahren schon gesundheitlich aus dem letzten Loch pfeifen. Genauso kannte ich aber auch sportliche, gesunde Menschen ohne Alkoholproblem, die bereits sehr jung an Krebs oder einem Infarkt starben.

Auf was ihr euch einstellen müsst, kann euch ebenfalls niemand hier genau sagen. Ohne Einsicht wird dein Schwiegervater jedes Wort über seine Gesundheit abwinken und so weitermachen wie bisher. Wenn ihm leider selbst eine im Raum stehende Krebsdiagnose nicht zum Umdenken brachte, legt sich da womöglich nie ein Schalter um. Ich persönlich wäre auf das Schlimmste, einen zeitnahen Tod, gefasst, wäre aber auch nicht überrascht wenn er sich doch noch längere Zeit hält.