Hallo,
Mein zweites Kind ist jetzt 4 Monate alt. Direkt nach der Geburt hat der Babyblues mich stark getroffen, das ging so 3 Wochen, dann war es wieder gut.
Jetzt plötzlich merke ich, dass es mir wieder schlecht geht. Ich bin grundlos traurig, hab an nix mehr Freude, freue mich auch auf nichts mehr. Irgendwie liegt über allem ein grauer Schleier.
Ich weiß, ich sollte das mit einem Arzt besprechen, aber ich würde mich auch hier gerne einfach mal austauschen. Ob es hier vielleicht auch Betroffene gibt, wie es euch geht, ob das irgendwann wieder vorbei geht.
Lg
Wochenbettdepression?
Hi. Das klingt sehr wie bei mir vor einigen Monaten. Bei mir wurde dann eine postpartale Depression diagnostiziert und ich bin weiter in Behandlung.
Wenn du magst kannst du mir gern jederzeit schreiben, einfach zum austauschen oder mit Fragen.
Du bist auf jeden Fall nicht alleine und es gibt Hilfe!
Inzwischen geht es mir auch schon deutlich besser, wobei ich vermutlich auch viel verdränge weil meine Tochter mich so fordert.
Ich rate dir, nicht zu lange mit dem Arztbesuch zu warten und vielleicht hilft dir ja auch der Austausch hier etwas.
Danke für deine Antwort ❤️ Ich frage mich vor allem, ob ich irgendwann mal wieder wirklich Freude empfinden kann. Ich bin eigentlich so glücklich über meine Kinder und so dankbar dafür, und jetzt kommt das so aus dem Nichts. Nimmst du Medikamente?
Ja, ich hatte auch eine Wochenbettdepression. Die Geburt meines Sohnes war nicht leicht und er musste anschließend fast 4 Wochen auf die Intensivstation. Danach wurde er mit Heimmonitor entlassen.
Als ich daheim war dachte ich zuerst, dass nun endlich alles gut wird. Aber ich konnte mich gar nicht mehr freuen. Alles um mich herum war grau. Ich weinte viel und konnte weder Essen noch schlafen. Ich war ständig angespannt und saß mit Baby im Arm teilnahmslos auf dem Sofa. Ich wartete nur immer darauf, dass der Kleine sich meldete und die Flasche verlangte. Gleichzeitig war ich zu erschöpft und wollte nur meine Ruhe. Ich wollte mein altes Leben wieder. Mein altes Ich.
Meine Hebamme hat mir schließlich eine Therapie nahegelegt. Die musste ich zwar, aufgrund des Psychologenmangels, selbst bezahlen, aber sie hat mir geholfen. Gleichzeitig war ich beim Psychiater und bekam Antidepressiva.
Etwa 2 Monate nach Beginn der Behandlung ging es mir schon viel besser und die Lebensfreude kehrte zurück. Jetzt, nach guten 11 Monaten setze ich die Medikamente langsam ab. Es geht mir wieder sehr gut und ich bin glücklich.
Lass dir also auf jeden Fall helfen. Es lohnt sich. Vielleicht helfen schon Gespräche und du brauchst gar keine Medikamente.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft
Es kommen wieder bessere Zeiten.
Liebe Grüße
PS: Du kannst mir gerne eine PN schreiben, wenn du weitere Fragen hast.