Findet ihr Heiraten altmodisch?

Hallo zusammen,

ich bin 30! Früüüüher hatte ich mir immer vorgenommen, dass ich mit 30 ein Haus habe, verheiratet bin, das ein oder andere Kind habe und mit meinem Studium fertig bin. Nun ja, zumindest das mit dem Kind hat geklappt:-p

Dennoch ertappe ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass ich bei meinem Freund nachhake, wie er denn so zum Heiraten steht, denn ja, ich möchte mal geheiratet werden!
Das hat aber nichts mit steuerlichen Vorteilen zu tun, sondern einfach mit einem Zusammenghörigkeitsgefühl. Klar, das haben wir auch als Paar. Aber dennoch gibt man sich so das Versprechen sein Leben bis ans Ende mit dem anderen zu teilen. Ich stelle es mir toll vor zu sagen: DAS ist mein EHEMANN!, einen Ring und denselben Namen zu tragen...einfach verheiratet zu sein. Dabei will ich nicht mal ne pompöse Hochzeit (in weiß schon gar nicht), wenn dann fänd ich es toll heimlich still und leise "ja" zum anderen zu sagen. Denn ich heirate ja den anderen Menschen und nicht - naja indirekt schon - Freunde und Verwandte!

Nun ja, aber immer wieder höre ich, dass Heiraten altmödisch wäre...wie seht ihr das?

Grüße
Jana

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Ich finde heiraten nicht altmodisch. Mir sind Leute (Männer) suspekt die sagen sie brauchen keinen Trauschein zum Glücklichsein - gerade wenn sie eh schon seit Jahren mit Kind und Kegel zusammenleben, hat für mich was von "Optionen aufhalten".

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>>Mir sind Leute (Männer) suspekt die sagen sie brauchen keinen Trauschein zum Glücklichsein - gerade wenn sie eh schon seit Jahren mit Kind und Kegel zusammenleben, hat für mich was von "Optionen aufhalten". <<

Das mag auch so sein. Mal ehrlich, in der heutigen Zeit sind nur wenige Ehen für die Ewigkeit und die unterschiedlichsten Gründe führen zu einer Trennung.

Bei den älteren Generationen wurden Ehen oft einfach "ausgesessen", aber wer bleibt bitte heute noch 60 Jahre verheiratet, wenn 40 davon schlecht sind?

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Und noch was: gerade weil unsere Zeit so schnelllebig ist, man sich ständig und überall auf die Suche nach vermeintlich besseren Lebensabschnittsgefährten geben kann und man immer nur wartet, ob nicht noch was Besseres kommt, gerade heute ist es doch schön zu sagen: Weeßte, ich liebe dich! lass uns heiraten! Ich such nix anderes mehr. Ich hab alles....

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Wir wollten schon heiraten, da waren wir noch garnicht lange zusammen, nach 6 Monaten machte mein Mann mir den Antrag.
Zum Heiraten kamen wir trotzdem erst 3 Jahre später, spontan im ganz ganz kleinen Kreis.
Unsere Trauzeugen + Kind , unsere Tochter und meine Mama.
Klein und perfekt für uns :)

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Hallo

Ich bin auch 30 und seit über 7 Jahren verheiratet. Ich würde es immer wieder so machen und was anderes habe ich mir auch nie vorgestellt. Pompös war unsere Hochzeit auch nicht, ganz kleiner Kreis und hinterher beim Thailänder gespachtelt. War super. Nochmal und ich würde es auch heimlich machen. Am besten in Jeans + T-shirt.#schein An der Prozedur selber hänge ich keinen Wert auf aber das Gefühl verheiratet zu sein ist wirklich was besonderes.

Liebe Grüße

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Ich empfinde heiraten als ganz und gar nicht altmodisch. Die von dir genannten gründe zum heiraten sehe ich auch so und ganz ehrlich; ja, es ist toll "mein Ehemann bzw. Mein Mann" zu sagen und es entspricht absolut den Tatsachen. Er Ist mein Mann und ich bin Seine Frau und genau das, dieses zusammengehörigkeitsgefühl, ist super! Was daran altmodisch sein soll, weiß ich nicht.

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Hallo!

Ich finde heiraten nicht altmodisch.

Ich finde gerade heute, wo man eigentlich nicht mehr verheiratet sein muss, weil man in den meisteh Dingen doch auch schon als Paar gleichgestellt ist bzw. es gesellschaftlich auch nicht mehr gefordert wird, ist es etwas besonderes.

Die bewusste Entschiedung, zu einem anderen Menschen Ja zu sagen und es auch so zu meinen. Ohne Hintergedanken. Ohne Absicherung. Ohne Rücktrittsrecht. Das finde ich mutig. Das finde ich besonders.
Genau wie du sagst, sich dafür zu entscheiden, die Suche oder die Chance, auf etwas "besseres" aufzugeben, weil man zufrieden ist, mit dem was man hat. Weil man glücklich ist mit dem was man hat und meint, es gäbe dort draußen nichts besseres.
Wie der Hochzeitsspruch meiner besten Freundin:

"Heirate nie jemanden von dem du annimmst mit ihm leben zu können. Heirate vielmehr jemanden, ohne den du glaubst, nicht leben zu können"

Dieser Hintergrund beim Heiraten ist aber, nach meinem Empfinden, heute leider etwas rar geworden.

Ich habe ich das Gefühl, dass viele eben doch nur heiraten, weil es eben toll ist, mal zu heiraten. Weil man eben irgendwann heiratet. Weil die Feier so toll ist. Weil man so ein schönes Kleid anziehen kann. Weil man so viel geschenkt bekommt. Etc. pp.

Und leider habe ich (bin gerade 30) schon 2 Ehen im Freundeskreis auseinander gehen sehen. Scheidung ist eben zu leicht. Was ich wiederrum nicht verstehe, sind Menschen, die nicht heiraten wollen (warum auch immer), aber sich zusammen ein Haus kaufen, Kinder bekommen etc. Durch ein Haus und insbesondere Kinder bindet man sich doch viel stärker aneinander als durch ein einfaches Ja. Wieso ist man dann nicht bereit, auch diesen Schritt zu gehen?! Das verstehe ich nicht (auch wenn ich natürlich nix gegen unverheiratete Paare habe ;-) ).

Alles Liebe
Julia (seit 5 Jahren sehr sehr glücklich verheiratet)

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Ich halte heiraten nicht für altmodisch - eher für überflüssig!

Ich mag den Gedanken an eine "ewige Bindung" einfach nicht. Ich war und bin eher ein Einzelgänger (nicht Außenseiter!), der sich immer die Option der "Freiheit" beibehalten möchte.

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Hallo,

ich betrachte heiraten nicht als altmodisch, aber auch nicht als Muss. Für mich ist es eine romantische Angelegenheit und sicher auch schön, um sich als Familie mit Kindern als Einheit zu fühlen. Als ich jung war, habe ich auch von Hochzeit geträumt und war überglücklich, als der grosse Tag dann endlich da war.

Heute sehe ich die Dinge pragmatischer. Ich bin geschieden und eine zweite Ehe kommt für mich nicht in Betracht.

Lg, Cinderella

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Ich finde es nicht direkt altmodisch. Ich kann's mir für mich nur nicht vorstellen. Ich brauch weder einen staatlichen Stempel noch göttlichen Segen für meine Beziehungen.
Klar - Hochzeiten hat's schon immer gegeben, auf die eine oder andere Art. Die Leute hatten schon immer das Bedürfnis, sich einander exklusiv zu versprechen. Das ist nicht altmodisch, das ist sogar etwas sehr Schönes.
Ich mag nur das nicht, was hierzulande darunter verstanden wird. Die Hochzeitsfeiern, auf denen ich war, fand ich ganz fürchterlich gewollt spießig. Ok, das ist alles Geschmackssache. Aber dann die Sache mit der Scheidung... sobald man erstmal verheiratet ist, wird eine Trennung teuer und langwierig. Das wiegt das schönste Kleid nicht auf.
Die einzigen Gründe für mich, zu heiraten, wären finanzielle. Die Sache mit der Rententeilung, die Steuervorteile.

Nichtsdestotrotz: zwei Freundinnen planen ihre Hochzeiten, ganz unterschiedlich. Die eine heiratet in wenigen Monaten, nur standesamtlich, kein Brimborium. Die andere spart mit ihrem Freund jetzt schon auf die Hochzeit in 1,5 Jahren. Sie will ein Schloss, 'ne Kutsche, weiße Tauben und Eisskulpturen. Die volle Prinzessinnen-Dröhnung. Zu beiden Hochzeiten werde ich sehr gerne gehen und ihnen von Herzen alles Liebe wünschen. Ich freue mich sehr für sie!
Und die erste Freundin meinte zu mir, sie hätte vor 'nem Jahr auch noch gesagt, das eine Hochzeit so ungefähr das Letzte ist, was sie will. Dann traf sie ihren Freund, und irgendwie war ziemlich schnell alles klar. So kann's auch gehen.