Hallo,
ich hab da mal eine Frage an euch. Es geht mir dabei um Burn out oder auch schon um Vorstufen davon bzw. auch einfach Erschöpfung, die nach einiger Zeit ohne Therapie wieder verschwindet.
Wie hat sich das bei euch gezeigt?
Wie hat eure Familie/Umgebung darauf reagiert?
Hattet ihr Unterstützung?
Wie ging es weiter?
Wo habt ihr Hilfe gefunden?
Also im Moment ist es so, dass ich selbst nicht weiß, was mit mir los ist. Eigentlich geht es mir ganz gut, habe erreicht was mir wichtig ist, freue mich so viele Kleinigkeiten....
aber...
ich fühle mich zunehmend erschöpfter. Ich mache, was sein muss. Sage auch ganz klar NEIN und ziehe es dann durch. Das Gefühl, dass der Tank auf reserve läuft und weniger wird bleibt.
Mein Problem, viele nehmen mich auch nicht ernst. Auch dann, wenn ich anderer Aufgaben NICHT übernehme, heißt es immer "das machst du". Nein, ich übernehme es NICHT. Aber allein die Versuche es mir immer wieder aufzubürden strengen an.
Dabei geht es um Dinge, die die Personen selbst machen können. Dann auch selbst problemlos machen, mir aber mal versuchen aufzudrücken.
Wenn jemand Hilfe braucht, bin ich da. Bei Dingen, die die Person nicht selbst machen kann und es eben über Jahre gegenseitig ist.
Ich sage auch immer wieder, wenn es mir nicht gut geht. Die häufigste Reaktion ist dann: na, wenn es dir so schlecht geht, wie du grade tust, dann solltest du ins Krankenhaus (auch dann, wenn ich sage, ich hab eine Erkältung und brauche zwei Tage Ruhe, dann bin ich wieder fit. Aber in diesen zwei Tagen, werde ich nichts erledigen. Auch nicht den eigenen Haushalt, den ich hinterher wieder aufhole).
Oder eben gleich so schwarzmalerisches: was machst du dann mit deinem Kind, wenn du zwei Tage faul im Bett liegst? Außerdem wird dein Haushalt ja nur schlimmer, der MUSS gemacht werden.
und dann eben wieder... na, wenn es dir soooo schlecht geht, ab ins Krankenhaus....
meistens lasse ich mich nicht mehr drauf ein. Überraschungsbesuch, der eben nach diesen zwei Tagen an der Tür steht, wo ich grade dabei bin den Haushalt wieder aufzuholen, schafft es dann aber doch wieder mich zu verstricken.
Hilfe bekomme ich in Form von, dass mir jemand beim Großeinkauf hilft (habe kein Auto). Gegenleistungen finde ich sehr ok. Mir wird ja auch geholfen.
Wenn ich dann aber eine Mutter-Kind-Kur in Erwägung ziehe (ist ja wie Krankenhaus, hatte ich schon mal und es hat soooooo gut getan, deutliche Besserung seither .... von Tank leer auf Reservefüllung), kommen wieder Sprüche: was soll das. Du hast doch .... dir geht es ja sooo gut...
Aufzählung vieler Schicksale, denen es noch schlechter geht.
Stimmt, es geht anderen schlechter. ... aber nur weil sich einer beide Beine gebrochen hat, lässt man den mit einem gebrochenen Bein ja auch nicht zu Hause und behauptet: na dem anderen geht es schlechter, also raff dich auf, stell dich nicht so an. Es muss auch ohne Gips gehen.
Es ist immer ein Hin und her zwischen diesen Extremen.
Wo ich selbst stehe, weiß ich leider nicht.
Meine Hausärztin nimmt mich auch nicht so ernst. Das dauert ja schon ein Weilchen und wenn es so schlimm wäre, wäre ich ja schon längst in der Psychiatrie. Aber so sieht sie erst mal keinen Handlungsbedarf, weil ich mich ja bisher über Wasser halten konnte...
Am Liebsten wäre mir mal eine Auszeit. Urlaub mit Kind war ganz nett, aber sehr anstrengend und nicht das was ich brauche. War zwar mal nicht viel zu tun und Beine hochlegen. Aber die Probleme haben zu Hause einfach gewartet.
Was mir an der Mutter-Kind-Kur so gut getan hat:
- ich konnte mich wirklich erholen, trotz/gerade wegen zahlreicher Termine
- alles in einem Haus.
- Kind wurde gut betreut (jetzt ist sie im Kindergarten, aber das heißt ja nicht, dass ich frei habe)
- ich konnte mit Fachkräften reden und einiges aufarbeiten! und zwar so, dass ich mich danach ins Zimmer legen konnte, ohne jemandem zu begegnen, der noch die gerade angesprochene "Wunde" reinstochert. Sondern die wiedergeöffnete Wunde konnte erst mal heilen.
- und eben das vorübergehende weit weg sein. War im Urlaub auch, sogar ohne Karten schreiben dieses mal. Aber es war eher wie ein geschützter Raum weiter weg.
...
ach so, diejenigen, die der Meinung sind, dass ich dann halt ins Krankenhaus müsse, sagen aber immer gleich dazu. Um dein Kind musst dich dann selbst kümmern. Das können wir nicht machen. Wenns dir so schlecht geht, wie du tust, dann nimmst dein Kind halt mit.
Es gibt auch welche, die mir gerne helfen würden, aber nicht wissen wie. Mein Kind nehmen sie mal zwei Stunden und ermahnen mich, dass ich mich in dieser Zeit ausruhe das tut so gut. Hilft auch zwischendurch. Leider nur noch für ca. 1Tag und dann ist der Effekt weg aber ich bin dankbar, dass ich diese Momente habe!!! Das ist sehr viel.
Kennt das jemand von euch?
Was habt ihr gemacht?
Wie lange hat bei euch die Erschöpfung gedauert?
ist sie von selbst wieder verschwunden?
Oder hattet ihr medizinische Unterstützung?
Vielen Dank für eure Antwort.
gerne auch über VK.
Eine, die selbst nicht weiß, was grade los ist.
P.S. Schilddrüse und Diabetis sind ok. (also letzteres liegt in der Familie, wird daher kontrolliert. Habe ich nicht). Auch sonst bin ich im Moment organisch gesund (keine Erkältung oder so). Deswegen bin ich ja verunsichert, warum mein Tank eher leerer wird...
bei Erschöpfung - Reaktionen aus der Familie
An Deiner Stelle würde ich mal klar benennen, wer Dich hier unter Druck setzt.
Was Nachbarn und Bekannte sagen, kann dir am Poppes vorbeigehen!
Wenn der Partner diese Sprüche bringt, dann musst Du klar die Reißleine ziehen und vor allem den Wert der Beziehung hinterfragen.
Ist es die Mutter oder die Schwiegermutter, dann geht es um soziale Kontrolle. Da hilft oft nur Kontaktabbruch. Je rüder, desto klarer. Leg Dir ein Vokabular zu, dass unmißverständlich ist: "Ende der Diskussion" oder "ich geh jetzt" (und das dann auch tun), zieht die Grenze die Du so dringend brauchst.
Was die MuKiKur anbelangt: beantragen, fahren und sich nicht drum kümmern, was irgendwer meint.
Alles Gute
Manavgat
dem ist nicht hinzuzufügen...
evtl noch... setze grenzen und lass sie von anderen nicht einrennen
Ich wills mal so formulieren.
wenn es mir (scheinbar) gut geht, interessiert es keinen.
Sobald ich erschöpft aussehe oder wirke, kommt kein "wie geht es dir?" - sondern ein "dann musst du eben!"
Die Gründe unterschiedlich.
Die allermeisten schauen von ihrem Teller aus und können es nicht verstehen. Die anderen möchte mich nicht "schwach" sehen, weil sie nicht wissen wie sie dann damit umgehen sollen.
Eine Familienhilfe sagte mal "so viel wie Sie in einem Jahr alleine geleistet haben, würde ich nicht mal in 5 Jahren mit Hilfe schaffen."
Als viele gesehen haben, was ich im AUSNAHMEZUSAND erreichen kann, erwarten sie das nun in etwa dauerhaft von mir.
- Beziehung längst beendet und Kontakt durchs JA abgebrochen
- unnötige Kontakte längst abgebrochen
- Freunde zu Bekannten gemacht
- Freundin zu sehr guter Freundin gefühlt
- Mutter-Kind-Kur beantrage ich Ende diesen Jahres, da erst nächstes Jahr wieder möglich (KK schon gefragt). Da kann ich mein Kind auch gut mitnehmen.
Meine Sorge ist halt, wenn es auf Burn Out hinauslaufen sollte. Kind mitnehmen sei nicht gut /wird hier immer wieder abgeraten. unterbringen kann ich sie hier auch nicht. Den Personen, denen ich vertraue arbeiten Vollzeit und ich kann nicht guten Gewissens gehen, wenn mein Kind alle zwei Tage woanders untergebracht ist und das 6 Wochen lang.
Ich kenne diese Gefühle da ich gerade ganz oft das gleiche fühle wie du aber weitgehends meine Ruhe vor den anderen habe. Daher versuche ich mich jetzt verstärkt mich wieder auf mich selbst zu besinnen und das, was mir nicht gut tut, zur Seite zu schieben.
Ich kann dir nur sagen was die anderern sagen das sollte dir am ARSCH VORBEI GEHEN. Sei konsequenter und lass die anderen links liegen. Die leben nicht in deinem Körper die leben nicht dein Leben und sie sind nicht du!
Ela
Viel Text, wenig Infos und auch etwas wirr!
Vorweg, Burn out MUSS therapiert werden, anders bekommt man das nicht in den Griff.
Also bist Du wohl eher ausgelaugt...
Warum fühlst Du Dich erschöpf? Was erschöpft Dich? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
LG
Ich verstehe nicht ganz, WAS genau dich erschöpft.
Dein Kind ist mindestens halbtags im KiGa.
Was machst du in dieser Zeit?
Wann erledigst du die Hausarbeit?
Ich selbst fühle mich auch erschöpft, kann aber klar benennen, was es ist:
Ich habe einen Rheumaschub mit starken Schmerzen. Die Kids sind aber da und meinen Haushalt mache ich auch.
Meine Kleine bekommt Backenzähne und ist morgens um 5 Uhr wach.
Der Große kommt nach einer halben Stunde hinterher gekrochen.
Ich bin müde, Kinder sind müde und knatschig.
Es sind KiGa-Ferien vom Großen. Er will beschäftigt werden.
Mein Mann war auf Geschäftsreise.
Ich musste mehrere ehrenamtliche Termine wahrnehmen - mit den Kids, da der Babysitter im Urlaub ist.
Ich betreue Haus, Garten und Katze von Nachbarn, die im Urlaub sind.
Ich zähle auf unseren Urlaub und hoffe, dass ich mich etwas erholen kann.
Ich beiße eben die Zähne zusammen, denn es wird schon wieder besser werden!
Hallo
Völliger Blödsinn den du da schreibst:
Ich beiße eben die Zähne zusammen,dann wird es schon wieder besser werden.
Es kann aber auch das Gegenteil eintreten und dann ist die K..e am dampfen.
S.
Na klasse das hilft der TE jetzt auch wunderbar
Schön wenn es bei dir so funktioniert, klappt aber nicht bei jedem. Und wenn der Akku erstmal leer ist, dann ist Schluss. Dann geht plötzlich nichts mehr.
Dir scheint es ja noch gut zu gehen, sei froh drum.
Liebes Zahnweh,
du musst glaube ich mal, klar auf den Tisch hauen.
Ich hatte ein Burn Out, ich weiss wie schlagartig es da ist und dann geht wirklich gar nichts mehr.
Ich weiss wie es ist, wenn der Tank vollständig leer ist und man am ende nur noch funktioniert.
Ich musste lernen, wie man es anders regelt, notfalls auch ohne Hilfe von aussen und das geht.
Ich habe vier Kinder, bin alleinerziehend und habe die Wichtigkeit von meinen Auszeiten erkannt.
Ich muss mir Freiräume schaffen, das musst du auch.
Abends mal ein Bad mit Kerzenlicht und (Lieblings)Entspannungsmusik, evtl was nettes zu trinken dazu.
Am tage, wenn die Kinder mal ausser Haus sind, schlafen oder ruhig im zimmer spielen, mal den Haushalt liegen lassen und ein Buch lesen, diese Momente nutzen.
Wie du schon schreibst, der Haushalt kann aufgeholt werden.
Versuche es mit Entspannungsübungen z.b nach jacobsen.
Lege dich aufs Sofa und fühle jedes deiner Körperteile ganz bewusst und frage dich, wie es dem Körperteil geht, wie fühlt es sich an?
Anfangs kommt man sich blöd bei vor, aber tut sooooooo gut.
Stelle deine Grenzen klar, sage nein und bleibe dabei.
Erwarte kein Verständnis, das haben die wenigsten. Wenn du auf Kur willst, dann beantrage diese und rechtfertige dich nicht vor anderen. Entweder sie kommen klar oder sie lassen es. Punkt.
würd gern nochmehr schreiben, aber mein Baby will hier mittippen
gruß
seluna
hallo,
dieses argument mit dem krankenhaus find ich furchtbar
jeder aht seine eigene belastungsgrenze
ich bin da ganz manavgats meinung
du musst durchhalten und weiterhin deine grenzen feststecken
das deine ärztin dich nicht ernst nimmt liegt leider gottes daran das du eine frau bist
frag sie mal ganz unverblümt was sie machen würde wärest du ein mann
mein hausarzt hat mich sofort ernst genommen
mir sofort kompetente psychische beratung empfohlen
er hat zugehört,gefilter,gehamdelt
so sollte es sein
warum du erschöpft bist ist erstmal völlig nebensächlich
fakt ist das man in idesem zustand weniger handlungsfähig ist
und dem ist entgegenzusteuern
laß dich nciht unterkriegen
lg manja
Ich hatte in 2006 eine OP, bei der mir ein Tumor aus dem Kopf entfernt wurde.
Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt.
Da die OP so schwerwiegend war, habe ich einige Jahre gebraucht, um mich richtig davon zu erholen.
Mein Immunsystem war im Keller, ich war ständig krank (Erkältungen, Magen-Darm, Grippe) und jahrelang erschöpft.
Das Problem mit den Außenstehenden ist, dass man keinen Gips trägt und sich ganz normal bewegt.
Also ist man gesund!
Ich habe mir die Zeiten genommen, die ich brauchte, um mich zu erholen.
Kind wurde stellenweise betreut, mein Mann mußte hier und da mal zu Hause bleiben, ging nicht anders.
Letztendlich war es die Zeit, die mich fitter gemacht hat, aber ich bin heute auch nicht (mehr) die, die ich früher war.
Ich bin lange nicht so leistungsfähig, kann nur wenig und nur bestimmte Sachen arbeiten usw.
Solltest Du an Burn out leiden, mußt Du Dir dringend ärztlich helfen lassen, das wird sonst immer schlimmer und kann, soweit ich weiß, zum Tode führen.
Hi,
so richtig blicke ich nicht durch, aber wie ich verstanden habe, hattest du bereits eine MuKiKur, die dir scheinbar aber nur kurzfristig geholfen hat. Würde mir jetzt als Laie sagen, dass das eben nur kurze Abhilfe schafft. Schon mal über einen Psychologen nachgedacht? Das ist ja nichts verwerfliches! Ich denke, es muss die Ursache gefunden werden, warum du dich fühlst, wie du dich fühlst.
LG Wunki
Ja, ich kenne sie, diese Erschöpfungszustände. Ganz schlimm war es, als meine Kinder noch klein waren. Die Hast morgens zur Kita, den ganzen Tag arbeiten, Kinder wieder abholen, Kinder bespaßen etc, kochen, Haushalt. Mein Tag fing um 4.00 Uhr an und endete gegen 23.00 Uhr.
Ich habe im Grunde in diesen Jahren nur von Urlaub zu Urlaub gelebt. Habe jedem Feiertag regelrecht entgegengefiebert und war fast froh, wenn ich mal mit einer Erkältung darniederlag und ein paar Tage zu Hause bleiben konnte.
Heute habe ich sie auch noch diese Zustände, auch wenn der Streß insgesamt weniger geworden ist. Aber man wird älter, der Beruf schlaucht oft ganz schön.
Ich mache das alles nur mit mir selber ab. Mit meiner Familie habe ich über meine Befindlichkeiten noch nicht gesprochen. Ich zeige mich stark, auch wenn ich es nicht bin.
Gruß, B.
Tja, das ist der Preis der "Emanzipation". Für manche Frauen bedeutet das nur Stress ohne Ende, doppelt und dreifach Belastung.
"Mein Tag fing um 4.00 Uhr an und endete gegen 23.00 Uhr." Und wo war der Vater der Kinder? Ich halte deine Beschreibung für übertrieben.
Meine Darstellung ist nicht übertrieben. Ich kenne meine Leben wohl besser als Du.
Ich war alleinerziehend. Habe Vollzeit gearbeitet. Die ersten Jahre mit Kleinkindern noch in der DDR. Da war es üblich, dass die Kinder morgens um 6.00 Uhr in der Kita waren. Das hieß für mich 4.00 Uhr aufstehen. Für den Weg zur Kita/Krippe brauchte ich ca. 30 Minuten.
Gegen 16.30 Uhr Kinder abholen, einkaufen, etc.
Haushalt musste auch erledigt werden. WEnn die Kinder im Bett waren. Ohne Geschirrspüler, ohne Höschenwindeln und die ersten Jahre ohne Waschmaschine.
Hört sich für Dich vielleicht unglaublich an, war damals jedoch ziemlich normal.