Umzug in neue Stadt mit 4-jähriger Tochter?

Einen schönen guten Abend.

ich würde gerne einmal eure Meinung dazu hören.

Es sind bisher noch keine abgemachten oder klare Ziele, nur Gedankengänge. Es kann also auch ganz anders laufen.

Ich bin nur echt arg am Grübeln und hätte gerne eine völlig objektive Meinung dazu.

Ich muss ein wenig ausholen, aber nur ein wenig.

Ich bin eine 28 jährige, alleinerziehende Mama von einer 4 jährigen Tochter.

Jetzt ist es so, dass ich seit über einem Jahr mit einem wunderbaren Mann zusammen bin, unsere Liebe ist sehr groß.

Die Kleine liebt ihn über alles, er liebt meine Kleine. Man könnte sagen, wir sind eine glückliche kleine Familie und schöner hätte ich es mir einfach nicht wünschen können.

Und wie es im Leben nun einmal ist, kann es nicht immer rundum perfekt sein. Es ist eine Fernbeziehung, uns trennen ca. 700 km.

Was bisher nicht weiter schlimm war, weil wir uns wirklich sehr häufig sehen konnten. Alle zwei - vier Wochen für dann jeweils 2 - 3 Wochen.

Das heißt, das "fast Zusammenleben" haben wir schon erproben können. Gemeinsam Urlaub haben wir auch schon gemacht, natürlich mit der Kleinen

Nun zum Kern, zu dem ich endlich kommen möchte.

Er sucht schon seit längerem nach Arbeit in meiner Stadt, findet aber keine. Er hat natürlich hier auch niemanden.

In seiner Heimatstadt ist sein ganzes Leben. Seine Freunde. Er wird außerdem nicht so wirklich warm mit, ich sage mal "unserer Stadt".

Natürlich wird er mir zuliebe aber hierherkommen, sobald er eine feste Stelle gefunden hat, so wirklich wohl würde er sich hier leider nicht fühlen.

(ich bin froh darüber, dass er mir das ehrlich sagt, bevor er herzieht und dann evtl. das böse Erwachen kommen würde)

Noch einmal kurz zu mir.
Ich habe einen Hauptberuf und zwei Nebenjobs, damit die Kleine und ich um die Runden kommen.

Natürlich konnte ich bisher meine Eltern oft mit einspannen, wenn es um die Nachmittagsbetreuung ging.

Meine Eltern sind beide Rentner. Mein Vater aufgrund seines Alters, meine Mutter schon seit sie 36 Jahre alt ist, da sie sehr krank ist.

Nun ist auch leider der Fall eingetreten, dass sie die Kleine nicht weiter betreuen können. Ich hoffe überhaupt, dass es mit meinen Eltern wieder
aufwärts geht, ich mache mir schreckliche Sorgen. (Beide sehr schwer erkrankt)

Jetzt muss ich sagen, dass ich mit 18 schon einmal mit der Heimatstadt meines Partners liebäugelt habe. Hatte damals schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche,

blieb dann aber doch der Liebe wegen hier. Zumindest wäre der Schritt des Umziehens für mich also nicht wirklich schwerer, weil ich ohnehin damals dahin wollte und mir

auch sicher bin, dass ich eines Tages dort leben werde. (Rein gefühlsmäßig, die Umgebung, denn im Gegensatz zu ihm bin ich mehr als warm mit seiner Stadt)

Jetzt ist die Sache natürlich anders, ich habe Verantwortung, ich habe meine Tochter, ich habe meine Eltern.

Der Vater meiner Tochter ist schwerster Alkoholiker. Er sieht sie ca. einmal die Woche für 1 - 3 Stunden, aber auch nur in meinem Beisein.
Erst heute war er wieder da. Meine Tochter möchte nicht wirklich mit ihm zusammen sein. Er benimmt sich einfach nicht liebevoll.

Er schreckt nicht davor zurück, Schimpfwörter zu benutzen oder grob zu sprechen. (Handgreiflichkeiten gibt es nicht, sonst sähe der Umgang anders - bis gar nicht aus)
Der Tag sieht also so aus, wenn er hier ist:

Er kommt, (mit mir redet er ohnehin nicht mehr) setzt sich vor den TV und macht dumme Kommentare, wenn die Kleine isst (du isst so ekelig, da wird mir schlecht von)
wenn sie ihm was malt (Das ist doch nur Kritzekratze, das soll ein Mensch sein? Du kannst ja überhaupt nichts) wenn sie ihm was vortanzen möchte oder mal die

Nase bei Schnupfen hochzieht (Du hast ein Benehmen. Das ist widerlich, was bist du für ein Kind) etc.

Wenn sie nach mir weint, brüllt er sie an und beschimpft sie dabei. Leider haben wir das gemeinsame Sorgerecht.

Ja, es ist alles etwas komplizierter. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, ob er sich jetzt erst so verändert hat, oder ob er schon immer so war. Ich kann es jetzt einfach

nicht mehr fassen, dass wir uns geliebt haben. (Er ist 46 Jahre alt und hat noch zwei weitere Kinder von zwei Frauen. 18 und 11)
Ja, in der Vergangenheit habe ich anscheinend viele Fehler gemacht aber ich ging vorurteilsfrei an die Sache heran.

Fakt ist aber, und darauf achte ich sehr, dass ich niemals schlecht über ihren Vater rede, im Gegenteil, ich versuche sie noch davon zu überzeugen, dass ihr Vater sie

liebt und es nur nicht so zeigen kann. Dass er eben manchmal nicht weiß, wie er sich verhält, damit sie nicht zu sehr leidet. (Ich wollte nie eine Mutter sein, die den Umgang

verbietet oder das Kind beeinflusst) Jedenfalls schafft er es allein durch sein Verhalten, dass sie Angst hat vor ihm. Mir manchmal sagt, dass ja eigentlich mein Freund
wie ein Papi für sie ist und sie den richtigen Papa gar nicht mag, weil er immer so böse ist. (Ich könnte Dinge erzählen, an denen knabber ich immer noch)

Nun ist es so.

Ich spiele mit dem Gedanken in die Heimatstadt meines Partners zu ziehen. Bisher habe ich mich dagegen gesträubt, weil ich für meine Eltern da sein wollte.

Außerdem hatte ich Gedankengänge wie, "Was, wenn sie jetzt wirklich nicht mehr lange leben, ich bereue es auf ewig, dass ich nicht bis zum Schluss da war" Ich weiß, dass

vor allem meine Mutter sehr darunter leiden würde. Meine Tochter und sie haben ein wunderbares liebevolles Verhältnis zueinander.

Natürlich mache ich mir viele Gedanken darum, ob ich ein 4 jähriges Kind überhaupt aus ihrem Umfeld reißen kann und darf. (ich würde allerdings, wenn überhaupt, erst zum

Schulanfang umziehen) Außerdem möchte ich natürlich nicht gegen den Umgang mit Kind und Vater sein. (Mit mir zusammen, ich kann sie nicht alleine bei ihm lassen. Ich schnitt das Thema
einmal mit ihm unter vier Augen an, aber er ist natürlich, auch nachvollziehbar, weil richtiger Vater, dagegen.)
Kann ich das überhaupt, wird mein Kind nicht zu sehr leiden, weil sie Omi und Opi und ihre ganzen Kindergartenfreundinnen nicht mehr so oft sehen kann?
Immerhin sind es 700 km. Wobei ich mir überlegt habe, dass wir alle 2 Wochen, spätestens aber alle 3 Wochen übers Wochenende hierherkommen würden.

In den Ferien dann sowieso, natürlich dürfen mich auch alle Menschen die ich hier liebgewonnen habe, jederzeit besuchen.

So, nun sitze ich da mit meinem Talent. Wie gesagt, sicher ist noch gar nichts. Ich denke nur darüber nach, weil ich auch oft Sehnsucht nach dieser Stadt habe. Verstärkt natürlich

durch die Liebe zu diesem Mann. Ich möchte aber mein Glück nicht über das meines Kindes stellen! In erster Linie geht es mir darum, dass sich mein Kind wohlfühlt und es so

aufwachsen kann, damit es glücklich ist. Weil ich sie natürlich über alles liebe, sie steht absolut an 1. Stelle.

Würdet ihr eure Eltern zurücklassen? (Ich habe noch 4 Geschwister, 3 davon leben auch hier in der Nähe. Ich muss dazu sagen, ich bin Bezugsperson Nr. 1 für meine Mama, was es

mir auch so schwer macht. Ich kenne es nicht anders. Sie war eine sehr labile Person. Selbstmordversuche, bei denen ich zugegen war, sie Gott sei Dank davon abhalten konnte und
dann natürlich auch die "Überwachung" danach übernommen habe)

Würdet ihr überhaupt so eine große Entfernung zwischen ihren Vater und ihr zulassen?
Würdet ihr es überhaupt in Erwägung ziehen, mit einem 4-jährigen Kind so weit fortzuziehen? Wäre das zuviel für sie?
Bin ich zu spät dran, zu früh, mit ihrem Alter?
Findet ihr meine Gedankengänge ...na ja ---doof?
Unreif, Egoistisch?
Sollte ich lieber warten, bis meine Tochter Erwachsen ist?

Zusammengefasst geht es um das Wohl meines Kindes, das meiner Eltern und dem Kindsvater. Auch wenn der Umgang schwierig ist, eigentlich untragbar,

habe ich irgendwie das Gefühl, ich darf ihr den Vater nicht nehmen, sie soll selbst herausfinden, wie er ist, wenn es soweit ist. Ich schütze sie natürlich vor ihm.

Sobald ich merke, dass es an einem Tag untragbar wäre, schicke ich ihn sofort wieder heim oder wir gehen. Aber immerhin hat sie hier die Möglichkeit ihn ab und an zu sehen.

Natürlich habe ich hier meine Freunde und meine Familie. Ich liebe meine Eltern.

Ich liebe aber auch mein Leben.

Ich möchte nicht sagen, dass ich endlich einmal etwas tun möchte, was wirklich ich möchte.

Vielleicht denke ich wirklich einfach zu übertrieben und naiv.

Ich weiß nur, dass ich es jedem möglichst Recht machen möchte aber mein größter Wunsch einfach ein Leben in dieser, mir heißgeliebten Stadt (Habe viel Zeit in meiner Kindheit
dort verbracht) mit meiner Tochter und meinem Partner dort ist.

Und mein Kind? Meine Eltern? Verletze ich womöglich zuviele Menschen damit und sollte mir das schleunigst wieder aus dem Kopf schlagen?
Wie gesagt, er kommt ja hierher, wenn er Arbeit hat, ich weiß aber wie schwer es ihm fällt und wie leicht (also rein vom Gefühl der Stadt gegenüber) es mir fallen würde.

Ach ja....nur Gedankengänge, die mich ganz schön grübeln lassen

Ich danke euch, wenn ihr mit diesem Roman fertig geworden seid

Eine gute Nacht und
liebe Grüße

Swordy

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Gut ist es auf jeden Fall das du dir erstmal so viele Gedanken machst. In Sachen Vater und Kontakt würde ich vorher aber vielleicht auch Rücksprache mit dem Jugendamt halten, gerade weil ihr das gemeinsame Sorgerecht habt damit er dir daraus keinen Strick drehen kann. Beschreibe auch das Verhalten des Vaters dem Kind gegenüber aber das du bei Besuchen in der alten Heimt auch versuchen wirst das Verhältnis zwischen den beiden weiter aufrecht zu halten. Denn ich frage mich ob irgendwelche Ämter sonst meinen das das Kind bei ihm übernachten sollte ( da kenn ich mich aber überhaupt nicht aus) und das wäre hier sicherlich total falsch. Nicht nur das er säuft wie ein Loch sondern auch das er so mit dem Kind umgeht.
Eventuell gibts auch die Möglichkeit mal für nen Urlaub in die Stadt deines Partners zu gehen und da mal zu schauen wie ihr klar kommt, was es dort so alles gibt. ABer scheinbar kennst du die Stadt schon ein wenig ( siehe Thema Arbeitsvertrag früher).
Liebe Grüße Ela

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Hallo,

erstmal Dankeschön, für deine Antwort :)

Ja, ich denke auch, dass ich da wohl zum Jugendamt gehen müsste. Ich hätte auch viel zu sehr Angst davor, dass die Kleine dann bei ihm schlafen sollte. Das geht nicht.

Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass er es darauf ankommen lassen würde, also, dass ich zum Jugendamt gehe. Ich denke er weiß doch ganz genau, was mit ihm selbst los ist. (Also der Alkohol etc. ) Außerdem hätte er am Wochenende ohnehin nie Zeit, er hat sich vor einem guten halben Jahr selbstständig gemacht mit einer ARt Biergarten. (Ja, er ist jetzt sein bester Kunde selbst)

Wir haben dort Urlaub gemacht. Das ist auch eher in der Umgebung, in der man urlaubt. Es ist im hohen Norden. :)

Aber Urlaub und dort leben, das sind natürlich zwei paar Stiefel. Gefallen hat es der KLeinen auf jeden Fall. ABer sie wusste ja auch, dass wir wieder nach Hause fahren.

Nochmal vielen Dank

und liebe Grüße

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Ich drück dir die Daumen das ihr ne gute Lösung findet. Auf jeden Fall gehst du mit viel Überlegungen an die SAche ran was ja prima ist.

Ela

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Ich habe mich damals dafür entschieden, in der Stadt zu bleiben, und nicht umzuziehen.

ABER bei mir waren die Verhältnisse ganz anders. Mein Freund kann nicht besonders mit meinen Kindern, und ist eh eher der Typ, der gerne alleine lebt. Meine Kinder waren beide schon um die 10, der Vater und die Großeltern väterlicherseits waren immer präsent und die Kinder haben ein inniges Verhältnis mit ihnen. Außerdem trennen uns nur 60 km. Seine Stadt finde ich nicht so besonders toll.

Bei dir ist der einzige wirkliche Grund zu bleiben die Sorge um deine Eltern. Da du noch 3 Geschwister hast, halte ich es für vertretbar, das du dich da etwas mehr rausziehst. Tatsächlich glaube ich, das dir eine Prise mehr Distanz zu deinen Eltern vielleicht gut tun wird: Du bist eine erwachsene Frau, und mir scheint, du richtet dein Leben viel zu stark nach den Bedürfnissen deiner Eltern aus.

Sprich mal mit dem Vater und fühle mal vor, wie er zu einem Umzug stehen würde. Wenn du in der neuen Stadt einen Job bekommst, dann kannst du auch umziehen mit dem Kind, voraussgesetzt der Vater stimmt zu. Wenn er nicht zustimmt, kannst DU auch umziehen. Und dein Kind mit dir, falls der Vater ist nicht bereit ist, das Kind bei sich in den Haushalt aufzunehmen und angemessen zu Betreuuen. Ich denke nicht, das er daran viel Interesse haben wird, oder?

Kannst du dort einen Job kriegen, von dem du euch selber finanzieren kannst?

Der Punkt der mir am meisten Sorgen machen würde: Klappt es tatsächlich langfristig mit dem Mann. Aber da du dich dort auch ohne den Herrn wohlfühlen könntest, würde ich sagen: Machs einfach.

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Hallo, :)

Ich überlege eben selbst hin und her. Es gibt so viele Gründe die dafür sprechen hierzubleiben und eben ein paar, nach oben zu ziehen.

Das mit meinen Eltern ist eben schwierig. Meine Geschwister sind alle schon über 40. Ich bin sozusagen also der NAchzügler und war bisher eben wirklich immer für meine Mutter da. Und aufgrund dessen, da sie ohnehin schon so krank sind, beide eben, weiß ich nicht, ob ich nicht lieber warte....Ich hab Angst, dass ich mir danach Vorwürfe machen würde, gegangen zu sein. Aber wenn ich länger warte, wird es vielleicht wieder noch schwieriger für die Kleine. Sie liebt Omi und Opi ja schließlich auch sehr.

Bei ihrem Vater habe ich eben schon einmal angetestet, dass ich mit dem GEdanken spiele. Er ist ausgerastet, hat die Stadt und die Menschen die dort leben runtergemacht und ist sofort zu meiner Tochter und erzählte ihr, er würde ihr ein Karrussel in sein Haus bauen, sie dürfte so viel fernsehen wie sie möchte und und und....Er hat mich darauf hingewiesen, dass wir eben das gemeinsame Sorgerecht haben und er das auch durchsetzen wird. (Inwieweit ein Alkoholiker da Recht bekommt, weiß ich nicht.) Auf der anderen Seite kümmert er sich ja aber jetzt auch kaum um die Kleine. Bzw. wenn, dann eben so, wie ich es geschildert habe.

Und ja, dass ich Arbeit habe, ist Vorraussetzung. Sonst würde ich natürlich auch nicht hochziehen.

Ich danke dir jedenfalls für deine Antwort und wünsche noch einen schönen Abend :)

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Hallo,

ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken im Vorfeld machst.

Aber du hast einen entscheidenden Satz geschrieben: "Ich liebe aber auch mein Leben."
Du solltest deine Entscheidungen nicht davon abhängig machen, ob du damit eventuell Leute verletzen könntest. Gewiss ist es für deine Eltern schöner, wenn du dort bleibst, damit sie dich jeden Tag sehen und du sie unterstützen kannst. Und für deine Tochter ist es sicher angenehm, wenn sie ihr gewohntes Umfeld nicht verlässt, damit sie ihre Freundinnen auch weiterhin sehen kann. Aber: gerade in so einem jungen Alter wie deine Tochter ist, kann sie sich doch noch problemlos woanders eingewöhnen. Wie das mit dem Vater deines Kindes ist, kann ich dir nicht sagen, dazu solltest du beim Jugendamt nachfragen bez. eines so weitern Umzuges.
Was mich jetzt echt geschockt hat, sind die Sachen, die er im Beisein seiner Tochter über sie sagt. Ich habe zwar keine Kinder, aber bei solch einem Menschen würde ich den Umgang mit allen Mitteln verhindern wollen. Scheinbar hat der sich sein Hirn schon weggesoffen...

Was ich an deiner Stelle aber auf jeden Fall anstreben würde ist eine Arbeit am neuen Wohnort, von der du dich und deine Tochter im Notfall auch ernähren kannst. So dass du erst mal nicht finanziell von deinem Freund abhängig bist, finanzielle Abhängigkeit kann schnell zu Schieflagen in Beziehungen führen, wer hier bei Urbia liest, wird solche Postings zur Genüge kennen. Gleich von Anfang an eine Beziehung auf Augenhöhe - das kann dann klappen.
Außerdem würdest du durch den Job nicht den ganzen Tag zuhause sitzen und eventuell Heimweh bekommen. Du wärst unter Leuten und wer weiß, vielleicht würde sich der ein oder andere private Kontakt ergeben.

Also, wenn du dir ein neues Leben in der Stadt vorstellen kannst und du eh schon vor Jahren mit dem Gedanken gespielt hast, dann mach es.
Dein Umfeld wird so oder so mit deiner Entscheidung leben müssen.

LG

Nici

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Hallo :)

auch dir danke ich für deine Antwort :)

Nun, es ist so. Ich sehe meine Eltern nicht täglich aber betreibe sozusagen fast täglich Telefonseelsorge mit meiner Mama. Meine Tochter ist momentan 1 x die Woche für 3 - 4 Stunden bei ihnen. Heute das letzte Mal, weil ab morgen der Ärztelauf weitergeht.

Ich möchte auf jedenfall noch warten, was mit meinen Eltern wird. Sollte sich herausstellen, dass es noch schlechter aussieht, würde ich auch nicht gehen. NEin, das würde ich nicht übers HErz kriegen.

Ja, der Umgang mit ihrem Vater....Wie gesagt, es ist ohenhin immer schwierig mit ihm. Da würde es sicherlich auch noch Kämpfe geben. Leider kann ich nciht mit ihm sprechen, weil er ignoriert oder mich eben behandelt als wäre ich...keine Ahnung was.

Sicher ist es so, dass ich sehr darauf aus bin, meine Tochter zu schützen, und dann denke ich wieder, ich kann ihr den Kontakt zum Vater ja aber nicht verweigern. Er ist eben ihr Vater...Ach - alles schwierig.

Hochziehen würde ich auch wirklich nur, wenn ich Arbeit habe. dAs ist klar. Ich kenne es nicht anders, ich könnte es nicht anders :)

Dass ich dort wohnen möchte, das wusste ich schon mit 14 :) ...Eigentlich kenne ich mich dort schon fast besser aus, als in meinem jetztigen Wohnort :)

Ich danke dir jedenfalls nochmal für deine Worte und wünsche auch dir einen schönen ABend :)

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Hallo swordy,

ich finde es gut, dass du erst überlegst und dir Gedanken machst, anstatt gleich zu handeln.

Zu deinen Fragen bzw. Bedenken wegen deiner Tochter solltest du wissen, dass je jünger die Kinder sind, desto leichter fällt es ihnen sich in neue Lebenssituationen einzufinden. Deshalb ist es aus meiner Sicht eher ratsam während der Zeit, in der sie noch den Kindergarten besucht umzuziehen. Sie wird schnell im neuen Kindergarten Freundschaften knüpfen und vor allem, hat sie dann mit dem Schulbeginn nicht mit der Umstellung, dem Suchen nach Freundinnen, dem Abschied von dem Altbekannten usw zu tun, sondern kann sich auf die Schule konzentrieren.

Zum Thema leiblicher Vater, geh zum Jugendamt, hol dir dort Hilfe, lass dich beraten. Vielleicht könnte auch ein Jugendamtmitarbeiter bei einem Treffen zwischen Vater und Tochter anwesend sein, als neutraler Betrachter / Beobachter.

Deine Beziehung zu deinen Eltern ist dir wichtig, wie du schreibst. Aber auch du musst dich wohlfühlen. Dein Partner wäre bereit zu dir zu ziehen, aber wenn du ehrlich bist möchtest du es nicht. Du möchtest zu ihm ziehen. Und du hast noch Geschwister. Momentan ist es für sie, so deute ich es, recht bequem. Die Schwester ist doch da und kümmert sich, also warum soll ich mir mehr Mühe geben (vielleicht ein bisschen überspitzt). Aber wenn du nicht mehr sofort greifbar bist, dann müssen sie sich auch kümmern.

Mal eine andere Frage, erwartest du von deiner Tochter, dass sie ein lebenlang immer in deiner Nähe lebt? Ich erwarte es nicht von meinen Kindern. Ich wäre glücklich, keine Frage. Aber das jeweils eigene Glück sollte vorgehen. Es ist das eigene Leben, nicht das Leben eines anderen was Vorang hat.

Liebe Grüße
Heike

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Hallo :)

Ja. Eigentlich stimmt es. Wenn ich umziehe, wäre es besser, es noch im Kindergartenalter zu tun. Aus eben deinen genanten Gründen. Da fängt aber schon wieder das nächste grübeln an. Unser Kindergarten hier ist einfach fantastisch. Die Eingewöhnung damals war etwas schwierig und die Erzieherinnen sind alle superlieb, einfühlsam und rücksichtsvoll. Es geht nicht alles stur nach regeln und sie kommen mir auch sehr oft entgegen, eben weil sie den Hintergrund wissen.

Ich habe Angst davor, dass die Kleine wirklich nicht damit klarkommen würde. Vielleicht erwische ich oben einen eher "unschönen" Kindergarten. Sie findet keine Freunde, vermisst ihre Erzieherinnen, Kinder....Ach Mann....
Ich habe Bedenken, dass ich ein Kind großziehe und den Grundstein für Verlustsängste lege...

Ja, das mit dem Jugendamt habe ich auch schon überlegt, aber ihr Vater würde niemals da mithingehen weil nach seiner Meinung - Vorsicht Zitat - "Da eh nur Schlampen und Menschen arbeiten, die keinen Plan von irgendetwas haben" :(

Meine Beziehung zu meinen Eltern ist mir wichtig ja. Wobei ich eben auch sagen muss, dass es nich talles rosig ist. Es wäre eine ellenlange Geschichte und irgendwie fühle ich mich für das Leid, zumindest das meiner Mutter verantwortlich und möchte es irgendwie wieder gutmachen, indem ich eben verzichte und eher für sie da bin.

Ich kenne es nicht anders. Ich habe ihr beispielsweise schon mit 5 Jahren die Brecheimer gehalten etc. ;/ Aber auf der anderen Seite macht es mich auch oft wütend, weil ich ständig irgendwie das Gefühl habe, da zu sein. Immer.

Und ja, es stimmt schon. Ich hätte unser gemeinsames Zusammenleben lieber in seiner Satdt, als in meiner. Ich würde es als kompletten Neuanfang sehen können. Es ist schon ein ganz anderes inneres GEfühl, wenn ich mich in dieser Stadt aufhalte. Kann es schwer beschreiben. Es ist, ja, irgendwie wie heimkommen. Und das schon Jahre bevor ich ihn übehraupt kennengelernt habe.

Nein, natürlich erwarte ich das nicht von meiner Tochter. Sie soll ihren Weg gehen, der sie glücklich macht, aber ich bin auch eine andere Person wie meine Mutter....Ach schwierig allles.

Ich sehe schon, ich werde weiterdenken und weiterdenken und weiterdenken und....:)

Ich danke dir vielvielmals für deine Antwort.

Liebe Grüße

:)

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Hallo,

mach dir bezüglich deiner Tochter nicht zuviele Gedanken. Sie ist jetzt älter als zu Beginn des Kindergartens. Und wenn du ehrlich bist, wirst du mit Sicherheit auch bei eurem jetzigem Kindergarten irgendetwas, wenn es auch noch so klein ist, finden was dir nicht wirklich gefällt.

Klar wird deine Tochter anfangs die Errzieherinnen, Freundinnen etc. vermissen. Aber dann ist es deine Aufgabe, sie aufzufangen und ihr zu helfen am neuen Ort Kontakte zu knüpfen.

Du schreibst oben weiter, die Stadt liegt am Meer / in der Nähe vom Meer. Damit kann man Kinder ganz schön glücklich machen. Schon alleine der Gedanke im Sommer oft am Strand spielen zu können, Sandburgen zu bauen, im Meer zu schwimmen beeindruckt Kinder. Die Trennung von den Großeltern kann man auch positiv vermitteln. In dem man dem Kind erzählt und es dann auch einhält, dass bei Besuchen in der alten Heimat sie mit Oma und Opa ganz besonders tolle Sachen machen darf, z. B. Ausflüge, gemeinsam kochen, backen o.ä..

Du bist nicht für das Leben deiner Mutter verantwortlich, sondern sie selbst und das muss dir bewusst werden. Du musst dich davon befreien. Ich kann dich verstehen, dass du gerne in der Nähe deiner Eltern bleiben möchtest, gerade wenn es ihnen gesundheitlich wirklich sehr schlecht geht. Aber weißt du, wie lange sie noch wirklich leben? Es kann lange dauern aber auch sehr schnell zu Ende sein. Möchtest du da wirklich drauf warten? Ist nicht böse gemeint, sondern nur als Denkanstoss.

Liebe Grüße und alles Gute
Heike

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Du versuchst dich an der Quadratur des Kreises.

So, wie du dir das vorstellst, wird das nicht funktionieren.
Du möchtest verständlicherweise zu deinem Freund ziehen. Das sind 700 Km weg von deiner Familie und deinen Freunden, damit kappst du etwas. Du kannst die Kontakte dann in Zukunft nicht mehr beibehalten.
Du wirst mit Sicherheit nicht jedes zweite oder dritte Wochenende dahin fahren, was für ein Stress, an einem Wochenende 1400 Km abspulen zu müssen, von den Kosten mal ganz abgesehen.
Deine Tochter wird das vermutlich besser verkraften als du. Allerdings solltest du nicht erst zur Einschulung dorthin ziehen. Mindestens ein Kindergartenjahr sollte das Kind vor Ort haben, damit sie nicht mit vollkommen fremden Kindern eingeschult wird.

Du musst dich entscheiden, Familie und Freunde oder ein Leben mit deinem Freund, du kannst den Kuchen nicht essen und behalten.

Wie willst du in den Ferien „sowieso“ nach Hause fahren? Du hast doch nicht endlos Urlaubstage.
Du wirst auch sehr leiden, wenn deine Eltern älter werden, krank werden und du nicht mal eben um sie kümmern kannst. Damit will ich dir kein schlechtes Gewissen einreden, das ist einfach so, damit musst du dann fertig werden, ich habe das durch, bei mir war die Entfernung nur 100 Km und trotzdem zu weit weg.

Was ich dir sagen will, ist, dass du nicht beides haben kannst. Wenn du wegziehst, bist du weg und musst dir das Leben 700Km weiter einrichten, dir wird es nicht gelingen, so zu tun, als seien Familie und Freunde nur 35 Km entfernt.

Wie das rechtlich mit dieser Entfernung aussieht, dem Kindsvater gegenüber, weiß ich nicht.

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Hallo, :)

Ja, ich denke, da hast du Recht. Das Beispiel mit dem Kreis ist wohl sehr passend.

Es liegt nicht "nur" an meinem Freund, wie gesagt, ich weiß es schon seit Jahren, dass ich irgendwann dort leben werde, bzw. ich es mir sehr wünsche aber natürlich ist mein Partner ein weiterer Grund dafür. So stimmt das.

Meine FAmilie ist nicht komplett hier, wir sind überall verstreut. Ich habe auch Freunde dort in der Nähe, weil ich mich eben zeitweise schon öfter in dieser Stadt aufgehalten habe. ABER, es stimmt,dass die engsten Mitglieder zurückbleiben werden und ich da wohl in gewisser Weise KOntakte kappen werde.

Die Besuche, das stimmt schon auch. Kann mir schon vorstellen, dass es anfangs eben mehr ist und dann weniger wird. Es sind massig KM aber mit der DB gibt es ganz gute Angebote. So haben mein Partner und ich das bisher auch bewerkstelligen können. Und wir sehen uns für eine Fernbeziehung mit dieser Entfernung wirklich häufig.

Sicher habe ich nicht endlos Urlaubstage, aber an Feiertagen oder sonstigen Urlaubstagen könnte man eben Wochenenden verlängern etc.

Meine Eltern gehen bereits auf die 70 zu und sind bereits schwer krank. Wie gesagt, das mit meiner Mutter geht mittlerweile seit sie 36 Jahre alt ist. Seit ich auf die Welt gekommen bin. Ehrlich gesagt, war ich der Grund für ihre zumindest körperliche Misslage. Ich hoffe ja sehr, dass sie dieses Jahr gut überstehen und es aufwärts geht, darum würde ich diese Entscheidung auch nicht für 2013 treffen. DAs ist ja auch mein Problem. Ich würde mir Vorwürfe machen. Mich noch mehr als schlechte Tochter fühlen.

Ach, ist schon alles nicht einfach.

Und ja, dass man den ganzen Kuchen nicht bekommt, das ist wohl leider so im Leben. Aber wenn man sich etwas so sehr wünscht, dann malt man sich das alles sehr schön aus. Das echte, reale Leben läuft eben meist ganz anders.

Es sind nur Gedankengänge und vielleicht sollte ich sie wieder verwerfen, wenn ich vor so vielen Dingen Angst oder Bedenken habe.

Ach....Ich muss jetzt erstmal abwarten, wie sich das übehraupt mit meinen Eltern entwickelt...Ich hoffe sehr, dass es besser wird.

Ich danke dir für deine Antwort,

denn sie sagt ja auch noch einmal all das, weswegen ich so ins Grübeln komme.

Vielen Dank und
liebe Grüße

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Ich möchte nur was dazu sagen, wie ich einen Umzug als Kindergartenkind und als Schulkind empfunden habe.

Ich an deiner Stelle würde noch so umziehen, dass deine Tochter in der neuen Stadt in einen Kindergarten geht. dort wird sie neue Kinder kennenlernen und vllt gehen davon auch einige auf die selbe Schule. Dann fühlt sie sich auch nicht so allein in der 1 Klasse. Meistens kennen sich die Kinder ja schon ein wenig untereinander und wenn es nur Kinder in der Parallelklasse sind.

Als ich während der Kindergartenzeit mit ca 5 umgeogen bin, habe ich im neuen Kindergarten sehr schnell Freunde gefunden und als ich dann in die 1 Klasse ging kannte ich auch einige und so war man nicht nur "die Neue". Ich hatte damals keine Probleme Freund ezu finden.

Wir sind leider noch mal umgezogen zum Ende der 1 Klasse. Auf der neuen Schule war ich dann "die Neue" die Kinder kannten sich schon alle noch vor der 1 Klasse aus den Kindergärten oder einfach weil sie in der gleichen Gegänden zusammenwohnten. Ich dagegen kannte niemanden und es fiel mir schwer eine wirklich gute Freundschaft aufzubauen. Es dauerte fast bis zum Ende der Grundschulzeit bis ich gute Freundinnen gefunden habe.

Durch meine Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich eher jetzt als später umziehen würde.

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Hallo und Danke für deine Erfahrung,

bzw. für die Mitteilung darüber.

Ja, es ist verdammt schwer und im Endeffekt wird es wohl doch besser sein, wenn ich mit meinem Kind hierbleibe. Vielleicht sollte ich abwarten, bis sie erwachsen ist, doch dan werde ich auch wieder nicht gehen, weil sie mich ja auch dann noch braucht.

Mir bleibt ja noch das Rentenalter :) .....:/

Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass es schwieriger ist, wenn man erst zur Einschulung umzieht. Eben wegen der Freunde. Zumal meine Tochter auch kein Mädchen ist, das sofort neue Kontakte knüpft.

Vielleicht ist alles nur eine dumme, naive Idee von mir.

Jetzt sofort könnte ich auf keinen Fall los, da ich erst noch abwarten muss, wie sich das mit meinen Eltern entwickelt. Außerdem hätte ich auch noch keine Arbeit oben, weil ich wie gesagt ja auch erst drüber nachdenke.

Ich habe noch keine Entscheidung getroffen und ich denke die Jobsuche würde sich auch noch einmal hinziehen.

HAchjaaaa,

vielen Dank nochmals für deine Antwort.

einen schönen Abend und liebe Grüße