Hallo
2008 wurde ich von meinem Exfreund, mit dem ich fünf Jahre zuvor eine Beziehung hatte, vergewaltigt. Als ich meine Schwangerschaft festgestellt habe, war ich natürlich total schockiert. Ich habe mich einigem Überlegen für mein Kind entschieden und auch wenn es nicht leicht war, das Kind eines Vergewaltigers zu bekommen, bin ich sehr froh über meine Entscheidung.
So viel also dazu. Meine Tochter wird diesen Mai vier Jahre alt und langsam mache ich mir Gedanken darüber, wann und wie ich ihr die Wahrheit erzählen soll. Ich weiss nicht ob sie das schon versteht oder ob ich lieber noch warten soll. Aus meinem Umfeld höre ich viele unterschiedliche Meinungen dazu.
Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln? Wann und wie soll ich es erzählen?
Danke schonmal
Wie soll ich meiner Tochter sagen, dass ihr Erzeuger ein Vergewaltiger ist?
Hallo,
du musst ihr noch nichts davon sagen, warte bis sie fragt und du ihr Alter für richtig hältst.
LG
Sicher nicht jetzt - deine Tochter ist 4 und auch nicht in 10 Jahren. Vielleicht wenn deine Tochter ihre Erfahrungen mit Männern gemacht hat.
Es ist deine Geschichte und nur eingeschränkt ihre und Du willst ihr doch nicht Angst machen, oder ?
Hallo
Gar nicht.
Wenn sie erwachsen ist vielleicht.
Wie willst du ihr erklären das du 5 Jahre mit ihm zusammen warst?
Wenn sie erwachsen ist kannst du ihr vielleicht die ganze Geschichte erzählen aber wie kommst du darauf es einem 4 jährigen Kind erzählen zu müssen
Ich wollte es noch nicht jetzt machen, ich wollte nur schon mal fragen wann und wie ihr es tun würdet.
Nie! Bringt dir nichts und machts Kind vielleicht kaputt!
Und zu spüren, dass man mit einer Lüge aufwächst und als Mutter ggf. ständig lügen zu müssen, wenn das Kind nachfragt, kann ein Kind nicht kaputt machen?
Dadurch geht das wichtigste, was ein Kind hat kaputt - nämlich die Beziehung zur Mutter.
So ein schmarn! Ich persönlich würde sagen dein Vater ist tot-ENDE!
Alles was die Mutter sagen wird in einem Streit oder wo auch immer wird gegen sie verwendet werden wenn die kleine dass weiß! Sowas ist schlimm für die Mutter aber muss es für das Kind auch noch schlimm werden??
LG nadya
In dem Fall, würde ich es wohl gar nicht sagen!
LG
Hallo,
eine Vergewaltigung ist ein sehr schlimmes Trauma. Kinder, welche erfahren, daß sie mit Gewalt gezeugt wurden, können in Depressionen verfallen, auch wenn sie erwachsen sind.
Wenn Du es schaffst, erzähl es ihr nicht. Sie könnte sich als ungewollt empfinden.
LG
Carmen
Hallo...
Das was dir passiert ist, ist sehr schrecklich... Aber sag deiner Tochter nix, wie sie entstanden ist... Ich glaube sie würde sich echt Mies vorkommen wenn sie weiß das sie durch eine Gewalttat entstanden ist... Das wäre etwas, was ich mit ins Grab nehmen würde.. Zumindest in Bezug auf meine Kinder...
Lg
Ich halte es für sehr wichtig, ihr irgendwann die Wahrheit zu erzählen. Dass irgendetwas nicht stimmt, wird sie relativ schnell herausfinden, wenn sie z. B. (und das wäre ihr Recht) mehr über ihren leiblichen Vater wissen oder sogar Kontakt zu ihm aufnehmen möchte. Dann würden (wenn es ein Geheimnis bleiben soll) die Lügen über Jahre anfangen. Das halte ich für grundlegend falsch.
An deiner Stelle würde ich mich in Sachen Biografiearbeit coachen lassen. Bei einem Kinder- und Jugendpsychologen und/oder in einer Beratungsstelle des Jugendamtes. So kann gemeinsam ein – für deine Tochter wichtiger und sinnvoller – Weg gefunden werden, es ihr zu erzählen.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung (Dauerpflege/Adoption) mit Herkunftsgeschichten (auch sehr gewaltvollen) sagen: die Wahrheit kommt IMMER ans Licht. Besser ist Offenheit, Ehrichkeit und Wahrhaftigkeit. In sehr schwierigen Familienkonstellationen mit professioneller Unterstützung. Dann kommt keine Seele dauerhaft zu Schaden.
Stimmt, verschwiegene Familiengeheimnisse sind wie langsamwirkendes Gift, was nach und nach sogar das Verhältniss von Mutter und Tochter zerstören wird.
Kinder können mahr verkraften , als man denkt. Man muß es nur richtig rüberbringen.
Daher finde ich deine Ratschläge richtig gut!
Pina
Solche Lügen vernichten oft Vertrauen und dann ist in der Eltern-Kind-Beziehung richtig der Wurm drin. Oft nachhhaltig.
Es gibt gute Literatur zum Thema. Für Pflegeeltern werden z. B. sehr oft Seminare zu solchen Themen (angenommene Kinder aus Gewalt-/Mißbrauchs-Verwahrlosungsfamilien) angeboten. Vielleicht wäre es für die TS sinnvoll mal beim JA nachzuhören, ob sie an solch einem Seminar teilnehmen könnte.
Es gibt viele Möglichkeiten die eigene Geschichte "gut verpackt" weiterzugeben. Ich bin froh, als annehmende Mama gar nicht lügen zu können, denn ab 16 haben "unsere" Kinder das Recht ihre Akten einzusehen und dann fliegt jede noch so harte Geschichte auf.