Hallo, ich möchte mich heute nur an die berufstätigen Mütter wenden:
Mir gehen zur Zeit viele Gedanken durch den Kopf und ich brauche einmal ein paar ehrliche Meinungen. Bisher habe ich organisatorisch Beruf und Kind immer gut händeln können - doch sind natürlich auch einmal nicht so gute Tage dabei.
Ich denke, den Spiesrutenlauf, wenn die Kinder einmal krank sind und man sich auf der Arbeit entschuldigen muss - oder den Stress am Morgen, wenn das Kind trödelt, man aber pünktlich auf der Arbeit sein muss, oder das Kind plötzlich Bauchschmerzen bekommt, obwohl man schon im Auto zum Job sitzen müsste etc. etc. - den kennt jede berufstätige Mutter...
Ich gehe fünf Tage zur Zeit arbeiten (75 %). Deshalb ist meine Tochter jeden Tag in der Ganztageseinrichtung nach der Schule untergebracht. Meist klappt das super, doch hat sie Tage, an denen sie manchmal weint, dass sie auch nach der Schule direkt nach Hause kommen möchte und zuhause Mittagessen, Hausaufgaben machen usw.... Das geht leider jedoch nicht, da ich das beruflich nicht vereinbaren kann zeitlich und heilfroh bin, dass es im Ort diese Ganztageseinrichtung überhaupt gibt.
Doch immer öfter kommen mir Zweifel, ob ich das Richtige tue. Es sind durchaus Tage dabei, an denen sie nur Mittag isst in der Einrichtung und wir dann zusammen Hausaufgaben machen können - was sie auch sehr genießt. Aber eben nicht täglich.
Auch in den Ferien ist diese Einrichtung geöffnet - für Berufstätige der Himmel auf Erden! Wie sonst soll man die langen Sommerferien überbrücken. Ich bin auch wirklich überzeugt von den Mitarbeitern dort, die sehr liebevoll sind und viel mit den Kindern unternehmen.
Trotzdem hadere ich oft mit mir selbst, ob ich meiner Tochter nicht zuviel zumute. Ich könnte nicht einfach so meine Arbeitsstunden kürzen (das habe ich bereits getan von Vollzeit auf 75 %) und dann beruhige ich mein Gewissen damit, dass es genug Mütter (z.B. alleinerziehend) gibt, die auch arbeiten MÜSSEN - und man das Kind nicht fragen kann, wie oft es denn gerne in Fremdbetreuung gehen möchte....
Liebe berufstätige Mamas: Wie kommt Ihr mit Eurer Situation zurecht? - habt Ihr auch das eine oder andere Mal ein schlechtes Gewissen? - wie erklärt Ihr Eurem Kind die Situation?
Vielen Dank!
Einen schönen Frühling!
Kind und Berufstätigkeit - manchmal einfach schwer.....
Morgen
Meine Kids wachsen alle damit auf. Sie sind 9/5 und 2.
Mein Mann und ich führen eine Wochenendehe (berufsbedingt) und ich arbeite 100 % Schichtdienst.
Die Kinder fühlen sich wohl und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen.
Wir verbringen trotzdem genug Zeit miteinander!
Ich bin nämlich keine Mutter die bei der Geburt ihr Recht auf ein eigenes Leben abgetreten hat.
Außerdem haben meine Kinder natürlich dadurch auch den ein oder anderen Luxus.
VG
Obwohl ich nicht alleinerziehend bin ist bei uns die Situation so, dass ich arbeiten MUSS.
Vielleicht ist deswegen mein Empfinden ein anderes als deines.
Ein schlechtes Gewissen wegen der langen Betreuung habe ich nie - aber TRAURIG bin ich manchmal wenn der Zeiger gegen halb eins rückt und ich mir denke "Jetzt könnte ich die zwei abholen und dann würden wir zu Mittag essen und dann raus und dies oder jenes machen".
Meinem Großen (6 Jahre) fällt der lange KiGa-Tag von 7 - ca 15 Uhr oft sehr schwer. Von ihm weiß ich auch dass er Mittags oft nen Durchhänger hat und müde ist und zu seiner Mama möchte (erzählen mir seine Kindergärtnerinnen). Da bin ich einfach MIT traurig.
Die Kleine (3 Jahre) ist dagegen froh um jede Minute die sie im KiGa verbringen kann - mein kleines Herdentier.
Erst wenn es um die Zeit NACH dem KiGa geht kommt das schlechte Gewissen.
Bis wir daheim sind, die zwei sich ne Runde erholt haben und auch ICH einfach "angekommen" bin ist es leicht 16 Uhr.
Jetzt über den Winter war das einfach grässlich ... wenn es um fünf am Nachmittag drämmrig und kalt wird und man einfach nicht wirklich Zeit hat, sich noch nach draußen zu begeben weil die An- und Auszieherei gefühlte Stunden in Anspruch nimmt, wenn um fünf schon mit dem Kochen begonnen werden muss und die Kinder sich lagerkollerbedingt dann irgendwann nur noch kabbeln - da hatte ich oft nicht das Gefühl ihnen eine gute Mama zu sein.
Aber je länger die Tage werden desto besser wird es.
Auch wenn der nächste Winter bestimmt kommt ...
Momentan bin ich zwar in Elternzeit, werde aber ab Sommer wieder arbeiten, daher schreibe ich mal meine Gedanken dazu auf:
"habt Ihr auch das eine oder andere Mal ein schlechtes Gewissen?"
Ja, ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen. Auch, weil wir unserem Großen bereits zwei berufsbedingte Umzüge zugemutet haben. Auf der anderen Seite bin ich gern in Kita und Hort gegangen und merke auch, dass es dem Großen gefällt. Klar, er hat hin und wieder keine Lust, genau das sind die Momente, wo ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Zur Zeit hole ich ihn immer mal wieder als Mittagskind und an diesen Nachmittagen merke ich dann auch wieder, dass es mit Mama und Baby zu Hause für ihn auch nicht so toll ist.
"Wie kommt Ihr mit Eurer Situation zurecht?"
Ganz so stressig, wie Du Euren Alltag beschreibst, empfand ich unseren nicht. Einer bringt den Großen früh in die Kita, der andere holt ab. So fängt einer früh an, der andere hat keinen Druck am Nachmittag. Kind-krank-Tage wurden und werden geteilt, je nachdem, bei wem weniger an dem Tag anliegt. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, bist Du nicht alleinerziehend. Ich würde den Vater mehr einbinden, so kann Deine Tochter evtl. einen festen Tag nach der Schule gleich nach Hause.
"wie erklärt Ihr Eurem Kind die Situation?"
Gar nicht. Papa geht arbeiten und Mama geht arbeiten. Das war und ist einfach so.
Alles Gute
Leni
Hallo,
Ich bin eine vollberufstätige ( 40 Stunden Woche ) alleinerziehende Mama.
Meine Tochter mittlerweile 9 Jahre alt ist damit aufgewachsen.Seit sie 9 Monate alt war kennt sie es nicht anders.
Unser Alltag sieht im moment so aus:
6:30 aufstehen fertig machen für Schule / Arbeit
7:30 Sie nimmt den Schulbus ich fahr zur Arbeit ( 45min Fahrt )
Mittags isst sie in der Betreuung/Kantine
Entweder dann Nachmittag nochmal Schule oder sie bleibt direkt an Schulfreien Nachmittagen gleich in der Betreuung
Ich arbeite von Montag - Freitag 8:30 - 17:00 uhr
Nach der Arbeit hol ich sie ab
Zu Hause dann erst mal Abendbrot und Hausaufgaben machen
Viel freie Zeit bleibt abends dann nicht mehr
Ja auch ich habe ein schlechtes Gewissen, aber was soll "Frau" machen.
Irgendwie müssen ja die Rechnungen bezahlt werden.
Meine Tochter versteht aber die Situation gut ( reden auch offen darüber )und ich spare lieber dann bei mir je nach Möglichkeit
Am Wochenende versuchen wir dann die Zeit so richtig für uns zu nutzen,oder Mama spielt Taxi samstags ist ihr Danzkurs und Pfadfinder oder sie ist auch öfters bei einer Freundin zum spielen oder die bei uns.
Während der Schulferien,geht sie auch in die Betreuung und das ist der Punkt der ihr am meisten zu schaffen macht Hab aber leider nicht so viel Urlaub wie sie Ferien
Na ja man kann nicht alles
LG
Colette
Hi,
wir haben vier Kinder und arbeite mit einem 14-Stunden-Deputat (Vollzeit sind bei uns 24 Stunden) und habe das Glück, nachmittags und in den Ferien daheim zu sein - und ich möchte es auch nicht anders haben und würde eher Stunden reduzieren, als meinen Kindern einen kompletten außerhäusigen "Arbeitstag" zuzumuten (was ich auch zum nächsten Schuljahr machen werde, denn ich sitze jeden Abend von 20.00 - 23.30 Uhr am Schreibtisch) . Ich weiß, dass viele auf diese Betreuung angewiesen sind und dass in vielen Einrichtungen (Ich hasse dieses Wort!!) die Kinder wirklich gut versorgt sind - aber sie kommen tagsüber nie wirklich zur Ruhe, können nie irgendwo allein sein. Meine vier waren während der Kindergarten und der ersten Grundschulzeit immer so gepolt, dass sie Auszeiten brauchten, für sich ganz allein und viele Eltern berichten mir ähnliches von ihren Kindern.
Leider kann ich dir nicht wirklich Trost zusprechen, auch wenn ich denke, dass dein Kind momentan eine Phase hat und sich das auch wieder ändern wird ... ich finde, die Kinder brauchen uns so kurze Zeit - da sollte man sich auch die Zeit für sie nehmen.
LG Mimi
Ich arbeite seit Ende des Mutterschutzes Vollzeit. Der Vater meiner Tochter blieb zu Hause, da er viel weniger verdiente als ich. Mir viel das schwer, die Kleine dann nicht zu sehen.
Mittlerweile bin ich von ihm getrennt. Meine Tochter geht seit sie 16 Monate ist in die Kita. Ihr gefällt es sehr gut dort und sie lernt da auch viel. Ich würde jedoch gerne mehr Zeit mit ihr verbringen. Ich muss ganz klar sagen, dass ich die Mütter beneide, die Teilzeit arbeiten können. Doch ich bin in einer Führungsposition und leider ist Teilzeit-Manager kein Berufsbild in Deutschland .
Da meine Eltern gerne einspringen, wenn die Kleine mal krank ist, ist das Organisatorische kein Problem.
Hallo
wir sind auch beide voll berufstätig und klar gibt es Tage, an denen ich ein schlechtes Gewissen habe, aber im Grossen und Ganzen bekommen wir es gut hin.
Allerdings haben wir, wie ich finde, einen großen Vorteil. Noch aus der Zeit vor dem Kindergarten haben wir eine Tagesmutter. Sie hat sie auch immer vom Kiga abgeholt und da hatte sie dann ein familiäres Umfeld ( mit Planschbecken im Sommer und auch mal Essewünsche äußern dürfen usw.)
Ich muss dazu sagen, daSs der Kiga um 14 Uhr zu machte.
Jetzt in der ersten Klasse ist es auch super.
meine Kleine geht bis 15 Uhr an zwei Tagen in die Betreuung, an zwei Tagen holt sie die Tagesmutter um 12 und einen Tag hole ich sie so gegen 13.30.
In der Betreuung geht sie, weil sie 1. da Hausaufgaben machen 2. weil sie dann auch an Studientagen und Schlechtwettertagen etc.pp. aufgefangen wird und sich die Ferienzeit entzehrt. Denn Ferien in der Betreuung findet sie nicht prickelnd.
So können wir relativ flexibel reagieren. An drei Tagen mache ich mit ihr Hausaufgaben ( geht bei der TM schlecht, weil dann noch mehr Kinder da sind) und sie kann noch zum Ballett und Schwimmen oder sich verabreden.
Die Ferien splitten wir: gemeinsamer Urlaub, ein paar Tage Betreuung und ein paar Tage TM.
Wichtig finde ich die vorhandene Zeit wirklich gemeinsam zu nutzen.
Außerdem lernen die Kinder das Arbeit wichtig ist und nicht nur notwendiges Übel - in der heutigen Zeit mit Sicherheit ein wichtiges Lernziel.
Liebe Grüße
Also meine Kinder kennen das nicht anders und ich finde, wir haben heute ein sehr gesundes Verhältnis zueinander.
Da finde ich manch anderes Eltern-Kind-Verhältnis, das auf unzähligen gemeinsam verbrachten Nachmittagen auch bis ins hohe Grundschulalter beruht, echt mies.
Hausaufgaben sind so ein Beispiel. Da sollte man als Eltern loslassen können. Die werden im Hort erledigt und sind Sache zwischen Lehrer und Kind. Ich mische mich da nicht ein! So haben wir mehr Zeit für die WICHTIGEN Dinge!