Hallo !
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben wie ich so etwas am besten mache !?
Kurz zur Information :
Meine Tochter ist 8 Jahre alt und der Kontakt zu dem leiblichen vater ist abgebrochen, als sie ein halbes Jahr alt war.
Also kennt sie ihn gar nicht.
Ich war mit meinem jetzigen Mann schon zusammen bevor sie geboren wurde.
Sie kennt nur meinen Mann als Papa .
Familiär läuft alles gut, wir haben mittlerweile ein zweites Kind und es gibt keine Unterschiede im Papa - Kind Verhältnis.
Auch ist sie in die Familie meines Mannes voll integriert.
Jetzt kommt das Problem.
Früher oder später wird sie auf jeden fall rausbekommen, daß mein Mann nicht ihr Vater ist.
Ihr leiblicher Vater steht auch in der Geburtsurkunde .
Die Adoption ist in Kürze geplant und der Kindsvater hat auch nichts dagegen.
Aber ich muss meiner Tochter die Wahrheit sagen!!
Vor allem, bevor sie es von anderen erfährt.
Aber wie mache ich das nur ?
Gibt es eine stelle an die ich mich wenden kann ?
Mit Pro Familia habe ich schon telefoniert, aber die konnten mir leider nicht weiterhelfen.
Danke schonmal. Vielleicht hat ja jemand ein Tipp für mich.
Wie sag ich meiner Tochter, daß ihr Papa nicht ihr leiblicher Vater ist ?
Hallo,
o-ha, da hast du was vor dir...
Ob man da jetzt unbedingt eine bestimmte "Stelle" braucht, kommt sicherlich auf die Umstände an. Aber du schreibst ja, dass alles harmonisch ist, so als wäre dein Mann ihr leiblicher Papa.
Ich glaube, ich würde es an deiner Stelle so machen, dass ihr dieses Gespräch zu dritt führt (die Kleine, dein Mann und du). In einer ruhigen, ausgeglichenen Atmosphäre.
Ich gehe mal davon aus, dass sie aufgeklärt ist. Sonst würde das nicht viel Sinn machen. Dann würde ich vorschlagen, dass dein Mann ihr sagen soll, dass er sie ganz doll lieb hat und sie ihm wichtig ist etc. Na ja, und dann die Sache einfach auf den Punkt bringen. Du sagst ihr, dass du früher mal einen anderen Mann lieb hattest und das du von ihm ein Baby bekommen hast und das sie das Baby war.
Das du dann aber dich in ihren Papa verliebt hast und der sich auch in dich und in dein Baby. Und das ihr dann beschlossen habt, dass er der Papa von ihr sein soll.
Alles Weitere wird sich in dem Gespräch ergeben, sprich ihre Reaktion. Die ist ja schlecht vorhersehbar. Aber, wenn sie sich eurer Liebe sicher ist, dann wird sie das gut auffassen, denke ich.
Vorbereiten solltest du dich auf Fragen wie:
- Wer ist denn mein "richtiger" Papa
- Wo ist er jetzt
- Hat der mich gar nicht lieb
- evtl. möchte sie ihn auch kennen lernen
Ich finde es gut, dass du jetzt daran denkst u. ich bin auch überzeugt, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Ein Bekannter von mir hat es als 16jähriger zufällig erfahren, dass sein Papa nicht sein Erzeuger ist und für ihn ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Ich glaube in der Pubertät ist sowas schwerer zu verkraften. Lieber jetzt als später!
Alles Liebe für euch!!!
Danke für deine Antwort !!
So in etwa hab ich mir das auch auch vorgestellt.
Aber ich habe etwas Angst davor, wie sie darauf reagiert.
Ich denke auch, dass sie viele fragen haben wird und gegen ein kennenlernen hätte ich absolut nichts !
Oh ja, das glaube ich dir, dass du da Angst hast!
Wenn du magst, kannst du gern berichten, wie es gelaufen ist! Würde mich sehr interessieren.
Alles Gute, ich drücke die Daumen
Uiii das hab ich meinen Kindern schon wesentlich früher erzählt, ca mit 3-4 Jahren.
Nun gibts nur eines, schnellstens !!!!! sich an einen Tisch setzen(nur IHR BEIDE !!!!!), großen Eisbecher vor sich oder was anderes, was sie gerne mag und erzählen...aus Deinem Leben...
Wozu braucht man denn immer auf Teufel komm raus gleich eine "Beratungsstelle" und ein Heer von Psychologen ?? Versteh ich nicht...
Du kennst Dein Kind doch am besten, wie man Geschichten formuliert.
Erzähl Deinem Kind, dass Du vor Papa einen anderen Mann sehr geliebt hast und sie aus dieser Liebe entstanden ist. Leider hat es sich dann so ergeben, dass ihr nicht zusammengeblieben seid und Du hast in der Zeit ihren superlieben Papa kennengelernt, der sie dann von Anfang an erlebt und geliebt hat.
Dass diese Tatsache überhaupt nichts an eurer Familie ändert, sei sowieso klar.
Dann frägst Du sie, ob sie noch Fragen hat, die werden beantwortet - fertig ?
Eigentlich kein Problem, ihr redet doch beide deutsch und dramatisieren muss man auch nichts - möglichst sachlich erzählen. Immerhin kriegen Kinder doch heute schon viel aus dem Umfeld mit, dass es verschiedene Familienkonstellationen gibt usw. Aber nicht mehr aufschieben !
LG Moni
Ich kann dir nur raten so schnell wie möglich zu handeln. Deine Angst wird sonst wachsen und das Ohnmachtsgefühl deines Kindes mit zunehmenden Alter ebenso.
Wichtig finde ich, dass ihr die Kleine nach dem die Wahrheit am Licht ist gemeinsam auffangt, d.h. viel Zeit mit ihr verbringt, für ihre Fragen und Gefühle Raum gebt und ihr unmissverständlich zeigt wie sehr ihr sie liebt. Sprecht auch über eure Gefühle, sag ihr dass du Angst hattest ihr es zu erzählen und wovor du Angst hast. Das entkrampft total!
Alles Gute!
Hallo,
da ich selbst adoptiert bin, kann ich Dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass Du es so schnell wie möglich ihr sagen solltest. Ich wußte es schon ganz früh, vor meiner Einschulung.
Meinen Eltern wurde das damals, und das war in den 70ern schon geraten, das nicht auf die lange Bank zu schieben. Sonst fühlt man sich als Kind echt betrogen und hintergangen.
Es gibt ja Fälle, da erfährt das Kind es erst, wenn es zB heiratet und die Abstammungsurkunde braucht. Großer Schock, das Vertrauen an die Eltern ist dahin!
Überlege nicht lange, wie Du es ihr sagst, einfach raus damit. Sie ist kein Kleinkind mehr! Es ist wirklich SEHR wichtig, dass sie es bald erfährt. Denn sie wird es vielleicht doch spüren, als Kind hat man noch ganz feine Antennen, ich habe auch schon vor dem Gespräch mit meinen Adoptiveltern gespürt, dass ich nicht so in die Familie gehöre wie zB mein Bruder, der leiblich ist. Es war ein Bauchgefühl. Und es hat mich auch nicht getrügt.
Für Deine Tochter wird sicher nicht "die Welt untergehen", sie wird aber bestimmt neugierig sein, wer denn ihr leiblicher Vater ist. Hast Du Fotos von ihm? Erzähle ihr viel von ihm, wenn sie fragt..wie er aussah, wie er vom Wesen her ist, was sie von ihm geerbt hat, was Du an ihm mochtest, all das. Sie wird noch oft fragen, vielleicht wird es eine Weile dauern, bis es gesackt ist.
Tabuisiere den leiblichen Vater nicht, und bitte auch Deinen Mann darum, damit offen umzugehen, nicht dass sie Angst hat zu fragen, weil sie ihm nicht wehtun will als ihr realer gelebter Papa..
Liebe Grüße und nur Mut!
Huhu,
wow...ihr seid wirklich heftig spät dran, da hilft auch kein "der Erzeuger wollte keinen Kontakt", denn ihr hättet trotzdem von Anfang an ehrlich sein können...dann hättet ihr ( und vor allem die Kleine) es jetzt viel einfacher.
Ich kann natürlich nur beschreiben wie ich das bei meinem Sohn gemacht habe, aber vielleicht kannst du das auf euch ja umleiten.
Sobald er es einigermaßen verstehen konnte habe ich ihm erzählt das ich, bevor ich mit dem Papa zusammen kam, mit einem anderen Mann zusammen war und das er da entstanden ist, das ich mit diesem Mann aber viel Streit hatte und mich deshalb getrennt habe. Als er dann fragte ( die erste Zeit hats ihn garnicht interessiert) habe ich ihm wahrheitsgemäß geantwortet das sein Erzeuger wohl kein Interesse daran hatte ihn zu sehen, das aber der Papa ja für ihn da ist.
Je älter er wurde, desto genauer habe ich natürlich erklärt was da los war und als mein Mann ihn jetzt adoptiert hat, wußte er eigentlich recht genau bescheid.
Da er seinen Papa hat, zu dem er eine sehr innige Beziehung hat, war er eigentlich nie traurig darüber seinen Erzeuger nicht kennengelernt zu haben und er wollte die Adoption von ganzem Herzen.
Ich drücke euch den Daumen das es, trotz allem, doch recht reibungslos läuft und ihr das zusammen schafft.
liebe Grüße
Andrea
Danke euch allen !
Ich weiß, daß ich es ihr schon längst hätte sagen müssen und habe ehrlich gesagt ein furchtbar schlechtes gewissen.
Deshalb werde ich diese Woche noch mit meiner Tochter reden.
Möchte aber mit ihr alleine sein, ohne meine kleine !
Ich hatte auch nicht vor, mit ihr zu einem Psychologen oder sonst wo hinzugehen, ( wurde hier mal erwähnt ) sondern wollte einfach mal mit jemandem reden der mit solchen Situationen schon zu tun hatte und mir etwas die Angst nimmt.
Ich habe Freunde die es erst durch Zufall erfahren haben, als sie schon erwachsen waren und das möchte ich meiner Tochter ersparen.
Danke nochmal fürs Mut machen ! Wird schon schief gehen !!!
.
Alles Gute euch allen!