Hallo,
also es geht um meine Mutter (75 Jahre).
Das Verhältnis zu ihr ist nicht das Beste. Mit 18 bin ich ausgezogen und habe bis zur Geburt meines Sohnes ca. 10 Jahre lang keinen Kontakt zu ihr gehabt. Diesen Schritt bin ich nur schweren Herzens gegangen und habe mir das auch nicht leicht gemacht ! Das Ganze um mein seelisches Gleichgewicht wieder herzustellen bzw. zu erhalten.)
Durch meinen Sohn haben wir dann sporadisch (Weihnachten, Ostern, Geburtstag) Kontakt.
Nun ist es so, dass meine Mutter im Laufe der Zeit Probleme mit dem Laufen hatte und nie zum Arzt gegangen ist. Auch auf meine Bitten hin verweigerte sie jeglichen Arztbesuch. Nach vielen, sehr vielen Nachfragen hin erklärte Sie mir, dass sie Angst habe, dass Ihre Schmerzen von einem Tumor (Krebs) herstammen würden. Daher wollte sie nicht zum Arzt...Ich erklärte ihr dass sie nicht die Vogel-Strauß-Politik betreiben sollte. Aber leider ohne Erfolg. Das ging viele Jahre lang so.
Sie hat sich bis dahin mit einem Rollator über Wasser gehalten.
Letztes Jahr im November ist sie zu Hause (endlich) gestürzt. Das war endlich die Chance, dass sie ins Krankenhaus gekommen ist( wir haben den Rettungsdienst gerufen) . Dort teilten die Ärzte ihr mit, dass sie eine kaputte Hüfte habe und sie eine Hüft-OP braucht. DRINGEND!!!
Dann ist folgendes geschehen:
Damit sie die OP bekommen kann
• musste sie erst ihre Zähne sanieren lassen ( keine Zahnpfllege, kein Arztbesuch) um bei der Operation eine bakterielle Entzündungen seitens der Zähne zu vermeiden (dauer insgesamt 1 Monat)
• danach zum Kardiologen (um eine Herzkrankheit in ihrer Kindheit abzuchecken) (Dauer: ca. 2 Wochen)
• dann wurde festgestellt, dass meine Mutter seit Jahren Probleme mit hohem Blutdruck (über 200) hatte, sie sich nicht darum gekümmert hat. Dass heißt sie hat ihre Medikamente nicht genommen. Daher musste der Blutdruck erst eingestellt werden (Dauer: 2 Monate)
• dann ist sie wegen einer Bronchitis ins Krankehaus gekommen
JETZT ENDLICH hat sie nächste Woche den OP Termin… UND JETZT:
Sie nimmt ihre Medikamente nicht ("komisches Gefühl im Magen", ihr ist übel), Sie isst nicht, sie trinkt nichts,(Pflegedienst kommt jeden Morgen raus um ihr ihre Medikamente zu geben und sie sagt denen immer: "Ich muss erst frühstücken" und danach nimmt sie sie auch nicht… frühstückt aber auch nicht..)
Das bedeutet, dass ihr Blutdruck wieder steigt und dass sie nächste Woche nicht operiert werden kann.
Sie quält sich morgens unter Schmerzen aus dem Bett, kann sich nicht anziehen, nicht selbst einkaufen, sitzt nur im Sessel und wartet dass es wieder Abend wird…. Damit stehen wir wieder am Anfang! Ich weiß nicht mehr weiter.
Und ich als Tochter sitze zu Hause mit schlechtem Gewissen und weiß nicht mehr weiter… Meine Sohn habe ich das folgendermaßsen erklärt: ich baue eine Turm, sie reist ihn nieder, ich baue eine Turm, sie reist ihn nieder, und das immer wieder…, irgendwann baut man keinen Turm mehr…. Aber das (schlechte) Gewissen bleibt…
Die ganze Zeit habe ich "mir den Arsch aufgerissen", um ihr zu helfen und zu unterstützen:
• ich habe einen Rollstuhl organsiert, damit ich sie zu den diversen Terminen bei Ärzten transportieren konnte ( Für eine Frau ein ganz schöner Kraftakt - Rollstuhl ins Auto aus dem Auto…),
• ich habe ihr eine erhöhten Toilettensitz besorgt, darüber hat sie auch nur gemeckert, aber ohne geht es auch nicht,
• ich haber den Einkauf organisert ( da hat sie auch nur gemeckert…)
• habe mir ihre Launen angetan,
• habe mir immer wieder von der Arbeit frei genommen um sie von Termin zu Termin fahren zu können…
Und jetzt wird die OP anscheinend wieder nicht durchgeführt werden können.
Was soll ich blos machen, wenn DAS eintritt? ICH KANN NICHT MEHR.
Antrag für Pflegestufe wurde übrigens abgelehnt!
Silke
Mutter will sich nicht helfen lassen!!!
Ich kann Dir was erzählen ...... diese Geschichte stimmt fast mit der meines Svhwiegervaters überein.
Er war genauso alt, brauchte genau solch eine OP und hat auch alles getan um nicht zu dieser OP zu müssen.
Mein Mann und seine Geschwister sind damals fast ausgerastet..... aber nach langem Hin und Her war es dann soweit und er wurde an der Hüfte operiert.
Die OP hat er leider nicht überlebt, er wurde zwar nochmal reanimiert, starb aber drei Tage später ...... mit neuer Hüfte.
Du kannst Dir vorstellen, wie es allen ging die ihn dazu gedrängt und überredet hatten.
Im Nachhinein denke ich dass mein SV das irgendwie geahnt hatte und sich deshalb so unbewusst dagegen wehrte.
Natürlich muss das nicht auch für Deine Mutter gelten, aber wenn sie sich so dagegen sträubt ..... dann lasst es doch einfach.
Danke für deine Antwort. Die macht mir jetzt doch Angst....
Hallo
Ja so etwas kenn ich zu gut, mein Vater is genau so drauf. Was du dagegen tun kannst ??
nichts außer Reden das ist meine Erfahrung.
Sprich villeicht mal mmit dem Hausarzt Deiner Mutter über die Sache was meint er dazu.
Gibt es die Möglichkrit Deine Mutter bis zur OP in eine sog. Geriatrie zu tun. ( Station wo alte Leute auf so etwas vorbereitet werden ).
Sprich mit dem Pflegedienst ob Sie nicht anwesed sein können bis die Medikamente genommen sind. Denn sonst brauchen sie ja eigentl. nicht kommen.
Bei allem was Deine Mutter macht, Du brauchst kein schlechtes gewissen zu haben. Sie ist ein eigenständiger Mensch. Du hast Dir nicht,s vorzuwerfen.
Kann es nicht sogar sein das Deine Mutter vom KH eine Rechnung bekommt wenn SIe den Termin selbstverschuldet platzen läßt ??
Sprich mit ihr doch einmal darüber.
Mein Vater ließ sich zu seiner Krebsop bewegen nach dem ich ihm mehrfach vor Augen gehalten habe das das Leben was er vor der OP hat kein Zustand is.
Mit der Hausärztin stehe ich in Kontakt: sie sagt mittlerweile : sie ist ein eigenständiger Mensch, der wissen muss was er tut: also ihr Nicht-Handel akzeptieren...
Geriatrie: Noch nie von gehört, ich werde mich schlau machen....
Mit dem Pflegedienst auch schoin sehr intensiv gesprochen: Sie sagen, sie müssen akzeptieren, wenn meine Mutter die Medikamente nicht nimmt, teilen das aber dem Hausarzt mit...
Habe ihr auch schon sehr viele Male versucht zu erklären, dass das so kein lebenswerter Zustand ist: mal zeigt sie Einsicht mal auch wieder nicht....
Hallo Silke,
Wenn Du Sie die Hausärztin und den Pflegedienst auf ihrer Seite hat, ja dann schalte deine Hilfe ein wenig zurück. Ja in Deutschland darf jeder lange so leben wie er es mag.
Man kann keinen zwingen.
Ich habe meinem Vater mit 73 Jahren auch nur zur Tumor Op im Darm geraten, weil seine Blutwerte dadurch so im Keller waren das er Sauerstoffarm war.
Die Entscheidung zu einer Chemo hab ich nicht beeinflußt. Er wollte und will mit 73 Jahren keine mehr. Seine Frau ( meine Mutter hatte eine gemacht ohne Erfolg ). Ich hätte ihm nicht dazu Raten können.
Gottseidank lebt er heute auch noch auf seine Art und weise alleine und zurück gezogen.
Für meine Begriffe ist das kein Leben aber wie sagte mir ein Sozialarbeiter wer anderen nicht schadet, dem müßen wir nichts tun.
Es steht nirgends geschrieben das man 1 mal am Tag warm Essen muss, und ob man bei Außwntemperaturen von -7 Grad die Heizung daheim anmacht oder nur im Bett liegt geht uns auch nichts an.!!
Daher lebt mein Vater so wie er lebt und ich wie wir es für richtig halten. Ein guter Freund der Familie geht halt mit ihm Einkaufen weil er es nicht mehr kann und läßt mir die Post zu kommen das ich Sie weitestgehend Bearbeiten kann. und das war es dann auch.
Natuerlich Lade ich meine Familie auch zu mir ein, es gibt Tage da kommt er gern und wiederum Tage da bin ich das letzte auf dieser Welt. Damit lebe ich mittlerweile weil Aufregen sowie so nicht,s bringt.
Meine Kinder wachsen mit ihrem Opa so auf wie er ist, nämlich Messi nebenbei. Nun aber nicht in seinen Augen natuerlich.
Lerne das Leben Deiner Mutter so zu akzeptieren, wie es ist, Das geht mit der Zeit weis ich aus Erfahrung. Du mußt an dich und Deine Familie denken. Dauerndes Kämpfen macht Krank wer is für dich und Deine Familie da wenn es dir schlecht geht.
Das war der Punkt der mich dazu gebracht hat so damit Um zu gehen wie es jetzt is GELASSEN.
Aber es war brei mit auch von daher schwer das mein Mann auch lange der Ansicht war ich müße mit allen Mitteln das vermeindlich beste für meinen Vater tun. Oh es ging so weit das wir uns in der Wolle hatten wegen meinem Vater.
Aber das hat sich Gottseidank gelegt, er steht Mittlerweile hinter mir
Oweh wie lang is dieser Text geworden !!
Ich hoffe Du verstehst was ich meine.
Einzig eine Betreuungsvollmacht möchte ich nie von meinem Vater haben. da ich nicht derjenige sein möchte der einmal Entscheidet ob er in ein Heim muß oder nicht . Denn dann bin ich die böse zumindest vor meinem Bruder !! der sich schon ewig gelassen aus allem raus hält.
Hi,
wir haben ja fast die gleiche Geschichte.
Bei meiner Mutter ist es allerdings nicht die Hüfte sondern Rheuma und ein total verschlissenes Knie das dringend operiert werden müsste, damit sie wieder aus dem Haus kann.
Ich kann dir nur sagen, wie ich damit umgehe....
Ich lasse mir von Ihr mein Leben nicht mehr kaputt machen! Ich habe nach vielen Gesprächen aufgegeben und lass sie nun einfach machen. Wir haben auch schon länger keinen Kontakt mehr bzw. nur über meinen Mann, da ich das Leid einfach nicht mehr ertrage und es auch meinen Kindern nicht antun möchte.
Wenn IHR ihre Gesundheit und ihr Leben egal sind, wieso sollte es MIR dann mehr bedeuten? Dafür ist in meinem Leben mit Ihr einfach schon zuviel passiert.
Das Traurige daran ist allerdings, das meine Mutter noch nicht mal 65 ist.
LG
Wir hatten einen ähnlichen Fall in der Familie vor einiger Zeit, und ich musste auch lernen:
"Jeder hat das Recht auf Verwahrlosung".
Hört sich schrecklich an, ist aber so. Alles reden hat nichts genützt, es ist und bleibt ein eigenständiger Mensch mit eigenen Entscheidungen.
Den og. Satz haben wir von einer Psychologin mit auf den Weg bekommen, leider hat sie damit Recht.
Hallo,
im Grunde genommen sagt jeder der Antworten, die ich erhalte dasselbe aus .... Ich muss loslassen und meine Mutter ihre eigene Entscheidung leben lassen....
Eigentlich war mir das ja bereits klar.... es ist jetzt nur noch schwer das was ich weiss auch umzusetzen....
Vielen Dank für die Antworten...
Also ganz ehrlich, bei allem Verständnis für deine Mutter aber du hast weder Schuld noch Grund auch nur annähernd ein schlechtes Gewissen zu haben. Eher müsste sie das haben. Sie jammert aber ändert nichts an ihrem Zustand. So gesehen ist sie selbst für sich verantwortlich!
Ela
Sie macht das so und hat (wieder) Macht über dich.
Du solltest diese Tür wieder schließen!
Gruß
Manavgat
DU BIST NICHT FÜR DAS LEBEN DEINER MUTTER VERANTWORTLICH!!!!
Du wirst sie niemals dazu bringen sich besser um sich selbst zu kümmern.
Reib dich nicht umsonst an ihr auf, wenn sie deine Hilfe nicht annimmt dann will sie sie nicht.
Lass sie einfach in Ruhe.Tu nur das, was sie selbst will, d.h. wenn sie dahinsiechen will, das musst du das akzeptieren.
Befrei dich von deinem schlechten Gewissen, du hast keinen Grund dazu.
Denk an dein Leben und das deines Sohnes.
Lass los!
Und warum glaubst du nun genau, dass du deiner Mutter einen Gefallen tust? Warum verstehst du nicht, dass sie deine Hilfe nicht will?
Wenn du nicht mehr "kannst", dann lass es. Das ist deine Mutter. Du bist nicht ihr sorgeberechtigter Elternteil - nur dann musst du.