Hallo und guten Morgen,
ich habe mich gestern Abend super über meine Schwägerin geärgert . Meine Schwägerin hat ein Kind, das nun fast fünf wird. Das Kind ist wirklich ein sehr cleveres Kind, sprachlich sehr weit (konnte schon mit 2 ganze Sätze sprechen, ...) und wird auch sehr (zu sehr?) von ihr und meinem Bruder gefördert.
Wir haben drei Kinder (11, 8 und 5). Wir haben und vor der Geburt des "Wunderkindes" sehr gut mit meiner Schwägerin und meinem Bruder verstanden, nun ist das Verhältnis etwas angeknackst, weil meine Schwägerin ständig ihr Kind mit meinem Kleinen vergleicht und sie da wirklich inzwischen einen wunden Punkt trifft.
Bei uns ist es so, dass die beiden Großen problemlos sind, gut bzw. sehr gut durch die Schule kommen, meine Große ist musikalisch sehr erfolgreich etc. Der Kleine bei uns ist einfach ein kleiner Spätzünder. Er hat mit drei viel schlechter gesprochen als das Kind meines Bruders mit 2. Am Anfang machte mir das ehrlich nichts aus, aber meine Schwägerin versteht es, uns das immer und permanent aufs Brot zu schmieren, was ihr Kind schon kann (obwohl mehr als 1 Jahr jünger) und sie trifft dabei den Nerv, weil ich mir wirklich etwas Sorgen um die Entwicklung meines Jüngsten mache. Ich habe ihr das auch schon gesagt, aber nur zur Antwort bekommen, dass es ja mies ist, wenn sich die Tante eines Kindes nicht über Erfolge freuen kann.
Jetzt spitzt sich das alles noch mehr zu. Mein Kleiner ist mit einem "Fragezeichen" versehen worden, was die Einschulung betrifft. Es kam nun nicht wirklich überraschend. Das Problem ist, wie das hier gehändelt wird. Er war schon beim Amtsarzt, der aber meinte, er würde auf dem jetzigen Stand die Einschulung befürworten, möchte aber im Juni entgültig entscheiden. Für uns ist das verständlich (der Rektor entscheidet auch erst im Juni), für unseren Kleinen aber doof, weil er nun von einigen Sachen im Kindi wieder ausgeschlossen wird (z.B. Schultütenbasteln).
Meine Schwägerin möchte ihr Kind nun vorzeitig einschulen und erzählt uns permanent, wie weit sie ist, im Vergleich zu unserem Kind. Ich habe versucht, ihr zu sagen, dass die Einschulung gerade ein etwas belastendes Thema bei uns ist .... einfach, weil mir der Kleine auch so leid tut, weil er nun praktisch noch "acht Monate auf dem Trockenen sitzt" - sie sagt, sie kann unsere Eifersucht fast nicht mehr ab - wir sollten uns einfach mal wieder einspuren.
Liegt das an mir? Sie fragt dann so Sachen wie "Amelie kann nun ihren ganzen Namen und ihre Adresse schreiben, kann X das auch schon?" - wohl wissend, dass die Antwort nein ist. Wenn wir das verneinen, kommen so Kommentare wie "Echt nicht? Amelie konnte ihren Namen doch schon mit 3 lesen. Habt ihr X nicht genug gefördert?".
Ich bin so gernervt.
GLG
Miss Mary
Meine (super unsensible) Schwägerin - reagiere ich über?
Zuerst einmal möchte ich Dir sagen das 8 Monate noch viel verändern können und selbst wenn Dein Sohn 1 Jahr zurückgestellt wird ist das kein Weltuntergang !
Viel blöder finde ich das er beim Schultütenbasteln ausgeschlossen wird ,das würde ich mit der Kita besprechen und drauf bestehen das mein Sohn am Schultütenbasteln teil nimmt ! Soweit ich weiß werden die Schultüten doch sowieso erst kurz bevor der Kindergarten in die Sommerpause geht gebastelt ?!
Die Schultüte zu basteln kann ihn doch sogar anspornen !
Das Gerede Deiner Schwägerin solltest Du in Dir abprallen lassen ,auch wenn es schwer fällt ! Dein Sohn kann vielleicht andere Dinge besser oder früher als das Kind Deiner Schwägerin(Fahrrad fahren ...vielleicht deckt er besser den Tisch oder er malt bessere Bilder ) und manchmal fallen Eltern die viel Druck auf die Kinder ausüben gewaltig auf die Nase !
Spätzünder holen manchmal gewaltig auf und stellen die Schnellstarter in den Schatten!
LG
>>>Das Gerede Deiner Schwägerin solltest Du in Dir abprallen lassen<<<
Ich meine natürlich AN Dir ,nicht IN Dir !
Hallo,
mich würde das auch nerven. Da du ihr es jetzt bereits mehrmals gesagt hast und sie sich aber scheinbar nicht ernst nimmt, würde ich nochmal das Gespräch zu deinem Bruder suchen. ihm erklären, dass du sich für deine Nichte freust, dass du dich aber durch seine Frau unter Druck gesetzt fühlst und merkst, dass dadurch eure Beziehung belastet wird. Auch an eurem Kind geht das nicht spurlos vorbei und er soll deshalb nochmal mit seiner Frau sprechen, da du nicht weiter kommst. vielleicht hat er den besseren Draht und kann sich auch besser in dich hineinversetzen.
vg, m.
Hi,
man kann es auch komplett von der anderen Seite sehen...
Dein Kind ist in vielen Dingen anders entwickelt und da wird jede posititive Erwähnung eines anderen Kindes aufeinmal anders gesehen.....nicht wie es ist wie " toll, das Dein Kind das schon kann" sondern es wird schnell was anderes hineininterpretiert wie " DEIN Kind ist besser als meins"
Jeder Satz, jede Bemerkung wir auf einmal negativ bewertet, obwohl nichts böses dabei ist, kein falscher Hintergedanke.....
Als meine Kids mit 11 Monaten anfingen zu laufen hb ichs meiner Freundin erzählt....
Bei mir war es eine Bemerkung ohne Hintergedanken....meine Freundin war angekotzt.
Seit dem sagt man halt nichts mehr, sehr ungenau oder verschweigt, lügt....um ja nicht in diese Schiene " mein Kind kann was besser" zu gelangen.
Wir " schmiert" sie es Dir aufs Brot....." mein Kind kann aber Dein noch nicht" oder sagt sie es einfach nur voller Stolz und Du bist insgeheim angefressen, weil Dein Kind es noch nicht kann?
Und das Kids etwas von den älteren Geschwisterkinder lernen ist auch völlig normal.
lisa
So dacht ich auch, bis ich den letzten Satz gelesen hab.
Dieses "Mein Kind kann, kann deines das etwa noch nicht?!?!?!?!? Wie schrecklich!!!" finde ich unmöglich.
Hallo Miss Mary,
ich würde dir empfehlen, dass Thema Einschulung nicht als "Wettkampf" oder Herausforderung zu sehen.
Dein Kind merkt wahrscheinlich wie wichtig dir dieses Thema ist (auch wenn du es nicht aussprichst) und dass verschärft die ganze Situation.
Ich werde z.B. dafür kämpfen, dass unser Kleiner ein Jahr später in die Schule kommen darf. In der Schule werden hohe Anforderungen an die Kinder gestellt (still sitzen, konzentrieren, etc.). Wenn hier von vorneherein Defiziten sind (bei unserem im sprachlichen Bereich), dann möchte ich, dass mein Kind noch etwas länger Zeit bekommt um seine "Schwachstelle" etwas besser zu werden.
Ich bin der Meinung, dass ein zu frühe Einschulung (nur damit die "Norm" erfüllt ist - mit 6 in die Schule) dem Kind und den Eltern schaden kann (Versagensängste, Verweigerung, etc.).
Warte doch einfach ab, ob im Juni er vom Arzt, KiGa, Rektor (und von euch) als einschulbar gehalten wird. Wenn ja, dann ist es doch super. Wenn nein, dann soll er einfach noch ein Jahr im KiGa und absoluter Unbeschwerheit genießen.
Nur weil er ein Jahr später eingeschult wird, ist er kein schlechterer oder dümmerer Mensch. Ich war auch ein Spätzünder; in der 6. Klasse ist der Knoten geplatzt und ab da waren nur noch die Noten 1-3 im Zeugnis zu finden. Spätestens in der Berufsschule und anschließenden Weiterbildung dann nur noch 1-2. Aber meine Eltern haben hier auch nie Druck gemacht (außer in der Pubertät, aber da war es auch notwendig). Sie kannten meine Stärken (Mathe und Physik) und meine Schwächen (Musik, Deutsch, Englisch).
Außerdem lass dich auf derartige Vergleiche (mein Kind kann lesen und schreiben mit 4/5 und deins?) gar nicht ein.
Jedes Kind hat sein Tempo und seine Stärken und Schwächen. Das eine Kind kann sehr gut puzzeln, dass andere fahrradfahren. Und nur weil das Kind deiner Schwägerin jetzt voranstürmt, heißt dass noch lange nicht, dass dies auch so bleibt. Auch dieses Kind könnte mal ein Entwicklungstief durchlaufen oder z.B. durch "Über-Forderung" mal ins Stocken geraten.
Und wenn ich das schon höre "Habt ihr X nicht genug gefördert?"...
Sorry, aber hier hat jemand den Knall - meiner Meinung - nach nicht gehört.
Ein Kind in diesen jungen Jahren schon beim Lesen und Schreiben zu fördern... Kinder sollten Kinder sein dürfen; nie wieder wird ihr Leben so unbeschwert und frei sein, wie zwischen 0 und 6/7. Sie sollen spielen, lachen, Blödsinn machen - dass ist in diesen Jahren entscheidend - nicht schreiben und lesen, dies sind Themen für die folgenden Jahre.
Wohl gemerkt: Das oben Geschriebene ist MEINE Meinung.
Beim nächsten Aufeinandertreffen mit deiner Schwägerin einfach durchatmen und lächeln. Und wenn mal wieder dieses Thema "mein Kind kann, deins nicht" aufkommt, einfach mal auf andere positive Dinge bei deinem Kind hinweisen
(xy lacht sehr viel und erfreut sich an kleinen Dingen; er beobachtet gerne Regenwürmer, Raupen, etc.).
Wichtig ist, dass unsere Kinder glücklich sind und wissen, dass seine Eltern es lieben und hinter ihm stehen; der Rest kommt von ganz alleine.
VG
badeente
PS: Ich empfehle dir das Buch "Menschenkinder" von Renz-Polster.
Hallo,
das ist leider oft das Problem ,wenn in der Familie Kinder mit geringen Altersunterschied kommen. Unser Sohn und seine Cousine sind 3mon auseinander und da bietet es sich einfach an das sie verglichen werden.
Unser Sohn der spät gesprochen hat und dann als er endlich sprach es keiner Verstand ausser die Eltern.Die Cousine sprach dagegen sehr früh und gut und auch sehr viel.
Meiner war/ist der ruhige Typ ,sie die lebhafte die lockere Sprüche draufhat.
Sie die als Baby durchschlief und unserer der uns die Nacht auf trabhielt.
Ich kann die jetzt noch tausende Beispiele nennen, wo unsere Kinder miteinander verglichen wurden und ebenso viele Erziehungstips die wir zu hören bekamen.
Oh ja es hat mich auch geärgert ,aber ich wußte ebenso das z.b die Sprachprobleme unseres Sohnes nicht unsere Schuld war,den wir förderten ihn genug und ebenso haben wir ihn nicht vernachlässigt und zb das Schlafproblem an völlig anderen Erziehungsmethoden lag. Sie ließen ihre Tochter schreien bis es schlief und wenn es eine Stunde und länger dauerte
Klar konnte meine Nichte eher schöne Bilder malen, im schreiben und lesen ist sie auch fitter. Na und !Unser Sohn hat was diese Dinge betrifft wenig intresse ,dafür ist kein Baum vor ihm Sicher . Er liebt den Sport .Dort ist er ergeizig und gut.
Er wiederholte die erste Klasse, weil wir ihn nicht zurückgesetzt bekamen. Na und!Es tat ihm gut.
Und genau das habe ich meinem Schwager und Schwägerin gesagt. Unser Sohn wird seinen Weg schon gehen und deiner auch. Ich kann dir ebenfalls tausend Dinge nennen die ich an meinen Sohn mag,die er kann ,warum er einfach ein tolles Kind ist.
Versuch dir genau diese Dinge vor Augen zu halten!!!
Lg Sabine
Hallo,
also mir persönlich gehen irgendwelche Vergleiche echt am A.... vorbei.
Meine Tochter ist klug, aber eben nicht perfekt in der Schule. So what.
Kinder entwickeln sich ganz individuell.
GLG
Deiner dämlichen und so wenig feinfühligen Schwägerin würde ich mal eines vor den Latz knallen und zwar: Du liebe XXX ich kümmere mich schon um meinen Sohn aber nur weil deine Tochter ach soooooo gescheit ist meinste ich hab meinen Sohn deswegen weniger lieb? Von daher soll sie dir ersparen deinen Sohn immer schlechter hinzustellen.
Ehrlich sowas würde ich ihr sagen. Mein Sohn zum Beispiel ist behindert und tut sich unheimlich schwer weil er gerne alles wie die anderen können möchte aber an manchen Dingen eben scheitert. Ja und mir ist es piepkackegal was die anderen denken, denn ich denke dein Sohn gibt sich auch viel Mühe aber wenn ers nicht schafft isses eben so. Du wirst tun für ihn was du kannst um ihn zu unterstützen. Aber lass dich von so einer Knaller-Tante nicht unter Druck setzen.
Glaubs mir ich weiß wovon ich rede!
Ela
Vielleicht hilft dir folgendes afrikanisches Sprichwort:
"Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht."
Ihr habt ein liebenswertes Kind, so wie es ist. Und Euerem Kind helft ihr am Meisten, wenn ihr darauf vertraut, dass er sich so entwicklet, wie er es braucht. Ein Jahr früher oder später in der Schule, was soll's? Ich habe auch ein Kind, das sich schulisch langsamer entwickelt hat als seine Geschwister. Er hat besonders viele Freunde, ist musikalisch und so einfühlsam und gutherzig, dass mir das Herz aufgeht wann immer ich ihn anschaue. Ich würde nichts an ihm ändern wollen.... Leistungsvergleiche sind einfach nur Quatsch....
Eltern, die zwanghaft die Leistungen ihrer Kinder herausstellen müssen, tun vor allem ihren eigenen Kindern Unrecht, denn sie vermitteln ihnen, dass sie immer Leistung bringen müssen um anerkannt zu sein. (Häufig führt das übrigens später zu Depressionen.).
Freu Dich an Deinen tollen Kindern, sie sind genau richtig.
LG doremi