Umzug mit Pflegekind?

Hallo,

wir überlegen, ob wir ein Langzeitpflegekind aufnehmen wollen.

Darf man theoretisch mit einem Pflegekind in ein anderes Bundesland oder auch nur in eine andere Stadt ziehen?
Das stelle ich mir mit dem Kontakt zu den leiblichen Eltern schwierig vor.

LG

Tica

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Hallo Tica,

es irritiert mich ein wenig, dass in Euren Überlegungen, ein Dauer-Pflegekind aufzunehmen, gleich die an einen potentiellen Umzug mitschwingen.

Aus fachlicher Sicht wäre es absolut destruktiv, einem Pflegekind, welches u.U. bereits eine längere, wenn nicht sogar jahrelange "Odyssee" hinter sich hat, einen Umzug zuzumuten. Man sollte dies eher nicht beabsichtigen, das Jugendamt bzw. der jeweilige Träger, für den ihr Pflegeeltern werden möchtet, würden dies definitiv auch nicht befürworten.

Es gibt sicherlich Gründe, die einen Umzug bei einem tatsächlich langfristigen Pflegeverhältnis irgendwann einmal erforderlich machen KÖNNTEN, geplant oder beabsichtigt sein sollte dies jedoch definitiv nicht.

Rechtlich ist es so, dass man als Pflegeeltern zwar alltägliche Entscheidungen im Interesse des Pflegekindes treffen darf, für Belange, welche in die elterliche Sorge eingreifen, jedoch die Zustimmung der leiblichen Eltern sowie des JA benötigt. Dazu gehört unter anderem auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Ihr müsst Euch also darüber bewusst sein, dass Ihr z.B. nicht ohne Weiteres mit einem Pflegekind aufgrund eines tollen Jobangebotes oder was auch immer umziehen könnt. Damit man einem Pflegekind die erforderliche Sicherheit und Verlässlichkeit bieten kann, sollte man selbst entsprechend auch fest "verankert" sein in seinem persönlichen Lebensumfeld. Sowohl räumlich, als auch sozial.

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo,

Google --> 2 s Aufwand.

http://www.service-bw.de/zfinder-bw-web/lifesituations.do?llid=1545712&llmid=0

http://amt24.sachsen.de/ZFinder/lebenslagen.do?action=showdetail&modul=LL&id=52767!0

Ansonsten ist das Jugendamt der richtige Ansprechpartner das Interesse eine Pflegefamilie zu werden. Es wird auch gern Kontakt mit anderen Pflegeeltern vermittelt.

Und jede Menge Foren:

http://www.pflegeelternforum.de/
http://pflegeelternnetz.de/forum/?s=9159385477a08282404904e21861534364e1cabe

LG
Manu

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Andere Stadt evtl nach Absprache, anders Bundesland nicht, bzw nur mit Zustimmung der Eltern.

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Hallo,

nicht jedes Langzeitpflegekind hat überhaupt Kontakt zu den leiblichen Eltern .

Aber wenn ihr mit Pflegekind an Umzug denkt, stimmt bei euch in der Grundeinstellung etwas nicht. Diese armen Mäuse brauchen Sicherheit und Beständigkeit und ein Umzug ist mit das Schlimmste, was du denen antun kannst! Ich bin selber nicht bei meinen Eltern aufgewachsen und ein Umzug ist für mich mit das emotional Anstrengendste, was es überhaupt gibt. (und das noch als Erwachsener)

Dazu benötigt ihr sicherlich das Einverständnis des Jugendamtes und/oder des Vormunds. Denke in ein anderes Bundesland wird auf keinen Fall erlaubt sein.

lg

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Wir sind Pflegeeltern. Unsere Pflegetochter lebt seit knapp 9 Monaten bei uns.
Grundsätzlich ist es so, dass diese Kinder viel Beständigkeit brauchen. Ein Umzug ist dabei nicht die beste Wahl.

Dann kommt es auf den entsprechenden Fall an. Bei wem liegen die drei Teile des Sorgerechtes? Der oder die entscheidet dann darüber, ob es für das Kind und die leiblichen Eltern zumutbar ist oder nicht.

Nicht zuletzt aber sollte immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen.
LG
Corinna