Guten Abend,
Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll, seit gestern Abend ist alles anders.
Gestern Abend erlitt mein Mann (25 Jahre alt!!) einen Schlaganfall.
Er ist auf einer Stroke Unit und hat Probleme beim sprechen und sehen.
Sein Zustand hat sich gottseidank schon etwas verbessert aber ich habe so Angst vor einem Rückfall oder einem erneuten Schlaganfall!
Die Ursache wird noch gesucht. Er ist kein Raucher, hat Idealgewicht, Herz-und Gefäßerkrankungen konnten ausgeschlossen werden.
Wie wird es denn jetzt nur weitergehen?
Wir haben doch erst vor 4 Monaten unsere Tochter bekommen!
Hat jemanden das Schicksal ähnliche getroffen?
Wo fandet ihr Hilfe? Was kann/muss ich jetzt tun? Wen informieren? Was organisieren? Was ist mit Berufsunfähigkeit? Wie wird sowas festgesetzt?
In meinem Kopf drehen sich 1000 Fragen!
Zu meinem Glück haben wir eine wunderbare Familie, die mich mit unserer Kleinen unterstützt, so dass ich viel Zeit bei meinem Mann verbringen kann.
Ich weiß, viele Informationen werden mir bestimmt im Krankenhaus gegeben werden können, darum werde ich mich in den folgenden Tagen kümmern.
Ich erhoffe mir Erfahrungen und einen ersten Austausch...
Für eure Antworten bin ich jetzt schon sehr dankbar!
Schlaganfall
Oh je, das ist sicher ein riesiger Schock!
Erst mal kann ich Dir nur viel Kraft wünschen. Aber das ist jetzt nur im Moment so schlimm, in den meisten Fällen verschwinden die schlimmsten Auswirkungen im lauf der nächsten Wochen.
Ich hoffe, die ursache lässt sich finden.
Danke!
Solche aufmunternde Worte habe ich mir mit meinem Beitrag erhofft!
Hallo
Ach du Schande, das ist auf alle Fälle ein Riesenschock für euch... Fühl dich mal gedrückt!
Am besten wäre es, wenn du dich mit deinen Fragen an den Sozialdienst des Krankenhauses wendest... Die müssten dir die meisten deiner Fragen beantworten können und helfen dir auch bei der Umsetzung... Frag am besten morgen direkt bei den Ärzten nach...
Schön, dass eure Familie dich so sehr unterstützt, das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil! Auf euch kommt jetzt viel Arbeit zu, da ist es schön, wenn man den Zusammenhalt einer Familie hat... Ich drücke euch die Daumen, dass die Prognosen einigermaßen gut sind, dein Mann ist ja noch recht jung... Mit den richtigen Therapien kann ihm sicher geholfen werden... Wichtig ist, dass du für ihn da bist, egal, wie frustrierend die Situation für ihn und auch für dich sein mag...
LG
Vielen lieben Dank!
Den Sozialdienst werde ich morgen gleich aufsuchen!
Es ist einfach als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen.
Vorgestern besichtigen wir noch ein Haus und jetzt ist alles anders.
Ich werde meinen Mann stützen und an seiner Seite stehen und an deine Worte denken, sollte einmal (ich hoffe es nicht!!) Frustration aufkommen.
Hallo Katharina,
bei deinem Beitrag musste ich sofort an meine Freundin denken.
Sie hatte mit Anfang 20 einen Schlaganfall.
Mittlerweile sind fast 15 Jahre vergangen und sie lebt völlig Symptomfrei und ganz normal ihr Leben!
Nach dem Krankenhausaufenthalt ging sie noch in Kur. Es hat ein paar Monate gedauert und sicher einiges an Kraft gekostet - aber heute geht es ihr wirklich gut!
Ich wünsche Euch für die kommende Zeit viel Kraft!
Glg
Das freut mich zu lesen und ich schöpfe Mut aus deiner Erfahrung.
Die Ärzte sind auch bei meinem Mann vorsichtig optimistisch, dass ein bleibender Schaden mit Geduld und Therapie abgewendet werden kann.
Äußert sich deine Freundin ob sie evtl in - und wenn ja - wie sie mit der Angst vor einem erneuten Schlaganfall lebt? Sicherlich hilft es die Ursache zu kennen und Risikofaktoren zu beseitigen. Evtl kann ich ruhiger werden, wenn und falls die Ärzte seine Ursache entdecken werden...
Die einzige Situation die für sie bedenklich war, würde ich für deinen Mann ausschließen - ihre Schwangerschaft #zwinker (war aber auch ohne Probleme)
Sie darf auch nicht die Pille nehmen, das wäre ein Risiko - ansonsten macht sie seit Jahren was sie will!
Du musst auch immer dran denken, dass dein Mann noch sehr jung und sein Gehirn lernfähig ist.
Wo ein alter Mensch eine Behinderung zurück behält, da übernimmt bei einem jungen "einfach" ein anderer Hinbereich.
Das erfordert Übung und Geduld, aber ihr schafft das schon!
Hallo,
erstmal durchatmen und fühl dich gedrückt.
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich dir für die ersten Tage folgende Tipps geben:
- die Symptome, welche zu Beginn auftreten sind immer schlimmer, als das, was möglicherweise bleibt
- die Symptome können sich vollständig zurückbilden
- das Risiko eines erneuten Schlaganfalls ist stark abhängig von der Ursache, ist diese gefunden, können die Ärzte euch über den Verlauf und die Entwicklung aufklären, eine pauschale Aussage ist nicht möglich
- auch mit verbleibenden Symptomen ist ein glückliches und erfülltes Leben möglich
- der Sozialdienst im KH ist eine gute Ankaufstelle für alle deine Fragen, alternativ bietet auch deine KK viele Informationen
- Sorg in der nächsten Zeit auch für dich! EinenSelbsthilfegruppe für Angehörige, psychologische Beratung etc. stehen auch dir zu und können helfen die Situation zu meistern
Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne anschreiben
LG
Hallo Katharina,
beruhige dich, an so etwas wie Berufsunfähigkeit brauchst du jetzt noch nicht zu denken.
Mein Mann hatte vor sechs jahren einen Schlaganfall, da war ich grade schwanger.
Er hat sich schnell erholt, war in der Reha und wurde wieder eingegliedert.
Seitdem muss er Blutverdünner nehmen, damit es eben nicht nochmal passiert.
Er hat einige Jahre gebraucht, um das zu verarbeiten, es war natürlich ein Schock.
Grade weil er nicht zur Risikogruppe gehörte.
Warte ab, in einer Woche weißt du viel mehr. Überstürze nichts.
Alles Gute, reykja
Ich muss an Medikamenten noch 3 Blutdrucktabletten und 1 Blutverdünner (nicht allzu stark) nehmen. Aber mein Leben ist wie vor dem Schlaganfall, außer dass ich etwas hellhöriger bin, was die Zeichen meines Körpers angeht. Die Angst, dass vielleicht nochmals ein Schlaganfall kommt, lebt ganz hinten im Hinterkopf seitdem immer in mir. Aber das sei normal, meint mein Arzt , aber wenn man die Tipps befolgt und die Tabletten nimmt, die man am Ende der Reha bekommt, kann man uralt werden.
falsch geklickt, die Antwort war für die TE gemeint.
Oja, Deine Gefühle kann ich voll verstehen. Ich saß damals bei meinem Mann heulend auf dem Flur der Notaufnahme und dachte, ich bin im falschen Film.
Ich gehe davon aus, bei Deinem Mann war es ein Thrombus, der den Schlaganfall auslöste und keine Gehirnblutung? Diese zwei Arten gibt es.
Dann wird er nun Blutverdünner nehmen müssen, welche - legen die Ärzte fest. Aber keine Panik davor, den Umgang damit kann man lernen und das ist wirklich das kleinste Problem.
Es gibt hier viel Panikmache - nein man wird nicht automatisch zum Bluter dadurch und man stirbt auch nicht gleich bei kleinen Verletzungen - mein Mann nahm lebenslang Marcumar - und hatte nie Probleme damit.
Ein Rückfall muss absolut nicht sein, mein Mann hatte seinen Schlaganfall 2004 und bekam nie einen Rückfall. Er spazierte nach 3 Tagen schon außerhalb des Krankenhauses herum Ich dachte, ich spinne..... allerdings blieben bei ihm kleine Beeinträchtigungen zurück wie gelegentliche Wortfindungsstörungen und mangelndes Fingerspitzengefühl. Aber - Dein Mann ist wesentlich jünger und wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr gut davon erholen.
Er wird noch in Reha gehen, nehme ich mal an. An Berufsunfähigkeit brauchst Du noch lange nicht zu denken. Warte erstmal ab, wie die Reha verläuft, dann sieht man wieder weiter. Ein bißchen Zeit musst Du ihm natürlich schon geben.
Liebe Grüße von Moni
Ich hatte vor 3 Jahren ebenfalls einen Schlaganfall, wo die Ursache unbekannt ist; ich war ca. doppelt so alt wie dein Mann. Auch mein Seh- und Sprachzentrum war betroffen. Ich bin nach 2,5 Wochen direkt von der Klinik in die Reha gekommen, wo ich 3 Wochen war.
Ich kann mir vorstellen, dass es für die Angehörigen sehr belastend ist, den Partner/Papa so zu sehen, aber in der Reha wird speziell auf seine Bedürfnisse bezogen therapiert. Wenn es nötig ist, wird die Reha verlängert.
Das mit dem Sprechen hat sich bei mir recht schnell gebessert, das Sehen wurde auch besser, nur durfte ich 3 Monate kein Autofahren, u.a. auch weil meine Wahrnehmung im äußeren, seitlichen Sichtbereich eine Zeit nicht gut war.
Ich bin nach 6 Wochen nach Hause gekommen, konnte wieder normal sprechen, laufen ging auch wieder. Ich weiß ja nicht wie stark das Seh- und Sprachzentrum bei deinem Mann betroffen ist, wie stark die Auswirkungen des Schlaganfalls sind.
In meiner Rehaklinik gab es einen sozialen Dienst, der einerseits meinem Mann wegen der Kostenübernahme für die Reha, andererseits aber auch ein Gespräch mit mir als Patientin über das weitere Vorgehen in der Zukunft, auch beruflich, gesprochen hat.
Mir taten auch Gespräche mit der Krankenhausseelsorgerin gut, ich als Betroffene konnte einfach mal über meine Ängste und Gefühle sprechen, was ich so mit meinem Mann und Familie nicht machte, weil ich sie nicht belasten wollte. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Seelsorger auch für Angehörige Zeit nimmt. Frag da doch mal eine Schwester.
Das Einzige, was ich noch als Folge spüre, jetzt gut 3 Jahre später: Wenn zu viele Eindrücke oder zu lange auf mich eindringen, dann "macht mein Gehirn zu".D.h. ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Das ist aber über die Jahre besser geworden, anfangs ging konzentrieren nur ca. ne halbe Stunde, inzwischen ist es nur noch selten, z.. auf großen Familienfeiern. Aber damit kann ich umgehen, d.h. ich nehme es wahr und geh dann ne Zeitlang raus; wo's ruhig ist, um das Gehirn quasi zu "lüften".
Dein Text könnte von mir sein - ich hatte vor 1,5 Jahren eine Hirnblutung und bin soweit wieder hergestellt - allerdings macht auch mein Kopf zu, wenn es mir zu viel wird.
Alles Gute für dich!
durchatmen! dein mann lebt, ist bei bewusstsein--das ist schon die halbe miete! mich hat es mit 34 erwischt und ich lag 2 wochen im koma und danach konnte ich NICHTS und musste alles neu lernen.
mein mann war damals mit 3 kleinen kindern alleine und ich war 6 monate in der reha.
gute tipps bekommst du im schlaganfall forum. bei fb gibt es auch diverse gruppen, wo sich speziell junge schlaganfall patienten und ihre angehörigen tummeln. da gibt es auch gute tipps.
als erstes kannst du dich beim sozialen dienst im krankenhaus schlau machen,auch wie es weiter geht (reha, eventuell umbau,pflegestufe (je nachdem wie die einschränkungen sind))
grundsätzlich gilt: je jünger ein gehirn, umso schneller und besser regeneriert es sich.
mir wurde eine zukunft als schwerstpflegefall voraus gesagt. klar, ich hinke noch und kann draußen auch nur mit einem gehstock laufen. meinen arm kann ich nur grob bewegen und 3 meiner finger sind komplett gelähmt, 2 lassen sich leicht bewegen. aber ich kann wieder sprechen und denken wie früher, sehe meine kinder aufwachsen und bin fit.
ich war übrigens auch nichtraucherin und schlank
alles gute
Hallo!
Schwere Krankheit kann leider jeden treffen. Egal wie alt er ist. Ich bekam mit 18 Jahren aus heiterem Himmel eine Thrombose. So schwer, dass die uniklinik der festen Überzeugung war, dass ich daran sterbe. Meine Mutter wurde verrückt gemacht, dass Leukämie der Grund sein könnte usw. Ich rauchte nicht, hatte Alkohol nicht mal genippt. Ich war schlank und sportlich, ernährte mich gut. Nach einigen Wochen Diagnostik fand man Gerinnungsstörungen. Ich bekam Blutverdünner und lebte normal weiter. Achtete nur auf Risikodinge, die ich vermeiden solte.
Mittlerweile bin ich zweifache Mutter. Spätestens in 2 Wochen dreifach Mama. Ich studiere und arbeite völlig normal. Durch die dritte SS habe ich nun wieder eine thrombose bekommen. Die Gefahr war mir aber auch von Anfang an klar und ich bin sie bewusst eingegangen. Außerhalb von SS habe ich keine Angst erneut zu erkranken. Man bekommt ja Medizin und ist unter Beobachtung. Man passt sich ja auch den neuen Gegebenheiten an und weiß was schlecht ist und was nicht.
Die ersten Monate hatte ich schon Panik, dass wieder was passiert. Das verblasste aber. Diesmal wird die Angst nach dem Wochenbett weg sein.
Ich wünsche deinem Mann gute Besserung und eurer Familie alles Gute!