Hallo ihr Lieben,
da ich hier schon sehr oft , sehr viel Hilfe/Erfahrungsberichte bekommen haben, wende ich mich wieder an euch.
Mein Problem ist folgendes: Im März 2016 kam mein Sohn zur Welt und ich bin somit auch in Elternzeit gegangen , um mich voll und ganz auf mein Kind zu konzentrieren. Mir sagten sehr viele Freundinnen und auch meine Mutter, dass diese Zeit kostbar ist und man die Zeit mit seinen Kindern genießen sollte. So weit, so gut, ich wollte also meinen Sohn mit 3 Jahren erst in einem Kindergarten anmelden und mit ihm so lange die Zeit zu Hause genießen. Im April diesen Jahres kam nun meine Tochter zur Welt. Ich habe mir im Leben nicht vorgestellt, was für eine Umstellung das sein wird von einem Kind auf zwei Kinder. Ich bin von morgens bis abends nur für die Kinder am machen und tun für meine Kinder. Mein Mann arbeitet bis spät abends, nur so können wir uns die lange Elternzeit von mir auch leisten. Ich liege abends K.O. im Bett und dabei sind die blöden Bauchschmerzen von meiner Tochter schon viel besser geworden, aber permanent werde ich beim Haushalt, kochen, anziehen, duschen unterbrochen. Entweder von meinem Sohn oder von meiner Tochter. Ich reagiere oft dann garnicht mehr darauf und mache meine Dinge trotzdem zu Ende, aber ich fühle mich dabei total gestresst. Mein Sohn ist seit einiger Zeit auch sehr fordernd geworden und ich total schnell genervt und ungeduldig. Beispielsweise will er früh morgens direkt raus gehen, aber gerade ist endlich meine Tochter wieder eingeschlafen und ich würde sie ungern dann wecken, er sagt mir dann 5 Mal hintereinander das er unbedingt raus will und stellt sich vor die Tür und ich könnte dann wirklich ausflippen, außerdem will er seit der Geburt meiner
Tochter keinen Mittagschlaf mehr machen, somit hab ich einfach mal keine halbe Stunde Ruhe(gerade ist er ausnahmsweise mal bei seinem Opa, weil ich so langsam wirklich die Leute um Hilfe anbettel). Mein Mann hat meine kleine Kriese bemerkt bemerkt und für meinen Sohn nun ab August eine Tagesmutter gesucht(Kindergarten Platz haben wir leider nicht bekommen) zu der mein Sohn dann bis 13-14 Uhr hingehen soll. Die Tagesmutter ist auch wirklich total super, aber ich fühle mich so schlecht als Mutter. Es fühlt sich an als würde ich meinen Sohn abschieben und dass nur weil ich eine Sau schlechte Mutter bin. Ich habe das Gefühl ich gebe zu wenig für meine 2 Kinder, dabei wollte ich doch meinem Sohn die 3 Jahre zu Hause so gerne ermöglichen.
Kennt dieses Gefühl jemand? Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht ?
Liebe Grüße und vielen Dank jetzt schonmal , falls ich Antworten bekommen sollte.
Schlechtes Gewissen
Hallo!
Dein Sohn zeigt doch von sich aus, dass ihm zu Hause sitzen mit Mama und Schwester und ruhig beschäftigen, damit die Kleine nicht wach wird, ihm im Moment einfach nicht mehr reicht. Er ist jetzt in einer Phase, in der sich sein Radius vergrößert, er mehr entdecken und aktiver sein will. Er langweilt sich zu Hause.
Warum solltest Du jetzt ein schlechtes Gewissen haben, nur weil du ihm diesen Radius dann ermöglichst, indem er dann über den Vormittag deutlich mehr Action und Beschäftigung bei der Tagesmutter haben darf?
Es geht ja nicht darum, dass es Dir "zu viel" wäre, sondern ER SELBST fordert mehr Anregung ein. Und dieses mehr an Aktivitäten kannst du eben nicht mit dem Baby zusammen leisten, weil du auf die Kleine auch Rücksicht nehmen musst.
Ich finde, das ist eine gute Lösung, weil du so BEIDEN Kindern besser gerecht werden kannst. Die Kleine bekommt die Ruhe, die sie noch braucht, der Große die anregende Umgebung mit mehr Action, mehr Kindern, mehr pädagogischen Angeboten.
Dass Kinder erst mit 3 Jahren in den Kindergarten kommen ist ein völlig willkürlich gewählter Zeitpunkt, dafür gibt es keine gute pädagogische Begründung. Viele Kinder sind mit 1,5 oder 2 Jahren schon so weit, dass es ihnen zu Hause zu langweilig wird.
Sehe es auch so wie meine Vorrednerin.
Respekt für dich, dass du NOCH nicht völlig durchgedreht bist.
Klar, dass dein Sohn jetzt anstrengender ist. erstens ist er halt in einem Alter wo er von Natur aus anstrengend ist und zweitens hat er ein Geschwisterchen bekommen was für ihn auch schwer ist.
Du darfst auch nicht vergessen, dass früher wo es noch keine Tagesmütter oder ähnliches gab die Familie aber viel enger beisammen war. Nicht umsonst gibt es den Spruch :
Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf (oder so ähnlich)
Wichtig finde ich aber, dass dein Sohn wirklich sanft von dir eingewöhnt wird. Es muss den Anschein haben: Er und zwar nur er DARF zur Tagesmutter. Das ist etwas ganz tolles für ihn und wie eine Art Geschenk. Lass ihn nicht spüren, dass er da hin soll damit du mehr Ruhe hast.
Hallo Larina, da brauchst du gar kein schlechtes Gewissen haben. Meine Tochter ist 25 Monate, ist noch bis März ein Einzelkind. Trotzdem geht sie täglich von 8-16:30 in die Krippe, weil es nicht anders geht. Ich bin/ war im Studium/grad im Ref. Sie wurde ab dem 3. Monat nach Bedarf von meinen Großeltern betreut. Mit 20 Monaten kam sie dann in die Krippe. Und ihr Geschwisterchen wird sicher spätestens mit 12 Monaten in die Krippe gehen müssen. GLG
Mein Kind ging mit einem Jahr in die krippe. Abgesehen von der finanziellen Situation habe ich es auch persönlich gebraucht wieder arbeiten zu gehen! Das babyjahr enpfand ich bei aller liebe für das Kind als sehr anstrengend und mir nicht genug! 3 Jahre "nur" Mutter sein- ich wäre zugrunde gegangen! Ich bin keine schlechte Mutter, ich liebe mein Kind, sehr! Trotzdem brauche ich mehr als Kind und Haushalt! Du hattest wahrscheinlich eine falsche Vorstellung und einen zu hohen Anspruch an dich! Wenn eine Mutter (oder ein Vater) gerne solange zuhause ist, ist es sicher gut für das Kind erst mit 3 in fremdbetreuung zu kommen. Wenn das aber, aus welchem Grund auch immer, nicht der Fall ist sollte man sich nicht fertig machen. Mein Kind entwickelt sich bestens, wir haben eine innige Bindung!
Ich schließe mich an! Genieße auch mal die Zeit nur mit Baby. Ich bin immer froh, wenn die Kita öffnet. Mein Baby genießt nur Mama und die Große muss keine Rücksicht nehmen. Dein Mann hat das perfekt gemacht.
Hallo.
Ich hab mir nun ehrlich gesagt nicht die Mühe gemacht, alle Kommentare zu lesen.
Möglicherweise schreibe ich also doppelt, aber wenn es Dir gut tut- sei es drum
Meine Tochter (4), ist ein Einzelkind und wird betreut seit sie 3 ist.
Anfangs fiel es mir auch schwer.
...es war komisch mal alleine zu sein, nicht in 5 Minuten duschen zu gehen, nicht nur hastig den Kaffee zu trinken oder oder oder.
Aber es war das Beste was ich machen konnte und heute denke ich mir oft dass sie auch mit 2 schon betreut hätte werden können.
Nicht weil ich dann mehr Zeit für mich gehabt hätte, sondern weil sie so endlich ausgelastet und beschäftigt ist.
Ich finde es nahezu unmöglich die täglich wachsenden Anforderungen zu meistern.
Man gibt sich natürlich Mühe mit spielen, Knete, Bausteine, Musik und Co- aber es verlassen einen irgendwann die Ideen.
Genau hier knüpft die Betreuung an.
Die haben viele und noch mehr Ideen, neue Dinge, anders Denkweisen und und und.
Meine Tochter fühlt sich unglaublich wohl in und mit der Betreuung, ist ausgeglichener, kommunikativer und viel kreativer in ihrem Alltag.
>Mir sagten sehr viele Freundinnen und auch meine Mutter, dass diese Zeit kostbar ist und man die Zeit mit seinen Kindern genießen sollte. So weit, so gut, ich wollte also meinen Sohn mit 3 Jahren erst in einem Kindergarten anmelden und mit ihm so lange die Zeit zu Hause genießen. Im April diesen Jahres kam nun meine Tochter zur Welt. Ich habe mir im Leben nicht vorgestellt, was für eine Umstellung das sein wird von einem Kind auf zwei Kinder. Ich bin von morgens bis abends nur für die Kinder am machen und tun.<
Es mag vielleicht sein, dass es für andere die ersten drei Jahre die kostbarste Zeit ist. Aber nicht, wenn man als Mutter darunter leidet. Wenn man merkt, dass Kind brauch noch etwas anderes: ungefähr gleichaltrige Kinder. Und diese Kinder sind zumindestens
bis Mittag (wenn nicht sogar noch länger) in der Krippe oder bei der Tagesmutter. Ich glaube man findet heute eher seltener zweijährige Kinder, die noch nicht zur Krippe oder zur Tagesmutter gehen. Weil man eben einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz hat.
Wichtig ist auch, sich von der Umwelt kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Man muss das als Mutter oder Eltern selber entscheiden, ob man länger zu Hause bleibt oder nicht. Für mich ist kostbare Zeit, Kinder aufwachsen zu sehen. Und das nicht nur die ersten drei Jahre.
LG Hinzwife
Dein schlechtes Gewissen ist sowas von unbegründet. Mein 1. Sohn kam April 2016 auf die Welt, mein zweiter im März 2018, insofern sehr ähnlich wie bei euch. Als mein Großer 15 Monate alt war bin ich wieder arbeiten gegangen für ca 6 Monate bis zum Mutterschutz und der große ging an da in die Krippe. Und was soll ich sagen, ich hätte wahrscheinlich eher schlechtes Gewissen ihn nicht dorthin zu lassen! Was er dort alles an mehr bekommt und lernt, Das könnte ich ihm daheim niemals bieten können, plus die Kontakte zu anderen Kindern.er liebt die Krippe! Spätestens als der kleine da war, hätte ich dem großen niemals so viel Aufmerksamkeit bieten können und so viel interessantes wie die Krippe. Wenn die krippe schließzeiten hat, merke ich richtig wie er daheim "schmort", vor allem an Tagen an welchen für Ausflüge keine Zeit ist. Du wirst sehen deinem Sohn wird es gut tun in einer anderen Umgebung zu sein. Die Zeit bis 14.30 bin allein mit dem baby und es genießt natürlich auch die exklusive Mama Zeit, das wird deine kleine auch!